[Vindonissa] Castra Aestiva Legionum Germaniae Superioris

  • So gern Sextus die Beziehungen zu den Claudiern auch verbessert hätte, bei so einem Unfug konnte er sich nicht zurückhalten. Da stand der angeblich militärisch erfahrendste im Raum und wollte sämtliche Reiter auf das Gebiet von mehreren dutzend Meilen verteilen und noch dazu so weit in den Osten vordringen lassen, dass sie auf Wochen von ihnen abgeschnitten wären. Welchen Sinn sollte das denn machen? Arbeitsbeschaffungsmaßnahme?
    “Nun, Claudius, wenn du so genau weißt, wo unser Feind entlangmarschiert, so dass wir die Reiterei dort hinschicken können, so teile es doch bitte allen mit. Ich bin Haruspex, und dennoch haben mir die Götter keine Zeichen zu sehen gegeben, wo die feindlichen Truppen entlangmarschieren werden, so dass man eine gestaffelte Übermittlung dorthin einrichten könnte und nicht ein Gebiet von mehreren Tausend quadruplices auf gut Glück durchforsten müsste.“
    Der Claudier unterschätzte Sextus unmaßgeblicher Meinung nach so vollkommen die Dimensionen des Landes, dass es schon fast an Wahnsinn grenzte. “Wenn es verwertbare Anhaltspunkte gäbe, wo der Feind marschieren könnte, ich würde dir mit Freuden sämtliche Speculatores überlassen, die dieses ganze Heer nur aufbringen kann, um diese Aufklärung zu leisten. Aber es gibt diese Anhaltspunkte nunmal nicht, da der Feind ebenso wenig will, dass wir wissen, was er tut, wie wir wollen, dass er weiß, was wir tun. Zwischen unseren beiden Truppenteilen eine rasche Kommunikation zu errichten, ist eine gute Idee. Unsere Reiterei über mehrere Provinzen hinweg zu verteilen in der vagen Hoffnung, zufällig Nachrichten über den Feind aufzuschnappen und dann zu erwarten, dass diese Nachrichten zeitig bei uns eintreffen, ist utopisch. Selbst wenn wir jedem Reiter drei Pferde mitgeben, sind Wegstrecken von mehreren Wochen dennoch lang und reines Glücksspiel.“
    Frische Pferde waren vielleicht hier frisch, nachdem man mehrere hundert Meilen nach Osten geritten war, waren sie es aber nicht mehr. Und man konnte nicht mal eben am nächsten Bauernhof frische eintauschen.

  • Menecrates winkte ärgerlich ab, ohne Zeit für eine Antwort zu verschwenden. So ein Dummbatz, dieser Zivilist, der einen Dienstrang aufgerückt bekam. Der Standort des gegnerischen Heeres stand zumindest vor einer Woche fest, sofern diese Angaben etwas taugten. Oder hatte man danach etwa die Aufklärer abgezogen? Menecrates schüttelte den Kopf, nur um sich Mut einzureden, denn auszuschließen war dieses nicht, sollten diese Möchtegern-Offiziere das Kommando gehabt haben.
    Die Truppenverfolgung konnte man - beginnend vom zuletzt bekannten Standort - getrost den Hilfskräften überlassen. Die besaßen offensichtlich mehr Verstand als dieser Haruspex. So sehr Menecrates auch die Götter und deren Zeichen schätzte… nach der Vergewisserung deren Wohlwollens zu Beginn eines Feldzuges verließ er sich in der Folge lieber auf ermittelte Fakten. Er hoffte, der Annaeer besaß mehr Sachverstand.

  • Er hatte nicht die geringste Ahnung warum der Claudius sich so inkompetent und ahnungslos gab, aber er hatte die eine oder andere Theorie die er allerdings in seinem Kopf behielt damit sie blieb wo sie war und nicht auf einmal in anderen Geistern auftauchte.


    "Der Widerstand der germanischen Provinzen ist vor mehr als einem halben Jahr bekannt geworden." , warf Vala mit deutlich besorgter Miene ein, "Zwischen Lauriacum, Aegyssus und Thessalonica stehen insgesamt fast zehn Mal so viele Soldaten wie wir zusammen mit den Truppen des Flaminius Cilo aufbieten können... der Gegner kann in einem Bruchteil der Zeit die ihm zur Verfügung stand nur ein DRITTEL davon aufgeboten haben um uns in eine aussichtslose Lage zu versetzen, und dieses Drittel noch einmal dreigeteilt kann uns richtig große Probleme machen... was ist, wenn wir nur EINEN TEIL der gegnerischen Armee ausgemacht haben, und die möglichen anderen Teile noch unentdeckt bleiben? Ich weiß nicht aus welcher Zeit deine Vorstellungen von guter Aufklärungsarbeit stammen, Claudius, aber ich habe das dumpfe Gefühl du erwartest Leistungen die weder unseren Möglichkeiten entsprechen noch denen irgendeiner anderen Armee der bekannten Welt. Gestaffelte Nachrichtenrouten mögen den Möglichkeiten des Cursus Publicus entsprechen, aber der Cursus Publicus muss seine Aufklärer auch nicht nahe genug bei sich halten um sie im Zweifelsfall als Flankenschutz einzusetzen. Wir haben bei weitem nicht die Kapazität um derart freigiebig mit der Reiterei zu sein wie du es wünschst.. derartigen Aufklärungsluxus verbietet einerseits die Realität, andererseits die Notwendigkeit. Es ist viel wichtiger detailliert zu wissen wo sich binnen weniger Tagesabstände der Feind befindet und grob zu wissen wo er sich darüber hinaus befindet, als anders herum."
    Auch wenn Vala das dringende Bedürfnis verspürte, sich ostentativ die Schläfen zu reiben, er musste Ernst bleiben: "Wir wissen, dass der Gegner noch nicht in Italia ist... DAS ist im Moment alles was wir wissen müssen, denn wir müssen ohnehin dort hin... am besten bevor er dort ankommt, oder nicht viel später... wir haben einen Gegner vor einer Woche in Savaria ausgemacht, keinen in Nord-Italia. Das ist im Moment alles was wir wissen... und wissen müssen, um unseren Zug über die Alpen fortzusetzen."



    Dazu kamen noch ein Haufen anderer Gedanken... die er dann lieber doch nicht dachte. Vorsicht war die Mutter der Keramikwarenkiste.

  • Angekommen. Endlich. Naja, oder wenigstens zwischen-angekommen. Mal sehen, wie lange sie hier bleiben würden... aber wenigstens hatten sie zur Abwechslung ein befestigtes Lager, noch dazu eines, das sie nicht erst komplett hochziehen mussten. Hadamar beaufsichtigte den Einmarsch seiner Centurie, und als das durch war und die Soldaten begannen, die spärliche Freizeit zu genießen, die sie zur Abwechslung mal hatten, machte er sich – heimlich zähneknirschend – daran, weiter zu arbeiten. Er klapperte den Rest der Cohorte ab und sammelte die Meldungen ein, über Zustand der Männer und Ausrüstung, Auffälligkeiten während des Marsches, alles was interessant war oder sein könnte, erledigte dasselbe bei den Optiones der ersten Centurien der anderen Cohorten und machte Meldung beim Primus Pilus mit den Informationen, die wiederum den interessieren könnten. Einziger Vorteil: die letzten Abende hatte er das auch immer gemacht, nur halt entsprechend später... irgendwie gab es also doch Hoffnung, dass auch er heute früher fertig werden würde. Wobei: wahrscheinlich gab es dann halt noch irgendwas anderes zu tun.


    Als er dann doch endlich fertig war, setzte er sich allerdings trotzdem nicht zu den Soldaten dazu, und auch nicht zu der Runde an Optiones, die sich versammelt hatte. Alrik war immerhin hier, und Alrik war Familie – irgendwie hatte Hadamar das Gefühl, sich bei ihm melden zu müssen. Witjon war Sippenoberhaupt, aber Alrik kam ziemlich dicht danach, gemessen an dem was er so erreicht hatte. Und irgendwie, ohne dass er sich dessen wirklich bewusst gewesen wäre, zählte Alrik für ihn sogar mehr. Er war Tribun, und er führte eine Legio an, und Hadamar war mittlerweile einfach schon zu lange Soldat, als dass das nicht seinen Einfluss gehabt hätte auf Hadamars Meinung über seinen Verwandten – auch wenn er ihn im Grunde kaum kannte.
    Und dazu kam noch etwas: Alrik war bei der Stabsbesprechung dabei. Und – nach dem, was der Lagertratsch so zu ihm getragen hatte – er war bis vor kurzem noch auf Patrouille unterwegs gewesen. Was nichts anderes hieß als: Alrik wusste, was hier lief, und genau das wollte Hadamar auch gerne wissen. Was lag also näher, als hinzugehen und mit ihm zu reden? Mehr als eine Abfuhr konnte er sich nicht holen.


    Kurze Zeit später also stand Hadamar mitten im Lager der VIII. Legion, nachdem er von den Wachen vor dem Castellum der Ala – wo Alrik nicht Unterkunft bezogen hatte –, wieder zurück ins Lager geschickt worden war, und steuerte auf die Wachen vor dem Zelt zu, zu dem er geschickt worden war. In einer flüssigen Bewegung salutierte er. „Optio Duccius Ferox, Legio II, Cohors I, Centuria I“, meldete er sich und fuhr fort: „Ist der Tribun zu sprechen? Private Angelenheit.“

  • "Meine Herren!"


    sagte Modestus mit lauter und fester Stimme, ohne dabei jemand besonderen anzusehen, um die Diskussion abzubrechen, bevor sie in einen Streit ausartete. Allerdings ohne dabei jemand direkt zu Tadeln. Nachdem er sich dann sicher war, dass er die volle Aufmerksamkeit hatte, begann er.


    "Eine ausreichende Aufklärung, nach Süden und nach Italia hin, spielt eine wichtige Rolle für unser Bestreben den Usurpator zu entmachten. Wir müssen uns so gut es geht darüber informieren, wo der Feind im Osten steht und wie die Lage in Italia aussieht. Dazu müssen wir allerdings nicht en masse Kavallerie aus diesem Heeresteil entsenden. Nach Osten hin übernimmt der Legatus Flaminius Cilo die Aufklärung. Er verfügt über ausreichend Kavallerie aus Germania Inferior und Raetia, um diese Aufgabe zu übernehmen, und er ist ein kompetenter und umsichtiger Kommandeur, bei dem ich keine Bedenken deswegen habe. Außerdem sind seine Einheiten schon deshalb besser geeignet, um den Osten zu überwachen, weil sie schlichtweg näher am Geschehen dran sind, als etwa die Ala Numidia. Auch verfügen wir, wegen dem besonderen Auftrag der Ala Scubulorum, über etwas weniger Kavallerie."


    sagte Modestus, wobei der letzte Satze im Grunde jammern auf hohem Niveau war. Wie wohl jeder Militär in diesem Heeresteil wusste, standen neben der Ala Numidia und der Ala Thracum ja auch noch die Legionsreitereien, die Kavallerieabteilungen der beiden Cohortes Equitata und die Equites Singulares aus der Leibwache von Modestus selbst zur Verfügung. Trotzdem hatte Flaminius Cilo mehr Reiterei bei sich.


    "Etwas Ähnliches gilt für Italia. Legatus Aurelius Ursus steht mit uns gegen den Usurpator und auch er weilt nicht tatenlos in Mantua. Auch er ist auf der Hut und lässt Kundschafter nach jedem Zeichen des Feindes Ausschau halten. Daher ist für uns also vor allem ein gute Kommunikation mit Aurelius Ursus und Flaminius Cilo notwendig. Dies wird schon vorangetrieben und alle notwendigen Maßnahmen und Methoden dafür werden genutzt. Es besteht also kein Bedarf sich um die Aufklärung sorgen zu machen."


    sagte Modestus mit besonderem Nachdruck zum Schluss, um klarzustellen, dass auch wirklich alle notwendigen Maßnahmen getroffen wurden. Er wollte jeden Keim des Zweifels ersticken, denn Zweifel brachten niemanden weiter. Letztlich war dies aber Krieg und der Feind machte es sich zur Aufgabe die gegnerische Aufklärung zu unterlaufen. Mit vollständiger Sicherheit konnten nur die Götter wissen, was der Feind gerade Tat. Und der Feind natürlich selbst.


    "Was die Aufklärung für den Marsch dieses Heereszug angeht, diese Aufgabe hatte von Anfang an die Ala Thracum, während die Ala Scubulorum sich um die Angelegenheit in Lugdunum kümmern sollte. Die Ala Numidia wurde von mir bisher absichtlich in Reserve gehalten, denn sie ist nicht nur deutlich unter Sollstärke, sondern sie hat durch die Geschehnisse um Terentius Primus auch ihren Kommandeur verloren. So fähig Decurio Atius Scarpus auch sein mag, es war wichtig, dass er und die Einheit noch genügend Zeit hatten, um sich an die neuen Verhältnisse zu gewöhnen. Es spricht nichts dagegen, die Ala Numidia nun auch in die Aufklärung einzubinden, um die Ala Thracum zu unterstützen, wenn der Decurio Atius seine Einheit für bereit hält. Ich werde es gleich mit ihm besprechen."


    sagte Modestus und sah dann kurz zu dem Atier hinüber. Dann wandte er sich aber wieder der Runde zu und sah kurz von Mann zu Mann.


    "Währenddessen solltet ihr euch wieder zu euren Einheiten begeben und sämtliche Vorbereitungen treffen, damit wir im Morgengrauen umgehend nach Italia aufbrechen können. Ihr seit damit entlassen."


    sagte Modestus zuletzt, damit klar war, dass die Anwesenheit der Offiziere nun nicht mehr vorausgesetzt war. In der Regel blieben immer noch mindestens ein, zwei Männer zurück, um verschiedene Angelegenheiten zu besprechen. Modestus selbst winkte nun den Atier zu sich und wollte sogleich hören, ob die Ala Numidia bereit war.

  • "Müssen dich trotzdem durchsuchen...", murrte einer der beiden Soldaten die vor dem Zelt des TribLat der achten Legion Wache hielte, und deutete dem Burschen die Arme und Beine auszustrecken. Als das Prozedere vorüber war, winkte man ihn mit offen zur Schau gestelltem Desinteresse in das Innere des Zeltes... warum man den Mann einfach so eintreten ließ, eröffnete man ihm nicht.


    Das Innere des Zelts bot das, was man von einem passioniertem Puristen erwartete... oder von jemandem, der eigentlich nicht damit gerechnet hatte mehr als drei Nächte in diesem Zelt zu verbringen. Der Boden war mit Stroh bedeckt worden, an den Zeltstangen hingen flüchtig befestigte Öllampen, im Hintergrund standen zwei einfache Pritschen deren Bedeckung so zerwühlt war, als hätte man sie seit Tagen nicht in Ordnung gebracht, und das einzige wirkliche Mobiliar bestand aus einem kleinen Tisch und zwei Stühlen, wobei der Tisch unter einer ganzen Menge an Wachstafeln und Talgkerzen verschwand. Etwas versetzt von der mittleren, schweren Zeltstange brannte ein kleines Feuer an dem zwei Männer saßen. Der eine mit leichtem Stoppelbart und tiefdunklem Lockenhaar machte mit tranigem Auge den Eindruck, als würde er sich sofort an jeden anderen Ort der bekannten Welt wünschen... der andere mit mittlerweile nicht mehr so gepflegt kurzgehaltenem Vollbart und dunkleren Haaren, die fast runter bis zu den Schultern gingen kaute gerade auf irgendwas herum.


    "...ich weiß gar nicht, wie der Mann zu diesen Ansichten kommt? Ich meine... wie weggetreten von der Wirklichkeit muss man Leben, um zu solchen Ansichten zu gelangen? Erklär mir das mal bitte... los, erklär mir das." , brummte der größere, bärtigere der beiden und knirschte dabei laut hörbar mit den Zähnen.

    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png Der andere zuckte nur mit den Schultern: "Das ist nicht das erste Mal, dass du es mit seinesgleichen zu tun bekommen hast... und es wird auch nicht das letzte Mal sein... du solltest dich glücklich schätzen, dass er dir seine komischen Ansichten nicht BEFEHLEN KANN.... oh... wir haben Besuch."
    Vala schielte nur nach oben um den Neuankömmling aus den Augenwinkeln zu betrachten, kniff einen Moment die Augen zusammen wie um besser zu sehen und nickte dann nur mit dem Kopf: "Kiek a, Hadamar... watt verschlacht di in mine Telt?"
    "Dominus, lass das... es klingt fürchterlich wenn du so sprichst!" , beklagte sich der mit dem müden Blick.
    "Ich sollte dir befehlen es zu lernen, fauler Sauhund. Steh auf und mach dich nützlich... hol Bier und zwei Becher." , befahl Vala ohne sich extra nach dem Wunsch des Gastes zu erkundigen, und deutete dann auf einen Platz am kleinen Feuer, "Sett di dahl, Hadamar. Aso.. wi ett ur Marsch jelaufe? Warom hebt ih so lang bruucht?"

  • „Klar“, bestätigte Hadamar das übliche Prozedere, legte seine Waffen ab und ließ sich durchsuchen – bevor er einfach reingeschickt wurde in das Zelt. Ohne dass erst nachgefragt wurde. Er wurde nicht mal angekündigt. Er wurde einfach so reingeschickt. In Ordnung... Hadamar guckte verwirrt zurück, fragte aber nicht weiter nach und zögerte auch nicht, sondern betrat einfach das Zelt. Das... genauso wie das Verhalten der Wachen nicht unbedingt das war, was Hadamar erwartet hätte. Nicht von einem Tribun, schon gar nicht von einem senatorischen. Erst recht von einem, der gerade seinen Legaten vertrat und die Legion anführte. Er ließ seinen Blick durch das Zelt schweifen und nahm die spärliche Einrichtung war, das Zeug, das herum lag, bis hin zu den beiden Männern, die an einem kleinen Feuer saßen und zuerst gar nicht bemerkten, dass er eingetreten war. Hadamar wollte sich schon räuspern, als sie dann doch aufsahen, ohne sonderlich überrascht zu wirken, dass er einfach so unangekündigt reingeschneit war – aber gut, keine Wache würde so was einfach so selbst entscheiden, die hatten einfach ihre Order, weswegen das wohl öfter passierte. Wichtiger war das Dilemma, in dem er sich gerade befand: salutieren oder nicht? Eigentlich ja. Allein schon um auf Nummer Sicher zu gehen. Und er wollte tatsächlich schon dazu ansetzen, als Alrik ihn auch schon ansprach, und das auf eine Art, die ziemlich eindeutig klar machte, dass Salutieren und ein militärischer Gruß wohl das letzte war, was er von ihm, in dieser Situation jedenfalls, erwartete. „Heilsa, Alrik“, grüßte er mit einem verhaltenen Grinsen zurück und scherzte: „Langeweile, nix ois Langeweile. Is so ungwohnt, so fria scho a Ruh z'ham.“ Er kam näher, um sich ebenfalls ans Feuer zu setzen. Er musterte den zweiten Kerl kurz, der ganz offensichtlich kein Militär war, wandte seinen Blick aber gleich darauf wieder Alrik zu. „Hod a weng bracht bis mia loskemma san“, antwortete er dann. „Da Marsch... mei, dea is ruhig gweng. Nix bsondres. Nua da Enkl vo unsam Legat is auftacht.“

  • "Ruhig et joot..." , verzog Vala spöttisch die Lippen zu einem Schmunzeln, nahm einen der von Sirius dargereichten Becher und wartete bis Hadamar dasselbe getan hatte, um diesen zuzuprosten: "Na, da drinken wir do drupp, datt e överhupt ankommen sid. Wi ham scho dacht, ih het euk verloope oppe Weech." Einem tiefen Schluck des vindonissischen Bieres folgte ein Moment der Stille, in der Vala sich fragte, ob es Sinn machte nach dem Enkel des Legaten zu fragen, der aufgetaucht war, und welchen Nachrichtenwert dies besaß. Allerdings entschied er sich dagegen, weil die Sphäre an Themen um den Mann herum sehr viel Konfliktpotential barg, und man sich am besten überhaupt nicht damit beschäftigte um die ohnehin schon angespannte Stimmung in der Führungsriege des Feldzugs nicht weiter anzuheizen. Man redete nicht drüber, und man dachte auch nicht drüber nach.


    "Hu geit et eure Kerls?" , wich Vala auf ein unverfänglicheres Thema aus, immerhin konnte die Moral der Truppe genauso über den Ausgang einer Schlacht entscheiden wie gewisse Aspekte in der Führungsebene.

  • Nachdem Modestuns seinen Vetter zu sich bestellte blieb Romanus weiter im Hintergrund! Eigentlich wollte auch er noch einmal mit Modestus sprechen um Informationen zu erlangen wo er helfen könnte und über diesen Basdart zu reden der ihn in seiner Gefangenschaft besucht hatte.
    Aber Modestus schien noch eine ganze Weile sehr beschäftigt zu sein!
    Deshalb machte sich Romanus in gedanken darauf gefasst das er bei der Ala bleiben würde und mit ihr reiten würde! Auch schloss er den Gedanken nicht aus als Prätorianer zu feindlichen Einheiten geschickt zu werden und falsche Informationen die angeblich aus Rom kamen zu verstreuen!
    Aber das waren alles Gedankenspiele die ihm hin und wieder kamen! Was tatsächlich passieren würde, müsste er abwarten!

  • "Der Centurio ist vor allem ein richtig übler Hund..." , murrte Sönke nach einem Schluck Wasser, und schob sich ein Stück trockenes Brot zwischen die Zähne, "..diese elende Trollgeburt hat mich zwei Pedes tief in den Dreck getreten nur um seinem Vorgänger in den Arsch zu kriechen.. das Ergebnis haben wir jetzt, der Hund ist selber Centurio geworden."


    "So läuft das... aber diese Helvetius wird uns alle noch umbringen, weil er sich beim ersten Feindkontakt in die Hosen macht.", ätzte ein anderer, "Aber der Legat ist anscheinend recht angetan von jungen Männern.. ist der Grieche? Der Optio der Prima ist sogar noch jünger, hab ich gehört... einer von euch Barbaren, Sönke."


    "Schnauze, sag ich dir. Duccius Ferox ist ein guter Mann aus einer ehrbaren Familie und wird seinem Centurio viel Ehre machen." , blaffte Sönke beinahe automatisch und fixierte den Mann mit einem wütenden Blick.


    "Ach was? Et tu, Sönke?", lachte der Mann unbeirrt, "Ich dachte ihr Barbarenpack hättet es nicht so mit der Männerliebe."


    "Haben wir auch nicht." , gab Sönke sich trotzig, "Aber wir haben es mit Freundschaft."


    "Na, dann soll dein toller Optio-Freund dir mal ermöglichen, bei der nächsten Schlacht nicht zu weit vorne zu stehen... so einer wie du landet sehr schnell im Dreck... zusammen mit dem hier.", grinste der Mann breit und deutete mit dem Daumen auf den Artorier...

  • Das beste daran, dass man mehr oder minder ohnehin nur ein politisches Pfand war, bestand in der immensen sich daraus ergebenden Freizeit. Genau genommen war sein Posten erst geschaffen worden, wurde die Ehrengarde doch von durchaus sehr fähigen Centuriones geführt, so dass es nur einen kurzen Wortwechsel mit eben jenen bedurfte, um alles nötige für die baldige Abreise zu regeln. Der Annaeus hielt Sextus auf Abstand, so dass ihm auch keine sonstige wichtige Aufgabe zuteil wurde, und darüber hinaus war noch immer alles geregelt. Immerhin waren sie auch die letzten tage marschiert, so dass ein Weitermarsch keine logistische Herausforderung darstellte, sondern nur eine Wiederaufnahme des bisher ohnehin vorherrschenden Themas.
    So allerdings hatte Sextus Zeit. Ursprünglich wollte er jene nutzen, um sich mit dem Duccius ein wenig zu unterhalten, allerdings wurde ihm auf Nachfrage mitgeteilt, dass dieser gerade in einem Gespräch mit einem Verwandten war. Daher entfiel diese Option auch sogleich wieder, von der duccischen Verwandtschaft hatte Sextus noch von den Floralia genug Erinnerung, die keiner Auffrischung zum jetzigen Zeitpunkt bedurfte. Abgesehen davon war Sextus nicht gerne das fünfte Rad am Wagen, und so dringend war sein Bedürfnis nach Kommunikation nicht. Der Marsch würde genug Zeit für Informationsaustausch bereithalten.


    Also fragte er sich stattdessen zu der Stätte durch, wo er sein zweites Bedürfnis stillen konnte: Die Therme. Vielleicht würden sie bald in einer dreckigen Schlacht auseinander genommen werden von feindlichen Truppen und dann in einem Matsch aus ihren eigenen Innereien sterben. Aber hier und heute war Sextus in einem befestigten Lager einer Ala, und diese hatte eine Therme für die körperliche Hygiene, welcher Sextus sich nun ausgiebigst widmen wollte.
    Und so saß er nicht einmal eine halbe Stunde später tatsächlich in warmem Wasser, den Dreck der Reise von sich waschend und annähernd das Gefühl von Zivilisation zurückerobernd.

  • Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    "Ruhig et joot..." , verzog Vala spöttisch die Lippen zu einem Schmunzeln, nahm einen der von Sirius dargereichten Becher und wartete bis Hadamar dasselbe getan hatte, um diesen zuzuprosten: "Na, da drinken wir do drupp, datt e överhupt ankommen sid. Wi ham scho dacht, ih het euk verloope oppe Weech." Einem tiefen Schluck des vindonissischen Bieres folgte ein Moment der Stille, in der Vala sich fragte, ob es Sinn machte nach dem Enkel des Legaten zu fragen, der aufgetaucht war, und welchen Nachrichtenwert dies besaß. Allerdings entschied er sich dagegen, weil die Sphäre an Themen um den Mann herum sehr viel Konfliktpotential barg, und man sich am besten überhaupt nicht damit beschäftigte um die ohnehin schon angespannte Stimmung in der Führungsriege des Feldzugs nicht weiter anzuheizen. Man redete nicht drüber, und man dachte auch nicht drüber nach.


    "Hu geit et eure Kerls?" , wich Vala auf ein unverfänglicheres Thema aus, immerhin konnte die Moral der Truppe genauso über den Ausgang einer Schlacht entscheiden wie gewisse Aspekte in der Führungsebene.


    „Danke“, machte Hadamar, den Mann – Sklaven? Angestellten? – dabei kurz mit einem flüchtigen Lächeln ansehend, und prostete dann Alrik ebenfalls zu, bevor er einen den Becher an die Lippen setzte und einen tiefen Zug nahm. Solches Zeug bekam man für gewöhnlich selten, und jetzt, auf dem Feldzug, vermutlich noch seltener als in der Castra, wo man sich wenigstens ab und zu was hatte leisten können... auf dem Markt im Lager, in der Taberna, oder in der Stadt selbst bei Freigang. „Hajo... i hoff du hosd de Zeit nutzn kenna, die'sd hosd wartn missn...“


    Er trank noch einen Schluck und musterte Alrik, dachte an früher, an die Zeit, als er noch in Mogontiacum gewesen war, und versuchte daran zu erinnern, was er noch wusste... was herzlich wenig war. In dem Alter hatte er noch auf dem Gut vor der Stadt gelebt, und es hatte zwar die üblichen Familienanlässe gegeben, an denen alle zusammenfanden – aber darüber hinaus waren die Kinder freilich selten mit in die Stadt genommen worden.
    Alriks Frage riss ihn aus seinem kurzen Erinnerungstrip. „Mh...“ machte er nachdenklich und ging nun stattdessen in Gedanken die Eindrücke durch, die er die ganzen letzten Tage auf dem Marsch hierher gesammelt hatte, wann immer er abends durch das Lager getigert war, um sich umzusehen und mit Leuten zu reden. Rumgestreunt und sich unterhalten, das hatte er schon immer gern gemacht, und er hatte damit einfach weiter gemacht, als er Tiro geworden war... und es auch als Optio nicht aufgegeben, auch wenn seine Zeit dafür deutlich eingeschränkt war. Gerade auf dem Marsch allerdings konnte er das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden, weil er ohnehin die Meldungen für den Primus Pilus sammeln musste – da konnte er auch genauso gut einfach noch ein bisschen weiter und länger rumlaufen. „Guad, im Großn un Ganzn. A weng glangweilt hoid, marschiarn is jetz net as spannendste auf da Weid.“ Er deutete ein Achselzucken an. „Aba es lenkt a ab. Manche san unruhig, amoi mea, amoi weniga, aba wannsd untawegs bisd, hosd immahin ebbes zum doa. Und de Veteranen san glassn, grad de in da Oans, des strahlt a aus. Wia is bei eich?“

  • Gerade noch hatte Aurelius versichert, man wisse nicht, welchen Weg die Gegenpartei einschlägt - Claudius drang deswegen auf eine notwendige Aufklärung unter Einsatz der vorhandenen Ressourcen - dann erklärte Duccius, dass sie eine umfänglichere Aufklärung nicht leisten konnten, aber es sei viel wichtiger, detailliert zu wissen, wo sich binnen weniger Tagesabstände der Feind befindet und grob zu wissen, wo er sich darüber hinaus aktuell befindet. Befand sich Claudius hier etwa unter Irren? Um genau dieses Wissen rechtzeitig zu erlangen, hatte er ja auf die notwendige Aufklärung verwiesen.


    Menecrates nickte mitleidig, bevor er eine Antwort gab. "Meine Vorstellungen von guter Aufklärungsarbeit stammen aus der Zeit meines langjährigen Studiums an der Militärakademie. Dort erfährt man im Übrigen auch, dass eine optimale Armee zu 50 Prozent aus Hilfskräften besteht." Und ja, alle wussten, dass in ihrem Heerverband dieses Verhältnis ganz und gar nicht stimmt. Sämtliche Hilfstruppen in den Grenzkastellen waren zur Sicherung der Grenze vollständig in der Provinz belassen worden. "Wir haben ein Manko und müssen es kompensieren. Wie auch immer, wir müssen es!"


    Der Annaeer ergriff das Wort und Menecrates hörte nur mit einem Ohr hin. Ihn nervte vieles, vor allem aber vermisste er einen kompetenten Kommandeur neben sich. Eine kleine Hoffnung bestand, dass Ursus in Italia ein Mann mit Wissen und Verstand war. Hier ging es nicht um ein Brettspiel, bei dem viele Bauern geopfert werden konnte, Hauptsache der König überlebte. Hier ging es um viele Soldatenleben, die abhängig von guter Aufklärungsarbeit waren. Wenigstens wurde jetzt die ALA Numidia entsprechend eingesetzt.
    Wenig später verließ Menecrates den Besprechungsraum und steuerte auf sein inzwischen aufgebautes Zelt zu. Er trat ein und warf sein Dokumentenmäppchen fort.
    "Taira!"


    Das Zelt von Victor, in dem auch Felix Unterkunft fand, stand in unmittelbarer Nähe.

  • Regulus war etwas neben sich. Mit so viel Gegenwind gegen den Centurio hatte er nicht gerechnet. Gerade Sönke schien nicht gu auf ihn zu sprechen. Offensichtlich wussten die Männer alle mehr, als er selbst wusste. "Wer am Ende die Nase im Dreck hat, wissen allein die Götter. Selbst dem erfahrensten Legionär wächst nicht plötzlich Eisen auf seiner Haut! Das Schwert kann jeden von euch treffen!" Es war wohl kaum anzunehmen, dass der Artorier damit seine Rolle als Frischling in der Runde relativiert hätte.


    "Ich gehe jede Wette, dass ich diesen scheiß Krieg überlebe und du beim ersten Feindkontakt zusammenzuckst und vor Schreck ins Gras beißt. Da brauch ich nicht mal Eisen auf der Haut, HAHA."


    Eines war dem Artorier langsam klar: Nur durch Worte konnte man sich hier nicht beweisen. Im Prinzip war das meiste egal, was man sagte. Hier konnte man sich nicht auf eine Stufe mit den langjährigen Soldaten stellen, nur die Zeit konnte das tun und vielleicht die Anzahl der Schlachten. Die Worte von Sönke gefielen Regulus. Freundschaft war wichtig, ebenso Kameradschaft. Das sollte man jedenfalls annehmen. Doch hier spürte er nur wenig davon.


    "Ich hab keine Ahnung, was der Helvetier getan hat oder wem er welches Körperteil hingehalten hat."" Regulus zeigte jedenfalls seine ganze Ahnungslosigkeit in diesem Fall. "Aber wir müssen wohl oder übel mit ihm Leben..." "...oder Sterben!", so kam auch gleich die Quittung für Regulus ausschweifende Sprache. "Jedenfalls werden wir wohl sobald keinen neuen Centurio bekommen."


    Der Artorier blickte ich um. Er betrachtete die Legionäre und zum Schluss auch Sönke. Unsicher, ob er jetzt aufstehen und gehen oder ob er hier noch verweilen sollte, saß er da und überlegte, was wohl das klügste wäre. Wahrscheinlich sollte er sich so früh wie möglich hinlegen, schließlich würde der Marsch wohl bald seinen Fortgang nehmen und gerade er musste so ausgeruht wie möglich sein...

  • "Datt ehr jo eenfach innet jemaaktes Bett hat sessen kunnen, sprookt ja wo daför, datt wi us net jelangweelt ham." , frotzelte Vala bevor er einen weiteren kleinen Holzscheit ins Feuer warf, "..un' wi ham jeübt. All je heele Daage.. wi ham jeübt."
    Mit andächtiger Ruhe und ohne großes Interesse zu heucheln hörte Vala sich an wie die Männer der zweiten Legion so drauf waren. Bewerten wollte er das nicht, Hadamar sollte selbst zusehen wie er seine Männer bei der Stange hielt, zudem hatte Vala bis vor wenigen Tagen selbst noch mit gewissen Problemen in seiner Legion zu kämpfen gehabt.
    "Ett löppt." , gab er frei zu, "Et hat wat lang duert, bis jo hia wert, but wi ham us kümmert... de Legad usse Norn, de Flaminius Cilo, iss net so duldig worn.. ik heb ih vor twee daage no möten."

  • Hadamar grinste breit zurück. „Mei Jungs gfrein si.“ Er wusste selbst nicht, warum sie um einiges später als die VIII aufgebrochen waren, aber dass sie hier nun erst mal nichts zu tun hatten, war sicher nichts, worüber sich seine Leute beschweren würden.


    Genau das – also ersteres – gab er dann auch recht freimütig zu, als Alrik noch mal auf das Thema zu sprechen kam. „I woaß neda, warums so lang dauad hod bis mia aufbrocha san. Wo isn da Flaminius jetza? Un wie gads weida, i moan... Mia brechma moing wieda auf, aba wos is da Plan?“ Die Info, dass sie morgen schon weiter marschieren würden, hatte natürlich die Runde gemacht, kaum dass die Stabsbesprechung vorbei gewesen war – aber viel mehr wussten nicht sie nicht. Es wurden halt immer nur die nötigsten Informationen an die Ebenen drunter weiter gegeben, und die Optiones zählten da schon zu denen, bei denen einfach nicht viele Infos für nötig gehalten wurden, weil sie einfach Befehle ausführen sollten. Aber Hadamar reichte das irgendwie nicht. Ein 'es ist halt so, mach einfach was dir gesagt wird' hatte ihm noch nie gereicht, seine Mutter – und diverse andere Verwandte – wussten da ein Lied von zu singen.

  • "Uff'm Weech to'n Sudn." , antwortete Vala knapp, weil es bei dieserlei Informationen kaum mehr zu erzählen gab. Der Flaminier hatte in seiner Art recht deutlich gemacht, dass er die Verzögerungen suboptimal fand und deutlich mit dem Gedanken gespielt einfach ohne das obergermanische Heer gen Süden weiter zu ziehen, was für deutliche Probleme gesorgt hätte, wenn der Gegner sich doch dafür entschied nach Raetia zu ziehen.
    "Ik denk, datt isses. De Weech jen Sudn is de eenzije Wol för us, wenn wi de Find net inne Berge möten wolln." , gähnte Vala in seinen Bart und streckte sich einmal um aus dem stetem Hocken am Feuer die Glieder zu bewegen, "Morn jeit et loos, wenn' net no irjeeend eener met jenooch Eenfluss mit sini depperte Grappen us no all inne Doot scheckt. Het Heer is niet so oenich wi do denke maags, Jung.. un' ik öwaat no viu Striet... net blot oppe Feld, net blot oppe Feld..." Der Blick, den Vala seinem jungen Vetter dabei zuwarf machte recht deutlich, aus welcher Ecke er all das erwartete... und ebenso wie sehr es ihm zusagte sich mit dieser Art herumschlagen zu müssen.

  • Kaum hatten sie das Lager erreicht waren Victor und Menecrates auch schon zu einer Besprechung im Praetorium geeilt. Felix hätte zwar ebenso mitgehen können, zog es aber vor sich nach Wochen der Entbehrungen und des Reisens endlich mal wieder ein Bad zu gönnen. Er ließ sich also von seinen Sklaven eine Wanne Wasser vorbereiten lassen und wusch sich ausgiebig. Anschließend ließ der Claudier sich von Anaxander rasieren und seinem Stand gemäß einkleiden... Nein wie hatte er das Leben als einfacher durch die Gegend reisender Sklave satt!


    Endlich wieder in gewohnter Tracht aß der Patrizier etwas, leider lediglich einfaches Brot, ein paar Klumpen Fleisch und eine Kanne verdünnten Wein, mehr gab das Leben als Soldat anscheinend nicht her.....


    Als er auch damit fertig war wartete Felix auf Neuigkeiten von der Besprechung und ließ Anaxander vor dem Zelt Ausschau nach Menecrates und Victor halten. Der Grieche sollte ihn sofort informieren, wenn er einen von beiden sah.


    Nach einiger Zeit war es dann auch so weit und Anaxander sagte Felix, dass sein Großvater soeben von der Besprechung zurückgekehrt war. Von Victor aber fehlte noch jede Spur.


    Kurzerhand entschloss sich Felix also die Ergebnisse des Treffens der Befehlshaber in Erfahrung zu bringen und ging zum Zelt seines Großvaters.


    Er warf den beiden Wachen vor dem Zelt einen herablassenden Blick zu, in einem von ihnen erkannte er nämlich den Mann, der ihm bei seiner Durchsuchung während dem Marsch den Arm verdreht hatte, und fragte dann laut genug, sodass man es auch noch im inneren des Zeltes hören konnte:


    "Darf ich eintreten, Großvater?"

  • Nachdem der Optio der IVten Centurie der Cohors II, Titus Calvius Fabullus, seinen jungen Centurio Lucius Helvetius Corvinus geweckt hatte und Meldung gemacht hatte das für die Centurie keine weiteren Befehle mehr folgen würden hatte dieser ihn entlassen.


    Corvinus entledigte sich seiner Rüstung und sprach mit dem Scriba der Centurie, Numerius Scaevius Senecio.


    "Schau mal ob du irgendwem im Lager findest der die Tage in Richtung Mogo aufbricht. Ich will dem dann einen Brief mitgeben."


    War die knappe Anweisung bevor auch dieser entlassen wurde.


    Corvinus überlegte noch einen Moment ob er einen Rundgang machen sollte, seine Männer etwas antreiben und drillen oder Ferox besuchen sollte. Seine starken Schmerzen brachten ihn aber schließlich zu dem Entschluss, nachdem er etwas gegessen hatte, gleich schlafen zu gehen.

  • Der nächste Morgen gestaltete sich für Modestus wie schon die letzten zuvor. Das Lager wurde abgebrochen und die Soldaten versammelten sich, um den Marsch fortzuführen. Allerdings war dieser Morgen auch ein wenig anders. Die Vorbereitungen der Legio VIII hatten diese Nacht wohl erholsamer und länger werden lassen, als üblich. Fast wie kleine Pause vor der großen Anstrengung. Die Ruhe vor dem großen Sturm, überlegte Modestus, während er noch ein wenig müde auf seinem Pferd saß und das geschäftige Treiben betrachtete. Überall wurden die Zelte abgebaut und die Ausrüstung wieder verstaut.


    Während er aus dem Lager der Ala heraus und durch die Zeltreihen der anderen Lager zum Sammelplatz ritt, widmete er den einfachen Soldaten um sich herum ausgewöhnlich viel Aufmerksamkeit und betrachtete sie und ihre Arbeit eine Weile lang, auch wenn es noch recht dunkel war. Einige Legionäre, die die Schnüre an den pila muralia lösten und die hölzernen Schanzpfähle aus den aufgeschütteten Erdwällen zogen. Ein Centurio, der seine voll bepackte Centurie aus dem Lager führte. Ein paar Stallburschen, die ein paar Lastentiere an Lederriemen hinter sich herführten. Irgendwie kam ihm alles so traumhaft und unwirklich vor. Aber das lag wohl daran, dass es noch früh am Morgen war. Modestus wollte sich fast erst mit einer Faust die Augen reiben, bevor ihn das zusätzliche Gewicht auf seinen Kopf ihn an seinen Helm erinnerte, der dies wohl mit seinen Wangenklappen erschweren würde. Er lies seine Hand wo sie war, denn letztlich war es auch nicht die beste Idee sich vor den einfachen Soldaten die Augen zu reiben. Das zeugte nicht von dignitas.


    Am Sammelplatz sah er auch schon seine Leibwache, Kavallerie und Infantrie, die Aufstellung bezogen hatten und steuerte sein Pferd in ihre Richtung. Seine Begleiter folgten ihm. Modestus sah zum Horizont, wo die Sonne gerade aufging. Es war an der Zeit. Nun ging es nach Italia.



    Sim-Off:

    Hier geht es dann in Italia weiter. Es wäre prima, wenn sich alle bis Freitag auf Italia umgemeldet haben.

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