Unterwegs durch die Stadt

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    Crispina kannte diesen Verhalten nur zu gut. Sie wartete noch ein wenig mit dem Aussteigen.
    Statt dessen streichelte sie Rachel ein wenig über die Wange, bereit auch eine Träne die sich vielleicht doch noch ihren Weg hervorbrechen würde aufzuhalten und sagte mit ganz sanfter Stimme.


    "Glaub mir es hilft wirklich. Auch ich weiß bis heute nicht genau wie mein... wie mein Verlobter gestorben ist. Aber es hilft darüber zu sprechen damit man darüber hinweg kommt. Ich bin vielleicht oder wahrscheinlich sogar sicherlich nicht die richtige Person dafür. Aber es gibt bestimmt jemanden... und wenn es ein Priester in einem eurer Tempel ist."

  • Vorsichtig nahm Rachel die Hand von Crispina von ihrer Wange und hielt sie mit ihrer umschlungen. Natürlich wollte die Schwester von Varus nur nett sein und natürlich gab es in ihrem Leben einen Verlust, aber würde sie verstehen? Danke für deine Worte und sicherlich hast du Recht.
    Ihre Hand nicht frei gebend, aber die Richtung ändernd, gab sie zu erkennen, dass sie ihr beim Aussteigen helfen möchte. Wir sollten trotzdem jetzt aussteigen, sonst ziehen wir die Aufmerksamkeit auf uns und unterbrechen den Menschenstrom.
    Das Fluchen blieb nicht aus. Ihre Sänfte stand im Weg und es wurde Zeit, den Platz zu räumen. Danke für das Zuhören und danke für deinen Hinweis für den Göttern, dein Bruder sprach bereits mit mir davon und ich werde es mir überlegen einmal allein einen Tempel aufzusuchen.
    Schnell schob sie ihren schlanken Körper nach Draußen, half gleichzeitig der Jüngeren beim Aussteigen. Hoffentlich hast du dir das Bummeln nicht anders vorgestellt?
    Mit einem Blick zum Iberer deutete sie auf ihre Begleiterin. Lycus, du bist verantwortlich für sie.

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    Crispina kannte den Zustand indem Rachel sich befand sehr gut aus eigener Erfahrung. Auch wenn es vielleicht nicht hundertprozentig passte da sie ja "nur" ihren zukünftigen Ehemann den sie auch noch geliebt hatte verloren hatte und nicht ihre ganze Familie.
    Sie dachte sich dann schon das man heute an dieser Stelle nicht weiterkommen würde und versuchte daher die Stimmung etwas aufzuhellen, beschloss aber gleich schon das sie heute ein kurzes "bummeln" abhalten würde.


    "Das Bummeln fängt ja jetzt erst an", sagte sie lächelnd.



    Lycus derweil kam etwas näher und hörte Rachel kurz zu.
    "Ich kenne meine Aufgabe und erfülle sie seit Jahren ohne Beanstandungen", sagte er etwas kühl zu Rachel. Vorher, während und nach diesen Worten wechselte sein Blick beständig zwischen den beiden Frauen und der Umgebung hin und her. Die Umgebung erhielt sehr viel Aufmerksamkeit und man konnte, sofern man etwas davon verstand nicht sagen das er seine Aufgabe vernachlässigte. Wenn immer sein Blick allerdings auf den beiden Frauen lag so war er doch sehr viel länger bei Rachel als bei Crispina.

  • Ohne den Iberer mit einer Antwort zu bedenken, hielt sie Crispina ihren Arm hin. Darf ich dich führen? Es war mehr als eine nette Geste gedacht, als eine Führung und schon gar nicht zum Vorschreiben wohin. Nur wusste Rachel, es gab reichlich Gedränge und im so kamen sie besser voran und wurden nicht wahllos herum geschoben. Wo möchtest du zuerst hin?
    Mit einem Blick auf Lycus, deutete sie voran und hob leicht die Augenbraue. Ich habe nichts zu beanstanden, ich bitte dich nur vor uns zu gehen. Damit vermied sie seine Blicke auf ihren Hintern und gleichzeitig konnte er ihnen Platz schaffen mit seiner Größe. Wir werden dir auf dem Fuß folgen. Die letzten Worte sprach die Schwarzhaarige wieder zu ihrer Begleitung und zwinkerte ihr zu. Notfalls nutzen wir ihn als Schutzschild. Flüsterte sie ihr zu und lächelte.

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    "Natürlich du kennst dich hier ja besser aus als ich", war sie sich sicher.


    "Och... beim bummeln hat man keine feste Reihenfolge... am ehesten würde ich sagen möchte ich die Dinge sehen von denen du glaubst sie würden in einer kleinen Stadt in Noricum nicht angeboten werden."




    Lycus derweil schaute Rachel eine ganze Weile in die "Augen" während die beiden Frauen ausstiegen und sich beratschlugen. Er wollte erst sagen das er seine Arbeit konnte überlegte es sich dann aber. Er würde noch genug Gelegenheiten haben sich Rachel weiter zu nähern und seine Arbeit wollte er ja auch gut machen.


    Er tat also wie Rachel gebeten hatte und sorgte für ruhiges Fahrwasser

  • Endlich hatte sich der Iberer bequemt und war ihrer Aufforderung gefolgt, allerdings nicht, ohne ihr wieder näher zu kommen und mit ihr die Blicke zu kreuzen. Nachdem er an ihr vorbei war und nun vor ihnen ging, rollte sie mit ihren Grünen und ein Seufzen war zu hören. Nun ja, ich denke es gibt keine anderen Waren, als in Noricum. Der einzige Unterschied ist die Vielfältigkeit bei den Angeboten und das Konkurrenzgehabe bei den Händlern. Du findest vieles im Überfluss und je nach Geldbeutel in unterschiedlichen Qualitäten.
    Gerade kamen sie an einem Stand vorbei, wo Kräuter und Gewürze angeboten wurden, deren Duft kaum zu überbieten war. So eine Auswahl gibt es wahrscheinlich bei euch nicht, wobei ich Vieles im Hortus der Casa Helvetia selbst ernten kann. Fremdländische Gewürze lassen sich sehr gut durch Einheimische ersetzen. Auch wenn dein Bruder sein Geld gerne auszugeben scheint, versuche ihn schon, es für ihn zusammen zu halten.
    Ein Schmunzeln erschien um ihr Lippenpaar, als sie von Varus sprach und sich an diverse Gespräche erinnerte, wo sie anderer Meinung waren, was das Sparen betraf. Er möchte zeigen, was er hat und protzt ab und an etwas. Natürlich arbeitet er auch viele Stunden für sein Vermögen. Das Zwinkern von Rachel ging letztendlich unter, als sie von einem Kerl angerempelt wurde und ins Straucheln geriet.

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    "Na hast du ne Ahnung. Poetovio ist jetzt nicht unbedingt ein Nest aber auch lange keine große Stadt. Zumal wir noch außerhalb wohnen. Alles an Waren was es nicht auch in Noricum gibt bzw. in den umliegenden Provinzen bekommt man da so gut wie nie!"


    Sie blieb auch vor dem Stand mit den Kräutern und Gewürzen stehen.


    "Schau mal hier... davon kenne ich wenn es hochkommt die Hälfte. Was ist denn zum Beispiel das da?"


    Crispina zeigte auf ein paar kleine Säckchen mit verschiedenen Körnern.


    Lächelnd fügte sie noch an
    "Ja mit dem Geldhaushalten hat er es nicht so... er lebt eigentlich immer nur von Woche zu Woche... das er mal spart habe ich nie gehört. Lieber leiht er sich dann Geld wenn er mal akut was braucht. Wenn er mal verheiratet ist braucht er dringend eine Frau die nicht auch das Geld rauswirft... falls nicht solltest du schnell eine Gehaltserhöhung verlangen und dich auf anstrengende Zeiten einstellen."


    Lycus derweil deckte den Rücken der beiden Frauen und sorgte dafür das sie Platz und Zeit hatten sie am Stand in Ruhe umzusehen. Solange er keine Augen am Hinterkopf haben würde schien er für den Moment sogar Rachels Hintern zu ignorieren, etwas was ihm sonst fast nie gelang.

  • Rachel besah sich die Säckchen mit den Körner und roch auch daran. Dabei erhellten sich ihre Grünen und sie antwortete leicht schwärmerisch klingend. Das nennt sich Kardamom. Es ist der Samen einer grünen Pflanze, die in meiner Heimat wächst. Vielleicht sollte ich etwas davon mitnehmen und deinen Bruder ans Essen mengen. Lächelt sie nun etwas spitzbübisch und flüstert zu ihr geneigt. Es ist ein anregendes Mittel in Sachen Liebe und könnte ihn helfen, eine Frau zu finden.
    Als die Schwarzhaarige leicht errötet, weil sie der Blick des Iberers trifft, versteckt sie ihr Gesicht einen kurzen Augenblick an der Schulter von Crispina, weiter leise sprechend. Weshalb hat eigentlich Varus noch keine Frau?
    Kurz hält sie noch inne, hebt dann aber den Kopf wieder. Es ist nur noch ein Rest Röte auf den Wangen zu erkennen und auch ihr Blick hat sich wieder normalisiert. Viele Gewürze können das Befinden bessern, viele sogar zur Heilung von Beschwerden beitragen.
    Der starke Duft der vielen Aromen kitzelte in der Nase und bevor sie weiter sprechen konnte, musste sie mehrfach niesen. Siehst du, auch das passiert. Entschuldigte sie sich danach und drängte leicht zum Weitergehen. Auf dem Rückweg werde ich ein kleines Säckchen mit nehmen, jetzt erst einmal sehen wir weiter.

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    "Kardamon... mhh ich glaube das habe ich schon mal gehört.. kann jetzt aber gerade keinen Geschmack damit verbinden."


    Die Sache mit ihren Bruder verwirrte sie ein wenig. Eigentlich war Rachel ja auf gar keinen Fall die richtige Person um sowas zu besprechen. Andererseits ihr Bruder war ja nicht mehr der Junge von früher und sie nicht mehr seine kleine Schwester. Beide wussten also worum es ging und sie machte sich keine Illusionen das er abstinent leben würde. Dazu kam ja noch das Crispina schrecklich neugierig war und ja schlecht ihren Bruder selber fragen konnte.
    Rachels Frage konnte man allerdings nun so oder so verstehen. Etwas verunsichert und ziemlich leise fragte sie daher.


    "W..Wie meinst du das anregendes Mittel... hat mein Bruder ... Probleme mit einer Frau? Ich glaube er ist auf der Suche... aber es ist ja recht schwierige die passende zu finden. Ich glaube aber auch das meine Mutter etwas vorhat."


    "Gesundheit", sagte Crispina auf das Niesen. Sie wollte eigentlich noch nicht weiter aber andererseits... wer wusste was es noch alles geben würde.




    Lycus hielt sich weiterhin im Hintergrund und warf wenn dann nur sehr unauffällig Blicke auf Rachel.

  • Auf das 'Gesundheit' von Crispina reagierte Rachel mit einem Lächeln, schob aber gleichzeitig die Unterlippe nach vorn. Wie sollte sie seiner Schwester jetzt erklären, was sie sich bei der Aussage gedacht hatte? Gedanklich war alles klar aber aussprechen …
    Rachel räusperte sich, sah etwas hilflos und nach den richtigen Worten suchend in das Gesicht ihrer Begleiterin. Also Kardamom … weißt du … Nein, sie wusste es ja nicht, sie wollte es ja von der Schwarzhaarigen wissen. Erst nach einem weiteren Seufzen begann sie erneut zu erklären. Es hat die gleiche Eigenschaft wie Sellerie. Entschied sie dann, die Wirkung zu beschreiben. Obwohl das nicht ganz richtig war und eigentlich das Gewürz ja nicht nur für die Manneskraft allein, sondern auch für die Ausstrahlung dieser, förderlich war. Doch entschied sie sich, das nicht auszusprechen, was wusste sie von der Manneskraft ihres Arbeitgebers? Selbst der Gedanken daran, ließ sie nun erröten und mit einem leichten Biss auf die Unterlippe endlich die Verwirrungen vertreiben.
    Was hat deine Mutter vor? Ablenkend vom eigentlichen Thema, fiel ihr die Frage wieder ein. Gleichzeitig schob sie Helvetia zu einem Händler mit Honig und Bienenwachs, in der Hoffnung, dort das Thema abzuschließen.
    Gleichzeitig gab sie auch Lycus einen Wink ihnen zu folgen, vermied dabei allerdings, den Blick mit ihm zu kreuzen.

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    Crispina war ein wenig verwirrt. Quasi die junge Unschuld vom Lande die noch nicht davon gehört hatte das es Situationen oder Zeiten gab wo man bei dieser Sache nachhelfen musste. Daher schaute sie Rachel bei ihrem "Gestammel" auch mit größer werdenden Augen an.


    "Sellerie...schmeckt so wie Kardamon?... Ich verstehe nicht was du meinst aber ich glaube Sellerie habe
    ich meinen Bruder noch nie bewußt essen sehen. Aber auch nicht wirklich darauf geachtet."


    Der plötzliche Themenwechsel brachte Crispina endgültig durcheinander. Die Frage nach ihrer Mutter am Honig stand führte zu einem verwirrten:


    "Meine Mutter???... mit Sellerie?"




    Im Hintergrund war Lycus nach dem Wort Sellerie aufmerksam geworden und er schaute Rachel kurz an. Im vorbeigehen hauchte er ihr zu
    "Hab ich noch nie gebraucht." und hielt sich dann wieder versteckt feixend im Hintergrund und war gespannt wie Rachel das jetzt der jungen Römerin erklären würde.

  • Jetzt war auch Rachel verwirrt und starrte Crispina an. So ahnungslos konnte eine Frau doch nicht sein, die bereits verlobt war. Wieso schmeckt Sellerie nach Kardamom? Ungläubig wurde von der Schwarzhaarigen der Kopf geschüttelt. Das habe ich so doch nicht gesagt und schon gar nicht gemeint. Es geht um die Wirkung auf die Männlichkeit, es steigert sie. Ihre Erklärungen wurden dadurch keineswegs genauer und die Suche nach treffenden Worten ging ins Leere. Am besten ist, du befragst dazu deine Mutter, wenn sie etwas vor hat. Ich hoffe, dabei habe ich dich wenigstens richtig verstanden. Sie versucht deinen Bruder eine Frau zu vermitteln?
    Die Verwirrung stand ihr weiterhin ins Gesicht geschrieben und Lycus trieb das Ganze noch auf die Spitze mit seiner gehauchten Aussage und dem gleichzeitigen Gefeixe. Inzwischen befand sich Rachel so weit in Erklärungsnot, dass die Farbe ihrer Wangen zwischen aschfahl und dunkelrot wechselte, sich außer Stande sah, weitere Erklärungen abzugeben. Um das Thema endgültig zu beenden, deutete sie auf einen Händler mit Bergen von Schafwolle. Kannst du eigentlich Spinnen oder Weben?

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    Crispina war sich nicht ganz klar worauf Rachel hinaus wollte.


    "Ich weiß nicht wie Kardamon schmeckt... jedenfalls hab ich ihn noch nie bewußt gegessen. Aber du meintest doch er schmeckt wie Sellerie?"


    Die Worte danach... das mit der Wirkung auf Männlichkeit schienen so etwas wie Erkenntnis zu bringen.


    "Du meinst das Männer davon... Rachel... über sowas spricht man aber doch nicht auf offener Straße... und überhaupt... das brauchen doch nur alte Männer... die jungen...", sie war inzwischen auch recht Rot und nahm den Themenwechsel gerne an.


    "Ja meine Mutter will nicht mehr warten und weiß ja das er mehr an der Karriereplanung arbeitet als an der Familiengründung."


    "Nur wenig, nähen ganz gut aber Weben ist nicht so meins. Du kannst es glaube ich sehr gut oder?"

  • Rachel wollte das Thema nicht weiter erörtern und ging deshalb mit Crispina auf den Händler mit der Schafwolle zu. Kurz davor blieb sie stehen und sah ihre Begleitung an. Deine Mutter will nicht mehr warten? Worauf bezieht sich deine Aussage? Darauf, dass Varus nicht in der Lage ist eine Frau zu finden oder darauf, dass sie … Etwas ungläubig schüttelte sie den Kopf. Sie kann ihn doch nicht in eine Ehe drängen ohne Liebe.
    Für die Schwarzhaarige war es das höchste Gut und wenn sie eines wollte, dann keine Ehe ohne Liebe. Deshalb war sie auch froh, als das Thema auf das Weben und das Nähe wechselte und sie nicht mehr länger darüber nachdenken musste. Ich kann Beides und habe die Absicht, einmal eine eigene Manufaktur zu eröffnen.
    Inzwischen trat sie an den Stand heran und schob ihre Hände zwischen den Wollberg, um die Qualität zu prüfen.

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    Crispina musste leicht lächeln über die scheinbar romantische Ader von Rachel.


    "Ich würde mal so sagen unter Römern ist es eher die Ausnahme wenn sich das Paar schon bei der Hochzeit liebt. Jedenfalls in den Kreisen in denen ich verkehre. Bei den einfachen Leuten ist es aber auch so das die Eltern die Hochzeiten arrangieren und nur wenig Rücksicht auf ihre Söhne und Töchter nehmen. Ist das bei euch Hebräern anders? Jedenfalls ist meine Mutter sich recht sicher das Varus das auch irgendwann alleine hinbekommt... doch das irgendwann dauert ihr zu lange. Und unter uns ich glaube sie hat auch ein wenig die Befürchtung das die große Stadt Roma mit ihrer gesamten Pracht und... Exotik am Ende vielleicht die falsche Ehefrau für meinen Bruder bringt."


    "Oh eine eigene Manufaktur... so richtig mit Angstellten usw.... das ist aber ungewöhnlich?"

  • Weiter die Hand im Wollberg und die Qualität für gut befunden, sah Rachel kurzzeitig Crispina schweigend an. Sie dachte über deren Worte nach und schüttelte in Gedanken ungläubig den Kopf. Wie konnte eine Mutter so denken und vor allem ein erwachsener Sohn, wie Varus …? Nicht weiter in das Thema vertiefend, sprach sie kurz mit dem Händler und lobte die Ware mit dem Versprechen, bei ihm einzukaufen, sobald sie mit Spinnen und Weben begonnen habe.
    Als die Frage nach der Manufaktur kam, lag ein Funkeln in den Grünen der Schwarzhaarigen. Hattest du den Eindruck, ich bin gewöhnlich? Es klang scherzhaft und ein leises Lachen begleitete ihre Worte, als sie ihren Arm zum Unterhaken anbot. Den Mutigen gehört die Zukunft und ich bin noch nie ein Angsthase gewesen. Nein das war sie wirklich nicht und vor allem wusste sie genau, was und wie sie es wollte. Du kennst mein Ziel und auf dieses werde ich hinarbeiten, egal wie lange es dauern wird.
    Inzwischen näherten sie sich einem Händler mit Stoffen und Rachel deutete in seine Richtung. Irgendwann einmal solche Stoffe herstellen und sie hier verkaufen lassen. Wer sollte mich daran hindern?

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    Crispina ging ganz nah an Rachel heran und flüsterte dieser fast zu.
    "Na dann schau dich hier doch mal um. Soweit ich sehe sind das hier alles Männer oder Frauen die mit ihren Männern hier sind. In diese ... Riege einzusteigen, ganz ohne Mann und Familie im Hintergrund... bei allem Mut stell ich mir das sehr sehr schwer vor. Es mag vereinzelte Frauen geben die in solche Bereiche vorstoßen... aber die sind dann auch von einem Kaliber wie die Schwester des Praefectus Praetorius."

  • Natürlich nahm Rachel die Bedenken von Crispina ernst und so viel danach auch ihre Miene aus. Doch schob sich ein Schmunzeln über ihr Lippenpaar, als sie sich umsah. Wer sagt, dass ich mich auf den Markt stellen werde? Sie kannte das Markttreiben durch den Handel mit Olivenöl, war allerdings nie selbst mit in Rom.
    Ich werde meine Stoffe nicht hier anbieten. Durch die Arbeit bei deinem Bruder habe ich andere Handelsmöglichkeiten kennen gelernt und die werde ich nutzen, sobald ich mir eine eigene Manufaktur leisten kann.
    Was sie bei dem Händler sah, entsprach dem, was die einfacheren Römer trugen und nicht dem Geschmack der Schwarzhaarigen. In ihren Vorstellungen sahen die Webwaren fein und luftig aus, waren aus Seide oder verziert mit Ornamenten. Es wird noch dauern, aber ich werde es schaffen. In ihren Grünen funkelte es … die Schwester des Präfekten ist auch nur eine Frau und vielleicht trägt sie irgendwann meine Stoffe. Ein kesses Zwinkern folgte und wieder bot sie Crispina ihren Arm.

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    Crispina war mehr als nur ein bisschen beeindruckt von solchem Selbstvertrauen. Hätte sie der nach außen doch eher ruhigen fast schüchternen Rachel gar nicht zugetraut.
    "Ich drücke dir die Daumen für deine Pläne... auch wenn ich nicht ganz verstehe warum du es dir so schwer machen willst."


    Ihr Blick über die Stoffe war eher flüchtig. Sie war nicht sooo im Thema was Stoffe anging. Zu Hause ging sie immer zu einer Nachbarin die sehr jung geheiratet hatte und nach dem Tod der Schwiegereltern mit ihrem Mann nun ein eigenes Weingut hatte. Diese Nachbarin und Freundin kannte sich sehr gut mit Stoffen und Kleidern aus weshalb Crispina immer mit ihr sprach.


    "Wie sind die Stoffe so? Es sind soviele verschiedene... man weiß gar nicht wo man anfangen soll."

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