Endlich Land unter den Füßen

  • Es war soweit, nach einer langen Reise die am Ende entlang der Küste Italias vorbeiführte ankerte das Schiff endlich im Hafen von Ariminum, nicht mehr weit entfernt von Mantua und dem Ziel der Reise. Die Kontrollen hier im Hafen war zum Glück nicht gerade sehr gründlich, auch waren es fast schon erschreckend wenig Soldaten die hier vor Ort waren und aufpassten dass sich nicht die falschen Leute einschifften. Es war zu einfach, Thyrsus wurde nur kurz begutachtet, nach dem Grund seines Aufenthaltes hier gefragt und dann ziehen gelassen. Man konnte nur hoffen dass Kaiser und seine Vasallen in allen Dingen so nachlässig waren, dann würde es umso einfach werden den Despoten zu entmachten und endlich Ordnung in das Reich zu bringen.


    Thyrsus saß bereits auf dem Rücken des Pferdes und ritt in langsamen Tempo durch die Stadt, er wollte keine Aufmerksamkeit und so konnte er vor allem bereits sehen was ihn in Mantua vielleicht erwartete. Was am hafen noch nachlässig schien war hier eher nicht der Fall, immer wieder sah er Patrouillen durch die Straßen laufen, Menschen kontrollieren oder bestimmte Gebäude sichern. Zum Glück wurde er nicht kontrolliert, anscheinend ging von einem Händler keine Gefahr aus, seine Tarnung funktionierte bisher noch einwandfrei, er konnte nur hoffen dass sie genau dann nicht mehr funktionierte wenn es nötig war, dann wenn er am Legionslager stand und um Einlass beten musste.


    Das Stadtor war erreicht, er blickte noch einmal zurück auf die Stadt und gab dann dem Pferd freien Lauf. Bis nach Mantua war es nicht weit, vielleicht 3 oder 4 Tage, und er wollte die Reise nun schnell beenden, hoffentlich ohne größere Vorkomnisse oder Kontrollen. Ariminum war aber auch nur ein kleiner Ort, es war ein Wunder dass überhaupt ein Schiff dort ankerte, aber manchmal musste man einfach Glück haben.

  • Es hatte etwas gutes wenn man sich in der Gegend ein wenig auskannte. Thyrsus hatte ihr eine kurze Zeit gelebt, er wusste noch dass man nicht unbedingt die Straße nach Mantua nutzen musste um anzukommen. Die Straße führte durch mehrere kleinere und manch größere Ortschaft welche er umgehen wollte. Es war klar dass er dort früher oder später in eine Kontrolle geraten würde, ja nachdem wie gründlich diese Kontrolle war hätte er leicht auffallen können.


    So nutzte er die Landschaft aus und wich dann von der Straße ab wenn es notwendig war, die Gegend hatte zum Glück viele Hügel mit Wiesen und kleinen Wäldchen oder Hainen durch die man recht unentdeckt reiten konnte. Überfälle musste er kaum fürchten und wenn doch würde er sich schon zu wehren wissen. Auch wenn er nicht danach aussah, er war immer noch ein römischer Legionär, ein Soldat und somit bei weitem nicht wehrlos.


    Kurz vor Faventia machte er Rast und gönnte dem Pferd und sich selbst an einem kleinen Bach eine Pause, er würde nicht großartig nächtigen sondern so schnell es geht weiterreisen, trotz allem verweilte er an diesem Ort mehrere Stunden bevor er sich, frisch und ausgeruht, wieder auf den weg machte. Die Sonne ging langsam unter, in der Nacht würde er schnell vorwärts kommen, zum Glück war der Mond strahlend und am Himmel keine Wolke zu sehen, die Götter waren ihm wohl gewogen.

  • Was in der Nacht noch durchaus von Vorteil war, und nebenbei dafür sorgte dass Thyrsus eine Räuberbande rechtzeitig entdecken und umreiten konnte, war am Tag eher ein Problem. Keine Wolke am Himmel und die Sonne brannte unermütlich auf all diejenigen die sich nach draußen wagten. Zum Glück, und Thyrsus hätte nie gedacht das mal zu denken, diente er in Ägypten wo es um einiges wärmer und schwüler war, die Sonne macht ihm so kaum zu schaffen und auch das Pferd schien nicht wirklich zu schwächeln.


    Gegen Ende das Tages erreichten sie Bononia und es war klar dass sie morgen in Mantua sein würden. Doch hier ergab sich ein Problem, man konnte die Stadt nicht richtig umreiten ohne früher oder später auf eine Patrouille zu treffen. Nun konnte Thyrsus nur hoffen dass er mehr an Stümper als ein gründliche Soldaten geraten würde und so beschloss er den direkten Weg zu nehmen, durch das Stadtor und aus der Stadt wieder heraus, allerdings würde er hier rasten und sich eine Bleibe suchen, das Pferd würde es ihm danken, sein Hintern ebenso.


    Kaum am Stadtor angekommen wurde er auch bereits von einer Wache angesprochen.
    "Wer bist du, was willst du in der Stadt und wohin soll deine Reise gehen?" Thyrsus nickte zur Begrüßung, der Ton war zwar rau aber nicht unbedingt bösartiger natur, also antwortete er so freundlich wie möglich. "Mein Name ist Claudius Mercatus Morenus und ich komme aus Achaia. Ich möchte in Mantua einige Geschäfte abschließen und einen Geschäftspartner besuchen und würde gerne die Nacht in der Stadt verbringen um mich und mein Pferd zu schonen."
    Die Wache beäugte Thyrsus, welcher mit der nun leicht verdeckten hand bereits in den Schlitz seiner Tunika griff wo er einen Dolch versteckt hatte. Es war weit und breit niemand zu sehen, es wäre ein leichtes gewesen die Wachen zu töten, sollte er wirklich auffliegen.
    "Nun denn Mercatus Morenus, willkommen in Bononia, wenn du ruhig bleibst wird dir nichts geschehen, ansonsten aber sei dir gesagt dass du nie wieder ein Geschäft abschließen wirst. Vale."


    Puh, das war ja nochmal eng aber zum Glück scheinen die hier wirklich nur Dienst nach Vorschrift zu machen. Er nickte noch einmal freundlich und ritt in das Tor hinein als er plötzlich anhielt. "Wo finde ich denn eine gute Bleibe?" "Einfach der Straße folgen, diese gabelt sich nach einer Weile und an der Gabelung findest du sicher etwas passendes." Gesagt getan, die Auswahl war weder groß noch wirklich ansprechend, aber für eine einzige Nacht würde es gehen.

  • Bereits früh am Morgen machte sich Thyrsus auf den Weg, es war nicht mehr weit gegen Ende des Tages wollte er in Mantua sein und dann, endlich, seinen Auftrag erledigen. Er freute sich bereits darauf, zum einen weil er hoffte dann erst einmal sicher war zum anderen darauf dass er Fontinalis wiedersehen würde.


    Er jagte sein Pferd über die Felder, die Landschaft flog an beiden vorbei und nichts konnte ihn noch aufhalten, außer ab und an kleineren Pausen zur Erholung. Die letzten Kilometer vergingen nicht, man konnte meinen sie waren länger als die ganze Reise aber letzlich kam er am Lager der Legion an.

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