[SARDINIA] Die Jagd auf Ulpianus Venox [Teil III]

  • Teil I
    Teil II


    Die Stunden auf dem Schiff vergingen quälend, der Wind wehte zwar recht ordentlich, doch trotzdem konnte es Seneca kaum erwarten endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Es war auch weniger das stete Schaukeln des Kahns, welches scheinbar einigen anderen Mitreisenden zu schaffen machte, oder die Einöde wenn man den Blick über den Horizont schweifen ließ, sondern viel mehr die Zeit die einfach nicht zu verrinnen schien, und dem Iunier viel zu viel Spielraum boten über sich selbst nachzudenken.
    Die Sonne ging unter, heute hatten die Männer nicht viel getan, die Besatzung des Boots navigierte, und vertrieb sich die Zeit mit ein paar Spielchen, und die Prätorianer übten sich in vornehmer Zurückhaltung, plauderten ein wenig, stets bemüht nicht aus ihrer Rolle zu fallen, und sie schliefen. Zumindest Seneca hatte den Tag über im schattigen Unterdeck gedöst, eine der wenigen Möglichkeiten seinen eigenen Gedanken zu entfliehen. Rom schien so weit weg, Sardinia schien so weit weg, innerhalb eines Tages hatte sich die Welt des Optio auf die Größe eines banalen Handelsschiffes verkleinert, und es sollte noch schlimmer kommen. Die Sterne zogen am Firmament auf, und auf dem Schiff wurde es stiller, die Miles schliefen, alle Besatzungsmitglieder welche entbehrlich waren schliefen und Seneca hatte so viel geschlafen dass er einfach kein Auge zumachen konnte, und so saß er auf dem Deck und dachte nach, über viele verschiedene Dinge, eng in seinen Umhang gehüllt, der kühlen Brise der Nacht geschuldet, sein Blick in die ferne schweifend...


    "Das Meer ist ruhig, es ist eine gute Nacht.", jäh wurde Seneca aus seinen Gedanken gerissen, die Stimme des Seemanns klang rau, kernig, so wie sich Seneca erfahrene Seebären vorgestellt hatte..
    "Wie es aussieht ja..", entgegnete Seneca mit einem gezwungenen Lachen, eigentlich war ihm nicht nach Lachen zumute, nicht einmal nach einem Lächeln, nicht in letzter Zeit, es gab einfach nichts wofür es sich zu Lächeln gelohnt hätte, aber das musste er wohl mit sich selbst ausmachen..
    "Warum bist du nicht unter Deck und legst dich hin mein Freund, es passiert nichts mehr spannendes hier oben.", scherzte der Seemann weiter, und zurrte kurz an einem Seil, viel mehr gab es tatsächlich nicht zutun...
    "Nun, das habe ich den ganzen Tag getan, und nun kann ich nicht mehr schlafen.", antwortete Seneca erneut recht zurückhaltend, als ob irgendwann heute irgendwas spannendes passiert wäre..
    "Ist es nur das, oder hält dich was anderes wach?", Seneca horchte auf, hob den Kopf, diese Seeleute waren ja schon immer für ihr Gespür bekannt, Glückstreffer oder nicht, der Iunier war so sehr aus der Bahn gebracht dass er es schwerlich abwiegeln konnte..
    "Wer hat keine Probleme?", gab er dem Mann zu verstehen und zog den Umhang noch etwas enger vor seiner Brust zusammen.. Dann folgte erst einmal stille, und trotzdem blieb diese angespannte Gesprächsatmosphäre, diese Stimmung wenn man einfach weiß dass das Gespräch noch nicht vorbei ist, trotz der nun schon längeren Pause...
    "Ist es ein Mädchen?", fragte der gestandene Matrose neugierig, denn scheinbar hatte er genauso wenige Ideen die Zeit totzuschlagen wie der Optio, sodass er wildfremden Menschen viel zu persönliche Fragen stellte. Überraschenderweise waren jene wildfremden Menschen in solch einer Situation auch immer bereit diese Fragen zu beantworten..
    "Ja.", erwiderte Seneca und versuchte Seiana irgendwie in seine gespielte Rolle eines einfachen Reisenden einzubinden, "Wir lieben uns, aber unsere Familien werden es niemals zulassen.", führte er geknickt aus, und dachte an das wirklich Problem, den Stand, ihren Ehemann, und das mit den Familien stimmte ja sogar zum Teil..
    "Die Liebe ist eine launische Gespielin, genauso wie das Meer, und trotzdem fühlt man sich immer wieder dazu hingezogen. Du solltest daran festhalten mein Freund, ein Mann muss manchmal einfach wissen wofür es sich zu leben lohnt, sei es die Liebe oder die See, oder beides.", philosophierte der Mann, und implizierte dabei noch so einige andere Klischees über Seemänner, und auch wenn Seneca keine Lust hatte mit einem alten Mann die tiefen seiner selbst zu ergründen, so brachten ihn seine Worte doch zum Nachdenken, wofür lohnte es sich zu Leben? Es gab da so einiges, allein sein Dienst bei der Garde erfüllte ihn mit Stolz, ein jedes Mal wenn er das Banner des Skorpions zu Gesicht bekam. Für seine Familie, wohl die älteste Roms, ein edler Name, ein edles Geblüt, dass es zu alter Größe zu führen galt. Und für die Liebe, die wohl größte Schlacht für den Soldaten, eine Schlacht, welcher er sich tapfer stellte, und trotzdem nicht gewinnen konnte, ein Himmelfahrtskommando, und trotzdem dachte er nicht daran die Waffen zu strecken.
    Der Seemann widmete sich wieder dem navigieren, und Seneca fragte sich ob es die Mission dieses Mannes war ihm einfach noch mehr zum nachdenken zu bringen, praktisch alles noch einmal aufzuwühlen um dann ohne zu helfen wieder von dannen zu ziehen, etwas zerknirscht zog er sich unters Deck zurück, suchte sich eine kleine Ecke, und zwang sich selbst in den Schlaf.



    ... Die Tage auf dem Schiff vergingen, wenn auch zäh, die Männer vertrieben sich die Zeit mit Essen, Schlafen und ein paar Brettspielen. Die einen lernten sogar etwas über die Nautik, und waren froh nicht bei der Classis angeheuert zu haben, und Seneca begann innerlich damit den kommenden Einsatz zu planen, auch wenn das andere Schiff wohl schon im Hafen von Caralis lag, und die Gruppe unter Miles Gaius schon die ersten Vorbereitungen getroffen hatten.
    Plötzlich waren am Horizont einige Unebenheiten zu erkennen, und schon bald stellten sich diese, wie vermutet, als Land heraus. Da lag sie vor ihnen, die Insel Sardinia, ihr Einsatzziel, und die Möglichkeit für Seneca endlich diesem holzgewordenen Verließ zu entfliehen...

  • Die Sonne ging schon unter als sie am dritten Tag den Hafen von Caralis erreichten, die Männer hatten mittlerweile einige Worte mit der Besatzung gewechselt, sind jedoch ihren Rollen treu geblieben, aber halfen den Seemännern beim festmachen des Bootes. Nach ein paar kurzen Worten des Abschieds machten sie sich über den Pier auf in die Stadt.
    Wie erwartet war das Boot der anderen Gruppe bereits im Hafen, sodass die Gruppe schnell von einem Mitglied der Prätorianer am Stadteingang abgefangen wurde und mit zur angemieteten Insula gebracht wurde. Dort trafen sich die Männer zunächst in einer schwach besuchten, etwas versteckten Taverne, dem idealen Treffpunkt für eine Gruppe wie sie, denn wer wusste schon mit wem Ulpianus Venox in Kontakt stand, und Seneca hatte keine Lust diesem Mann durchs halbe Imperium zu verfolgen..


    "Gut dass wir alle wohlbehalten hier sind. Gibt es irgendwelche Berichte? Gaius?", der Miles räusperte sich, wirklich viel hatte er über Ulpianus Venox nicht herausfinden können, dafür gab es eine andere Überraschung..
    "Optio, wir wissen dass Ulpianus Venox noch auf Sardinia weilt, vermutlich sogar in Caralis, genaueres konnten wir noch nicht herausfinden, aber, ein Kontaktmann hat uns noch in Ostia angesprochen, gerade als wir auf das Schiff wollten, der Kaiser wünscht anscheinend dass wir noch die Tochter eines Legaten oder so entführen, sie soll ein als Druckmittel gegen die Verschwörer eingesetzt werden, alles weitere steht in dieser Schriftrolle.", der Soldat reichte Seneca eine noch versiegelte Schriftrolle, und Seneca war sichtlich verdutzt darüber, dass die Kommandokette doch noch so wunderbar funktionierte. Aber ein einzelner Meldereiter kam letztlich doch schneller voran als jede Gruppe. Seneca beschloss die Rolle zunächst an sich zu nehmen, und sie später zu öffnen, eins nach dem anderen, über Recht und Unrecht der Entführung, des Bürgerkriegs im ganzen machte er sich momentan sowieso keine Gedanken, damit würde er sich noch früh genug befassen müssen..
    "Gut, das erledigen wir vor der Abreise, sie ahnen ja nicht dass wir hier sind, deswegen holen wir uns erst einmal Venox.", Seneca orderte eine Runde Wein für die Männer, nun galt es Pläne zu schmieden, und trotzdem den Schein einer, wenn auch etwas zwielichtigen, Herrenrunde aufrecht zu erhalten.
    "Wir gehen ganz klassisch vor, diese Ratte wird das Umfeld ihres gleichen suchen, und womit lockt man solche Ratten an?", Seneca erachtete die Antwort als mehr als rhetorisch, wurde jedoch vom Miles Manius eines besseren belehrt, "Speck.", ungläubige Blicken wanderten über den Tisch, und Seneca rang um Fassung, konnte diese aber doch irgendwie wahren..
    "Wie genau hast du es nochmal zur Garde geschafft?", schnell legte Seneca nach, er wollte sich das Elend einer erneuten Antwort nicht antun, "Vergiss es, schon gut, ich meinte natürlich Geld. Wenn wir nur den richtigen Betrag auf den Tisch legen wird einer der Männer singen. Und wenn wir denken er weiß was, und will es uns nicht sagen, wenden wir härtere Methoden an.", Seneca trank einen Schluck, und setzte dann wieder zum sprechen an, "Wir werden uns wieder aufteilen, genauso wie bei der Überfahrt, Gaius, deine Gruppe übernimmt die Tavernen am Hafen, wir überprüfen die Tavernen des Hinterlands. So schnell und effizient wie möglich.", Seneca griff in seine Tasche und holte ein Geldsäckchen heraus, und warf es zu Miles Gaius rüber, "Hier, das sollte reichen um den ein oder anderen singen zu lassen. Trinkt aus und geht, seid wachsam, gute Jagd!", die Männer hauten ihren Wein weg, legten einige Münzen auf den Tisch und verschwanden in der Nacht..


    ....Kurze Zeit später....
    Die kleine Gruppe um Seneca war im Vergnügungsviertel der Stadt angekommen, wirklich groß war es nicht, genauso wenig wie die Stadt selbst, und der Handel und die vielen Reisenden und Seeleute hatten dieses Viertel zu einem Pfuhl des Glücksspiels, der Prostitution und der Kriminalität werden lassen, alles in allem ein perfekter Ort für einen Mörder um in der Masse abzutauchen. Die Miles teilten sich erneut in zwei Dreiergruppen auf, sodass sie mehr suchten konnten, und nicht allzu auffällig wirkten. Seneca suchte zusammen mit zwei seiner Männer die am abscheulichsten wirkende Taverne der Straße auf, vorbei an den zahlreichen Dirnen welche äußerlich den einfachsten Bauernmädchen Roms unterlegen schienen, bahnte sich Seneca den Weg zur alten, schweren Tür der Spelunke. Drinnen angekommen spürte er auch schon die argwöhnischen Blicke der anderen, nennen wir sie Gäste, dieses Wasserlochs. Kriminelles Pack, Abschaum und Gesindel saß eng beisammen, die Sinne vernebelt vom Wein und der Anwesenheit der Huren, Seneca versuchte sein angewidertes Gesicht unter Kontrolle zu halten..
    "Wasch' willscht?", fragte der Wirt, der offensichtlich auch schon bessere Tage gesehen hatte, und Seneca musste wirklich kurz überlegen ob er hier wirklich etwas trinken wollte, denn er wusste ja nicht was man hier zusätzlich zu dem Getränk noch so alles bekommt, aber es galt eine Mission zu erfüllen, also hieß es Augen zu und durch... "Gewürzwein.", entgegnete Seneca knapp, und tippte zweimal mit dem Finger auf den Tresen, "Du muscht schon sage was, isch kann keine Gedanken leschen, mit Pfeffer? Minsche?", entgegnete der Wirt, irgendwie klang er wütend, sodass der Iunier dann doch, natürlich seinem Umfeld geschuldet, Kontra gab.. "Oh doch so edel hier, dann nehme ich Minze, schnell wenns geht.", demonstrativ knallte der Wirt einen Becher vor Seneca auf die Holzplatte und schenkte den Wein ein, anschließend warf Seneca ein paar Münzen aufs Holz und drehte sich um, wen könnte er hier wohl ansprechen? Ihm fiel ein Mann ins Auge, er wirkte etwas abgelebt, er war schmächtig, die Haare fettig und ausgedünnt, er saß alleine an seinem Tisch und ließ sich gerade von einer Lupa um den Finger wickeln, eine optimale Situation um sich dazwischenzudrängen also...
    "Ihr wartet hier.", wies Seneca seine Männer an und bahnte sich zielstrebig den Weg zu dem Mann, vorbei an den Tischen wo Männer dem Glücksspiel frönten, und sich selbst um den ohnehin schon mickrigen Verdienst brachten. Die Kapuze hatte er immer noch tief ins Gesicht gezogen, sodass man die Augen nicht erkennen konnte, das war allerdings weniger der Optik geschuldet sondern viel mehr dem Umstand dass er mit seiner doch recht gepflegten Erscheinung nicht wirklich in dieses Loch passen würde, und so besser etwas weniger von seinem Äußeren preisgab. Am Tisch angekommen packte er zunächst die Lupa bei der Schulter, "Verschwinde.", sagte er ihr leise ins Ohr und gab ihr einen entschiedenen Anschub weg vom Tisch, sodass die Frau auch ohne weitere Anstände verschwand. Der sichtlich verwirrte Mann blieb zurück, zu seiner Verwirrung mischte sich jedoch schnell die Wut..
    "Wer bist du?!", fauchte der Mann den Iunier an, welcher nun ohne Regung auf dem Hocker gegenüber saß, "Das tut nichts zur Sache. Ich suche einen gewissen Ulpianus Venox, kennst du ihn?", fragte Seneca und war sich schon einigermaßen im Klaren über die Antwort, "Warum willst du das wissen?! Was willst du von mir?!", fragte der Mann erneut, und Seneca beugte sich nun etwas nach vorne, "Er ist ein Freund sagen wir es so. Und vielleicht können wir auch Freunde werden.", Seneca holte das kleine Geldsäckchen heraus, und klimperte demonstrativ ein wenig damit herum.
    Die Augen des Mannes wurden größer, so viel Geld hatte er sicherlich lange nicht mehr gesehen, und Seneca war sich sicher dass er irgendetwas wusste, dieser Ort war so klein, da kannte man sich einfach, so schätzte er.
    Doch bevor der Mann plaudern konnte, und die Männer eventuell schon am Ziel gewesen wären, wurde das Gespräch jäh unterbrochen, "Ich habe dein Gespräch mitgehört, folge mir.", sagte ein junger Mann, entstellt von einer Narbe im Gesicht, ob er nur scharf auf das Geld war, oder etwas wusste? Seneca beschloss dem Mann zu folgen, er wirkte zumindest ein wenig weniger verrückt als sein aktueller Gesprächspartner, bereitwillig folgte er ihm vor die Tür..

  • ..Die Männer gingen nach draußen, unauffällig, die alte Holztür schloss sich hinter den beiden gruselig anmutenden Gestalten, der eine mit Kapuze und der andere mit einer Narbe im Gesicht, aber es passte ins Bild dieser Gegend. Seneca war froh wieder aus diesem Schuppen heraus zu kommen, und er nahm erst einmal einen kräftigen Atemzug der mittlerweile etwas abgekühlten Nachtluft von Caralis, dem, wenn auch recht kleinen, Zentrum Sardinias, und wie wohl überall auf der Insel konnte man auch hier noch die salzige Meerbrise in der Luft schmecken. Aber nun zum geschäftlichen, der Mann hatte Seneca was zu sagen, und Seneca wollte wissen was das war...
    "Nun, du hast mich hier raus bestellt, was gibt es?", fragte Seneca bemüht neutral, er wusste ja nicht an wem er da geraten war, und musste sein Gegenüber erst einmal einschätzen, "Ich weiß etwas, was du sicherlich wissen willst, aber zuerst will ich wissen wer du bist, ein einfach Kaufmann bist du wohl kaum.", der junge Mann wandte sich zu Seneca um, und Seneca hatte Mühe seinen Blick von der großen Narbe welche quer auf der Wange verlief, abzuwenden. Er grinste verschmitzt, er konnte erzählen was er wollte, der Junge wusste so oder so schon wen er da vor sich stehen hatte, und zur Not würden sie den Kerl einfach mitnehmen..
    "Mein Name ist Aulus Iunius Seneca, Optio der Prätorianer.", antwortete Seneca ihm knapp und militärisch, nun da die Maske runter war, fühlte er sich auch direkt wieder viel wohler in seiner Haut. Der Junge nickte, "Prätorianer, wusste ich's doch.", entgegnete er dem Iunier und wandte sich leicht grinsend ab, "Jetzt wo ich dir gesagt habe was du wissen willst, sagst du mir was ich wissen will.", forderte Seneca ernst und folgte dem Kerl einen Schritt.
    Der Mann lachte, und schüttelte den Kopf, "Nein, nein so einfach ist das nicht. Eine Hand wäscht die andere, ich weiß wo Ulpianus Venox seinen Unterschlupf hat, doch die Antwort wird dich einiges Kosten.", Seneca wurde aufmerksamer, das versprach doch ganz interessant zu werden, "Wieviel willst du, und woher hast du die Informationen?", fragte Seneca und lehnte sich interessiert an die noch von der Sonne des Tages erwärmte Wand, "Das doppelte von dem was du dem alten Sack zahlen wolltest, siehst du die Narbe?", der Iunier war sich nicht sicher ob die Frage nun rhetorisch war oder nicht, schließlich konnte man die Narbe schwerlich nicht sehen, aber den Göttern sei Dank sprach der Kerl auch schon weiter, "Ich habe Schulden zu bezahlen, das haben mir meine ehemaligen Spielpartner angetan, wer weiß zu was sie noch fähig sind, gib mir das Geld, ich geb dir die Information, dann verschwinde ich von Sardinia.", der Mann wurde spürbar unruhiger, doch Seneca kam nicht drum herum noch einmal nachzuhaken, "Woher hast du die Informationen?", fragte er erneut, diesmal etwas harscher, irgendwie ging ihm das alles nicht schnell genug, und er hatte auch wenig Interesse an der Lebensgeschichte des kleinen Fisches dort vor ihm, "Verzeih, Venox kam vor einigen Wochen auf die Insel, er wirkt unscheinbar, und trotzdem trieb er sich hier in der Gegend rum, er sprach die ganze Zeit von Fehlern die er gemacht hatte, schlimmen Fehlern, und hatte Angst gefunden zu werden, ich habe ihm einen Unterschlupf verschafft, er befindet sich immer noch dort, kommt kaum vor die Tür, was hat er denn getan dass ihr ihn sucht?", Seneca verzog die Lippen, das klang alles zu schön um wahr zu sein, aber wenn es wahr wäre, dann wäre das natürlich riesiges Glück, "Was er getan hat tut nichts zur Sache, ich vertraue dir nicht, deshalb begleitest du uns zu seinem Unterschlupf, wenn wir ihn haben bekommst du dein Geld, darauf hast du mein Wort als Soldat des Kaisers.", erklärte Seneca und wartete die Reaktion ab, welche wie erwartet negativ ausfiel, der Mann schüttelte vehement den Kopf, "Nein, nein ich will das Geld jetzt!", antwortete der Gauner und brachte Seneca in die Lage nun doch noch den bösen Prätorianer raushängen zu lassen. Er packte sich den Kerl am Kragen und drückte ihn gegen die Wand, "Hör mir zu, du führst uns hin, dann kriegst du dein Geld, verkauf mich nicht für blöd, sei lieber froh dass ich die Information nicht aus dir rausgeprügelt habe!", Seneca schnaubte, und sein Gegenüber zuckte bei jedem Wort zusammen..
    "G... Gut.. Du hast mich überzeugt, gehen wir.", der Mann rückte seinen Kragen zurecht, und Seneca klopfte dem Mann mehr als zufrieden auf die Schulter. Er sammelte seine Männer, und folgte dem Mann tief ins Armenviertel der Stadt..

  • Immer weiter ging die kleine Gruppe ins Armenviertel von Caralis, geführt von dem Einheimischen, von welchem sich Seneca immer noch nicht sicher war, ob er die Wahrheit sprach, oder nur an das Geld wollte, den letztlich hatte er auch Ulpianus Venox verraten, warum sollte er hier die Wahrheit sagen? Aber die Männer würden sich überraschen lassen, sie waren ja zu sechst, und auch bewaffnet, es sollte ihnen also nichts passieren können.
    Die Häuser schienen alle gleich auszusehen, billige, schmuddelige Kaschemmen, es roch furchtbar, und auch wenn der Gesuchte ein ehemaliger Diener des Kaisers war, so hatte ihn auch der Lohn für dessen Ermordung wohl nicht über Wasser halten können. Vielleicht wartete er auch nur bis Gras über die Sache gewachsen war, ein Fehler, wie es sich für ihn bald herausstellen würde.
    Der Mann der vorneweg ging wurde langsamer, er drehte sich zu den Prätorianern um, "Da vorne ist es.", fordernd hielt er die Hand auf, verlangte nach dem Geld, doch Seneca schüttelte den Kopf, "Du kriegst das Geld erst wenn wir ihn haben, du wartest hier, wir schnappen ihn uns.", die Männer schritten voran, es gab keine anderen Ausgänge, nur kleine Fenster, aus den ein gedämmtes Licht flackerte. Nun sah man im Mondlicht die Gladii unter den Umhängen der Männer hervorblitzen, während sie sich links und rechts der Tür in Position brachten.
    Heftig klopfte Seneca an die morsche Tür der einfach Behausung, drei Mal, dann öffnete sich die Tür tatsächlich..


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    "Ja bitte?", fragte der Mann, der eindeutig auf die Beschreibungen von Ulpianus Venox passte, er schien nichts zu ahnen, sich nicht vorstellen zu können dass man ihn gefunden hatte..
    Seneca bäumte sich vor dem Mann, zog seine Kapuze herunter, und begann dann mit lauter und kräftiger Stimme zu sprechen..
    "Ulpianus Venox, im Namen des Imperators, und des Volkes von Rom, verhafte ich dich. Du bist verdächtigt und schwer belastet den von uns gegangenen Kaiser und seine Familie heimtückisch vergiftet zu haben. Du wirst nach Rom überführt und dort wird über dich gerichtet werden.", Venox begann zu zittern, Tränen schossen in seine Augen, und er schien seinem Tod schon gewiss..
    Plötzlich ging alles ganz schnell, wie bei einem Schwächeanfall ging der schon etwas in die Jahre gekommene Mann einen Schritt zurück, und gerade als zwei Miles ihm helfen wollten, schlug er die Tür zu. Sie traf einen Soldaten am Kopf, er ging zu Boden, doch durch das "Hindernis" schloss sie sich nicht sondern schlug wieder auf, direkt folgten die restlichen Männer dem Mann ins innere, er hielt einen Dolch in der Hand, die Klinge war auf sich selbst gerichtet, mit einem Blick, so voller Verzweiflung, blickte er die Soldaten an, seine Hand umgriffen das Messer immer fester, sodass seine Hände einfach nur weiß wurden, doch auch das vermochte das Zittern nicht zu stoppen, er schien noch nicht abgeschlossen zu haben, und gleichzeitig wollte er den Männern nicht in die Hände fallen. Doch dann schob er seine Hände weiter von seinem Körper fest, säuselte ein paar Worte, und....
    ...Wurde vom geistesgegenwärtigen Miles Manius umgestoßen, sodass der Dolch in die Ecke des Raumes flog..
    "Nein.... NEIN!", brüllte der Mann verzweifelt, sodass es den Männern das Blut in den Adern gefror, "Es war alles zum besten des Imperiums haben sie gesagt, sie haben mir geschworen ich würde eine Heldentat begehen!", schrie er weiter, während die Soldaten dem Mann die Hände festbanden..
    "Den Kaiser zu töten, seine Frau und seinen Sohn. Eine Heldentat soll das sein?", fragte Seneca und gab ein Handzeichen auf dass die Männer den Mann wegschaffen sollten... Ulpianus Venox wehrte sich nicht mehr, er ergab sich seinem Schicksal, und Seneca wusste genauso gut wie er was ihn in Rom erwarten würde, doch wer auch immer sein Auftraggeber war, er hatte Menschen heimtückisch ermordet, und verdiente kein Mitleid.
    Anerkennend klopfte er dem Miles Manius auf die Schulter, der Junge mochte ja dumm wie ein Feldweg sein, aber seine Reaktionsfähigkeit war beachtlich. Und so machten sie sich auf, zurück durch das Armenviertel, die Mission war erfüllt. Wie versprochen warf Seneca seinem Informanten zwei Geldsäckchen zu, und in seinem Gesicht konnte er ablesen dass er erst jetzt realisierte was er getan hatte..
    "Du mieses Schwein! Ich verfluche dich! Ich verfluche dich und deine Nachkommen!", brüllte Ulpianus Venox während er vorbeigeführt wurde, und versuchte obendrein noch seinen Verräter anzuspucken, alles was folgte war Schweigen. Venox versuchte nicht zu verhandeln, er versuchte nicht die Soldaten von der Sache zu überzeugen oder sich irgendwie zu wehren, er schwieg, sein Kopf war gesenkt, und ohne zu murren lies er sich direkt in die Insula bringen, wo auch schon die restlichen Soldaten warteten.
    Seneca ließ Venox in einen Raum ohne Fenster sperren, mit im Raum war ein Soldat, und vor der Tür noch einmal zwei, sicher war sicher. Die restlichen Soldaten würden am Hafen ein Schiff für die Überfahrt, sowie den Proviant organisieren. Nur für zwei Soldaten hatte Seneca noch eine besondere Mission, "Gaius, Manius, mitkommen.", orderte er knapp und begab sich erneut in die Taverne im Untergeschoss..

  • Venox war gefasst, die Mission war beendet, und Seneca war mit der Arbeit seiner Männer höchstzufrieden. Besonders hervorgehoben hatten sich die Miles Gaius, welcher seit Ostia eine eigene kleine Gruppe leitete, und der Miles Manius, welcher durch seinen beherzten Zugriff in der Behausung des Kaisermörders die Mission rettete.
    Seneca orderte Wein, zur Abwechslung mal einen guten, und stieß mit den Männern an, "Männer, sehr gute Arbeit, ich habe wohl die richtigen mit nach Sardinia genommen.", flachste Seneca kurz und wurde dann wieder ernster, "Gaius, du hattest mir doch die Schriftrolle gegeben, du weißt schon, die Rolle die du in Ostia vom Meldereiter bekamst.", der Mann nickte während er gerade einen Schluck Wein in seinem Rachen versenkte, Seneca fuhr fort, "Wir haben heute Nacht noch etwas zu erledigen.", er blickte sich um, räusperte sich und begann wesentlich leiser zu sprechen, "Der Legat der Scythica, einer der Verräter, hat etwas hier in Carales was seine Meinung bezüglich des Krieges verändern könnte.", die Männer blickten sich verdutzt an, hörten dem Iunius aber weiter aufmerksam zu, "Seine Tochter ist mit einer hohen Persönlichkeit der Stadt verheiratet, was auch immer das bedeuten soll.", ergänzte Seneca seine Aussage nochmal, denn allzu viel Pomp konnte hier in Carales nicht rumkommen, zumindest verglichen mit römischen Verhältnissen..
    "Wir werden sie uns schnappen, kurz bevor die Sonne aufgeht. Wir drei schleichen uns rein, holen sie uns, und bringen sie zum Hafen wo der Rest der Truppe bereits mit dem Schiff auf uns warten wird. Ich habe euch ausgesucht weil ihr euch auf dieser Mission hervorgetan habt, seht als Ehre an.", Seneca leerte seinen Becher und begab sich nach draußen, die beiden Soldaten folgten ihm.


    Zunächst galt es vier Pferde zu organisieren. Nicht etwa weil Seneca zu faul war um die kurze Strecke zum Stadtrand zu laufen, nein, er wollte nur schnell wieder weg sein wenn die Bewohner des Hauses bemerkten wie ihnen geschah, denn auch sie hatten sicherlich Wachpersonal und Seneca wollte kein unnötiges Blutvergießen. Am sinnvollsten erschien eine Poststation, wo die Meldereiter ihre Pferde abgaben beziehungsweise tauschten. Und in der Tat fanden sich einige Pferde auf einer offenen Kuppe, sodass die Prätorianer sich einfach mal bedienten, scheinbar waren Pferdediebstähle auf Sardinia kein großes Problem, denn sonderlich gesichert schienen die Pferde nicht zu sein, wahrscheinlich verließ man sich darauf dass sie auf der Insel einfach irgendwann wieder auftauchen würden. Auf den Pferden begaben sie sich rasch zum Stadtrand, das Schlagen der Hufe auf den Boden machte zuviel Krach, sodass sie die letzten Meter wohl zu Fuß würden gehen müssen. Kurzerhand banden sie ihre Pferde an einigen Bäumen unterhalb des Hügels fest, auf welchem sich die Villa befand.
    Seneca war mulmig zumute, die Villa war nicht ausgekundschaftet, die Soldaten hatten keine Ahnung wie gut sie bewacht war und wo sich das Mädchen überhaupt befand, aber da mussten sie jetzt durch.. Leise pirschten sie sich durch das Buschwerk an, in ihren schwarzen Umhängen gehüllt waren sie in der Dunkelheit wohl kaum zu erkennen. Am Eingang der Villa erspähten die Männer zwei Wachleute. Es gab keine andere Möglichkeit, sie mussten an ihnen vorbei, doch Seneca wollte sie nicht töten, er gab den Männern ein Zeichen dass sie den Knauf ihrer Schwerter einsetzen sollten, um die Männer ins Delirium zu befördern. Er hingegen würde die Aufmerksamkeit der Wächter auf sich ziehen. Er ließ es kräftig rascheln, und nach kurzer Zeit wurden die Männer an der Tür aufmerksam, und machten einen Fehler, welcher sie als gewöhnliche Sklaven mit Sonderaufgaben entlarvte, sie gingen nachschauen und verließen ihre Posten. Kaum hatten die Männer die ersten Zweige beiseite geschoben wurden sie auch schon von den Prätorianern niedergeknüppelt und lagen nun ohnmächtig im Unterholz.


    Der Weg war frei, leise aber schnell überquerten die Soldaten die offene Fläche vor der Villa und drangen so leise es ging in die ruhige Villa ein. Raum für Raum durchkämmten sie, und trafen, den Göttern sei Dank, auf keine weiteren Wachen. Und schließlich, direkt zum Garten hinaus, fanden sie das Cubiculum der Frau, welche sie entführen sollten. Leise schlossen sie die vorher offene Tür und begaben sich auf ihr Bett zu, Seneca hielt seinen Dolch in der Hand, während der Miles Manius ein Stück Stoff bereit hielt um ihr den Mund zu stopfen, ein helles Aufschreien konnten sie jetzt absolut gar nicht gebrauchen.
    Seneca packte die Frau bei den Schultern, weit riss sie ihre Augen auf und versuchte laut zu schreien und sich zu wehren, doch sie hatte bereits den Stoff vorm Mund, sodass nicht mehr als ein helles Brummen zu hören war. Seneca setzt ihr den Dolch an die Kehle, ihr würde ja nichts passieren, auch in Rom nicht, sodass er auch gar keine Hemmungen hatte hier mal rabiater zu einer Frau zu werden..
    "Wehre dich nicht.", sagte Seneca leise und nahm die Hände von ihren Schultern, der Dolch jedoch blieb an Ort und Stelle, "Du wirst jetzt aufstehen, dir etwas langes überziehen und uns ohne Zicken folgen. Alles weitere erkläre ich dir später. Gehen wir.", die Frau wirkte verängstigt, aber dennoch irgendwie gefasst, vielleicht war es die Todesangst die sie am Weinen hinderte, Seneca jedenfalls empfand das als äußerst angenehm. Er half der Frau sogar dabei sich was wärmeres und vor allem unscheinbareres anzuziehen, und hinterließ ihrem Ehemann eine kleine Notiz..


    Deine Frau muss für Taten büßen die sie nicht begangen hat, und trotzdem ist unsere Tat die der Gerechten. Vielleicht wirst du sie wiedersehen, je nachdem wie sich ihr Vater verhält.


    Gezeichnet
    Die Skorpione.


    Seneca legte den Zettel auf den Tisch neben ihrem Bett und gab dann das Zeichen zum Abrücken. Sie verließen die Villa auf dem direkten Weg, und stellten sicher dass die Frau keine Anstalten machte. Bei den Pferden angekommen, setzten sie die Frau auf ein einzelnes Pferd, hielten dieses jedoch immer eng bei den anderen. Sie ritten schnell, die Sonne war schon zu erahnen und die Schiffe würden bald auslaufen, auch wenn die anderen Miles wohl schon ein Schiff "organisiert" hatten, und es unter ihrem Kommando stehen würde, wollte Seneca nicht allzu viel Aufsehen erregen.
    Nach einem recht kurzen Ritt, dem Tempo sei Dank, erreichten sie den Hafen. Dort wurden sie auch schon von einem wartenden Gardisten erwartet welcher sie zum Schiff brachte. Ulpianus Venox wurde direkt unter Deck gebracht, Seneca wollte sich nicht mit ihm befassen, und auf hoher See konnte er sowieso nirgends hin, außer eben über Bord, aber ans Deck kam er ja gar nicht erst. Das Mädchen durfte sich auch an Deck aufhalten, sie hatte ja nichts getan, und auch sonst war sie ja nur ein Pfand, sodass es ihr wohl auch in Rom nicht schlecht gehen würde, warum sollten die Prätorianer sie also hier schlecht behandeln?
    Die Taue wurden gelöst, langsam und gemächlich schwankte das Schiff aus dem Hafenbecken, hinaus auf die offene See, zurück in Richtung Italia, zurück nach Rom.
    Die Männer würden nachhause kommen, und Seneca? Er käme zurück zu seiner Familie, zurück zu seiner Einheit, zurück zum alltäglichen Dienst, und zurück zu ihr...

  • Die Sonne stand hoch am Himmel, keine Wolke war zu sehen, nicht einmal in der Ferne. Seneca hatte seine obligatorische Kapuze schon lange aus dem Gesicht gezogen und genoss den Wind der um seinen Kopf herum wehte. Er lehnte sich über die Reling und fühlte die kühle Luft welche unterhalb des Schiffes, vom Wasser her, aufstieg. Die Anspannung fiel langsam ab, beide Missionen waren ein voller Erfolg, Carales lag hinter ihnen, und er würde in Rom nur gutes zu berichten haben.
    Er beschloss es sich ein wenig gut gehen zu lassen, die Männer hatten größere Augen als Mägen und hatten bei der Proviantbeschaffung ordentlich zugeschlagen, sodass sich Seneca ohne schlechtes Gewissen einen Schluck Wein genehmigen konnte. Die See war ruhig, das Wetter gut, so ließ es sich leben, zumindest für ihn.
    Einer anderen Person an Bord ging es nicht so gut, also eigentlich zweien, und wenn man alles in Betracht zieht sogar drei Leuten, einem Soldaten bekam die Seefahrt nicht, und um Ulpianus Venox, dem Kaisermörder, scherte sich Seneca wenig bis gar nicht. Doch vorne am Schiff stand die Frau, welche erst vor einigen Stunden ohne Vorwarnung aus ihrem Leben gerissen wurde, und starrte apathisch auf das Meer. Seneca hatte Mitleid, und sowieso nicht allzu viel zutun, also beschloss er sich ein wenig mit ihr zu befassen...


    "Du solltest etwas trinken..", sagte Seneca während er sich einfach nur neben sie stellte und ihrem Blick auf die See folgte.


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    "Valentina, ich heiße Valentina, nur damit du den Namen von der Frau kennst, welche du gerade entführt hast.", antwortete sie, nicht schnippig, ohne Anzeichen von Wut oder Hass, Seneca war verwirrt..
    "Valentina, ein schöner Name.", sie zuckte kurz, man konnte es wohl als sarkastisches aufschnauben deuten, ruckartig entzog sie Seneca den Trinkbeutel und nahm einen Schluck, bevor sie in anblickte..
    "Wer seid ihr? Seid ihr Menschenhändler? Oder Auftragsmörder?", fragte sie ihn nun etwas harscher, Senecas Blick wanderte wieder über das Meer, 'Ein bisschen was von beidem', kurz schoss dieser Gedanke durch Senecas Kopf bevor er eine plumpe, wenn auch ehrliche Antwort gab, "Wir sind Prätorianer.", die Frau nickte und blickte auf ihre Füße, scheinbar begriff sie erst jetzt die Situation in der sie sich befand, "Es ist wegen meinem Vater oder? Warum solltet ihr auch sonst extra nach Carales kommen.", der Iunier verkniff sich die Erklärung dass unter Deck ein weiterer Kerl saß, und Valentina eigentlich nur das Bonusziel darstellte, er wollte die Situation nicht noch schlimmer machen als sie für sie schon war..
    "Hab keine Angst, dir wird in Rom nicht geschehen, aber du wirst in Rom bleiben müssen, bis sich die Loyalität deines Vaters zu Rom und dem Kaiser erwiesen hat.", erklärte Seneca ihr in einer typischen Floskel, auch wenn es sie nicht ganz überzeugte, "Wie soll ich deinen Worten trauen? Du hast mich mit dem Dolch an der Kehle hierhin gebracht und erklärst mir jetzt dass nichts passieren wird?!", fauchte sie ihn an, und wandte sich ab, "Es wird sich alles zum guten Wenden, du solltest dich beruhigen und dich ausruhen, nimm dir unter Deck etwas vom Proviant, ich habe dir eine kleine, etwas ungestörtere Ecke herrichten lassen, dort kannst du dich ausruhen, wenn du noch was brauchst..", und diesen Witz konnte sich Seneca nicht verkneifen, "Findest du mich schon, das Schiff ist ja nicht allzu groß.", Seneca nickte noch einmal, er hatte keine Lust sich jetzt mit der Frau zu fetzen, mit einem Stück Brot und einem Schluck Wein setzte er sich an den Mast und somit in den Schatten wo er die Seeluft tief einatmete. Nachdem sein einfaches Mahl gegessen war, schloss er die Augen, und war kurz danach weggedöst..

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