[Officium VI] Aedil



  • Wasserversorgung
    Vom Quellgebiet bis zur Stadtgrenze"
    Von der Stadtgrenze in das Wassernetz der Stadt


    Markttage

    Zulassung/Berechtigung/Schließung

    Zentralmarkt/Vicinalmärkte
    Standplätze/Läden/Marktstände
    Markttage/Marktzeit
    fahrende Händler/Einheimische


    Straßen
    Zustand und Baumaßnahmen


    Tempel und öffentliche Einrichtungen
    Kontrolle der Bausubstanz
    Ausbesserungen an den Bauobjekten


    Öffentliche Sicherheit und Ordnung
    Schutz der Bevölkerung vor Diebstahl, Raub und Mord
    Anwendung von Strafen


    Boduus betrat Marceullus Büro und reichte ihm die Liste der wichtigsten Bereiche die es zu überprüfen galt.
    Ich habe dir die Bereiche zusammengeschrieben die es unbedingt zu überwachen und kontrollieren gilt. Es ist wichtig das du ein wachsames Auge auf das Forum und den Markt richtest. Wir haben auch eine Zunahme an Gesindel das sich sehr beängstigend aufführt. Der Überfall auf dich ist schließlich auch etwas das aufgeklärt gehört. Allein um die Sicherheit in der Stadt zu gewährleisten. Ich würde empfehlen einige Soldaten der Secunda als Wach- und Sicherheitstruppe mit einzubeziehen. Der Vorteil ist einfach der, dass du damit die Rechtssicherheit des Militärs dazu bekommst bei Verhaftungen oder Folterungen.

  • Boduus hatte an alles gedacht als der Petronier mit seinen beiden Männern aus der Curia trat. Davor stand ein Trupp Sklaven mit zwei Bewachern bereit. Alle hatten Reit- und Packtiere und warteten auf den Aedil. Marcellus drehte sich um und war zufrieden mit dem was er sah. Damit konnte er sich auf eine kleinere Reise aufmachen um die Quellbereiche zu inspizieren. Die Ausrüstung schien auch so ausgewählt worden zu sein damit man sofort Reperaturen oder dergleichen durchführen konnte. Dank sei den Göttern das er Boduus als Scriba hatte. Der Mann konnte denken und war in der Curia einer der Besten. Der Petronier und seine Begleitung saßen auf und Marcellus gab das Zeichen zu einem kleinen Abenteuer.
    "Vorwärts Männer an die Arbeit"

  • Marcellus war nun wieder zurück und besah sich seinen Schreibtisch an, bei den Göttern lief denn der gesamte Schriftverkehr nur über seinen Tisch? Das konnte doch nicht wahr sein, stapelweise lagen diverse Anfragen usw. vor ihm. Nur nicht verrückt machen lassen sagte sich Marcellus jetzt erst einmal den Bericht fertig stellen und dann die anderen Dinge angehen.


    CURIA MOGONTIACI
    OFFICIUM VI



    Kontrolle der Wasserzuführung nach Mogontiacum


    Nachdem von verschiedener Seite festgestellt worden war, dass sich die Zuflussmenge aus den Quellbereichen erheblich gemindert hatte und nicht mehr der vorgeschriebenen Menge von 1000 qm/3 erbrachten erfolgte seitens der Curia, Officium VI, eine Überprüfung. Hierbei wurden Schäden am Aquädukt beseitigt und der Quellbereiche aller Quellen von Verunreinigungen entfernt. Bei den Quellen aus südsüdwestlicher Richtung konnte kein Zulauf in die Ablaufrinne mehr festgestellt werden. Bei der Beurteilung der Situation wurde festgestellt, dass die Wassermassen beider Quellen durch eine unerlaubte Villa Rustica abgeleitet worden waren und somit der Stadt nur noch die Hälfte der der Quellen zur Verfügung stand. Aufgrund einer Absprache zwischen dem Aedil Titus Petronius Marcellus und dem Eigentümer der Villa Marcus Axius Lucius wird sich dieser schnellstmöglich in der Curia melden und sich einschreiben lassen.


    Zum Falle des unberechtigten abzweigens der Quellen wurde im Interesse der Stadt Mogontiacum und Marcus Axius Lucius folgende Regelung getroffen. Marcus Axius Lucius wird zukünftig für die Stadt Mogontiacum die Überwachung der Quellbereiche durchführen. Hierbei kümmert er sich um die Reinigung der Beckenbereiche wie auch der Ablaufrinne zu den dementsprechenden Verteilern. Weiterhin erstattet er umgehend Meldung an die jeweiligen Aedils sollte es Probleme mit den Quellen geben.


    Vom rechtlichen Standpunkt handelt es sich um einen klaren Fall von Wasserraub der im Rahmen der Gesetze hätte behandelt werden müssen. Jedoch ist für die Stadt der regelmäßige Zufluss von Wasser wichtiger als an einem Einzelnen das Gesetz zu vollziehen. Daher sind der Aedil Titus Petronius Marcellus und Marcus Axius Lucius übereingekommen, dass der Beklagte als Sühne die Überwachung unserer Quellen vornimmt und dafür nicht zur Rechenschaft gezogen wird. Aus Sicht des Aedils ist diese Vorgehensweise im vorliegenden Fall sinnvoller und für uns auch noch eine günstige Alternative zu den jedes Jahr laufend durchgeführten Überprüfungen.


    Da aufgrund des nun merklich höheren Wasseraufkommens alle Stadtbrunnen, wie auch die öffentlichen Einrichtungen eine ordentliche Wassermenge erhalten musste nur durch eine kurze Überprüfung festgestellt werden, dass alle Wassereinrichtungen der Stadt versorgt werden. Dies wurde durch die Mitarbeiter des Aedils durchgeführt und für gut befunden.



    gez. Titus Petronius Marcellus

    -------------- Aedil Curia Mogontiaci --------------



    MOGONTIACUM - ANTE DIEM XXI.IV.DCCCLXV A.U.C. (21.04.865/112 n.Chr.)

  • Vor Marcellus neuem Officium saß ein Scriba. Neugierig musterte Phryne den exotisch aussehenden Mann.



    Sie setzte ein gewinnendes Lächeln auf.


    Salve. Ich komme mit einem sehr persönlichen Anliegen zu Titus Petronius Marcellus. Der Aedil und ich wünschen in der kommenden Zeit nicht in unserer wichtigen Unterhaltung gestört zu werden. Wenn du deine Aufgabe ernst nimmst und dafür sorgst, dass wir ungestört bleiben, will ich das nicht nur beim Aedil lobend erwähnen, sondern dir dein Entgegenkommen pecuniär vergelten.


    Phryne wartete bis die Überraschung im Gesicht des Scriba einem Grinsen gewichen war.


    Ich sehe, wir verstehen uns. Dann bring mich nun bitte zu Petronius Marcellus. Vielen Dank.


  • Boduus ging mit einem Grinsen Richtung Marcellus Büro. Dieser Marcellus hatte doch ein Glück kommt da doch eine der heißesten Frauen daher und will ihn unter Vier Augen sprechen oder besser gesagt eher vernaschen. Der Bursche hatte sich ganz schön gemacht. Als er als einfacher Scriba hier angefangen hatte war er die Schüchternheit in Persona doch seit er angefangen hatte die Karriereleiter zu besteigen schien er eine Zuckerschnecke nach der anderen abzuschleppen. Egal wie man es auch sah für Marcellus hatte es sich schon allein von den Weibern rentiert.


    Aedil da ist jemand der dich sprechen möchte in einer dringeenden Angelegenheit.


    Der Bericht war fertig gestellt und Marcellus war zufrieden. Jetzt konnte er sich auf die weiteren Punkte konzentrieren und sich reinknien. Doch dann kam Boduus herein und meldete einen Besucher für ihn. Der Aedil war gespannt was der Bürger auf dem Herzen hatte.


    "Danke Boduus lasse bitte den Besucher herein."


    Der Petronier setzte sein wohlwollendes Politikergesicht auf und strahlte dem Besucher entgegen. Ganz im Rahmen seiner Wichtigkeit umhüllt wartete der Petronier. Ja das hatte er schon gelernt immer freundlich und zuvorkommend und vor allem nie seine wahren Gefühle oder Gedanken zeigen. Allein schon deshalb hatte sich die Curia für ihn gelohnt.

  • Als der exotische Sklave die Tür zu Marcellus Officium öffnete, erhaschte Phryne einen Blick auf den an seinem Schreibtisch sitzenden Aedil. Er hatte stapelweise Post auf seinem Tisch, war also schwer beschäftigt. Sie war neugierig zu sehen, wie er auf die unerwartete Störung reagierte.


    Salve Aedil, sagte sie förmlich und wartete bis der Sklave die Tür geschlossen hatte. Dann trat sie an den Schreibtisch und stütze sich so auf die Tischplatte, dass Marcellus zwangsläufig in ihren Ausschnitt schauen musste.


    Salve, du schwer beschäftigter Magistrat. Es ist schön zu sehen, dass du deine Hände an wichtigem Papierkram hast und nicht an der schönen, jungen Neubürgerin Calvina. Nachdem du ja für alle Bürger der Stadt ein offenes Ohr hast, darf ich mich sicher mit meinem Anliegen an dich wenden, nicht wahr?


    Sie umrundete den Schreibtisch und fegte mit einer Handbewegung einige Codices und Schriftrollen beiseite, um Platz für ihr Hinterteil zu machen. Dann setzte sie sich vor Marcellus auf die Tischplatte. Je einen Fuß rechts und links auf die Armlehnen seines Sessels abgestellt, sah sie ihn herausfordernd an.


    Bist du nun bereit, dich ganz mir zu widmen?

  • Mit allem hatte der Petronier gerechnet, dass sich aber der Bürger der ihn sprechen wollte als Phryne rausstellte verblüffte Marcellus doch sehr. Und dann ließ sie sich auch noch auf diese überaus peinliche Sitzhaltung ein. Wenn jetzt jemand hereinkommen würde war es vorbei mit der Karriere. So beherrschte Marcellus sich meisterhaft und sprach die erregende Phryne an:
    "Was kann ich für dich tun, du hast ein Anliegen an den Aedil. Und richtig du vermutest genau das ich voll im Stress bin mit an dem Müll hier. Und es wird so wie es aussieht auch nicht besser. Meine Nymphe wie kannst du nur denken dass ich keine Zeit für dich habe. Gerade für dich habe ich immer Zeit."
    Dabei ließ der Petronier seine Hände jeweils an Phrynes Beinen nach oben gleiten.

  • Phryne strich Marcellus sanft über die Wange.


    Du Armer, hast du so viel Arbeit? Das ist bitter. Deshalb habe ich dich in letzter Zeit so selten gesehen...


    Sie genoss seine Berührung und stellte zufrieden fest, dass es ihr sehr wohl gelang, ihn von der Arbeit abzuhalten.


    Ja, ich brauche dich als Aufseher über Handel und Märkte, als Herr über die Instandhaltung der öffentlichen Gebäude, vor allem als Herr über das Officium des Aedils und noch mehr als Veranstalter von Spielen... erotischen Spielen im Officium... aber noch wichtiger, ich brauche dich... als Liebhaber. Jetzt!


    Mit den letzten Worten öffnete sie die Fibeln an ihren Schultern und ließ den Stoff bis zum Gürtel herabgleiten.


    Und keine Sorge... niemand wird uns stören....

  • Verdammt dieses Weib bringt mich noch um den Verstand dachte sich der Petronier als er spürte wie das heiße Blut seine Lenden umspielte. Und als Phryne schließlich im Gewande ihrer Natürlichkeit vor ihm sass konnte sich Marcellus nicht mehr beherrschen. Die Leidenschaft überwältigte den jungen Mann und mit einer Gier des Verlangens stürzte er sich auf diese erotische Ausnahme aller Frauen. Er bestürmte Phryne dermaßen, dass sie sich auf die vielen Schreiben lehnen musste. Ein bisschen Schadensfreude war auch dabei als er bemerkte das sie auf dem Dienstsiegel lag, das wurde einen dienstlichen Stempel der Sonderklasse abgeben. Doch die Luft im Zimmer des Aedil war von erotischen Schwingungen durchflutet und so küsste Marcellus Augen, Nase und Mund seiner Spielgefährtin bevor er sich in die erotischen Tiefen ihres wundervollen Körpers begab. Heute wollte er Phryne zeigen wie leidenschaftlich es im Dienst für die Stadt Mogontaicum sein konnte. Hoffentlich hörte Boduus nicht mit, den Phryne war heute sehr laut und schien auch ausgehungert zu sein.



    Draußen an der Tür klebte der gute Boduus mit den Ohren regelrecht fest und grinste in sich hinein. Die Bürgerin schien wirklich ein intensives Problem zu haben und der gute Aedil schien auf dem besten Weg zu sein ihr behilflich zu sein. Zumindestens hoffte Boduus das es so war, denn so wie da drinnen gejämmert und gefaucht wurde hörte es sich auch eher wie das Liebesspiel der Harpyien an. Oh bei den Göttern die beiden waren jetzt schon tatsächlich seit einer halben Stunde zu Gange und es schien kein Ende zu nehmen. Hoffentlich kam niemand der den Aedil sprechen wollte, aber das würde er schon hinbekommen das da alles klar ging. Wenn die Frau wenigstens mal die Klappe halten würde und nicht so laut um sich schrie hoffentlich fing sie nicht auch noch an wie ein Wolf zu heulen. Die anderen Sklaven die vorbeigingen sahen ihn immer so merkwürdig an, Doch sie eilten vorbei um ihre Schreiben und Aufträge zu erfüllen. Auf jeden Fall schien Marcellus reichhaltig Energie zu beweisen und ließ anscheinend nicht locker, da konnte selbst er noch was lernen vom Petronier. Ja ja gesundes Essen, viel Sport ausgibiger Schlaf so musste man leben, dann klappte es auch mit der Nachbarin. Anzüglich grinste Boduus wieder vor sich hin. Also alles was recht war, aber jetzt wurde es mal Zeit das die beiden aufhörten. Und Boduus kam der Gedanke, dass in der Curia vermutlich noch nie solange intensiv an einem Auftrag gearbeitet wurde. So wandte er sich wieder seinem Schreibtisch zu und nahm eine eifrige schreibende Tätigkeit auf, denn die Geräusche waren verklungen entweder weil die Frau tot war oder der Aedil ihr Problem erledigt hatte.

  • Lächelnd schloss Phryne die Gewandspangen an ihrer leuchtend roten Tunika.


    Du bist wahrlich ein Experte, Aedil, es war eine Freude mich von dir beraten zu lassen. Und vorsicht, widme dich ja nicht jeder Ratsuchenden mit der gleichen Aufmerksamkeit wie mir! Diese Leidenschaft im Dienst könnte deine Kräfte erschöpfen, mein Süßer. Nun will ich dich mal wieder deinen Schriften überlassen.


    Mit einem innigen Kuss verabschiedete sie sich von Marcellus und strebte elegant zur Tür hinaus.



    Dort lächelte sie den Schreibsklaven an und zwinkerte ihm verräterisch zu.


    Wie gut, dass du so loyal wie verschwiegen bist, mein Guter. Du wirst es noch weit bringen mit diesen Eigenschaften.


    Sie ließ ihm einen Denar in den Schoß fallen und strich ihm sanft über die Schulter.

  • Phryne war endlich gegangen und Marcellus kleidete sich wieder an. Danach begann er alle Dokumente geordnet auf seinen Schreibtisch zu platzieren. So verging eine doch lange Zeit und der Petronier konnte sich langsam von seinen Gedanken an Phryne befreien. Der Sex mit ihr war immer berauschend und forderte von einem Mann viel Kraft und Widerstandsfähigkeit. Doch war wieder die Arbeit dran und so bearbeitete Marcellus eine Anfrage nach der anderen.

  • Marcellus war geladen ohne Ende, der dicke Bäcker war eine Schlange sonders gleichen. Wie er vermutet hatte, besaß Dumnorix Akteneinträge ohne Ende. Die ersten Strafen waren schon relativ hoch, doch diesmal sollte Dumnorix richtig bluten.





    CURIA MOGONTIACI
    OFFICIUM VI




    EDICTUM AEDILIS CIVITATIS MOGONTIACENSIS
    Verstoß gegen die Marktordnung und gegen die Lex Mercatus


    Gegen den Bäcker Dumnorix wird wegen Verstoßes gegen § 1.1 i. V. m. § 1. 2.1 i. V. m. § 1.3.1 und 2, sowie § 2.1 der Lex Mercatus eine Strafe in Höhe von 700 Sesterzen verhängt. Das Strafmaß ergibt sich aus § 8 1 i. V. m. (§ 8.2 i. V. m. § 8.3 der Lex Mercatoris. Die Strafe ist innerhalb von zwölf Tagen an die Staatskasse II zu entrichten.


    Innerhalb der oben genannten Frist kann gem. § 8.4 der Lex Mercatus gegen dieses Edikt Einspruch erhoben werden. Der Einspruch ist an die amtierenden Duumviri zu richten. In diesem Fall wird die Strafzahlung bis zur Entscheidung der Duumviri ausgesetzt.


    Ist der Schuldige nicht in der Lage, die Geldstrafe zu entrichten, wird eine Haftstrafe von zwei Wochen verhängt.


    Begründung:


    Bei den festgestellten Vergehen handelt es sich um einen Verstoß gegen die Lex Mercatus. Da bei Durchsicht der Akten festgestellt wurde, dass in der Vergangenheit bereits ein Vergehen gegen die Lex Mercatus stattfand so ist von einem schwerwiegenden Fall auszugehen. Das Umlaufvermögen in Höhe von 3.500 Sesterzen, Barvermögen 1.500 Sesterzen und Warenbestand 2.000 Sesterzen, wird aufgrund der gesetzlichen Vorgaben mit 20 % Strafmaß angesetzt. Dadurch ergibt sich die Summe von 700 Sesterzen.


    Weiterhin wird angeordnet, dass der Bäcker Dumnorix dem Gastwirt Othmar eine Entschädigung für nicht geleisteten Verbindlichkeiten aus dem gemeinsamen Kaufvertrag gewährt. Ebenso werden die zukünftig gelieferten Produkte wieder der gem. Kaufvertrag abgesprochenen Qualität und Güte entsprechen.



    gez. Titus Petronius Marcellus

    -------------- Aedil Curia Mogontiaci --------------



    MOGONTIACUM - ANTE DIEM XXIX.IV.DCCCLXV A.U.C. (29.04.865/112 n.Chr.)

  • Übermotivierte Mitarbeiter gab es überall. Nie waren es viele. Aber immer hatten sie so ihre Art, um aufzufallen: Publius Pandantus zum Beispiel, ein Arbeitskollege von Lucius Celeripes, war so jemand.. der manchen Leuten mit seiner Art manchmal richtig auf den Nerv fallen konnte, wenn er mal wieder einen Brief austrug, der nicht nur allgemein an die Curia Mogontiaci adressiert war, sondern speziell an das Officium der Duumvirn.. oder Ädilen. Denn in solchen Fällen dachte Publius Pendatus ja noch nichtmal daran, diese Post gleich am Eingang der Kurie abzugeben. - Nein. Solche Post trug er, wie es im Adressblock angegeben war, den Postempfängern bis in deren büroliche vier Wände:



    SERGIA FAUSTA



    Ad Aedilem Mogontiacensis
    Officium Aedilis - Curia Mogontiaci
    Mogontiacum - Germania Superior



    Sergia Fausta Procuratrix Annonae Aedili Mogontiacensi s.d.


    Vor kurzem trug es sich zu, dass ich als Ritterin und Procuratrix Annonae über die Märkte Roms schritt. Dabei erkundigte ich mich hier und dort, wie es um die Versorgung unserer Stadt bestellt ist und warf in diesem Zusammenhang natürlich auch den einen oder anderen Blick auf die vielen Waren der hiesigen Händler.


    Ich war schockiert, als ich im Rahmen dieses Prozesses auf einen Händler stieß, der offensichtlich mit Schmugglerware handelte! Denn für viele seiner Produkte hatte er nur schlecht gefälschte Urkunden bei sich, die belegen sollten, dass seine Ware angeblich ganz legal in Mogontiacum produziert und angekauft worden sei.


    Natürlich habe ich diesen zwielichtigen Gallier sofort an einen der Aedilen überstellt. Allerdings ist die Sache damit für mich noch nicht vorbei. Denn heute wurde dieser eine Hehler aus dem Verkehr gezogen; morgen schon nimmt ein anderer seinen Platz ein. Das Problem also bleibt.


    Deshalb bitte ich sehr darum, dass die für die Marktaufsicht in Mogontiacum zuständigen Beamten bald verstärkte Kontrollen durchführen und besonders bei einem Gallier namens Dumnorix sowie all jenen, die mit diesem Mann zu schaffen haben, etwas genauer hinsehen. Denn: "Lass mich doch verhaften; das wird Dumnorix auch nicht mehr aufhalten!", so drückte sich der angezeigte Gallier kurz vor der Schließung seines Standes aus.


    Ich bitte darum, in dieser Angelegenheit auf dem Laufenden gehalten zu werden. Den Göttern zum Gruße.
    Vale!


    /images/signet/Siegel_Sergia.png


    Sergia Fausta
    ANTE DIEM V ID MAI DCCCLXV A.U.C.
    Casa Iulia | Rom | Italia


    Wie sich manche Mitarbeiter der Kurie darüber nun so aufregen konnten wie auch heute mal wieder, konnte er dabei nicht verstehen. Denn wie konnte man etwas gegen seinen Übereifer beim Austragen der Post haben, wenn er manchen Leuten damit sogar noch einen Teil ihrer Arbeit abnahm und sie entlastete? - Nein, das würde Publius Pedantus wahrscheinlich nie verstehen.. genauso wie man auch ihn wahrscheinlich nie verstehen würde....

  • Der Petronier befand sich während des Tages in seinem Büro und wühlte in den Unterlagen hinsichtlich der Bettlergilde und versuchte sich von den Beobachtungen ein Bild der Lage zu machen. So klopfte es an der Tür und herein trat ein Postbote mit einem an ihn gerichteten Brief. Marcellus bedankte sich beim Zusteller bevor er den Brief las. Überraschend war für ihn vor allem der Name des Galliers Dumnorix. Dieser schien wesentlich mehr Dreck am Stecken zu haben als man annahm. Diese Sergia Fausta, Procuratrix Annonae, hatte eine wichtige für ihn sehr wichtige Information parat mit der sich ein dunkles Geheimnis über Mogontiacum lichtete. Dankbar würde er die Dame über die weitere Entwicklung in Kenntnis setzen.

  • Nach dem unerhörten Vorfall bei Susina Alpina hatten Marcellus Männer den Helvetier in die verlassene Curia verbracht und dort im Officium V, jenem zum Verhörraum umgebauten Trakt, festgesetzt. Dort tobte dieses Vieh von einem Menschen bis auch wirklich jeder Teil seines Körpers fest fixiert war. Der Aedil atmete noch einmal durch bevor er die Räumlichkeit betrat. Der Petronier setzte sich an einen Tisch und begann den Beschuldigten auszufragen.


    "Nun mein lieber Freund ich denke wir werden uns nun einmal über alles gesagte und nicht gesagte unterhalten müssen. Vorgeworfen wird dir Erpressung, Körperliche Gewalt sowie Mord eines Sklaven. Und damit du verstehst was ich von dir will werden die beiden Männer hier dein Erinnerungsvermögen etwas auffrischen."


    Auf ein Zeichen von Marcellus droschen seine beiden Gehilfen auf den Helvetier ein und vermöbelten ihn so, dass wirklich alles weh tat. Doch seltsamerweise schien der Täter die Schläge zu genießen.

  • Der Helvetier wurde nach allen Regeln der Kunst von Marcellus Helfern vermöbelt, doch je mehr er durchgeprügelt wurde desto mehr schien er das Ganze zu genießen. Was war das nur für ein abartiger Wurm. Als selbst Marcellus nicht mehr das Gesicht des Viehs erkennen konnte, begann er ihn aus zufragen:
    "Du bist also Aulus Helvetius Agrippa und kommst aus Rom?"
    Agrippa konnte nur nicken, denn der geschwollene Mund verhinderte, dass sich der Helvetier äußern konnte.
    "Dir ist klar, dass du wegen Mordes, Erpressung und körperlicher Gewalt festgesetzt wurdest?"
    Agrippa grinste nur gemein und versuchte ein Lachen. Der Petronier gab seinen beiden Helfern daraufhin das Zeichen den Helvetier weich zu klopfen. Der Aedil wandte sich an seine beiden Männer und meinte kurz:
    "Ich begebe mich jetzt erst einmal zur Secunda und ihr beiden bereitet unseren Freund so vor das ich so schnell es geht Informationen bekomme."

  • Als Marcellus von seinem Besuch bei der Secunda zurück kam, fand er das Officium V offen und seine beiden Männer lagen bewußtlos am Boden. Vom Gefangenen war nichts zu sehen. Als Africanus so langsam zu sich kam erzählte er dem Aedil das sie überfallen wurden und der Strolch befreit wurde. Der Petronier fluchte vor sich hin, den so konnte er dem Übeltäter nicht weiter auf den Zahn fühlen. So ein Mist aber auch eine Panne die es für alle Beteiligten gefährlich machen konnte.

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