Die Mittagssonne kitzelte Licinus leicht auf der Nase. Ja, es war wirklich ein schöner Tag heute.
Kurz blinzelte er gen Himmel, suchte aber vergebens nach Wolken, die sich vor die strahlende Sonne schieben konnten. Ein leichtes Grinsen huschte ihm durchs Gesicht, als Licinus den Blick wieder senkte und dem lebhaften Treiben auf dem Mercatus zuwand.
Er doch erstaunt wieviel Seele, trotz des heftigen Brügerkrieges doch in dieser Stadt war.
Es tat ihm gut mal wieder so viele Menschen zu sehen und auch mal wirklich wieder unter diesen zu sein. Die letzten Monate waren, was das anging, doch eher sperrlich und karg ausgefallen.
Innerlich ging Licinus seinen Tagesplan für heute nochmals durch. Es war an sich nicht viel, das er sich vorgenommen hatte, jedoch war alles mit zeitaufwendigem Hin- und Hergelaufe verbunden. Das dürfte den Tag wohl auch ziemlich gut füllen und war eine gute Alternative, so lang man noch nicht vollends in Rom angekommen war.
"Mit entsprechenden Kontakten werden sich sicherlich auch mal interessantere Tagesabläufe ergeben...", dachte sich Licinus.
Wobei...an sich konnte er sich nicht beklagen. Auf dem Forum,was heute als erstes auf dem Programm stand hatte er schon gut einige aktuelle Themen aufschnappen können. Insofern konnte man nicht davon reden, dass es langweilig wurde. Naja...zumindest wenn man sich wirklich über das informieren wollte, was Rom momentan so bewegte, abgesehen vom allgegenwertigen Bürgerkrieg.
"So...nun noch etwas über den Markt. Neue Kleidung und eventuell ein paar Einrichtungsgegenstände für das noch karbe Cubiculum wären doch ein guter Anfang...", murmelte Licinus leise für sich und setzte sich in Bewegung.
Mit seiner Hand führ er einmal kurz an seinen ledrigen Geldbeutel und tastete diesen ab.
Über kurz oder lang musste er sich wirklich um eine vernünftige Anstellung kümmern.
"So eine Reise nagt wahrlich nicht zu knapp an dem Erspartem...", fuhr es durch seinen Kopf.
Licinus wollte Macer nicht zu arg auf der Tasche liegen, auch wenn dieser, was das angeht, nicht all zu mürrisch zu sein schien, so bereitete der Gedanke Licinus leichtes Magengrummeln.
Allerdings hatte sein Cousin wohl recht mit seiner Ansicht, das ganze in Ruhe anzugehen. Womöglich war es nie leichter gewesen auf ein falsches Pferd zu setzen, als zur Zeit.
Licinus war kein Opportunist,ganz und garnicht, aber blindlings in ein offenes Messer rennen tat noch keinem Mann zu.
Ein kurzes Kopfschütteln drängte diese Gedanken langsam aus seinem Kopf. Der Mercatus Urbi galt nicht unbedingt als Ort der Besinnlichkeit, wo man sich solch müßigen Gedanken hingeben konnte. Dafür war der später geplante Besuch in den Thermae wesentlich besser geeignet, da war sich Licinus sicher.
So setzte er sich nun endlich auch in Bewegung, einige Stände abzuklappern. Die Zuversicht etwas passendes zu finden, trieb ihn durch die Menschenmenge.
Licinus drängte sich an einen für ihn vielersprechend aussehenden Stand und begutachtete die Ware, die der Händler zu bieten hatte. Nur kurz blickte er auf als ein benachbarter Händler lauthals begann seine Ware zu preisen. Ein Grinsen schlich sich wieder auf seine Lippen, eh der Purgitier seinen Blick wieder dem Händler und seiner Ware zuwand.
Bei Lust und Laune darf natürlich auch gern einsteigen wer mag