• Die Mittagssonne kitzelte Licinus leicht auf der Nase. Ja, es war wirklich ein schöner Tag heute.
    Kurz blinzelte er gen Himmel, suchte aber vergebens nach Wolken, die sich vor die strahlende Sonne schieben konnten. Ein leichtes Grinsen huschte ihm durchs Gesicht, als Licinus den Blick wieder senkte und dem lebhaften Treiben auf dem Mercatus zuwand.
    Er doch erstaunt wieviel Seele, trotz des heftigen Brügerkrieges doch in dieser Stadt war.
    Es tat ihm gut mal wieder so viele Menschen zu sehen und auch mal wirklich wieder unter diesen zu sein. Die letzten Monate waren, was das anging, doch eher sperrlich und karg ausgefallen.


    Innerlich ging Licinus seinen Tagesplan für heute nochmals durch. Es war an sich nicht viel, das er sich vorgenommen hatte, jedoch war alles mit zeitaufwendigem Hin- und Hergelaufe verbunden. Das dürfte den Tag wohl auch ziemlich gut füllen und war eine gute Alternative, so lang man noch nicht vollends in Rom angekommen war.
    "Mit entsprechenden Kontakten werden sich sicherlich auch mal interessantere Tagesabläufe ergeben...", dachte sich Licinus.
    Wobei...an sich konnte er sich nicht beklagen. Auf dem Forum,was heute als erstes auf dem Programm stand hatte er schon gut einige aktuelle Themen aufschnappen können. Insofern konnte man nicht davon reden, dass es langweilig wurde. Naja...zumindest wenn man sich wirklich über das informieren wollte, was Rom momentan so bewegte, abgesehen vom allgegenwertigen Bürgerkrieg.


    "So...nun noch etwas über den Markt. Neue Kleidung und eventuell ein paar Einrichtungsgegenstände für das noch karbe Cubiculum wären doch ein guter Anfang...", murmelte Licinus leise für sich und setzte sich in Bewegung.
    Mit seiner Hand führ er einmal kurz an seinen ledrigen Geldbeutel und tastete diesen ab.
    Über kurz oder lang musste er sich wirklich um eine vernünftige Anstellung kümmern.
    "So eine Reise nagt wahrlich nicht zu knapp an dem Erspartem...", fuhr es durch seinen Kopf.
    Licinus wollte Macer nicht zu arg auf der Tasche liegen, auch wenn dieser, was das angeht, nicht all zu mürrisch zu sein schien, so bereitete der Gedanke Licinus leichtes Magengrummeln.
    Allerdings hatte sein Cousin wohl recht mit seiner Ansicht, das ganze in Ruhe anzugehen. Womöglich war es nie leichter gewesen auf ein falsches Pferd zu setzen, als zur Zeit.
    Licinus war kein Opportunist,ganz und garnicht, aber blindlings in ein offenes Messer rennen tat noch keinem Mann zu.


    Ein kurzes Kopfschütteln drängte diese Gedanken langsam aus seinem Kopf. Der Mercatus Urbi galt nicht unbedingt als Ort der Besinnlichkeit, wo man sich solch müßigen Gedanken hingeben konnte. Dafür war der später geplante Besuch in den Thermae wesentlich besser geeignet, da war sich Licinus sicher.
    So setzte er sich nun endlich auch in Bewegung, einige Stände abzuklappern. Die Zuversicht etwas passendes zu finden, trieb ihn durch die Menschenmenge.


    Licinus drängte sich an einen für ihn vielersprechend aussehenden Stand und begutachtete die Ware, die der Händler zu bieten hatte. Nur kurz blickte er auf als ein benachbarter Händler lauthals begann seine Ware zu preisen. Ein Grinsen schlich sich wieder auf seine Lippen, eh der Purgitier seinen Blick wieder dem Händler und seiner Ware zuwand.


    Sim-Off:

    Bei Lust und Laune darf natürlich auch gern einsteigen wer mag :]

  • Auch Lepidus wagte sich mal wieder ein wenig auf den Markt und hatte die Absicht ein paar Besorgungen für das Capitol zu machen. Schon seit er als Aedituus angestellt war, bemühte er sich das Innere des Tempels zu verschönern. Für Iuno war es immer recht wichtig ein paar frische Blumen da zu haben und dann war ja auch noch vor kurzem diese hübsche Amphore zu Bruch gegangen, die am besten so schnell wie möglich ersetzt wurde. Naja, seine Sklaven ließ er dann natürlich doch die meiste Arbeit machen, Handeln gehörte eben nicht zu den Sachen, die sich für einen Patrizier wirklich ziemten, so hatte Lepidus lediglich Spaß den Händlern ihre Unzulänglichkeiten vorzuwerfen. Nun gut, eigentlich auch kein sehr angemessenes Verhalten das Patriziers, aber was sollte es schon. Den Spaß musste man ihm einfach gönnen.


    Da stand er nun mit einem seiner Sklaven vor den Waren, die ihm alle ungenügend erschienen und konnte nur Ausrufen: "Alles Plunder, das taugt doch rein gar nichts." Gleich neben ihm stand ein junger Mann, dem er auch gleich sagte, dass er hier im Grund falsch ist: "Kauf hier bloß nichts, die hauen dich hier nur übers Ohr!" Grimmig schaute der Händler drein, aber er hörte so etwas wohl jeden Tag, so schüttelte er einfach nur den Kopf, während er sich anderen Kunden zuwandte.

  • Licinus wollte soeben die Ware des Händlers genauer in Augenschein nehmen, als der kaum zu überhöhrende Ausruf eines Mannes seine Ohren spitz werden lies.
    Allerdings wollte er dem ganzen erst keine wirkliche Beachtung schenken...immerhin kam es auf dem Markt immer wieder zu lauthalsen Rufen, die nicht immer nur von den Händlern ausgingen Durchaus machte sich auch mal ein Kunde etwas Luft, der sich von eben jenen Händlern wohl übers Ohr gehauen fühlte.


    Die Strategie des Purgitiers, sich erstmal nicht großartig davon beeinflussen zu lassen, wurd rasch gegen die Wand gefahren, als dieser Mann ihn nun persönlich ansprach.
    Sein Blick hob sich von dem Stoff, den er grad in seinen Händen hielt und fuhr herum bis er kurz darauf auf eben jenen Mann viel.
    Ein ordentlich gekleideter Römer, ganz offensichtlich nicht von geringem Stand, wohl eher in die obere Gesellschaftsschicht einzuordnender, stand vor ihm.



    Freundlich lächelnd entgegnete Licinus:"Danke für dein Fürsorge, das weiß ich zu schätzen. Allerdings habe ich gelernt den Wert und die Qualität eines Guts lieber selbst z überprüfen.", er machte eine kurze Pause, und natürlich war Licinus bewusst, dass sein Gegenüber die letzten Worte nicht aus "Fürsorge" gewählt hatte. Es wäre ja auch fast verrückt Fürsorge für einen willkürlich fremden Menschen zu aufzubringen. Ob es dann nun ein persönlicher Zwist zwischen diesem Händler und dem Mann war, oder ob dieser so etwas rein aus Freude an der Sache tat, war dem frisch in Rom eingereisten egal. Ein leichtes Schmunzeln kam ihm über die Lippen, ob dieser innerlichen Erkenntnis.


    "Aber ich werde nun natürlich besonders gut hinschauen.", fügte er dann entspannt und mit einem leichten "Zwinkern" im Tonfall an. Schließlich sollte nicht der Eindruck aufkommen, dass die ersten Worte eine Art Abweisung darstellen sollten.


    So machte sich Licinus daran den Stoff zu prüfen.
    Er lies ihn durch seine Finger gleiten,tastete an jedem Zentimeter und strecke ihn leicht, um das Verhalten bei sachter Belastung zu überprüfen.
    Langsam wanderte eine Augenbraue nach oben und der Blick zum Händler. Dieser wurde kurz und knapp nocheinmal nach dem Preis für dieses, laut seinen Worten, "erhabene Stück Stoff" gefragt.


    Danach gab es für den einstigen potentiellen Kunden nurnoch eins zu tun:
    Den Fetzen,viel mehr konnte man es wahrlich kaum nennen- "Und das zu dem Preis..."- wieder an den Ort zu legen wo er herkam und sich dem wohl garnicht so falsch liegendem Mann, mit einem amüsierten Grinsen zuzuwenden. Ob das nun ein Glückstreffer oder Wissen seinerseits war interessierte Licinus reichlich wenig. Einem guten Gespräch,was sich hieraus ergeben könnte, wollte er mit solchen Gedanken keine möglichen Hindernisse in den Weg legen.


    "Nun...auf die Mögelqualität kann ich wahrlich verzichten. Die sollte man eigentlich 20 Meilen gegen den Wind riechen können!", letzteres betonte er etwas deutlicher, sodass es der Händler auch zu hören bekam, der ihn darauf lediglich mit einem Rümpfen der Nase abspeiste.
    "Das sollte mir ja fast schon peinlich sein, den Stoff er so eingänging Prüfen zu müssen.", fuhr er dann fort.
    "Ich denke, aber dass jemand der sich so klar gegen diesen Stand ausspricht einen kleinen Tipp für jemanden hat, der sich in Rom erstmal wieder zurecht finden muss, wo man ordentliche Ware angeboten bekommt, oder?"


    Der junge Purgitier witterte ein erfrischendes Gespräch. Je nachdem wie ausschweifend beziehungsweise gesprächsfördernd sein Gegenüber antworten würde.
    und falls seine Ahnung ihn täuschen sollte, so würde er wohl immerhin einen guten Händler empfohlen bekommen...

  • Lepidus hatte in Wahrheit überhaupt keine Ahnung, ob es sich bei den angebotenen Waren nun um qualitativ hochwertige oder schlechtere handelte. Aber er hatte sich angewöhnt auf Märkten immer schlecht über das Angebotene zu sprechen, denn sobald man anfing für eine Sache zu schwärmen, konnte der Händler kaum noch den Preis herunterdrücken, aber selbst das war eigentlich nicht der Grund, der an erster Stelle stand: In Wahrheit machte es einfach wahnsinnig Spaß und für den Tiberier, der sich nun doch überaus selten auf Märkten zeigte, erst recht. "Wie ich sehe, hast du ein geschultes Auge für so etwas", kommentierte Lepidus nachdem er das ganze Schauspiel mit ansehen konnte.


    "Es kommt natürlich immer darauf an, was du suchst." entgegnete Tiberius auf die Frage. "aber ich bin wahrlich nicht der Erfahrenste auf den Märkten." Ja, an Erfahrung hatten seine Sklaven wohl deutlich mehr. "Aber diesem Händler konnte man ansehen, dass er ein schlechter war. Der Mann war viel zu schlank, sein hohler verschlagener Blick verriet nichts Gutes. Achte auf die Dicken Händler. Wohlgenährt kümmern sie sich nicht mehr um das ganz große Geschäft und feilschen nicht um jede Sesterze, die sie dir abluchsen können." Ja, hatte Caesar schon nicht schon gesagt: "Lasst wohlbeleibte Männer um mich sein"? Nun gut, wahrscheinlich hat er es nicht gesagt, dem größten aller Römer wurden doch allzu gern Wörter in den Mund gelegt. Abgesehen davon, dass die 'Theorie' des Lepidus doch etwas seltsam anmutete und er den Händler gerade gut genug betrachtet hatte, um seine Proportionen festzustellen. Wahrscheinlich hätte er die Geschichte genau anders herum erzählt, wenn der Händler dick gewesen wäre.


    "Lass uns doch ein paar Meter gemeinsam über den Markt gehen, vielleicht entdecken wir ja noch einen guten Stand", lud der Tiberier sein Gegenüber ein und rief kurz darauf seine Sklaven heran, die die beiden nun flankierten. "Mein Name ist übrigens Lucius Tiberius Lepidus, darf ich auch deinen Namen erfahren? Achja, und du sagst, du müsstest dich in Rom erst wieder zurecht finden? Wo kommst du denn her?" Lepidus war schon gespannt mit wem er es zu tun hatte.

  • "Nunja...ich hatte die letzten Jahre das Vergnügen durchaus ein paar Reisen in Handelsangelegenheiten zu unternehmen. Das schult natürlich auch das Auge, jedoch würde ich mich bei weitem nicht als Fachmann bezeichnen", gab Licinus in bescheidener Manier zu.


    "An sich suche ich erstmal wieder etwas frisches und ordentlich zum Anziehen, als auch einige kleinere Gegenstände für mein frisch bezogenes Cubiculum hier in Rom."
    Ein kurze Atempause schlich sich ein.
    "Und das mit den gut genährten Händlern ist natürlich auch ein sehr interessanter Hinweis.", fügte er hinzu. Allerdings war dies natürlich eine arg in der Luft hängende These seines Gegenübers. So konnte man auch in einer Schlacht ja nicht einfach pauschalisieren Die größere Streitmacht gewinnt. Auf viele zusätzliche Faktoren kam es noch an, sonst würden Kriege ja auch wahrlich nicht den nervenaufreibenden Effekt haben, der sie nunmal auszeichnet. Zumal der junge Purgitier auch schon hagere Händler gesehen hat, mit denen man durchaus gut verhandeln konnte und welche auch anständige Ware zu bieten hatten.


    Licinus bedachte den "Tipp", trotzdem mit einem wohlgemeinten Lächeln. Er diente wohl eher des guten Gesprächbeginns als sonst etwas.


    Das Angebot, nicht alleine über die Märkte streifen zu müssen, sondern dabei etwas Gesellschaft zu genießen und einen netten Plausch zu führen , ließ er sich natürlich nicht zweimal machen. So schritt er neben dem Mann her, als dieser sich wieder auf den Weg machte.
    "Es freut mich deine Bekanntschaft zu machen, Lucius Tiberius Lepidus."
    Da hatte er nun ja garnicht so falsch gelegen, was den Stand des neben ihm Laufenden anging. Ein Patrizier also.
    "Ich bin Marcus Purgitius Licinus. Meine Wege führten mich erst gestern aus der Region um Achaia wieder zurück nach Rom. Dort hatte ich meine letzten 8 Jahre, auf Anweisung meiner Eltern, im Zuge meiner (Aus-)bildung verbracht.
    Untergekommen bin ich nun in der Casa meines Cousin Purgitius Macer. Ich denke mal, er dürfte dir bekannt sein?"


    Auch wenn sein Cousin nun wirklich kein unbeschriebenes Blatt war, so wollte Licinus nun auch nicht aller Welt unterstellen ihn zu kennen, geschweige denn den Namen auch mit der entsprechenden Person zu verbinden.


    "Und darf ich fragen was du heute so auf den Märkten suchst? Waren es eher private oder berufliche Dinge, die dich hierher führten?"
    Natürlich diente diese Frage einerseits dem einfachen Smalltalk, andereseits hatte so Lepidus die möglichkeit auch ein klein wenig über sich zu erzählen. Eine einseitig geführe Fragerunde würde dann wohl doch schnell recht fad werden.


    Nebenbei blickte sich Licinus immer mal hier und da nach einigen Ständen um, die zwar kurz seine Aufmerksamkeit erregten, diese dann aber doch schnell wieder verloren.

  • "Purgitius Licinus also, die Freude ist ganz auf meiner Seite. Und ja, selbstverständlich kenne ich Purgitius Macer. Nicht, dass dieser Name nicht ohnehin sehr bekannt ist, so verbindet uns ein verwandtschaftliches Verhältnis... nun oder sagen wir besser: es band uns, denn meine Cousine und gleichsam Macers Ehefrau, Tiberia Albina, ist bekanntlich erst kürzlich verstorben..." Der Tiberier musste kurz schlucken, aber immerhin lag das Ereignis auch schon wieder ein wenig zurück, so dass es auch schon wieder ging. Er fragte sich auch tatsächlich, ob der Tod von Albina etwas am Umgang mit Macer ändern würde. Sicher, bisher hatten sie nur wenige Gespräche miteinander geführt, denn der Tiberier war selbst noch nicht allzu lange in Rom, doch gegenüber Macer konnte er im Schutze der Verwandtschaft doch immer etwas offener reden. Ob dies nun vorbei war? Es würde sich zeigen. "Du kannst die glücklich schätzen einen so geachteten Cousin zu haben. Das öffnet dir sicherlich viele Türen."


    "Ich selbst bin in der Tat auch beruflich auf den Märkten. Ich muss ein paar Sachen für den capitolinischen Iuppiter-Tempel einkaufen, wo ich als Aedituus im Dienste der Götter stehe." Ja, Lepidus stimme wurde immer etwas Stolz, wenn er vom Tempel sprach, weniger wenn es um das Wort Aedituus ging, aber naja, irgendwie war ihm der Posten ja doch ans Herz gewachsen. "Falls du also jemals der göttlichen Trias ein Opfer darbringen möchtest, kannst du dich gern an mich wenden. Ich habe deinem Cousin vor kurzem dasselbe Angebot gemacht. Einen Aedituus zu kennen, verkürzt unnötige Wartezeiten", letzteres sprach der Tiberier mit einem Augenzwinkern. Des Weiteren war es ja nicht nur seine Aufgabe den Tempel zu pflegen, sondern die Bürger auch zum Opfern zu ermuntern, zumindest machte sich das Lepidus zum persönlichen Ziel. "Da du derzeit noch frisch in Rom bist, nehme ich an, du gehst noch keiner festen Tätigkeit nach? Oder hast du schon etwaige Pläne?"

  • "Ja...ein wahrhaft trauriges Ereignis, welches ich auch vernommen habe. Verzieh mir, ich hätte mir bei deinem Namen denken müssen, dass dir Macer durchaus bekannt.", Licinus wollte nicht all zu sehr auf dieses, wohl für Lepidus recht schmerzhafte Thema eingehen, doch dieser fuhr kurz darauf schon selbst weiter fort, sodass sich die Atmosphäre wieder gen entspannteren Gefilden bewegte.


    Licinus nickte bloß, mit einem leichten Lächeln,welches sein Gesicht zeichnete als Lepidus über die Möglichkeiten sprach, die einem ein Verwandter wie Macer verschaffen konnte.


    "Danke. Wenn ich mein nächstes Opfer plane, werde ich mich sicherlich zuerst an dich wenden.", bedachte er den Tiberier mit einem Grinsen.
    "Aber du wirst doch momentan sicherlich viel zu tun haben, oder? Ich meine in solch schweren Zeiten ersuchen ja die meisten Menschen den Beistand der Götter."
    Ein Aedituus also, dachte sich Licinus. Recht ungewöhnlich für einen Patrizier, schoss es ihm als erstes durch den Kopf. Jedoch war sein Tempel der edelste der Römischen. Das konnte sich dann durchaus schon wieder sehen lassen.
    Auch der Mitklang des Stolzes in Lepidus' Stimme zeigte, dass er nun wirklich nicht unzufrieden mit seinem Amt zu sein schien und es ihm auch nicht überdrüssig war.
    Schön, wenn es Leute gibt, die ihr Amt noch mit Feuer und Leidenschaft zu erfüllen versuchen, nickte Licinus innerlich, auch wenn es nun vielleicht etwas zu poetisch gedacht war.


    "Da gehst du ganz recht in deiner Annahme. Momentan bin ich noch ohne Beschäftigung und leider auch ohne konkrete Aussicht auf eine. Allerdings, wie du vorhin schon angemerkt hast, werde ich in den nächsten Tagen nochmal ein Gespräch mit Macer führen. Bei meiner gestrigen Ankunft hat sich das Thema dann doch als unpassend herausgestellt. Aber er wird mir mit seinen Ratschlägen und eventuell einigen Kontakten sicherlich einen guten Start in Rom ermöglichen.
    Außerdem will ich ihm nun nicht all zu lang auf der Tasche liegen. Da wäre eine bezahlte Anstellung schonmal ein guter Anfang."

    Es war Licinus nun wirklich zu wider anderen Leuten zu Last zu fallen. Somit hoffte er auch bald ein klärendes Gespräch mit seinem Cousin führen zu können.


    "All zu konkrete Pläne habe ich jedoch noch nicht. Ich wurde auch schon darauf hingewiesen, dass Karriereplanungen in Rom, durch die aktuelle Lage, nicht gerade das Einfachste sind.", verwies er auf die Antwort, die ihm sein Cousin gab, als Licinus dieses Thema am gestrigen Abend ansprach.


    "Um deine Frage etwas klarer zu beantworten: Sehr eindeutige Vorstellungen habe ich noch nicht was meine berufliche Zukunft an geht. Ich denke, dazu kann man momentan zu viel falsch machen, wenn man sich nicht auskennt und einen schlechten Einstieg wählt.
    Jedoch würde ich lügen, wenn ich nun sagte, dass mir ein Schreiberlingsberuf ohne nennenswerte Aufstiegsmöglichkeiten genügen würde. Immerhin habe ich ja einem großen Verwandten nachzueifern."
    , schloss der junge Purgiter noch mit einem Grinsen aus Zuversicht, Selbstsicherheit aber auch etwas Unbekümmertheit an.


    "Wie bist du eigentlich dazu gekommen das Amt eines Aedituus auszuführen? War es schon immer dein Wunsch im Dienste der Götter zu stehen oder hat sich das 'eher so ergeben'?", fragte er dann interessiert.

  • Dass Purgitius auch nicht weiter auf den Tod Albinas einging, beruhigte Lepidus. Es war einfach ein zu schöner Markttag, um über derlei Dinge zu sprechen. Er nahm die Worte des Licinius jedoch dankbar zur Kenntnis. "Durchaus, schwere Zeiten lassen die Bürger in großer Masse in die Tempel strömen.", beantwortete der Tiberier fürs erste die Frage nach seiner Auslastung. "Auf dem Capitol haben wir deshalb schon einiges an Arbeit zu verrichten. Sicher tun die Menschen gut daran, denn nur der Einklang mit den Göttern kann uns letztlich Frieden bringen. Möge er auch hoffentlich bald kommen."


    "Wohl wahr, der Senator Macer sähe es sicherlich auch gern, wenn du sobald wie möglich eine verantwortungsvolle Position einnimmst. In der Tat ist es auch derzeit nicht ganz einfach große Pläne zu verfolgen. Vielleicht ist ein kleiner unauffälliger Posten derzeit sogar die bessere Wahl, obwohl ich natürlich deine Bedenken verstehen kann, da du einen so herausragenden Verwandten hast. Die Zukunft ist schlicht ungewiss, aber ich bin mir sicher, dass dich dein Cousin gut beraten wird. Mir hat er nach meiner Ankunft in Rom ebenfalls sehr gut geholfen, auch wenn damals mein Einstieg als Aedituus nicht absehbar war. Ursprünglich wollte ich in die städtische Verwaltung gehen, aber es war wohl eine Art religiöser Moment, der mich darauf brachte fortan den Göttern zu dienen. Es war eine Art Eingebung, pures göttliches Schicksal, welches mich auf diesen Weg brachte." Ja, wenn Lepidus daran dachte, dass er es zu Beginn nie in Erwägung zog, ein Diener der Götter zu werden und jetzt mitten drin streckte und gleichsam wie dafür gemacht zu sein schien, dann konnten wirklich nur die Götter höchstpersönlich ihre Finger im Spiel haben. "Vielleicht wird auch dich eine Eingebung zu einem geeigneten Amt führen, wer weiß? Im Übrigen scheinst du ja durch deine Ausbildung ohnehin gut qualifiziert zu sein. Das schließe ich zumindest aus deinem Aufenthalt in Achaia, wo ich übrigens selbst für einige Jahre lebte, in Korinth um genau zu sein. Ist es dir schwer gefallen dieses schöne Land zu verlassen oder hast du dich förmlich nach Rom gesehnt, weshalb dies überhaupt keine Rolle spielte?" Dem Tiberier fiel nur sein schönes Leben ein, welches er in Griechenland führte und er eigentlich nur zurück nach Rom kam, weil es um seine Familie so schlecht stand. Ganz im Gegenteil zu vielen anderen (besonders Patriziern), kehrte er Rom nicht den Rücken, sondern steuerte direkt darauf zu, die Gefahr kaum beachtend, die ihm in Anbetracht seiner Familiengeschichte drohte. Ein großes Maß an Naivität gehörte zweifellos auch dazu.

  • Licinus nickte. Der Brügerkrieg dauerte nun wahrlich schon viel zu lange.


    "Durch eine göttliche Eingebung zu seiner Tätigkeit geführt werden....Ich kann mir wahrlich Schlimmeres vorstellen. Außerdem, welch bessere Bestätigung für die eigenen Taten gibt es, als der Wille der Götter.", lächelte er gen Lepidus. So eine Geschichte hatte er an sich selbst noch nicht gehört. Umso mehr freute es ihn, dass es seinem Gegenüber das Leben und die Wahl seiner Aufgabe hier in Rom bestimmt um einiges erleichtert hat.
    "So eine Eingabe selbst zu bekommen wäre natürlich wirklich sehr hilfreich. Es würde einem einiges an Last von den Schultern nehmen und wenn man nicht auf die Götter vertrauen kann, auf wen dann?
    Allerdings bin ich ganz zuversichtlich, dass sich auch ohne einen etwaigen Zaunpfahl der Götter etwas passendes finden lässt."


    Über die Frage, ob es für ihn schwer war Achaia zu verlassen, musste der Purgitier erst einige Sekunden nachdenken, eh er eine gewissenhafte Antwort geben konnte:
    "Achaia ist wirklich ein wunderbares Land und ich habe dort einige schöne Jahre verbracht.", stimmte er dem Tiberier zu.
    "Jedoch durfte ich auf Reisen auch einige andere schöne Provinzen der Umgebung sehen, was mein Herz eventuell nicht ganz so stark an Achaia und seine Landschaft bindet.
    Zumal meine Sehnsucht nach Rom schon recht groß war und ich zugeben muss, dass es mir große Freude bereitet wieder Teil dieser großartigen Stadt zu sein.
    Aber ich werde bestimmt auch jederzeit, wenn ich an meine Zeit in Achaia zurückdenke, einiges an Gewicht auf meine Herz spüren, ob der großartigen Erinnerungen."

    Eine kurze Pause schloss sich an...
    "Ich denke, in Zukunft, wenn sich dieser schreckliche Krieg gelegt hat, werden auch sicherlich ein paar Reisen hin zu Jugenderinnerungen möglich sein. Sofern man mich dann für einige Zeit in Rom entbehren kann. Wer weiß schon was die Zeit an Verpflichtungen mit sich bringt."


    "Deiner Wortwahl nach zu urteilen, denkst auch ziemlich gerne an deine Zeit im Osten des Reiches zurück, oder liege ich da falsch
    Es würde mich aber auch wundern wenn nicht. Vor allem Korinth ist kaum zu verachten. Diese Stadt fehlt bestimmt jedem, der mal in ihren Genuss gekommen ist."
    , erkundigte sich Licinus noch ein wenig nach der achaiaischen Vergangenheit seiner Begleitung.
    Dabei lies er dann und wann interessiert den Blick über den Markt schweifen. Es war wirklich ein riesiger Markt. Kein wunder, dass an vielen Ecken haufenweise Ramsch angeboten wurde, was man auch schon aus einiger Entfernung gut feststellen konnte. So lohnte es sich in aller Regel nicht wirklich mehr als zwei,drei Schritte in Richtung eines Standes zu gehen und danach dann wieder abzudrehen.

  • "Sehr schön gesagt, Purgitius.", sprach der Tiberier gleich dazwischen, als dieser vom Gewicht auf seinem Herzen sprach. "In der Tat, ich denke gern an Korinth zurück. Wie soll ich sagen? Das Leben war so sorgenfrei und unbeschwert. Jedoch weiß ich nicht, ob dies unbedingt mit dem Ort an sich zusammenhängt oder einfach damit, dass die Zeiten sich geändert haben." Ja, manchmal hatten ja auch die äußeren Umstände mehr damit zu tun, in wie weit man einen Ort bewertete als das, was man dort wirklich sehen und erleben konnte. "In jedem Fall mochte ich die Stadt sehr, wahrscheinlich sogar, weil sie nicht so griechisch war, wie alle anderen Orte um die Stadt herum. Seit Caesar Korinth neu gegründet hat, ist es ja so etwas wie ein kleine italische Stadt auf griechischem Boden." Man musste dort wahrlich nicht unbedingt mit Griechen in Kontakt kommen, Lepidus ohnehin nicht, denn er genoss seine Ausbildung ohnehin in einer recht abgeschotteten Welt von wohlhabenden römischen Bürgern. "Damals verfiel ich aber auch allzu leicht dem Müßiggang, so dass ich froh bin, mein Leben in Rom nun etwas produktiver gestalten zu können, was mich natürlich nicht davon abhält diese Müßiggang und das weniger hektische Leben Korinths nicht doch hin und wieder zu vermissen." Ja, auch dies klang wohl etwas wehmütig. "Überhaupt, hast du zufällig mal wieder Nachrichten aus Griechenland erhalten? Mich würde zu sehr interessieren, wie es derzeit im Land aussieht. Soweit ich weiß ist auch Achaia ein umkämpfter Schauplatz des derzeitigen Krieges und du weißt ja wie das ist. Soldaten können ein Land förmlich aussaugen oder gar völlig verwüsten. Geplündert wird ja auch ganz gerne. Ich hoffe, dass die Provinz dies einigermaßen überstehen wird. Wäre doch zu schade um das Land, welches wir beide für eine gewisse Zeit Heimat nannten..."

  • Licinus benickte die Ausführungen des Tiberiers, als dieser vom unbeschwerten und sorgsamen Leben sprach. Korinth kannte er wikrlich kaum, jedoch reichte seine Zeit in Achaia auch für 1-2 kurze Aufenthalte dort und ja, diese hatten ihm schon einen deutlichen Vorgeschmack darauf gegeben, was einen in Korinth zu erwarten vermag.
    "Ja...fernab von Rom hätte mir wohl auch der Antrieb gefehlt wirklich etwas zu erreichen. Auch wenn ich meine letzten Jahre nicht unbedingt als unbeschäftigt bezeichnen würde, so ist es hier, im Herzen unseres Reiches, doch ein ganz anderer Ansporn.", verlieh er den Worten Lepidus' nochmal Nachdrang.


    "Aktuelleres als du momentan auf den Straßen hörst kann ich dir aber leider nicht bieten. Jedoch bin ich genauso in Sorge wie du um unsere alte Heimat. Und was Soldaten mit Städten und Provinzen anrichten können, in denen sie wüten, hat man ja auch hier direkt vor der Haustür Roms erlebt. Mehr als Tragik kann da in den meisten Fällen leider nicht bei rumkommen..."
    Ein leichtes Kopfschütteln seinerseits schloss sich an.
    "Ich denke, dass ich aber in den nächsten Tagen einen Brief an Freunde in Achaia aufsetzen werde. Falls dieser ankommt und ich Antwort erhalte, werde ich dich natürlich gerne mit Neuigkeiten versorgen, wenn sie dir ein Trost sind.", sagte Licinus mit einem etwas helleren und fröhlicheren Klang in der Stimme, als ihn dann wieder ein nahegelgener Händler auffiel, der recht vielversprechend schien.


    "Nun...aber wie wäre es wenn wir uns wieder ein wenig dem Marktgeschehen widmen? Lass uns doch kurz dem Händler dort vorne einen kleinen Besuch abstattet.", schlich es mit einem Grinsen über die Lippen des Purgitiers. Eventuell hatte dieser Händler ja zur Abwechslung mal etwas Gutes im Sortiment.

  • "Das wäre wirklich sehr freundlich von dir", kommentierte der Tiberier das Angebot ihn mit Nachrichten aus Achaia zu versorgen, sollte sich denn durch die Briefe des Purgitiers etwas ergeben. Sich direkt Informationen vor Ort zu beschaffen war wahrscheinlich ohenhin sinnvoller als derzeit in der Acta zu lesen oder das, was an Propaganda des Vesculariers derzeit kursierte. Auch Lepidus blickte nun auf den Von Licinus angewiesenen Händler und dieser schien deutlich besser zu sein. "Suchtest du nicht nach Stoffen, bzw. auch Kleidung?", erkundigte sich der Tiberier noch einmal rhetorisch. "Dieser da scheint ein wirklich gutes Angebot zu haben." In der Tat breitete sich ein breites Angebot an Wollstoffen vor ihnen aus.


    "Kommt näher, kommt näher!" rief der Händler, der dazu diesmal auch noch dick war und somit weitaus vertrauensseeliger in Lepidus Augen. "Hier bekommt ihr den besten Wollstoff in Rom! Soll es eine feine Tunika sein oder eine edle Toga? Keine Frage! Hier kommt jeder auf seine Kosten! Unschlagbare Preise bester Qualität." Als er sah, dass sich Lepidus und Licinus dem Stand näherten, wandte er sich gleich an diese direkt: "Ah, edle römische Bürger! Ich sehe euch an, dass ihr nur die besten und feinsten Waren bevorzugt. Seht her, was ich für euch habe! Da! Feinster Wollstoff aus Apulien, welcher zweifellos der beste ist! Im Sommer wurden die Schafe von den schönen Höhen von Samnium bis Reate getrieben!" Da hatte der Mann natürlich nicht unrecht und es war wohl mehr als bloße Verkaufsrhetorik. Die italische Wolle stand für ihre Qualität. Zwar war die griechische ähnlich gut und man konnte auch aus Kleinasien gute Ware bekommen, aber das italische hatte immer seine Besonderheit, zumal man dort sogar die Schafe mit Fellen bekleidete, um die Wolle auch rein zu halten. "Ich habe auch ein großes farbliches Sortiment im Angebot. Echte Farbe! Wirklich ungefärbt unt ganz natürlich. Hier! Seht nur! Seht nur! Da habe ich braune und rote aus Canusium, schwarze aus Pollentia und ja, hier sogar leicht rötliche aus Asien importiert sowie aus Baetica gelbbraunen Stoff!"


    Zweifellos ein recht schönes Angebot, wie Lepidus zugeben musste. Da hatten sie auf der etwas längeren Wanderung über den Markt doch noch einen sehr guten Stand ausgemacht. Dann auch noch natürliche farbliche Wolle; das war wirklich ansehnlich. "Na, wäre da etwas schönes für dich dabei, Purgitius?"

  • Die Anpreisungen des Händlers waren, auch auf einige Meter entfernt, nicht leicht zu überhören, doch im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen schien dieser zu halten was er versprach.
    Zumindest eröffnete sich Licinus diese Einsicht als Lepidus und er näher an den Stand traten.
    Wahrlich...es war nicht zu verachten, was einem dort präsentiert wurde.


    Nachdem der anscheinend schon etwas betagtere, aber durchaus gut gelaunte Händler sich dann in all seiner Wortgewandtheit, an die neue Kundschaft gerichtet hatte, nickte der Purgitier erst dem Tiberier auf dessen Frage zu.
    "Das Angebot wirkt aufjedenfall sehr vielversprechend. Kein Vergleich zu vielen anderen Ständen.", lobte er zumindest schonmal das, was er auf den ersten Blick erkennen konnte, da schritt der Händler auch schon wieder, in guter kaufmännischer Manier, ein:
    "So! Der junge Herr hier sucht also neue Bekleidung. Nur zu...teste den Stoff, wie es dir beliebt! Fühle ihn, rieche an ihm... Du wirst merken, auf dem ganzen Markt, ist nichts Vergleichbares zu finden!"
    Und sogleich drückte er dem jungen Kerl auch schon ein edel anmutendes Stück Stoff in die Hand.
    Es lief ihm etwas durch die Hand. Hier und da ein leichtes ziehen und nachheriges Betrachten der strapzierten Stelle. Einmal nah vors Auge geführt, um eventuelle handwerkliche Mängel entlarven zu können...
    Doch so sehr Licinus auch suchte, er fand keinen wirklichen Makel an dem Stoff, welcher ihm hier präsentiert wurde.
    Selbstverständlich konnte man mit dem entsprechenden Geldbeutel viel edlere Kleidung erwerben, doch an diesem Stand würde er für diese Qualität nun doch einen wirklich angemessenen Preis zahlen, wenn nicht vielleicht sogar noch etwas sparen, dachte er sich.
    Außerdem war es an diesem, was die Händler angeht, bisher so mauen Tag bestimmt nicht ratsam einen so vernünftigen einfach an sich vorbeiziehen zu lassen.


    So war es eigentlich nurnoch eine Frage der Farbe, da es für Licinus ohnehin auf eine Tunika hinauslief.
    Er ließ dann wieder einigen Stoff durch seine Hände gehen und betrachtete Nachdenklich ein paar Teile.
    Ohne geregeltes Einkommen wollte sowas ja wohl überlegt sein.


    Schlussendlich viel sein Griff dann aber auf einen seichten, hellbraunen Stoff mit leichten Gelbstich.
    "Nun ich denke, das dürfte gute Wahl sein. Oder was denkst du,Lepidus?
    Schließlich sind die Augen, was einen selbst betrifft meist mehr geblendet als klar."

    Eine dritte Person konnte wohl viel besser bewerten wie Licinus die ausgewählte Tunika stehen würde.
    Der Händler hätte ja ohnehin alles abgenickt, was ihm nach einem guten Geschäft aussah.


    Und da es hier nach dem nächsten Geld in seiner Kasse aussah, setzte dieser ein leichtes Grinsen auf, was jedoch, durch seine doch sehr freundliche Ausstrahlung, eher zu einem sanften Lächeln wurde.

  • Lepidus beobachtete wie Licinus alles durchging und nach etwas passendem für ihn suchte. Er schien sehr genau zu prüfen, dass er nicht die sprichwörtliche Katze im Sack kaufen würde, doch anscheinend fand er keinen Makel. Also sahen die Waren nicht nur schön aus, sondern verfügten auch über die entsprechende Qualität. Schade, dass Lepidus derzeit so überhaupt keine Kleidung suchte, aber vielleicht würde er bei Gelegenheit mal wieder hier vorbeischauen. Stattdessen konnte er den Purgitier beraten, eine Aufgabe, die er mehr schlecht als recht im Stande war zu erfüllen. "Nun, scheint keine schlechte Tunika zu sein. Ich habe aber leider nicht gerade einen guten Blick für Mode. Wenn dein Auge vielleicht geblendet sein mag, so ist meines doch förmlich blind." Deshalb ging der Tiberier immer gern in weiblicher Begleitung einkaufen, diese Frauen wussten einfach immer, was man besten tragen konnte. "Aber ich denke einen Fehlkauf kannst du hier kaum machen, von daher, greif am besten zu, wenn dir die Tunika zusagt." Wahrscheinlich hätten Lepidus und Licinus nicht so offensichtlich ihre Bewunderung für den Stand und ihre Kaufwilligkeit offenlegen sollen. Da blieb kaum noch Spielraum für Verhandlungen, weshalb sich der Händler schon die Hände rieb. Besser hätte es für ihn nicht laufen können. Heute würde er wohl ein gutes Geschäft machen.

  • Licinus hätte die Antwort seines Gegenübers eigentlich auch erahnen können und im Nachhinein kam er sich auch ein wenig komisch vor sich von einem Mann in Sachen Mode beraten zu lassen.
    In dem Augenblick wäre ihm dann eine weibliche Begleitung doch ein Stück weit lieber gewesen, schließlich nahm er sich die Worte von Lepidus aber doch zu Herzen, vielmehr hätte er sich wohl auch so für die Tunika entschieden.
    "Ich denke mal da hast du recht Lepidus. Rein optisch müsste sie passen und ordentlich verarbeitet ist sie auch."
    Man konnte Händlern ja auch durchaus auch zugestehen, dass sie ordentliche Ware hatten. Trotz aller Feilscherei waren sie ja auch noch Menschen, die man für gute Arbeit "loben" konnte.
    Lediglich wenn er merkte, dass ihn jemand über den Tisch ziehen wollte, konnte der Purgitier auch unangenehmer werden.


    So drehte sich Licinus dann wieder zum Händler und teilte ihm seine Wahl mit, als dass er sich auch nach dem Preis erkundigte. Natürlich wurde dieser erstmal noch relativ hoch angesetzt, was auch nicht anders zu erwarten war.
    Allerdings zeigte sich der ältere Mann hinter dem Stand als durchaus verhandlungsgewillt, sodass sich nach einem beiläufigen kurzen Plausch und einiger kleiner Diskussionen über einen fairen Erlös sowohl Licinus als auch der Händler zufrieden auf eine entsprechende Summe einigen konnten.
    Die Tunika wurde transportfertig verpackt und überreicht, der Händler bekam seine Münzen und die mündliche Zusicherung, dass Licinus hier und da einige gute Worte über diesen Stand verlieren würde, da wandte sich jener wieder an Lepidus.


    "Gut. Von mir aus können wir weiter. Oder verlangen deine Pflichten bald wieder nach dir?", fragte er dann mit einem leicht triumphalen Lächeln, dank des jüngsten "Erfolges".

  • Auch wenn der Ratschlag des Lepidus alles andere als hilfreich war, so konnte der Purgitier dennoch eine Entscheidung treffen und diese war sicher keine schlechte. Selbst wenn er mal einen Fehlkauf tätigen sollte, so würde er sicher nicht verarmen. Wenn man einen reichen Senator zum Verwandten hatte, konnte man sich sicher einiges leisten, viel mehr als man eigentlich brauchen sollte. "Na also, mögest du mit deiner Tunika noch viele Blicke auf dich ziehen." Während Licinius noch bezahlte und dem Händler seine Ware abnahm, sprach sich Lepidus mit seinen Tempeldienern ab, mit denen er ja ursprünglich auf den Markt gekommen war. Alle Besorgungen schienen erledigt, weshalb wohl nun die Rückkehr auf das Capitol anstand. "Ich werde nun wohl zurück in meinen Tempel müssen, aber sei dir gewiss, es freut mich dich kennengelernt zu haben. Auch wenn unsere Zusammenkunft nun ihr Ende findet, so bin ich mir sicher, dass wir uns schon bald wieder über den Weg laufen werden." Und das war alles andere als eine Floskel, allein durch die Verbindung mit Macer sollten die beiden sicher noch das ein oder andere Mal Gelegenheit haben, miteinander zu sprechen. "Achja, und mein Angebot mit der Opferung im Iuppiter-Tempel gilt natürlich nach wie vor", fügte er dann selbstredend noch an. "So wünsche ich dir noch einen angenehmen Tag und vielleicht findest du ja noch weitere gute Stände, wie diesen, dann lass es mich in jedem Fall wissen." Lepidus reichte ihm die Hand zum Abschied.

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