[Clades Vicetia] Die Schlacht bei Vicetia - Die Stellungen der I. und II. Legion

  • http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/08.jpgKurz nachdem der Jubel im Süden aus Richtung der VIII. erscholl und die ersten Soldaten der II. mitbekamen wie die südliche Flanke mit den beiden verdeckten Reservecohortes einen massiven Ausfallversuch unternahm, kam auch schon ein Meldereiter herbeigeritten, der sich lauthals schreiend nach irgendeinem Offizier erkundigte... und sobald er diesen gefunden hatte ihm die folgende Nachricht ins Ohr brüllte: "KAVALLERIE DES URSUPATORS GESCHLAGEN UND GEFLOHEN! UNSERE REITEREI UNTERNIMMT ANGRIFF AUF LEGIO DREIUNDZWANZIG... TRIBUNUS DUCCIUS UNTERNIMMT MASSIVEN AUSFALL ÜBER DIE VERSCHANZUNG MIT RESERVECOHORTES. FALLS ERFOLGREICH GLEICHES MANÖVER VON DER ZWEITEN ERBETEN..."
    Er musste nicht erwähnen, was man tuen sollte wenn der Ausfall nicht erfolgreich wäre: dann wäre die VIII. geliefert und die II. würde die neue Flanke stellen.

  • http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/08.jpgNachdem er bei den Offizieren der zweiten Legion Bericht erstattet hatte, ritt er weiter gen Norden zur Ersten, wo er sich ebenfalls den erstbesten höheren Offizier griff und ihm meldete: "KAVALLERIE DES URSUPATORS GESCHLAGEN UND GEFLOHEN! UNSERE REITEREI UNTERNIMMT ANGRIFF AUF LEGIO DREIUNDZWANZIG... TRIBUNUS DUCCIUS UNTERNIMMT MASSIVEN AUSFALL MIT DER ACHTEN ÜBER DIE VERSCHANZUNG MIT RESERVECOHORTES. FALLS ERFOLGREICH WIRD DIE ZWEITE FOLGEN. VIELLEICHT..."
    Was die Offiziere der Legio Prima dann befahlen war deren Sache.. aber es war klar, dass man auf eine Kettenreaktion hoffte.

  • Der Krieg war etwas hartes, keine Frage. Und sicherlich war es eine schwere Erfahrung für all jene Tirones, die nun, obwohl sie noch mitten in ihrer Ausbildung steckten, in den Kamf geworfen wurden. Die Ausrüstung von dem Quintilier wies mehrere Spuren von Blut auf und das war nicht nur sein eigenes. Doch auch er selbst hatte etwas abbekommen, wenn auch nur einen kleinen Schnitt, welcher ihn nicht weiter beeinträchtigte. Er schmerzte zwar, doch er war ansonsten nicht weiter erwähnenswert.
    Fest stand, dass sich die Bilder der Schlacht noch länger in seinem Kopf befinden würden. Beschreibungen vom Krieg sind dann doch noch etwas anderes als die wahre Erfahrung. Doch Thalatio wollte nicht zurückweichen, sich nicht der Belastung unterwerfen, sondern standhaft bleiben.
    Denn es würde nichts anderes zählen als der Sieg. Die Alternative war der Tod...

  • Licinus hatte sich hinter seinem Schild verschanzt, immer stärker kam zu dem pochenden Schmerz in seinem Arm ein Taubheitsgefühl, dass sich von den Fingerspitzen her langsam ausbreitete.
    Gleichzeitig reduzierte sich seine Wahrnehmung, er bekam einen Tunnelblick und die Geräusche der Schlacht hörte er nur noch wie durch Watte hindurch. Moderne Mediziner hätten wohl von einem leichten Schmerzschock gesprochen, den er gerade durchmachte.
    Er reagierte nur noch mechanisch hinter seinem Schild, parierte Stöße, wie er es in hunderten von Drillstunden gelernt und unterrichtet hatte, während sein Bewusstsein eine einzige Nebelwand war. Wahrscheinlich war es jedoch sein Glück, dass er sein Schwert verloren hatte. Denn all seine Bewegungen liefen verlangsamt ab, und es wäre ihm wohl nicht gelungen, einen erfolgreichen Angriff zu führen, sicher jedoch nicht, dem folgenden Konter auf seinen Arm auszuweichen.


    So erreichten die Jubelrufe über die Erfolge an der südlichen Flanke auch zwar seine Ohren, nicht jedoch seinen Kopf. Einzig, dass es gute Nachrichten zu geben schien, realisierte er irgendwie, aber er verband jene Rufe mit den Truppen, die er schon Minuten zuvor im Rücken des Feindes ausgemacht hatte.

  • Die Jubelrufe schienen sich fortzusetzen, aber noch immer konnte Priscus nicht genau vernehmen, was nun los war, zumal ihm die Kameraden vor ihm auf dem Wall und die Geschützstellung hinter ihm auch noch die Sicht nahmen. Boten schienen den Offizieren etwas mitzuteilen, aber das taten sie schon die ganze Schlacht über, so dass der Optio auch daraus nichts konkretes ableiten konnte. Wesentlich konkreter war da der Soldat, der trotz eines blutverschmierten linken Armes einen Korb voller Geschossbolzen bei ihnen ablud. "Optio, wie haben wieder Munition!", teilte ihm die Geschützmannschaft dann auch sogleich mit. "Spannen und laden!", kommandierte der Optio und beobachtete dann besonders gespannt das Geschehen aufd dem Wall und warnte seine Soldaten schon einmal vor. Als von hinten gemeldet wurde, dass das Geschütz bereit war, wartet er noch einen Augenblick. "Abducken! Abschuss!" brüllte er dann und tatsächlich gingen die Männer vor ihm wie geplant in die Knie, so dass das Geschütz über sie hinweg schießen konnte. "Auf! Nachladen!" kommandierte der Optio weiter die Soldaten vor ihm und die Geschützmannschaft gleichzeitig, damit die Lücke wieder vollständig geschlossen war, bis das Geschütz wieder bereit war. Dann ging es wieder von vorne los. "Abducken! Abschuss! Und auf und nachladen!" Zumindest bis der Korb leer war, sollte ihnen das ein klein wenig Luft verschaffen.

  • Auch wenn es sehr laut war, fragte sich Sextus, warum der Kerl so brüllen musste, dass ihn wahrscheinlich die halbe Cohorte vor ihm noch hörte. Vala wollte also, dass er ihm folgte. Sextus sah wieder über die Schlachtlinie vor ihm. Er hatte noch nicht einmal eine Ahnung, wo seine Truppe stand, und jetzt sollte er befehlen, die abzuziehen und einen Ausfall zu machen, wo noch nicht einmal sicher gestellt war, dass der Einfall der gegnerischen Truppen gestoppt werden konnte und man so Truppen abziehen konnte für eben jenen Ausfall, ohne zu riskieren, dass das Zentrum zusammenbrach? Sextus hatte nicht vor, seine Legion zu opfern, nur um die verdammte Flanke des Gegners unbrauchbar zu machen. Seine Aufgabe war es, das Zentrum zu halten, und genau das hatte er auch vor.
    “Sobald das Zentrum hier gesichert ist.“ Sextus machte sich nicht die Mühe, zu schreien. Der Bote hatte zuzuhören. Und die einfachen Legionäre ging es nichts an, so dass sie mithören hätten müssen. Kurz überlegte Sextus, ob er dem homo novus doch noch irgendeine Unterstützung zuteil werden lassen konnte. “Unsere Reiterei soll sich dem Ausfall anschließen und unterstützen. Unsere Reserve setzt sich erst in Bewegung, wenn das Zentrum hier sicher ist.“ Eventuell, sollte der Vorstoß der Achten erfolgreich genug sein, war ohnehin zu überlegen, ob sie nicht in geschlossener Front vorrücken konnten, da der Feind sich in einer Zange wiederfand, die nur noch langsam geschlossen werden musste. Aber daran wollte Sextus noch nicht denken, das waren zu viele Eventualitäten für eine gesicherte Annahme.

  • Hatte es erst so ausgesehen, als würde der Ausfall der achten Legion einige Schritte den Hang hinunter vollkommen versanden, weil der Legat der XXIII. seine Legion voll im Griff hatte, hatte sich schließlich in der südlichen Flanke doch etwas bewegt: die XXIII. Legion hatte sich dem Druck der auxiliaren Kavallerie der Ala I. und Ala II. und nicht zuletzt dem Druck der VIII. Legion beugen müssen. Was man allerdings erst nachher feststellte: das, was der XXIII. Legion den Rest gegeben hatte, war die Nachricht gewesen, dass der laberische Feldherr der Kaiserlichen gefallen war.
    Für die Soldaten der VIII. Legion und nicht zuletzt ihren Befehlshaber machte es keinen Unterschied: die XXIII. Legion brach und wandte sich zur Flucht... was dem Duccius die Möglichkeit gab seine Reihen neu zu ordnen und mit den beiden Reservecohortes, die noch nicht so lange im Kampfgeschehen gewütet hatten wie die anderen deutlich geschundeneren Cohortes seiner Legion, in die nunmehr freie südliche Flanke der XXV. Legion zu fallen um die II. Legion zu entlasten... und schließlich auch hier die Gegenwehr der Kaiserlichen zu brechen.
    "FÜR ARGENTORATE!!!" , konnte man Vala hören, als er seine Männer zu Pferde noch weiter motivierte, schließlich war der Sieg so nahe: "VORWÄRTS, MÄNNER!!! EIN LETZTES MAL, UND DER SIEG IST UNSER!!!"


    Titus Sempronius Blaesus

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/30.jpg


    Und auch der Sempronier schloss sich mit den ihm verbliebenen Reitern beider Alen dem Angriff auf die XXV. Legion an, allerdings nicht in der Flanke der gegnerischen Legion... sondern direkt in ihrem Rücken. So wurde die nun südlichste Legion der Kaiserlichen massiv in die Zange genommen... und der Druck wuchs mit jedem Schritt eines benagelten Fußes oder Hufs. Auch er, der bereits zweifach siegreiche Offizier dieser Schlacht, feuerte seine Männer an die Entscheidung so schnell wie möglich herbeizuführen....
    "VORWÄRTS!! MACHT SIE NIEDER, MÄNNER, DENN MARS IST MIT UNS!!!"

  • | Tiberius Ostorius Remmianus


    Die Lage bei der XXV. sah nicht gut aus: Von Süden erreichten den jungen Tribun Nachrichten, dass die Rebellenreiterei die Flanke geknackt hatte, dazu stürmten nun auch noch Truppen von den Wällen auf die verängstigten Kaiserlichen hinab. Außerdem war der Praefectus Praetorio offensichtlich schon ganz am Anfang der Schlacht in gegnerische Gefangenschaft geraten. Dann aber kam es noch schlimmer:


    "Laberius Maturus ist gefallen!"


    rief der verschwitzte Melder aus und Remmianus starrte in die Ferne. Obwohl er in der Reserve stand, hörte er das Schlachtengeschrei, die hunderten Todesschreie seiner Kameraden in Nord und Süd. Und ausgerechnet in dieser Situation fielen beide Kommandeure! Das war ein Zeichen: die Götter mussten gegen sie sein! Sie waren alle todgeweiht!


    Aber der Ostorier wollte nicht sterben! Er hatte das alles nicht gewollt! Sicher, er war stolz gewesen, den Kaiser persönlich zu kennen! Und er hatte gern in seinem Heer gedient! Aber für ihn sterben? So hatte er das nicht geplant! Sich abschlachten lassen? Er war doch gar kein Soldat! Er wollte Senator werden, irgendeinen ruhigen Posten in Rom - das hätte seiner Familie gereicht! Und nun sollte er hier auf dem sogenannten Feld der Ehre verbluten? Nein, niemals!


    "Das ist ein Zeichen der Götter! Die Schlacht ist verloren! Wir müssen weg hier!"


    rief er aus. Sein Adjutant, ein Centurio, sah ihn verwirrt an. Die Soldaten in seiner Nähe blickten ängstlich um sich. Aber Remmianus war das alles egal. Er steigerte sich geradezu hinein, immer wieder brüllte seine innere Stimme: "Ich will nicht sterben! Ich will nicht sterben!" Und so brüllte er nur:


    "Flieht, ihr Narren!!"


    Dann wendete er sein Pferd und ließ seinen Worten Taten folgen. Schneller und schneller trieb er sein Pferd an, achtete nicht auf die Geschehnisse um sich herum. Einfach weg von diesem Schlachtfeld, weg vom Tod, der seine grausame Klaue um das kaiserliche Heer schloss! Er musste sich beeilen, sonst würden sie eingekesselt werden wie die Kameraden im Norden! Fort, in den Wald, wo er sich verstecken konnte! Einfach nach Hause!


    Hinter ihm zeigte sein Verhalten auch bei den Männern Folgen: Ratlos standen die Centurionen der wartenden Einheiten da, redeten miteinander, während einige der Gemeinen schon versuchte, die Formation zu verlassen. Noch konnten sie von den Veteranen an Ort und Stelle gehalten werden, doch es kamen Rufe auf: Auch die Veteranen hatten kein Interesse zu sterben! Das war nicht ihr Krieg! Niemand hatte etwas davon, wenn sie starben! Sie durften nicht warten, bis sie komplett umzingelt waren! Der Tod des Maturus war ein Zeichen! Die Götter waren gegen sie! Und außerdem hatte der Offizier doch den Rückzug befohlen!


    Die Stimmung schaukelte sich immer weiter hoch, dann war es so weit: Die Centurionen konnten ihre Männer nicht mehr halten und die Formationen lösten sich auf. An manchen Stellen sah es noch nach geordnetem Rückzug aus, anderswo ließen die Männer Schilde und Speere fallen und rannten um ihr Leben!



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  • Corvinus stand gemeinsam mit den anderen Legionären seiner Centurie inzwischen auf dem Kamm ihrer Befestigung und hatte damit einen halbwegs guten Blick über das Schlachtfeld direkt vor ihm. Unter ihm ging, unter dem Kommando seines Optios, der kleine unverletzte Teil seiner Centurie vor. Einen Moment stand es noch auf Messers Schneide doch dann war es so als ob etwas gebrochen wäre beim Gegner. Erst einzeln und dann immer mehr wandten sich zur Flucht. Fast schon beschämt erkannte Corvinus wie ein Teil der Legion sogar alles wegwarf und davonrannte. Deren Centurionen waren wahrscheinlich gefallen, anders konnte er sich diese Flucht die sonst nur Barbarenverbände machten nicht erklären. Wenigstens ein Teil zog sich geordnet zurück. Im Angsicht der erlittenen Verluste dachte Corvinus sich aber das es nicht gut war wenn zuviele geordnet entkommen konnten. Am Ende formierten die sich neu und in ein paar Tagen oder Wochen stand man sich wieder gegenüber. Er brüllte deshalb wild gestikulierend runter:
    "Fabullus! Da vorne sammeln sich die Reste von 3 Centurien um ihre Feldzeichen. Lass die nicht entkommen!"
    Aber es hielt ihn nicht an seinem Platz. Mehr stolpernd als gehend ging er auch nach vorne und versuchte seine Legionäre und alle anderen die er greifen konnte und wo kein anderer Centurio in der Nähe war zu leiten.

  • Zitat

    Original von Gaius Artorius Regulus & Lucius Helvetius Corvinus
    ...



    "Aber er muss hier sein..." , rief Sönke dem Artorier zu, immernoch vom Schreck benommen Hadamar nicht gefunden zu haben. Natürlich hatte der Artorier recht, sie gehörten hier nicht hin, dies war weder ihre Centurie noch ihr Platz... denn um sie herum tobte immernoch die Schlacht. Der Angreifer, der den Optio bedrängte den Sönke für Hadamar gehalten hatte, brauchte ebenfalls nicht lange um sich dem zuzuwenden der ihn da gerade von den Füßen geholt hatte. Von einem Kameraden gestemmt schob er sich zurück auf die Füße, und ging mit grimmigen Blick nun auf Sönke zu, der den Mann anblickte wie ein Schaf. Was folgte was ein Hagel an Stichen und Schlägen denen Sönke wieder einmal wenig mehr entgegenzusetzen hatte als das unbeholfene Abstottern von monatelang verinnerlichten Paraden und Manövern bis der Mann schließlich selbst niedergeschlagen wurde.. vom Optio, den Sönke gerade noch selbst aus dieser Umklammerung befreit hatte. "Danke.", murrte der Optio noch und meinte offensichtlich die kleine Hilfe, die Sönke ihm unwillentlich zuteil hatte werden lassen. Sönke selbst brachte zum Dank für die gegenseitige Hilfe nur ein ahnungsloses Nicken zustande, dann ging es auch schon weiter... er suchte den Artorier, fand ihn bei sich und durfte sich doch schon dem nächsten Gegner erwehren.
    Dass sie sich jetzt wieder hier im Getümmel der ersten Reihen befanden, die kaum mehr das waren was man als geordnete Schlachtreihe bezeichnen konnte, sondern nurnoch eine mit sehr lockerer Schnur gezogene Anreihung von Einzelkämpfen und Duellen und wilden Schlägereien, war eigentlich so nicht geplant gewesen... und je länger Sönke sich hier erneut irgendwelchen Gegnern erwehrte, desto stärker kroch ihm die Erschöpfung auch in die Glieder.


    Bis sie irgendwann schlichtweg von den Ereignissen überrollt wurden. Von irgendwoher rief jemand etwas... was Sönke erst gar nicht richtig mitbekam, schließlich rief DAUERND irgendjemand etwas. Meistens Flüche und Verwünschungen, oft Kampfschreie für irgendeine Stadt, irgendeinen Gott, irgendeine Frau.
    Aber das hier war anders... denn es wurde öfter gerufen, und von immer mehr Menschen wurde die Meldung durchgegeben: die VIII. Legion rückte vor? Im Sturm? Und drückte den Gegner den Hang herunter?
    Waren das jetzt gute Nachrichten? Der Effekt auf das Kampfgeschehen war fein, aber dennoch auszumachen: die Kämpfe schienen sich zu verlangsamen, weil der Gegner ebenfalls die Lauscher aufsperrte um mitzubekommen was da weiter im Süden vor sich ging.
    Dann auf einmal wurden sie von hinten von ihren eigenen Leuten überrollt, und Sönke fand sich wieder in seiner eigenen Centurie wieder.. angeführt vom humpelnden Centurio, der seine Männer mit Kampfrufen nach vorne peitschte um den Gegner zurück über die Verschanzungen zu drängen.
    "VICTOR SECUNDA!!!" , rief nun auch Sönke, mehr automatisch denn voll bei der Sache, und ging mit seiner Centurie einfach mit... was blieb ihm auch anderes übrig? Der Gegner wich, von dem Vorstoß und den Nachrichten aus dem Süden offensichtlich verunsichert.. aber nicht weit.
    Dort ging alles wieder von vorne los... man hangelte sich von Stich zu Schlag wieder zum Stich, und auch Sönke konnte kaum mehr zählen wie oft er jetzt schon vorne gewesen war. Die Zeit verging einerseits zäh, andererseits stand die Sonne doch jedes Mal wenn er nach oben in den absurd blauen Himmel schaute woanders.


    Und dann geschah irgendwie alles auf einmal und doch in elend langsamer Abfolge... erst brüllte man, die XXIII. würde fliehen, was sämtliche Kämpfe auf einen Schlag beinahe enden ließ, weil die Verunsicherung der Kaiserlichen in der XXV. Legion fast greifbar war. Dann ging es wieder von vorne los, auch wenn die ausgetauschten Feindseligkeiten nun weitaus verhaltener waren... und dann auf einmal tauchten in der südlichen Flanke Feldzeichen der VIII. Legion auf, angeführt von irgendwem auf einem Pferd (ergo Offizier sonstwer), dann im Osten den Hang herunter Reiter, die offensichtlich nicht zum Gegner gehörten... und dann lösten sich die feindlichen Formationen Stück für Stück auf, Männer und Offiziere schrien durcheinander und immer mehr Kaiserliche lösten sich aus der Frontlinie um nicht doch noch am Ende umzukommen. Schließlich standen die verdutzten Männer der zweiten Legion vor einem Flickwerk, dass vor wenigen Moment noch eine penibel durchorganisierte Legion gewesen war... und schließlich zur Gänze auseinanderbrach.


    Sönke, dem noch nicht im geringsten aufging, dass sie die Schlacht tatsächlich gewonnen hatten (und er folglich überlebt hatte), hätte dem Ganzen wohl den ganzen Tag lang zusehen können, wäre da nicht einer seiner Centurie gewesen und hätte ihn am Kragen gepackt um ihn hinter dem Centurio herzuschleppen.
    "Was machen wir denn nun?" , fragte Sönke nahezu hilflos, schließlich hatte man ihnen lange eingebläut wie man sich in der Schlachtreihe zu verhalten hatte... aber nicht, wie man sich verhielt wenn der Feind floh.

  • Fontinalis kämpfte noch immer in der ersten Reihe mit seinen Männern, besser gresagt mit dem was davon übrich war. Einige waren gefallen, andere Verletzt und auf dem Weg zu den sanitätern und andere wiederum kamen gerade davon zurück und standen ihren Mann.


    Immer wieder sah der Optio sich nach seinem chef um, wie es ihm ginge. Schließlich hatte er einen benommenen Eindruck gemacht. Schnell wehrte er noch einen Feind ab, der von einem Kameraden neben ihm den Rest bekam. Der Kontrollblick folgte, aber was Fontinalis ah gefiehl ihm nicht. Der Primus Pilus hatte kein Schwert mehr, was zwar schlecht war, aber ein gesunder Soldat konnte auch damit fertig werden, zumindest so lang bis er ein neues hatte. Aber der Centurio hatte offensichtlich ein viel Größeres Problem, er war Verletzt und geschwächt.
    Schnell wurde der nächste Gegner mit einem Sich ins Bein niedergestreckt.


    2 Soldaten sofort mit mir mitkommen!!!


    Fontinalis löste sich aus der Reihe, ebenso 2 Soldaten und Eilten rüber zum Centurio.


    Ihr bildet eine Mauer und Schirmt den Centurio ab, ich Schnapp ihn mir und bring ihn nach hinten in Sicherheit, dann folgt ihr mir!!



    [Sim-Off] Die Tiros der I. bitte!![/simoff]

  • Zitat

    Titus Sempronius Blaesus

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/30.jpg


    Und auch der Sempronier schloss sich mit den ihm verbliebenen Reitern beider Alen dem Angriff auf die XXV. Legion an, allerdings nicht in der Flanke der gegnerischen Legion... sondern direkt in ihrem Rücken. So wurde die nun südlichste Legion der Kaiserlichen massiv in die Zange genommen... und der Druck wuchs mit jedem Schritt eines benagelten Fußes oder Hufs. Auch er, der bereits zweifach siegreiche Offizier dieser Schlacht, feuerte seine Männer an die Entscheidung so schnell wie möglich herbeizuführen....
    "VORWÄRTS!! MACHT SIE NIEDER, MÄNNER, DENN MARS IST MIT UNS!!!"


    Romanus war erschöpft, er hatte nichts mehr zum Werfen und Kraft hatte er auch kaum noch, dennoch hielt er er mit allen anderen Reitern auf die XXV. zu und preschte nochmal mit allem was ging in den Rücken um sie völlig zu demoralisieren.


    Viele gute Männer sind auf diesen Feldern gestorben und es grenzte an ein Wunder das Romanus nicht unter ihnen war. Trotz der Rüstung der Prätorianer und seines Alters sahs er stolz auf Argento und sammelte alle Reserven für einen letzten Kampf.


    Auch wenn er vor all den jungen Soldaten die Kraft nicht mehr hätte weiterzukämpfen würde er es nicht zugeben! Er gehörte zur besten Einheit des Reiches und auch wenn er nicht wusste wie es weiterging, noch war er Prätorianer und so lange er noch konnte würde er kämpfen also viel er mit in die Schreie des Semproniers ein und rief so laut er noch konnte:


    VORWÄRTS!! MACHT SIE NIEDER!!!

  • Kaum war der Bote wieder aus seinem Sichtfeld entschwunden und hatte ihn mit der Frage zurückgelassen, wie der gute Duccier sich denn in der jetzigen Situation einen Ausfall vorstellte, kam Unordnung in die Schlachtreihe vor ihm. Es sah aus, als würde sich der lebendige Wurm, den ihr Heer bildete, kurz zögerlich aufbäumen, ehe er mit neuer Wucht auf den Gegner eindrang. Und ihn zurückdrängte. Dort, wo zuvor noch eine Bresche von ihren Gegnern in ihre Reihe geschlagen worden war, herrschte mit einem Mal eine gegenteilige Bewegung, die zu schnell für ein einfaches Zurückdrängen war. Es war schon fast ein Vorwärts-Stolpern, ihr Feldzeichen rückte vor, und dann weiter, wo es der Logik nach auf feindliche Truppen eigentlich hätte treffen müssen. Es dauerte eine ganze Weile, bis Sextus auch nur halbwegs verstand, was da vorne passierte.


    “Sie fliehen. Tribun, sie fliehen!“ meinte einer der Legionäre aufgeregt und mit Jubel im Gesicht neben ihm. Und der Ruf setzte sich fort, durch die Reihen der Verwundeten. Selbst einige Sterbenden murmelten ihn mit schmerzverzerrten Gesichtern.
    Sextus ließ sich nicht zu einer Antwort verleiten. Zumal er die Situation nicht in ihrer Gänze grade erfassen konnte. Der Feind, der sie schon über ihren eigenen Wall hinweg gedrängt hatte, machte kehrt und floh. Aus keinem ihm ersichtlichen Grund. Die Schlacht war nicht nur ausgewogen gewesen, Sextus hatte die Möglichkeit, hier heute sein Leben zu lassen, nicht nur als möglich, sondern als wahrscheinlich erachtet. Und jetzt waren sie von einer Sekunde auf die andere dabei, zu siegen?
    Irgendwer weiter vorne rief, dass man dem Feind nachsetzen sollte. Sextus überlegte noch, ob dies eine Falle des Feindes sein könnte und sie lieber ihre Stellung befestigen sollten, allerdings war da schon Bewegung in den vorderen Reihen und ein diesbezüglicher Befehl von ihm schwer umsetzbar. Warum floh der Feind?


    Sextus schloss sich dem Sturm nicht an. Man mochte von ihm behaupten, was man wollte, seiner Ansicht nach dämlichen heroischen Eifer besaß er nicht. Und er hatte kein Verlangen danach, sollte der Feind wirklich ernsthaft fliehen und aufgeben, von einem sein Leben verteidigenden Sohn eines Tagelöhners im letzten Moment noch vom Nabel bis zum Brustbein auf ein Pilum gespießt zu werden. Während der Jubel um ihn herum langsam lauter aufbrandete, hielt er sein Pferd mit festem Schenkeldruck an Ort und Stelle und betrachtete sich noch immer grübelnd ihre vorrückende Schlachtreihe.
    Je weiter sich diese von ihm auch entfernte, umso klarer konnte er auch in die Ferne sehen und die sich auflösende Marschordnung und die einzelnen Sprenkel der feindlichen Legionen ausmachen, die sich tatsächlich in ungeordneter Flucht zu großen Teilen befanden. Sextus hatte zwar immer lautstark verkündet, dass ihre Sache unter dem Schutz der Götter stand, und hatte Palma auch als den von den Göttern erwählten Kaiser zu jeder passenden Gelegenheit erwähnt, allerdings hatte er nicht angenommen, dass seine politisch motivierte Aussage sich als dermaßen offensichtlich korrekt herausstellen würde. Ein Gedanke, den er nach Außen hin natürlich in dieser Form nie äußern würde. Als Haruspex hatte man die Zukunft zu sehen, und wenn diese mit der vorhergesehenen Zukunft dann auch tatsächlich übereinstimmte, hatte man dies mit Gemütsruhe und keinesfalls Verwunderung aufzunehmen.


    Also wartete Sextus, dass die Reste der feindlichen Legionen von ihren Mannen niedergemacht würden, oder sich ergaben (was ersteres nicht unbedingt ausschloss), innerlich immer noch darüber grübelnd, was dieses Durcheinander ausgelöst haben mochte. Manchmal besaßen die Götter einen seltsamen Sinn für Humor.

  • | Gaius Verrius Gallus


    Als Gallus versuchte, sich aus dem Haufen an Toten und Verwundeten zu ziehen, stellte er fest, dass seine Rüstung sich mit der des Toten über ihm verhakt hatte - und die beiden gestandenen Männer, die ihn verdeckten, waren zu schwer, um sie einfach wegzuheben.


    "Kameraden, helft mir!"


    rief er die Soldaten neben sich an, die offensichtlich zu einer anderen Centuria gehörten. Sie versuchten erneut, den Brückenkopf zurückzuerobern, kletterten den Wall hinauf (wobei sie zum Teil zuerst den Totenhaufen, in dem der Verrier lag, als Leiter benutzten), hatten aber scheinbar keine Zeit, den Verletzten zu helfen. Und von einem Capsarius war auch weit und breit keine Sicht - diese Feiglinge hielten sich wahrscheinlich in der Etappe auf.


    Dann plötzlich kam noch mehr Unruhe in die Truppe - Gallus bekam nur Wortfetzen mit. Irgendwas mit "Reserve", "gefallen", "Verrat" war zu hören, das für den einfachen Legionär aber keinerlei Sinn ergab. Dann aber hörte er plötzlich einen Ruf, der klar erkennbar war:


    "Die Reserve ist geflohen!"


    Gallus sah, wie der Centurio, der direkt neben ihm seine Männer den Wall hinaufschickte, inne hielt und den Ausrufer ansah. Leider brüllte in diesem Moment ein anderer Soldat auf, der getroffen vom Wall segelte und das Paket auf der Brust des Verriers beschwerte - die Schienen seiner Lorica Segmentata bogen sich langsam und die Endkanten drückten auf seinen Brustkorb. Darüber vergaß er ganz, dass der Centurio offensichtlich irgendetwas beriet und dann das Zeichen zum Rückzug gab.


    Das ließen sich die Stoßtruppen am Wall nicht zweimal sagen: Rasch ließen sie sich hinunterrutschen, die obersten aber sprangen. Gallus sah nur zwei genagelte Sohlen auf sich zukommen, dann spürte er nur einen gleißenden Schmerz im Arm. Mit dem ganzen Gewicht, das ein Legionär in voller Ausrüstung auf die Waage brachte, war der Fliehende auf seinem Unterarm gelandet, die Nägel bohrten sich in die Haut, doch das Gewicht hatte den Knochen zweifellos durchtrennt. Er rutschte aus, rappelte sich dann aber sofort auf und rannte weiter. Der Verrier schrie wie am Spieß, doch niemand schien sich für ihn zu interessieren: Nun war der Centurio nämlich schreiend damit beschäftigt, seine Männer zum Rückzug anzuspornen - und die Männer taten nichts lieber als das! Die Toten und Verwundeten schienen niemanden zu interessieren...


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  • Von seiner Position aus konnte Corvinus ganz gut ihren Wallabschnitt beobachten und die Lage beurteilen. Durch seine verdammte Verletzung war er zwar langsam wie eine Testudo aber seine Augen waren ja noch in Ordnung.
    Sein Optio hatte mit den Resten der IVten Centurie und den restlichen Legionären die Corvinus zu greifen bekommen hatte, so wie es aussah aus mindestens 3 Centurien der Secunda deren Centurios und Optios gefallen oder verletzt jedenfalls nicht mehr da waren und die nun herrenlos herumrannten, getan was er gesagt hatte.
    Sie hatten die gegnerischen Legionäre die sich um die drei Feldzeichen gesammelt hatten eingekreist.
    Noch hatten sie sich nicht ergeben aber Corvinus konnte einen ersten Wortwechsel hören.
    So schnell es ihm möglich war humpelte er auf die Ansammlung zu. Dabei musste er natürlich über etliche Tote und Fasttote steigen die am Hang und am Fuß des Hügels lagen. Gerade wich er einem besonders großen "Haufen" aus als er hörte das aus diesem noch Schmerzens- oder waren es Wutschreie kamen.


    Er ging auf die andere Seite und konnte einen unnatürlich verdrehten Arm und einen Kopf unter den Toten hervorragen sehen. Ins Gesichtsfeld von diesem Mann gestellt "bellte" er ihn an:
    "Name, Einheit und Rang Milites!"

  • Einen Bolzen nach dem anderen schleuderte das Geschütz in die feindlichen Reihen vor ihnen, die aber zunehmends dünner und auch wieder etwas vorsichtiger wurden. "Macht etwas langsamer", wies der Optio die Männer daher an. Erstens wollte er die Munitionsvorräte nicht zu schnell aufbrauchen und zweitens kannte nun wohl wirklich jeder Gegner in der Nähe diese Stellung hier, so dass es keine Schockwirkung mehr brauchte. Die kam wenig später dann auch aus einer anderen Richtung. Nach den bisherigen Rufen nicht völlig unerwartet, brach die feindliche Schlachtreihe von Süden her völlig in sich zusammen. Es war deutlich zu sehen, wie Teile der benachbarten Legio II den eigenen Wall überwunden hatten und den Hang hinab stürmten, soweit sie in ihrem Zustand noch stürmen konnten. An der eigenen Stellung kamen die Kampfhandlungen damit erst einmal zum Erliegen. Sowohl Priscus und seine Männer, als auch die Gegner schauten sich nach ihren Centurionen und Feldzeichen um, um neue Befehle und vor allem Orientierung zu erhalten. Stürmen? Gegner niedermachen? Tote Kameraden rächen? Oder selber völlig erschöpft auf den Boden sinken? Nachdem es auch nach einigen Augenblicken noch keine klaren Befehle gab, bückte sich Priscus erst einmal und griff in einen kleinen Korb unter dem Geschütz. Es war nicht seine Stellung, die er hier gekapert und kommandiert hatte, aber auch hier hatte man sich streng an die Standardvorgaben gehalten. Und deshalb lagen da unten in dem Korb ein paar gefüllte Feldflaschen. Der Optio holte eine heraus, reichte sie an die Soldaten weiter, holte eine zweite und nahm selber erst einmal einen Schluck, bevor er auch diese weiter gab. Insgesamt dauerte die Pause auch nur wenige Augenblicke, bevor die Flaschen wieder zurück kamen, aber für alle Soldaten war dies eine mehr als willkommene Atempause, die aber von neuen Befehlen abrupt beendet wurde. "Holt euch die Feldzeichen!" brüllte irgendwo jemand so eindeutig, dass sich die Soldaten alle angesprochen fülten, zumal ihr eigener Signifer in diesem Augenblick auf den Wall sprang und mit einer großen Geste den Hang hinunter deutete, während irgendwo ein Cornu zum Sturm blies.

  • Die Reihe der Sodldaten hielt und der Quintilier war mittendrin. Bei den Göttern! Dabei war er doch vor kurzem erst der Armee beigetreten. Er hatte zwar geschworen, das Reich zu schützen und dafür zu kämpfen, aber das es dann doch so schnell gehen würde, das überraschte ihn schon ein wenig. Aber über solch - in diesem Moment belanglose - Sachen nachzudenken hatte er keine Zeit, immerhin ging es um Leben und Tod in einer Schlacht und bisher war er noch drauf und dran, das Schlachtfeld lebend zu verlassen.


    Während er weiter hinter seinem Schild stand und immer wieder mit dem Gladius hervorstach, so wie er es gelernt hatte, kam ein neuer Befehl von seinem Optio. Befehlen in der Schlacht zu folgen war noch etwas ganz anderes als in der Ausbildung. Man musste den Optio in dem verdammten Lärm erstmal verstehen!
    Doch schnell war klar, was Sache war! Der Centurio war in Gefahr und bedurfte der Hilfe seiner Männer. Einmal mehr: Bei den Göttern! Thalatio und ein anderer Kamerad von ihm lösten sich aus der Linie und ihre Plätze wurden direkt wieder besetzt, damit kein Loch in der Mauer der Soldaten klaffte.


    Der Quinitilier folgte eiligen Schrittes dem Optio und so erreichten sie den Centurio. Schützend bauten sich Thalatio und sein Kamerad vor dem Centurio auf, bereit, jeden Angreifer abzuwehren, welcher dem primus pilus erreichen wollte.

  • | Gaius Verrius Gallus


    Zitat

    Original von Lucius Helvetius Corvinus
    Er ging auf die andere Seite und konnte einen unnatürlich verdrehten Arm und einen Kopf unter den Toten hervorragen sehen. Ins Gesichtsfeld von diesem Mann gestellt "bellte" er ihn an:
    "Name, Einheit und Rang Milites!"


    Seine eigenen Leute verschwanden irgendwann aus dem Gesichtsfeld des Verriers - außerdem war er langsam heiser. Schließlich war er bereit, sich in sein Schicksal zu ergeben - die Parzen hatten offensichtlich die Schere an seinen Lebensfaden gelegt. Apathisch starrte er zum Himmel voller Wolken. Plötzlich bemerkte er, dass er zusätzlich zu seinem Schmerz auch noch unglaublichen Durst hatte - die Götter wollten ihn an seinem frühen Lebensabend offensichtlich noch mehr quälen. Fast hoffte er, dass bald die Leichenfledderer kamen, um ihm den Hals umzudrehen.


    Umso erstaunter war er dann aber, als ihn plötzlich jemand anrief. Er musste kurz um sich blicken, um den blutüberströmten Centurio zu sehen - was das nicht der Kerl vom Wall gewesen? Egal, er war ihm sowieso auf Gedeih und Verderb ausgeliefert...


    "Legionarius Gaius Verrius Gallus, Legio XXV, Cohors III, Centuria V."


    meldete er deshalb müde. Vielleicht würde es wenigstens schnell gehen...


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  • "Legio XXV was!" Corvinus schaute den Mann an der scheinbar nicht unerheblich verletzt war und unter nem wahren Berg von Toten lag.


    "Nun dann Soldat die Schlacht ist aus und ihr habt verloren. Aber so ist das halt wenn man auf der falschen Seite ist, dann bestraft der Herr des Lichtes einen!"


    Varus schob die oberste Leiche weg


    "Also hör auf zu schreien, sei ein Mann und komm da von den Toten Brüdern weg. Du wirst lebend am Danuvius gebraucht!"


    Er drehte seinen Kopf zum Hang


    "CAPSARII zu mir!"

  • Mit zusammengebissenen Zähnen stieß Priscus wieder nach einem der zahllosen Gegner, die hier den Wall heraufkamen. Immer wieder versuchten es die Feinde, jetzt, da das Geschütz wieder seine Bolzen spuckte, hatte man das Gefühl, dass sie etwas zögerlicher waren. Wieder schrie es irgendwo neben ihm, dazwischen immer wieder das Kommando des Optio, dass man sich ducken musste.


    Der Gladius schnitt in den Oberarm des Angreifers, woraufhin diesem das Scutum aus der kraftlos gewordenen Hand fiel. Ein Nachsetzten von Priscus ließ den Stahl in den Hals des Mannes gleiten, spritzte weiteres Blut durch die Gegend und machte den Boden noch schlüpfriger. Priscus war völlig ausgepumpt, jeder Muskel schmerzte und sein Kopf fühlte sich an wie ein Wasserschlauch vor dem Platzen. Plötzlich gellte Jubel von der rechten Seite, es gab vor ihm etwas Luft und er konnte Männer den Hügel hinunterlaufen sehen. Hatten die eigenen Leute im Süden den Feind gebrochen?


    Den Moment zum Niederknieen, als wieder ein Bolzen mit einem Knall aus dem Scorpio flog, nutzte er, um einen Schluck Wasser zu trinnken. Gerne hätte er die ganze Flasche geleert, doch er befeuchtete sich nur den Hals mit einem Schluck und gab sie an die Kameraden weiter. Etwas wie eine Lähmung hatte die Feinde ergriffen, der Angriff war ins stocken geraten. Priscus blickte nach dem Centurio, konnte aber nur den Helmbusch sehen. Wenigsten sie hatten noch einen, der Feind ihnen gegenüber nicht. Nur das Signum wankte noch über den Köpfen der Männer. Dann gellte der Ruf "Holt euch die Feldzeichen!!" und neben ihm stürmten Männer nach vorne, mobilisierten die letzten Kräfte. Nur jetzt nicht nachlassen, den wankenden Feind endgültig niederwerfen. "PRIMA VICTRIX!!!" brüllte Priscus, stakste nach vorne über die Gefallenen und stützte sich mit den Kameraden auf die verunsichert wirkenden Gegner. Der Ausfall kam überraschend, der feindliche Signifer und eine paar der ältesten Männer seiner Centuria standen plötzlich in der ersten Reihe, während ihre Kameraden flohen. Verzweifelt stellten sie sich zum Kampf.
    Brüllend rammte Priscus seinen Schild gegen einen Feind, brachte ihn aus dem Gleichgewicht und stach und stieß nach allen sich bietenden Körperteilen. Den ersten Gegner überwand er schnell, doch der nächste, ein betagter Veteran mit faltigem Gesicht, trat gegen seine Beine, die einen Moment ungeschützt waren, da Priscus gerade den Schild gehoben hatte. Die Beinschiene milderte den Tritt, doch die genagelte Sohle erwischte seinen Fuß schmerzhaft, Priscus stolperte und riss im Fallen den feindlichen Signifer von den Füßen. Sein Scutum ging verloren, er stach am Boden liegend auf den neben ihn gefallenen Feind mit dem Fell über dem Helm ein. Keuchend kam er wieder auf die Füße, zu seinen Füßen die Leiche des Signifer, der seine Standarte in den Boden gerammt hatte. Die übrigen Männer fielen unter den Schwertern der vierten Centuria. Priscus zog sich an dem Signum hoch, zog es heraus und stieß es jubelnd in die Luft.


    Erst jetzt bemerkte er seinen blutenden Oberarm. Eine Klinge hatte seinen linken Arm getroffen, eine ordenliche Fleischwunde geschlagen und war dann am Schulterschutz seiner Rüstung abgeglitten. Fluchend klammerte sich Priscus mit der gesunden rechten Hand an das Signum, sah die Kameraden an sich vorbei stürmen. Der Schmerz breitete sich im ganzen Arm aus, die Kraft verließ ihn. Fluchend drehte er sich um. "Capsarius!!!" brüllte er nach hinten und hoffte, dass bald jemand kam.

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