"Trapp Trapp Trapp" . Die schweren Schritte tausender Soldatenstiefel dröhnte an Priscus´Ohren, klang monoton, schläferte ein. Die Last des Gepäckes war zu ertragen, doch heute hatten sie einen Gewaltmarsch hinter sich. Die Centurionen und Tribune hatten die Männer angetrieben, Schnelligkeit war das oberste Ziel, das Schlachtfeld vor dem Feind erreichen und sich festsetzen.
Als die Kolonnen sich die Höhenzüge hinaufarbeiteten und die genagelten Sohlen der Männer das satte Grün aufrissen und die nackte Erde freilegten, waren die Lieder schon längst verstummt, die die Männer auf dem Marsch sangen, um sich die Zeit zu vertreiben. Jeder brauchte die Puste für den Anstieg, die letzten Kräfte, um die Marschordnung nicht noch mehr auseinander zu ziehen.
Schweißgebadet erreichte die neunte Cohors den Hügelkamm, wo die Fabri bereits die Ausmaße des Lagers abgesteckt hatten. Routinemäßig wusste jeder Mann, wo er schanzen musste und wie viel.
Keuchend ließ Priscus die Furca zu Boden gleiten und schnallte das Scutum ab. Er streckte die verkrampften Glieder, da kam auch schon das Kommando zum Schanzen. Um Zeit zu sparen, hatten die Männer jeder ein Schanzwerkzeug beim Gepäck mit dabei. Priscus nahm den Rasenstecher und begann, am vorgesehenen Ort die Rasenziegel zu stechen. Kaum waren die ersten Soden ausgestochen, als schon Musa mit der Dolabra das Erdreich aufbrach, während Macer den Aushub aufschaufelte. Wo die Kraft herkam, die er noch aufbrachte, wusste Priscus selber nicht mehr, aber der Wall wuchs und auch die Plattformen für die Geschützte wuchsen. An einigen Stellen brüllten die Geschützmannschaften schon nach den Bolzen und spannten die Sehnen der Wurfarme nach, im Inneren wuchs die obligatorische Zeltstadt schon aus dem Boden. Alles rüstete sich für den Kampf und Priscus grub noch etwas tiefer. Sie würden es brauchen können.