• Mittlerweile war Musa alt genug gewesen, um alleine mit nur wenig Gefolge ihren Großvater in Rom zu besuchen. Doch die Umstände die Tarraco ereilten, dass der Bürgerkrieg in Italia ausgebrochen sei, hielt sie weiterhin fest in Hispania. So ganz traurig war sie nicht, sie wurde hier geboren, nie war sie weiter als 100 Meilen verreist, es war auch nicht unbedingt nötig gewesen. Tarraco war eine Stadt die alles bot, von Geschäften über Unterhaltung bis hin zum wunderschönen sandigen Strand. Seit einigen Jahren jedoch verließen viele Familien diesen Ort, zogen nach Rom, Germania oder sonst in irgendwelche weitgelegenen Provinzen. Dies alles fing an als ihr lieber Großpapa nicht mehr Proconsul war, das Land hatte alles ihm zu verdanken, doch wie es so oft in der Politik vonstattenging, wurde jeder irgendwann mal durch wem anderen ersetzt. Ihr Großvater zog nach Rom, sie selbst blieb vor Ort, zu sehr hätte sie ihre Heimat vermisst.


    So machte sie sich unter anderem mit Callias, einem eher älteren aussehenden jedoch intellektuellen, oft sehr gesprächigen Peregrinus, der ihr Lehrer war. Gefolgt von Phila, einer schüchternen, doch liebevollen und hilfsbereiten Sklavin zum Stand auf. Ein weiteres Mal wollte sie die herrlich warme Sonne auf ihrem zarten Körper spüren und wie immer ihre Gedanken in ihr Tagebuch niederschreiben, ohne dieses Büchlein verließ sie nicht einmal ihr eigenes Zimmer.

  • Mittlerweile saß Musa am Wasser, ihre teuren Calcei ausgezogen, ragten ihre Füße in das circa 14 Grad warme Wasser. Manch jemand möge diese Temperatur eventuell als kalt bezeichnen, gerade für Hispania. Jedoch für Musa war es eine angenehme Erfahrung, das Kribbeln am Fußrücken zu spüren. Der feuchte Sand haftete so allmählich an ihre Waden. Mit geschlossenen Augen, leicht nach hinten geneigtem Kopf, blickte ihr Gesicht hinaus auf das weite Meer, der Wind aus östlicher Richtung streifte ihre Nasespitze und durchfuhr ihr lockeres Haar. In Gedanken versunken, dachte sie daran, wie es in Roma wohl wäre, ob es dort wie auch hier nette Menschen gab, wie ihr Großvater sie wohl empfangen würde. Ob sie vielleicht sogar einmal die Möglichkeit erleben dürfte, die Thermae Agrippae, den Circus Maximus und so weiter aufzusuchen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!