der Villa Urbana des Marcus Helvetius Commodus

  • Bereitwillig folgte Shani ihrem Herrn in Richtung Hortus und nahm neben Varus Platz. Seine Frage überraschte sie allerdings schon ein wenig. Sie hatte zwar bei Varus nie das Gefühl gehabt, wie ein Ding behandelt zu werden, aber dass er sie nach ihrem Befinden fragte war für sie nicht selbstverständlich, vor allem da er bestimmt schon erfahren hatte, dass die Villa eigentlich von den Unruhen verschont geblieben war, die in Rom gerade erst geherrscht hatten. Deshalb blickte sie ihn erst etwas unschlüssig an, weil sie sich nicht sicher war, was er überhaupt hören wollte.
    "Naja... schon bevor Rom eingenommen wurde ist Helvetius Commodus verschwunden, das hat für Unsicherheiten gesorgt und wir wussten erst nicht was wir tun sollten. Wir haben dann die Porta verbarrikadiert, als die Nachricht kam, dass die feindliche Armee Rom gestürmt hatte." Feindliche Armee. Als sie das Wort ausgesprochen hatte, hatte sie kurz das Gesicht verzogen. Im Grunde hatte sie keine Ahnung davon, welche Armee denn nun wirklich die bessere war, es war ihr eigentlich auch vollkommen egal, wer siegte, solange danach wieder Frieden herrschte.
    "Natürlich haben wir uns Sorgen gemacht, was passieren würde, wenn irgendwelche Plünderer kämen. Aber eigentlich war es nicht besonders schlimm." Zumindest nicht wenn sie jetzt daran zurückdachte. "Es waren genügend Vorräte da und jeder hat seine Arbeit gemacht. Wie du bestimmt schon weißt, hat die Villa Urbana die Unruhen ohne große Probleme überstanden." Erst jetzt bemerkte sie, dass sie eigentlich nicht von sich selbst erzählt hatte, sondern immer von einem wir. Aber was hätte sie alleine auch schon viel zu erzählen gehabt.

  • Varus hörte sich ruhig die Ausführungen von Shani an und nickte ein-zweimal.
    Als sie geendet hatte überlegte er einen Moment und setzte dann selber an:


    "Nun ja das habe ich bereits erfahren und auch zum Teil selber erfahren. Die große Villa der Gens auf dem Esquilin scheint es dabei nicht so gut getroffen zu haben. Sie wurde geplündert und die Sklaven die das überlebt haben sind wohl nach Misenum geflüchtet. Wenn wir das Gespräch hier beendet haben möchte ich das du Atermas begleitest. Ich habe ihn beauftragt zur Villa zu gehen, das was an verderblichen noch nutzbar ist aufzusammeln und an Bedürftige zu verteilen. Anschließend möchte ich das du grob aufnimmst was noch an Mobiliar und Einrichtung heile ist und was ersetzt werden muss. Atermas wird derweil mit einigen angeworbenen die Villa zunächst versiegeln."


    Varus schüttelte kurz den Kopf.
    "Bevor ich jetzt aber weiterrede möchte ich noch das wiederholen was ich auch schon Atermas gesagt habe. Ich bin sehr zufrieden wie vor allem ihr beide die Lage hier im Griff behalten habt. Geplant war es das Commodus das übernimmt aber er ist verschwunden. Ich mache mir große Sorgen und werde die nächsten Tage in jeder freien Minute nach ihm suchen um herauszufinden was geschehen ist."


    "Bevor wir aber nun weitermachen möchte ich noch wissen, wie es dir geht. Hast du Fragen über die Lage. Sachen die dir Angst machen oder dergleichen und die du gerne klären oder erfahren möchtest? Fehlt es dir oder dem Haus noch an etwas, das mehr in deinen Bereich als den von Atermas fällt?"

  • Shani nickte. Dass sie Schreiben konnte, kam ihr dabei bestimmt zugute und ein paar Schreibfehler würden niemanden interessieren bei einer Liste, die nur beschrieb, was in der Casa noch heil war und was nicht.
    "Natürlich", stimmte sie Varus zu. Sie freute sich auf jede Abwechslung, nachdem sie sich in letzter Zeit ausschließlich in der Villa Urbana aufgehalten hatte. Was Commodus' verschwinden betraf, teilte sie jedoch vermutlich nicht unbedingt Varus Meinung. Sie vermisste den jungen Mann nicht besonders, selbst wenn er wahrscheinlich nicht verdient hatte, was auch immer ihm zugestoßen war. Sie gönnte es ihm nicht, aber damit, dass er nicht da war, hatte sie kein Problem.
    Wie es ihr ging? Es schien Varus tatsächlich zu interessieren. "Ich weiß es nicht. Ich habe keine Angst vor irgendetwas. Zumindest nicht mehr.", antwortete sie nachdenklich. "Ist der Kaiser, der jetzt kommt, also Palma, besser als sein Vorgänger?", fragte sie schließlich noch das im Grunde einzige was sie an der ganzen Sache noch wirklich interessierte und erkannte noch im selben Moment, indem sie die Frage stellte, wie schwer sie wohl zu beantworten wäre.

  • Varus schien eine ganze Zeit zu brauchen bis er sich eine Antwort auf die Frage von Shani zurecht gelegt hatte.
    "Ich kenne `Palma´ nicht wirklich. Ob er besser sein wird als sein Vorgänger ist die Frage wen man als seinen Vorgänger ansieht. Meint man damit die Ulpier dann würde ich sagen er hat eine große Hürde zu nehmen. Meint man damit Salinator... nun der war ein Homus Novus während Palma aus der Gens Cornelia kommt es gibt kaum eine ältere und ehrbarere als sie. Auch wenn sie bereits Mitglieder hatte die durchaus als zweifelhafte Person in die Geschichte eingegangen sind. Wie auch immer alles wird besser sein als ein Bürgerkrieg und alles andere kann nur die Zeit zeigen."


    "Bevor ich dich nun aber wieder zu deinen Aufgaben entlasse habe ich noch eine Frage und eine Aufgabe an dich.
    Zunächst die Frage. Ich gehe davon aus das du dein Cubiculum oben neben meinem schon bezogen hast. Ich möchte dir gerne eine... Belohnung zukommen lassen für deine guten Dienste während der vergangenen Tage. Gibt es etwas was man hier in Rom bekommen kann und was dir deine Unterkunft angenehmer macht. Vielleicht irgendwas was dich an deine Heimat erinnert oder sowas?
    Das andere betrifft Rachel.
    Den verschwundenen Sklaven lasse ich von entsprechenden Leuten suchen aber Rachel ist ja keine Sklavin und per se eine freie Person. Doch kann ich mir ihr verschwinden nicht wirklich erklären. Zumal eine oberflächliche Durchsuchung ihrer Räume und der Weberwerkstatt im Erdgeschoss keinerlei Anzeichen für eine geplante Abreise zeigt. Schaue du dort bitte noch einmal nach ob du irgendwas findest. Frage bei den Händlern bei denen wir normalerweise einkaufen und dergleichen ob sie etwas wissen und wenn das alles nichts bringt versuche noch dein möglichstest um ihr Verschwinden aufzuklären. Ich möchte nicht das sie am Ende während der Unruhen in irgend ein Bordell verschleppt wurde oder dergleichen. Wenn sie, was ich viel eher befürchte, überfallen und umgebracht wurde wird sich wahrscheinlich nichts finden lassen. Aber versuchen möchte ich es trotzdem. Atermas wird dir auf deine Nachfrage auch bis zu 5 Denare überreichen falls potentielle Informanten nur gegen bare Münze mit der Sprache rausrücken.
    Sei aber vorsichtig bei deinen Nachforschungen."

  • Da Shani den Vescularier als Vorgänger angenommen hatte, war sie mehr oder weniger zufrieden mit der Antwort, die sie bekam. Und sie musste ihrem Dominus Recht geben, wenigstens der Krieg war endlich vorbei.
    Seine nächsten Worte überraschten sie allerdings wieder ein wenig, und bei dem Gedanken, ob er sich dessen womöglich bewusst war, huschte ein flüchtiges Schmunzeln über ihre Züge. Ein Geschenk? Sie hatte absolut keine Ahnung, was sie sich darunter vorstellen sollte. Bei allem, was ihr in den Sinn kam, beschlich sie sofort das Gefühl, dass es zu teuer sein könnte. Und das meiste, was mit ihrer Heimat zu tun hatte, fand sie genausowenig angemessen, vor allem da sie dort nicht besonders viel besessen hatte.
    "Ich weiß es wirklich nicht, Dominus", gab sie mit leichtem Lächeln zurück. "Was ich in Nubia getan habe, also verschiedene Hausarbeiten, mache ich hier genauso. Und sehr viel weniger Sachen habe ich hier auch nicht", sagte sie unbestimmt. Als er jedoch auf Rachel zu sprechen kam, schoss ihr ein Gedanke hoch. Erst hörte sie noch aufmerksam zu, nickte und ergriff dann erneut das Wort. "Rachel hat eine Weberei", wiederholte sie. "Die Frauen in unserem Dorf haben manchmal Stunden damit verbracht zu weben. Glaubst du, ein kleiner Webstuhl passt in mein Cubiculum?", fragte sie unsicher. "Und natürlich werde ich mich auf die Suche nach Rachel machen."

  • Varus Absicht war es Shani für die gute Arbeit zu belohnen und er wertete ihr leichtes Lächeln und den danach bescheiden ausgesprochenen Wunsch so das es ihm gelungen war.
    "Nun da bin ich sicher das da einer reinpassen wird. Ich werde Atermas unterrichten und wenn du das nächste Mal auf dem Markt bist suchst du dir einen passenden aus, lässt ihn zur Villa bringen und Atermas bezahlt ihn dann. Wenn wir die Weberei auflösen wird sicherlich einiges an Stoffen, Garn und sowas da sein. Nimm dir davon alles was du willst. Ich erlaube dir dann natürlich auch soweit es deine Pflichten zulassen auf eigene Rechnung deine Erzeugnisse zu verkaufen. Es sei denn du möchtest das wegen nur zum Spaß und für dich machen."


    Varus konnte sich zwar kaum vorstellen wie einem so was wie weben Freunde machen konnte aber anders herum konnte sicherlich auch nicht jeder seine "Freizeitbeschäftigung" verstehen.


    Er kam dann, nach dem diese Sache geklärt war, noch zur anderen:


    "Gut, berichte mir dann regelmäßig falls du was in Erfahrung bringen konntest."

  • Auf Shanis Gesicht zeichnete sich abermals ein Lächeln ab. "Ich danke dir, Dominus", sagte sie dennoch leicht zurückhaltend. "Auch wenn ein Geschenk nicht nötig wäre..." ...Oder gerade deshalb, fügte sie in Gedanken noch hinzu.
    "Ich hoffe, dass ich etwas herausfinden werde, das es wert ist, dir davon zu berichten", gab sie in Bezug auf Rachels Verschwinden unglücklich zurück. Sie hatte zwar nicht viel von der Dunkelhaarigen gewusst, aber zumindest so viel, dass sie im Grunde zur Casa Helvetia gehört hatte. Und offenbar lag Dominus Varus etwas daran zu wissen, was passiert war. Bemühen würde sie sich aber so oder so. Jetzt wartete sie darauf, dass ihr Varus ein Zeichen gab, dass sie wieder ihrer Arbeit nachgehen konnte.

  • "Gern geschehen... leiste weiter so gute Dienste und es wird nicht das letzte gewesen sein was du als Anerkennung zurück bekommst."


    Varus überlegte noch einen Moment, kam dann aber zu der Erkenntnis das dies erst einmal alles gewesen war.
    Er nickte Shani daher leicht zu und wandte sich dann ab um seinen Dingen nachzugehen die es heute noch zu erledigen galt.

  • Esther hatte von der Cucina gesehen das Atermas Gäste ins Haus brachte. Nachdem er diese ins Atrium geführt hatte ging er durch selbiges und bestieg die Treppe ins Obergeschoss.
    Da Esther wusste das der Herr des Hauses nicht da war und Helvetius Commodus wohl einen Moment brauchen würde um Gäste zu empfangen ging sie die paar Schritte ins Atrium


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    "Salve Domina, mein Name ist Esther darf ich euch etwas bringen bis der Dominus euch begrüßt?"

  • >>> Im Atrium der Villa Urbana meines Cousins Tiberius angekommen, schaute ich mich erstmal etwas um, während mein Leibwächter es sich im Vestibulum mehr oder weniger gemütlich machte. Ein Sklave war nämlich kein Gast, fand ich, und hatte sich deshalb auch nicht wie einer zu gebärden.
    Dass hier dann gleich eine Dienerin kam und sich nach den Wünschen für mich und meinen unfreien Begleiter erkundigte, ließ mich schmunzeln. Ja, hier war ich eindeutig in Rom! Aus diesem Kaff Ostia hatte ich nämlich noch in Erinnerung, dass ich da mehr als unzufrieden mit meiner Begrüßung gewesen war. Sogar die Pinnia hatte mir Wasser angeboten - zum Trinken! Das würde ich so schnell nicht vergessen, obwohl die Mutter von Titus ansonsten aber ganz in Ordnung gewesen war.


    Zurück ins Hier und Jetzt: "Vielen Dank. Eine Schale mit kühlem Wasser und einem Lappen wäre ganz ausgezeichnet. Und dazu vielleicht einen verdünnten Wein für mich und einen stärker verdünnten für meinen Begleiter im Vestibulum.", zählte ich also meine Wünsche auf. Schade, dass ich von meinem Vater nur Callisto bekommen hatte. Diese Esther machte auf mich einen wesentlich bescheideneren und gleichzeitig deutlich fähigeren Eindruck! Manchmal schien ich eben einfach Pech zu haben, wie sich zu späterem Zeitpunkt mit all den Geschehnissen um das Soldatensöhnchen Sergius Agrippa noch zeigen sollte. Aber glücklicherweise standen mir meine helvetischen Verwandten ja deutlich näher (sowohl von der Sympathie, als auch vom kognatischen Verwandtschaftsgrad her), als dieses Ärgernis.
    Neugierig betrachtete ich die Einrichtung des Atriums. Ob es hier wohl auch ein Plätzchen gäbe, wo ich mich kurz setzen könnte?

  • Esther nickte nur einmal kurz und verschwand in der Cucina. Man konnte sie dort kurz "rumoren" hören bevor sie wieder auftauchte. In der einen Hand ein Tablett mit einem schön gearbeitetem Becher aus Feingeramik und einem zweiten aus Grobkeramik. In der anderen Hand war ein Tablett mit einer Schale Wasser, einem Lappen und einem Handtuch. Bevor sie etwas sagen konnte kam Atermas wieder die Treppe herunter und sprach Fausta sogleich an.


    "Du darfst natürlich bleiben und warten. Es wird noch einen kleinen Moment dauern weshalb ich dich bitten soll je nachdem was die lieber ist dich hier im Atrium zu setzen oder bei der Sitzecke im Peristyl mit Blick auf die Weinreben?"


    Esther nutzte derweil die kleine Ablenkung und gab Faustas Sklaven den Becher aus Grobkeramik. Der Weg bis zum Vestibulum war ja nicht weit.
    Anschließend stand sie wieder vor Fausta um, nachdem sie Atermas würde geantwortet hatte, reagieren zu können.


    Sim-Off:


    Ich bin noch nicht dazu gekommen die Räume einzeln zu beschreiben usw. unter dem Titel "Villa Urbana des Helvetius Varus ist auf den ersten Seiten eine Gesamtbeschreibung mit Bildern usw. nur falls du diesen noch nicht gesehen hast.

  • Sim-Off:

    Danke für den Hinweis!


    Während die eine Sklavin verschwand, kam der andere Sklave wieder. Ich taufte ihn aus einer Laune heraus einfach Imperativus. Er stellte mich vor die Wahl entweder weiter im Atrium zu warten oder aber die Villa noch etwas mehr zu erkunden und eine Sitzecke im Peristtyl aufzusuchen. Da musste ich nicht lange überlegen. "Oh, dann würde ich mich natürlich sehr freuen, wenn du mich zu der Sitzecke im Peristyl führen könntest. Ist das dort hinten, wo man schon das Grüne sehen kann?", deutete ich dann durch einen kleinen Gang hindurch. Mehr als ein bisschen Grün und ein paar Säulen konnte ich aber aus der Ferne nicht erkennen. Dass Esther (Oder war das plötzlich eine andere Sklavin? - Ach, was interessierte mich das!) derweil mit Wasser und Wein zurückkam, registrierte ich mit einem netten Lächeln ohne dabei jedoch irgendwelche Anstalten zu machen ihr etwas abzunehmen. Was ich hier kriegen konnte, das könnte ich doch bestimmt auch in der hübschen Sitzecke des Peristyls bekommen, oder?

  • "Natürlich Domina", sagte Atermas und machte dann die paar Schritte durchs Atrium bis zu dem Durchgang
    "Hier hindurch und dann gleich links" ließ er folgen und wartete dann damit Fausa vorgehen konnte.


    Esther folgte dann ebenfalls ins Peristyl



    Sim-Off:

    Verdammte Naht im Moment hab ich es aber auch mit Namensverwechslungen

  • Offenbar sollte ich vorgehen. Das Warum erschloss sich mir dabei allerdings nicht so ganz. Hatte er Angst, dass ich ihn ganz gemein von hinten irgendwie versuchen würde mit irgendwas anzugreifen und niederzuschlagen? Oder gab es da hinten etwas, wovor man sich vielleicht fürchten müsste? Vielleicht hielt man hier im Haus ja irgendwelche Köter, auch wenn mir das ziemlich unwahrscheinlich erschien, dass man soein Getier hier frei herumlaufen ließ. Das hier war schließlich Rom und nicht irgendein ländlicher Bauernhof!
    Mit einem Schulterzucken und ohne einen weiteren Kommentar ging ich schlussendlich eben einfach vor. Vielleicht wollte dieser Sklave ja auch einfach nur für einen kurzen Moment von ganz nahem den eleganten Gang einer attraktiven, jungen Dame sehen. Das würde es bestimmt sein! Also ließ ich meine Hüfte etwas mehr schwingen als gewöhnlich, um Imperativus zu zeigen, was er niemals haben oder berühren könnte. >>>

  • Ah also ein Römer der sich vor körperlicher Arbeit nicht scheut? So was war dann doch neu für Varia.
    Warum sollte Glaubensfreiheit ein Problem sein? Varia schaute entsprechend fragend und sagte, während sie ins Atrium geführt wurde.
    „Nein für mich kein Problem. Warum sollte? Ich habe gekämpft auch als Söldner. Auch für Menschen die glauben an andere Gottheit.“ Warum also hätte gerade sie ein Problem haben sollen.
    Abrupt blieb sie stehen und auch der Zug an der Kette konnte das nicht verhindern, so dass auch Atermas stehen bleiben musste.
    „Meinen was?“ Ihre Augen funkelten böse. „Ich noch nie einen Herrn hatte!“ nun zog sie an der Kette, so dass der Sklave entweder dichter zu ihr kam oder ordentlich Gegenzug aufbauen musste. „Atermas, kein Mann mir wird etwas sagen! Hörst du kein Mann! Ich bin, ... ich glauben ihr nennt uns Amazonen. Ich habe keinen Herren.“
    Was bildete sich der Römer ein? Nur weil er bissel Silber bezahlt hatte würde sie doch nicht ihre Prinzipen verraten. Auch wenn der Mann hier nichts dafür konnte, war er nun dennoch Ziel ihre Wut. Ihr Körper spannte sich an, nur die Ketten verhinderten gerade, das sie ihrem Gegenüber etwas antuen konnte.

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    Atermas war zwar ein erwachsener Mann, körperlich kein Schwächling und hatte auch schon das ein oder andere erlebt nicht zuletzt in den Tagen des Bürgerkrieges vor kurzem. Was er aber definitiv nicht war war ein Krieger.
    So erschrak er ob des Ausbruches von Varia doch und viel setzte er dem näher ranziehen nicht entgegen.
    In seinem Gesicht las man mehr als nur geringer Erleichterung das sie noch in Ketten lag und alleine deshalb solange er nicht niederkniete oder so was nicht viel ausrichten konnte.


    Er machte eine beruhigende Geste mit den Händen.
    "Beruhige dich doch erst einmal"


    Er wartete einen Moment ab um ihren Hirn die Gelegenheit zu geben Kontrolle über den Rest zurück zu gelangen. Dann sprach er ganz ruhig auf sie ein.


    "Varia du musst der Wahrheit ins Auge sehen. Die Römer haben dich gefangen genommen und du hast dich lebendig gefangen nehmen lassen. Du bist nun eine Sklavin und keine Freie mehr. Dafür kannst du die Schuld bei jemand anderen suchen oder bei dir selber, die Götter verfluchen oder sie um Hilfe anflehen aber so ist es. Zu deinem Unglück bist du auch noch ins Zentrum des römischen Reiches gebracht worden, eine Flucht oder ein aufbegehren wird nur mit einer Sache enden. Deinem Tod und es wird kein schöner sein. Ich verstehe wie du dich jetzt fühlen musst auch ich bin als freier Mensch geboren worden. Bevor ich in dieses Haus kam hatte ich schon 2 andere Herren und kann dir sagen unter dem vielen schlechten Möglichkeiten ist dieses Haus eines der wenigen guten. Dein Dominus",
    Atermas war nun vorbereitet auf aufbegehren und würde sich nicht weiter ranziehen lassen.
    "hat nicht vor dich zu einer Liebessklavin zu machen oder dich nackt als exotisches Möbelstück irgendwo hinzustellen. Doch du bist nun zu absolutem Gehorsam ihm gegenüber verbannt. Glaube mir wenn du dich dagegen wehrst werden sie dich brechen. Du bist jung und warst sicherlich nicht billig was bedeutet sie würden dich in diesem Fall nicht einfach töten. Nein sie würden dich brechen und viele viele Jahre leiden lassen. Verstehst du was die Alternative zu dem Dienst und dem Gehorsam gegenüber diesen einem Dominus wäre?"


    Er war gespannt wie es weitergehen und wie anstrengend es noch werden würde. Warum hatte Varus sich nicht was pflegeleichteres als Geschenk für Commodus kaufen können...

  • Varia schloss die Augen und ließ die Kette los. Sie versuchte ihre Wut unter Kontrolle zu bringen. Ja sie hatte sich verleiten lassen, ihre Gefühle zu offenbaren. Dies war nie gut und war auch nie ein Vorteil. Besser man blieb undurchsichtig.
    Seine Worte jedoch rieselten nur so auf sie herunter und sorgten eher dafür, dass ihre Wut wieder in ihr hochkroch. Varia atmete mehrmals tief durch, bevor sie die Augen wieder öffnete. Ihr Blick war nun leer, nicht von ihren Gefühlen drang nach außen.
    „Ich gebe niemanden die Schuld außer mir selbst. Aber du verstehst nicht.“ Varia suchte nach den richtigen Worten, wie sollte sie es einem Mann auch begreiflich machen. „Hast du schon von meinem Volk gehört? Männer haben bei uns nur eine untergeordnete Rolle. Bei uns ist es so, dass Frauen und nur Frau, die Macht innehaben. Männer sind Sklaven oder Bedienstete.“ Varia schaute ob Atermas verstand was sie sagen wollte. „Ich wurde mein ganze Leben zum Kampf erzogen und glaub mir, unsere Ausbilderinnen waren nicht zimperlich. Mit Vierzehn stand ich zum ersten Mal auf einem Schlachtfeld und habe dort anderen das Leben genommen. Ich habe den Tod und seinen einige seiner Gesichter gesehen. Ich fürchte ihn nicht.“ Noch einmal atmete sie tief durch. „Mich einem Mann, egal was er von mir verlangt unterzuordnen, hieße alles aufzugeben, wofür ich lebe, kämpfe und getötet habe. Dann kann er mich auch gleich umbringen, denn der Tod wäre das geringere Übel. Wenn ich mich einem Mann beuge, dann nur einem, der mich im ehrlich Kampf besiegt.“
    Varias Blick blieb leere, emotionslos war die Stimme mit der sie gesprochen hatte. In ihrem Inneren jedoch tobte ein sprichwörtlicher Vulkan, den sie mit Mühe jedoch unter Kontrolle hielt. Nur ihre Hände die zu Fäusten geballt waren, zeugten davon, dass sie nicht so ruhig war, wie es nach außen schien.


    Sim-Off:

    Die Schreiberin hat darauf verzichte, alles im gebrochenen Deutsch zu schreiben, damit der Lesefluss erhalten bleibt.

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    Atermas überlegte fieberhaft was er nun sagen sollte. Irgendwie musste er die junge Frau dazu bringen sich richtig zu verhalten. Ihr Tot wäre weder sonderlich sinnvoll noch nützlich und gefallen würde es seinem Dominus auch ganz bestimmt nicht.


    "Ich habe von den Amazonen gehört wobei ich jetzt einmal behaupten würde das das allermeiste davon der geilen Fantasie von Männern entsprang als wahren Berichten. Ich glaube dir sofort das du den Tod nicht fürchtest. Doch ich sage dir wenn du dich hier wiedersetzt, nicht mir persönlich, sondern deinem neuen Dominus und damit Rom. Dann wird der Tod nichts anderes als eine lange verwehrte Erlösung für dich sein. Glaube mir in dieser Stadt gibt es Gegenden und dunkle Ecken wo man mit dir Sachen anstellt die ich nicht einmal aussprechen möchte. Dein Leben hier in diesem Haus unter deinem Dominus Marcus Helvetius Commodus",
    Atermas hoffte das Varia in ihrem momentanen Zustand nicht merkte das er ihr nun den neuen und zukünftigen Dominus untergeschoben hat
    "kann eines der bestmöglichen in deiner momentanen Lage sein. Wenn du ihm gut...dienst",
    Atermas hätte gern ein anderes Wort verwendet ihm fiel aber keines ein
    "besteht durchaus noch die Möglichkeit das du irgendwann wieder zu deinem Volk zurückkehren kannst. Du bist noch jung, du hast noch viel Lebenszeit vor dir.
    Und was das in ehrlichen Kampf besiegen angeht.... wie stehst du zum Pragmatismus?"

  • Ja die Männer und ihre Fantasien, sie hatte ja schon so einige Geschichten gehört.
    Varia resignierte innerlich, er verstand es einfach nicht. Egal was sie ihm sagen würde, er würde sie ja doch nicht verstehen.
    Was wurde hier gespielt? Da versuchte der hier mit schönen Worten ihr begreiflich zu machen, das es nur gut für sie wäre, sich unterzuordnen, oder wie er es nannte, bedingungslos zu gehorchen. Sie sollte alles verraten, was sie gelernt hatte, alles an was sie glaubte und wofür sie stand und lebte? Der Römer hatte doch gewusst auf was er steigerte, aber bestimmt dachte er in seiner typisch römischen arroganten Art nicht mal daran, dass es auch andere Völker gab, die sich ihre Ehre und ihren Stolz nicht so einfach nehmen lassen. Vielleicht hätte sie ihm auf dem Markt doch einfach erzählen sollen, dass sie Spaß daran hatte besonders Männer das Leben zu nehmen. Auch wenn das nicht den Tatsachen entsprach. Varia fand es weder gut noch schlecht. Es war einfach ihr Handwerk so wie der Schmied Eisen bearbeitet, tötete sie halt.
    „Egal was….“ Fing sie an, als sie etwas bemerkte. „…nichts kann schlimmer sein, als meinen Glauben, meinen Schwur zu verraten. Wenn ich das tue, brauche ich nicht mehr zu meinem Volk zurück….“ Nun dämmerte es Varia. „..Sag mal hieß der Bauer nicht gerade noch Varus? Warum hat der nun einen anderen Namen?“

  • [Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/hlfb-2g-93db.jpg]


    Atermas seufzte... so jung und so... verbohrt. Er selber hatte ja irgendwann auch mal so gedacht. Doch sein Vorvorbesitzer dem er sich wiedersetzt hatte, hatte ihn dann gebrochen. Da er nichts schlimmeres als Wiederworte gegeben hatte konnte er sich nur im Ansatz ausmalen was sie mit Varia machen würden wenn sie sich ...massiv und körperlich wiedersetzt, vielleicht sogar jemanden tötete.
    Er wusste nicht warum aber fast entwickelte er sowas wie Vatergefühle für die junge Frau. Alle weiteren Überlegungen waren erst einmal hinfällig als sie dann doch bemerkt hatte das er einen zweiten Namen ins Spiel brachte.


    "Ähm ja also... sag nicht immer Bauer das ist nicht gut... auf jeden Fall ist dieser Marcus Helvetius Commodus dein eigentlicher zukünftiger Dominus. Der Ba... äh der Dominus Tiberius Helvetius Varus der dich auf dem Sklavenmarkt gekauft hat, hat dich für ihn gekauft."


    Atermas hatte keine Ahnung ob die Wahrheit hier jetzt die richtige Idee war. Aber er hatte sich gedacht lieber jetzt alles rauslassen als das sie es später merkte und sich dann nicht mehr beherrschen konnte. Womöglich zu einem Zeitpunkt wo sie keine Ketten mehr trug.



    Die Stimmen im Atrium, insgeheim war Atermas froh das Varus noch nicht und Commodus überhaupt nicht im Haus war, lockte dann aber doch andere Bewohner an.


    Aus der rechts liegenden Cucina kamen Esther [Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/hlfb-2e-68d3.jpg
    und Hannah [Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/hlfb-2f-3ef8.jpg%20]
    und fragten vorsichtig in Atermas Richtung
    "Atermas was ist denn hier los?"


    Die Treppe vom Obergeschoss kam Serrulus
    [Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/hlfb-2h-c7e1.jpg]
    runtergeflitzt und ganz seine Art quakte er gleich Varia an
    "Wer bist du denn?"


    Atermas war kurz vorm resignieren das würde es sicherlich nicht einfacher machen. Fehlte jetzt eigentlich nur noch Shani.

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