der Villa Urbana des Marcus Helvetius Commodus


  • Dieser Mann wurde Verus lästig. Nicht, weil er besonders gut argumentierte, sondern schlicht, weil er Widerstand zeigte. Es war nicht nach Gefallen des trecenarius, wenn Personen sich der Obrigkeit widersetzten. Menschen mussten ihren Platz kennen. Insbesondere Bürger mit einer derartigen Vorgeschichte. Sie alle dienten nur einer Sache: Rom. - Und Rom war Macht, so dass schlicht und folglich jeder dieser Macht untergeordnet war. Selbst der Kaiser. Der zynische Kopf des Prätorianeris ging ein paar Intrigen gegen den Helvetius durch, die noch im Bereich des Möglichen waren aber unterließ eine weitere Verfolgung dieses Gedankens, da dieser Fall faktisch abgeschlossen war. In sich war es nur schlüssig, diesen Vorgang zu vermerken und bei Zeiten eine Strafmaßnahme für dessen Arroganz zu gestalten, sich verteidigen zu wollen. Doch jetzt nicht. Denn der Mann ging wenigstens ein wenig auf die Positionen der Prätorianer ein, auch wenn er nicht wirklich einbrach, was Verus grimmig stimmte. Die Helvetii gaben eine Mitschuld zu. Etwas. Und immerhin gab es Geld. Geld war immer gut. "Diese kleine Spende nehmen wir gerne an," kommentierte der trecenarius nur und ließ alle anderen Antworten offen, um sich nicht festzulegen. Man legte sich als Schlange niemals fest, sondern sammelte Gift für einen schönen Biss. Verus nickte dem Helvetius zu und hoffte für heute aus dieser Sache zu entkommen, um wichtigere Fälle zu bearbeiten, die wieder aktuell waren: Christen. Zu viele Christen. Sollten sie doch alle brennen. Endlich brennen. Verus war so voller Hass und Verachtung für abweichende Meinungen und Geisteshaltungen, dass er innerlich brannte und sein Herz verächtlich weinte.

  • Zitat

    Original von Aulus Tiberius Verus
    Dieser Mann wurde Verus lästig. Nicht, weil er besonders gut argumentierte, sondern schlicht, weil er Widerstand zeigte. Es war nicht nach Gefallen des trecenarius, wenn Personen sich der Obrigkeit widersetzten. Menschen mussten ihren Platz kennen. Insbesondere Bürger mit einer derartigen Vorgeschichte. Sie alle dienten nur einer Sache: Rom. - Und Rom war Macht, so dass schlicht und folglich jeder dieser Macht untergeordnet war. Selbst der Kaiser. Der zynische Kopf des Prätorianeris ging ein paar Intrigen gegen den Helvetius durch, die noch im Bereich des Möglichen waren aber unterließ eine weitere Verfolgung dieses Gedankens, da dieser Fall faktisch abgeschlossen war. In sich war es nur schlüssig, diesen Vorgang zu vermerken und bei Zeiten eine Strafmaßnahme für dessen Arroganz zu gestalten, sich verteidigen zu wollen. Doch jetzt nicht. Denn der Mann ging wenigstens ein wenig auf die Positionen der Prätorianer ein, auch wenn er nicht wirklich einbrach, was Verus grimmig stimmte. Die Helvetii gaben eine Mitschuld zu. Etwas. Und immerhin gab es Geld. Geld war immer gut. "Diese kleine Spende nehmen wir gerne an," kommentierte der trecenarius nur und ließ alle anderen Antworten offen, um sich nicht festzulegen. Man legte sich als Schlange niemals fest, sondern sammelte Gift für einen schönen Biss. Verus nickte dem Helvetius zu und hoffte für heute aus dieser Sache zu entkommen, um wichtigere Fälle zu bearbeiten, die wieder aktuell waren: Christen. Zu viele Christen. Sollten sie doch alle brennen. Endlich brennen. Verus war so voller Hass und Verachtung für abweichende Meinungen und Geisteshaltungen, dass er innerlich brannte und sein Herz verächtlich weinte.


    Ach wenn Commodus doch die Gedanken von Verus hören konnte. Nicht die am Anfang wo über ihn selber geurteilt und schlecht gedacht wurde. Nein da war es gut das er sie nicht kannte und hörte. Gut, nicht weil er, im Moment, irgendeine Gefahr für den Prätorianer darstellte. Nein gut weil er so weiterhin diplomatisch und freundlich bleiben konnte und so einer eventuellen Dummheit aus dem Weg ging. Etwas was ihn vielleicht in den Carcer bringen würde.


    Schade war es nur um die anderen Gedanken. Den in einem Punkt waren sie sich unbekannterweise sehr einige. Die Verachtung für die Christen. Nicht weil Commodus abweichende Meinungen und Geisteshaltungen fürchtete und hasste. Nein ganz im Gegenteil er hielt dies für eine der größten Errungenschaften der Kultur und des Reiches. Er verachtete sie weil sie das alles vernichten wollten und ihren einen Gott als einzigen einsetzen wollten. Das nur noch ihre Regeln für alle Bereiche gelten würden.
    Ihn plagten so schon und noch öfter wenn er von einer neuerlichen Ausbreitung dieses Glaubens hörte düstere Visionen. Visionen davon wie es sein würde falls die Christen irgendwann die Herrschaft erringen würden. Commodus war sich sicher das ihre Welt dann brennen würde und nahezu unendliches Leid über sie kam. Das sie alle so viel verlieren würden. Viel Wissen, viel Freiheit, viel Kultur...viel von allem.
    Er hoffte das dieser Tag nie kommen würde oder er ihn wenigstens nicht mehr erleben musste. Er hoffte das niemals irgendwo eine monotheistische Religion oder Weltanschauung den Ton angeben würde. Er wurde sein ganzes Leben dafür kämpfen.


    "Das freut mich sehr das ihr diese Spende annehmt."

  • Wieder unten im Atrium angekommen sah Commodus sich kurz um. Atrium selber und das rechts von ihnen liegende Balneum kannte Chrysogona ja bereits.


    Im eben hinunter gegangenen Treppenhaus welches offenbar der Teil des Hauses, jedenfalls das was Chrysogona bisher gesehen hatte, der am längsten nicht renoviert worden war, war Commodus wieder der Gedanke gekommen hier was tun zu müssen. Es hatte einfache Stufen und schmucklose in dunklem Ockerton angemalte Wände ohne Bilder oder andere Dekorationen.


    "Was sagst du zum Treppenhaus? Ich möchte schon lange ein Mosaik an den Wänden anbringen lassen. Doch im Moment ist kein Mosaikleger zu bekommen. Kennst du zufällig einen? Ich dachte schon daran als Alternative Teppiche aufzuhängen....macht man das in Alexandria nicht öfter?"

  • Chrysogona sah sich das Treppenhaus genauer an, als Commodus erwähnte, dass es dekoriert gehörte. Bedauernd schüttelte sie den Kopf als er nach einem Mosaikleger fragte.
    "Damit habe ich mich noch nie befassen müssen, Commodus. Tepiche sind sehr schön, aber ich bevorzuge sie in privaten Räumen oder im Triclinium. Und für ein Mosaik ist dieser Raum vielleicht auch nicht passend. Die verwinkelten Wände lassen es womöglich nicht ordentlich zur Geltung kommen. Was hältst du von einer schönen Malerei? Was ich sehr schön finde ist die momentane Mode, in den Vordergrund eine Szene aus dem häuslichen oder privaten Bereich zu setzen und in den Hintergrund in zarten Pastelltönen eine Landschaft mit einem Tempelchen oder so."


    Sie sah ihn fragend an. "Kennst du solche Bilder?"


    Bildlink

  • Commodus kannte diese Bilder und dachte einen Moment nach.


    "Du hast Recht ein Mosaik hier zu verlegen könnte sehr aufwendig werden und dann ist wie gesagt ja im Moment auch niemand zu finden der sowas macht. Das mit der Malerei ist eine sehr gute Idee! Weißt du zufällig wo ich gute Maler dafür finde oder kennst vielleicht direkt einen?"


    Er wusste ja das Chrysogona auch eine ganze Zeit nicht in Roma gewesen war. Er war zwar einige Wochen wieder in der Stadt aber dafür 3 Jahre nicht da gewesen...


    Commodus nahm wieder Chrysogonas Arm und führte sie ins große Speisezimmer

  • Commodus hatte in seinem Arbeitszimmer gesessen und über verschiedenen Plänen und Büchern gebrütet. Er war nicht zufrieden wie alles so voranging. Aber die irgendwie allgemein herrschende Lethargie hatte auch ihn erfasst.
    In dieser Stimmung war dann eine Abwechslung eingetreten die seine Laune sofort um einiges hob. Ein Sklave hatte ihm berichtet das die Medica Plinia Cyrsogona gerade das Haus betreten hatte und eine abschließende Untersuchung bei Varus vornahm.
    Commodus eilte schnell in sein Cubiculum und zog sich um. Er hatte vorher nur eine ganz einfach, bequeme aus weichem Stoff gemachte Tunika getragen. Nun zog er schnell ein recht neue und schmucke Synthesis.


    Danach ging er runter ins Atrium um "ganz zufällig" da zu sein wenn die Medica vom Krankenbesuch bei Varus herunter kam.

  • Als Chrysogona im Atrium erschien wurde sie von Commodus bereits erwartet. Sie strahlte als sie ihn sah. Er war mal wieder wie aus dem Ei gepellt.
    "Commodus!", der Tonfall ihrer Stimme machte deutlich wie sehr sie sich freute, ihn wiederzusehen. "Es ist viel zu lange her, dass wir uns gesehen haben. Geht es dir gut?"

  • Schließlich war es soweit und Chrysogona kam die Treppe hinunter.
    Sie schien sich ehrlich zu freuen ihn zu sehen und schenkte ihm eine strahlendes Lächeln.
    "Chrysogona", er erwiederte ihr Strahlen und war ebenso offensichtlich erfreut.


    "Ja es ist lange her...gefühlt Monate. Mir geht es gut. Sehr viel Arbeit und irgendwie hat sich eine Lethargie über die ganze Stadt gelegt die auch mich ergriffen hat. Ich hoffe das legt sich bald wieder.
    Ansonsten kann ich mich aber kaum beklagen...die Prätorianer scheinen ihren Kreuzug des Wahnsinns beendet zu haben und die Geschäfte laufen sehr ordentlich. Einzig mein Straßenbauprojekt macht noch Ärger. Die Berechnungen und Vorbereitungen ziehen sich sehr in die Länge und ich habe das Gefühl ich müsste es ganz alleine machen.
    Aber ich will nicht jammern!
    Wie geht es dir und was hast du gemacht?"

  • Es war offensichtlich, dass Commodus unzufrieden war. Ein guter Zeitpunkt, ihn auf andere Gedanken zu bringen.
    "Ich habe meine Patienten besucht und versorgt. Das Kaiserhaus ist zum Glück gesund und munter. So blieb mir mehr Zeit für meine karitativen Aufgaben. Vor allem auf der Tiberinsel. Dabei fällt mir ein: wir wollten doch einen Ausflug zu den verschiedenen Tempeln der Heilergötter und -göttinnen machen. Wenn du einen Nachmittag Zeit findest, dann wäre das eine schöne Abwechslung vom manchmal frustrierenden Arbeitsalltag, oder nicht?"


    Mit einem herausfordernden Lächeln hoffte sie auf eine postive Antwort.

  • Ach ja richtig...die geplanten Tempelbesuche. Commodus hatte schon darüber nachgedacht wozu er Chyrsogona einladen konnte.
    Die Befürchtung, nun wo Varus genesen war, sie nicht mehr wiederzusehen war nicht unbegründet.


    "Oh ja. Ich freue mich darauf. Ebenso habe ich auch das Opfer nicht vergessen. Ich habe viel darüber nachgedacht ob es nicht möglich wäre, mit deiner Hilfe, wenn das Opfer nicht nur meiner Verpflichtung gegenüber dem Gott nach käme, sondern es auch noch dem Tempel auf der Tiberinsel hilft. Also neben einem spirituellem auch einen praktischen Nutzen hat!"


    Er lächelte und formulierte vorsichtig weiter. Er wollte nicht arrogant klingen nur Selbstbewußt
    "Das gute an meiner Stellung ist das ich die Möglichkeit habe so gut wie jeden Nachmittag für das Zeit zu finden was mir beliebt."

  • Commodus sprach das Opfer an. Sie dachten einen Augenblick nach.
    "Oh ja, ich denke da gibt es sicher eine Möglichkeit. Lass uns den Tempel auf der Tiberinsel gemeinsam ansehen. Du als Architekt kannst sicherlich feststellen ob der Tempel einige Reparaturen nötig hat oder ob etwas bauliches sinnvoll wäre. Dann könntest du eine Stiftungsinschrift anbringen, die dich als Spender ausweist. Das wäre vielleicht was für dich, oder? Wollen wir gleich aufbrechen?"

  • Commodus dachte einen Moment nach.
    Warum eigentlich nicht. Gerade eben hatte er noch gesagt das er sich jederzeit Zeit nehmen konnte.
    Oben erwartete ihn nur nervige Verwaltungsarbeit. Dagegen war die Aussicht mit Chrysogona einen langen Spaziergang zu machen um Welten besser.


    "Gib mit ein paar Minuten und dann können wir los!"


    Er eilte die Treppe hinauf in sein Arbeitszimmer und gab ein paar Anweisungen. Danach in sein Cubiculum und zog sich eine etwas unauffälligere, praktischere und bequemere Kleidung an. Ebenso gute Schuhe mit denen man auch ein ordentliches Stück laufen konnte. Im Haus trug er meistens keine Schuhe oder nur ganz leichte.


    Wenig später war er wieder im Atrium. Im Hintergrund hielt sich Neoptolemus sein Scriba Personalis bereit und einer seiner Custodes. Beide würden sie scheinbar begleiten.


    "Ich wäre so weit...hast du eine Sänfte genommen oder wollen wir zu Fuß gehen?"

  • Wie sehr sie sich freute, dass Commodus so spontan ihrem Vorschlag folgte. Er ließ seine Arbeit liegen, zog sich um und machte sich fertig um mit ihr einen Spaziergang zu machen.
    "Ich bin zu Fuß da. Die Sänfte nehme ich nur wenn es sich nicht vermeiden lässt. Dann wollen wir mal. Ich denke in diesem Fall beginnen wir auf der Tiberinsel auch wenn es hier in der Nähe zwei weitere interessante Tempel von Heilgöttern gibt. Mal sehen, wann wir uns die ansehen werden."


    Beschwingten Schrittes marschierte Chrysogona an der Seite des Helvetiers durch die Stadt. Sie ließen den Ludus Magnus links liegen, gingen an der Titus Therme und am Flavischen Theater vorbei über die Via Sacra mitten über das Forum. Hier pulsierte das Leben. Chrysogona unterhielt sich angeregt mit Commodus. Er wusste viel über die Bauwerke der Stadt. Als Architectus kein Wunder. Die Medica hing an seinen LIppen. Ihr gefiel diese Art Freizeitgestaltung.


    An der Basilica Iulia bogen sie links ab und erreichten das Marcellus Theater von hinten her. Nachdem sie es umrundet hatten lag der Tiber und damit die Tiberinsel direkt vor ihnen.


    Die Pons Fabricius führte auf die Insel. Das Eiland hatte die Form eines Schiffes und kluge Baumeister hatten dies zu nutzen gewusst. Sie gaben der Inselspitze eine steinerne Einfassung in Form eines Schiffsbugs. Ihn schmückte eine Äskulapnatter, die sich um den Stab des Heilgottes wand. Der von ihnen aus linke Teil der Insel, der dem Bug des Schiffes entsprach trug das Heiligtum mit seiner Porticuseinfassung. Der Podiumstempel ragte daraus empor. Auch das kleine Schatzhaus links vor dem Tempel war über die Umfassungsmauer des Temenos zu erkennen. Seine roten Ziegel überragten die Umfassungsmauer. Deutlich stach auch ein Obelisk hervor, der gleich einem Mast die Mitte zwischen beiden Brücken, die die Tiberinsel mit dem Festland verbanden, markierte.


    Die genaue Bedeutung der verschiedenen Gebäude wollte Chrysogona ihrem Begleiter erklären wenn sie auf der Insel waren. Also beschrieb sie ihm vor dem Marcellustheater stehend nur die Bedeutung der Schiffsform.
    "Hier siehst du das Tempelareal des Äskulapius." Sie deutete auf die linke Seite der Insel. "Siehst du, dass sie die Form eines Schiffsrumpfes hat? Weißt du warum das so ist? Und warum sich an dem marmornen Schiffsschnabel die Schlange nach oben windet?"

  • Commodus hatte auch kein Problem damit den Weg durch die Stadt per pedes zurück zu legen.
    Am Anfang war er zwar noch ein wenig steif, er hatte sehr viel im Sitzen gearbeitet heute und die letzten Wochen, aber das ging dann schnell weg.


    Der Gang durch die Stadt war sehr interessant. Sie unterhielten sich angeregt und intensiv über die verschiedenen Bauwerke der Stadt an denen sie vorbeikamen.
    Commodus beschäftigte sich aktuell, neben dem eher langweiligen Thema des Straßenbaus, intensiv mit der Bautechnik von Thermen und erzählte darüber viel. Aber auch das ein oder andere interessante über andere Gebäude.


    Schließlich erreichten sie das Marcellustheater und Chrysogona übernahm das Gespräch.
    Commodus folgte ihren Fingern und Worten. Er unterwarf der Tiberinsel einer intensiven optischen Betrachtung.


    "Ja ich sehe die Form. Die Insel war wahrscheinlich von Anfang an so geformt. Während meiner Ausbildung hatte ich mehrer Stunden in denen es darum ging das Meeresinsel in der Regel eher rundlich geformt sind und daher ganz anderes bebaut werden müssen als Flussinseln die eigentlich immer länglich sind. Meinst du das?"


    Er sah noch einmal konzentriert zum Schiffsschnabel.


    "Ich denke mal das das ein deutliches Zeichen und Verehrung für Äskulapius wegen ist oder? Die gewundene Schlange ist doch sein Zeichen...wobei ja eher um einen Stock gewunden als um einen Schiffsschnabel. Bedeutet das noch das viele Kranke per Schiff hergebracht werden?"

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