Langsam ganz langsam, ja fast schon in Zeitlupe stellte Morrigan ihren Becher auf den Tisch.
Um ihr das zu sagen war er hergekommen? Hatte sie es bisher vermieden ihn anzusehen, so traf ihr Blick ihn nun doch. Ein Blick in dem eine unglaubliche Traurigkeit lag. Morrigan selber musste tief durchatmen, dennoch konnte sie nicht verhindern, dass sich eine Träne löste und ihr über die Wange lief.
Hatte sie doch für einen Moment gehofft, dass er her gekommen war um … ja um sie zu sehen, um ihr zu sagen, dass er sie vermisst hatte und … er hätte so viel sagen können, was sie glücklich gemacht hätte. Doch mit den wenigen Worten, die er machte riss er ihr förmlich den Boden unter den Füßen weg.
Leise war ihre Stimme als sie endlich in der Lage war ihm doch zu antworten. „Nun wenn du das sagt, dann ist es wohl so.“
Was sollte sie auch anderes sagen? Hatte sie sich doch inzwischen daran gewöhnt, dass in ihrem Leben nie was so lief wie sie es gern gewollt hätte. Warum sollte es dieses Mal anders sein?
Die Flausen hatte ihr der Claudier gründlich ausgetrieben. Auch wenn sie nun hier und ihr Dominus ein anderer war, war ein Teil von Morrigan, dennoch in dem claudischen Kellerloch gestorben.
Trotz all ihrer Traurigkeit war Morrigan nicht entgangen, dass auch Angus sich verändert hatte. Und weil sie ganz tief in sich drin immer noch viel für Angus empfand, wollte sie wenigstens wissen, was ihm geschehen war.
Sie ging also einen Schritt auf ihm zu und hob ihre Hand um ihm kurz über die Wange zu streichen. „Was haben sie mit dir gemacht?“ fragte sie mit einem liebevollen, mitfühlenden Klang in der Stimme.