• Tuscas laute Stimme hat mich aus meinen schönen Träumen geweckt. Dieses bemalte Individuum machte es immer wieder und zwar absichtlich! Ich machte die Augen auf und sah mich um, bereit, den Kampf aufzunehmen!


    Aber anstatt Tusca erblickte ich Tiberios, der in einem gebürtigen Abstand von mir stand und wartete anscheinend geduldig, bis ich wach wurde. Jetzt verstand ich auch, warum Tusca so laut meinen Namen gerufen hat und beruhigte mich wieder ....


    "Tiberios, sei gegrüßt! Wie lange stehst du schon da? Ach, wie ich sehe, da liegen ein paar Schriftrollen auf dem Tischchen !" , die habe ich erst jetzt bemerkt, "Setzt dich und erzähle mir, was du mir mitgebracht hast!", dabei zeigte ich ihm auf den anderen Korbsessel, der mir gegenüber stand.

  • „Salve domina Duccia Clara“, sagte Tiberios und verbeugte sich, dann setzte er sich, da es ihm die Römerin gestattete, in den Korbsessel:
    „ Ich bin gerade erst einen Moment hier im Garten, Tusca hat mir freundlicherweise den Weg gezeigt."
    Er wurde etwas verlegen, weil ihn die keltische Kriegerin wie einen kleinen Jungen an der Hand genommen hatte:
    „Drei Bücher, die vielleicht dein Interesse wecken, habe ich dir heute mitgebracht:...“


    Tiberios wies auf die Schriftrollen und benannte sie von links nach rechts:


    - Pytheas von Massalia: Peri tou Okeanu – über die Ozeane. Da es auch einen Reisebericht über Britannien enthält, hat es auch meiner Domina gefallen.


    - Hier einen Teil des ersten Bandes der ersten Pentade Titi Livi Ab urbe condita libri , Titus Livius: Von der Gründung der Stadt, mit den Geschichten Romulus und Remus und Der Raub der Sabinerinnen


    - und die Eidylla von Theokritos, die Hirtendichtung von Jünglingen und zarten Mädchen, deren Tätigkeit eher ein romantisches Spiel als harte Arbeit zu sein scheint."

  • "Tusca freundlich? Das ist mal was ganz neues !" .... Ich schüttelte den Kopf und lächelte amüsiert. Dass die Sklavin Tiberios mochte, habe ich schon auf dem Markt bemerkt.


    Dann widmete ich mich vorsichtig den Büchern und habe eine Rolle nach der anderen begutachtet und kurz überflogen.


    ""Peri tou Okeanu – über die Ozeane" habe ich auch in meiner Bibliothek in Londinium. Hier in der Casa Sergia kann ich zwar die Bibliothek benutzen, aber es ist eben nicht meine Bibliothek. Meine Bücher bewahre ich in meinem Cubiculum. "


    Dann nahm ich die Rolle von Titus Livius und betrachtete die eine Weile, "Der Raub der Sabinerinnen" ist meine Lieblingslektüre", die legte ich beiseite und nahm nun die leztze Schriftrolle "Eidylla von Theokritos", um diese genauer anzuschauen und lächelte zufrieden,


    "Ja, Tiberios, du hast mir wieder viel Freude mit deinen Büchern bereitet, ich nehme dann den Livius und diese wunderschönen "Idyllen von Theokrit", dann blickte ich den jungen Griechen an, " Was willst du dafür haben?"

  • Tiberios freute sich, den Geschmack von domina Duccia Clara getroffen zu haben und strahlte.
    "Über die Ozeane" nahm er wieder zurück, vielleicht würde er es selbst behalten und für den Unterricht von dominus Sati benutzen.


    Aber beim Preis zögerte er:
    „Zwanzig Sesterzen pro Buch, domina Clara, wenn es recht ist“, nannte der furische Sklave die für ihn sehr hohe Summe. Vierzig Sesterzen für sich selbst zu haben, das kam in seinem Leben selten vor.


    Dann sagte er:
    „Tusca ist sehr freundlich. Sie hat mir sogar zugelächelt."
    Der junge Alexandriner überlegte:
    „ Und Tusca versteht Latein. Aber vorher schon hast du, domina, eine fremde Sprache mit ihr gesprochen.
    Du hast gerade deine Bibliothek in Londinium erwähnt. War das also Britannisch …. falls es solch eine Sprache überhaupt gibt?“


    Tiberios war neugierig, wie immer, wenn er etwas dazu lernen konnte. Außerdem fand er Tusca interessant und geheimnisvoll. Zu gerne hätte er mehr über die Piktin erfahren.
    Allerdings wußte er auch, dass es sich ganz und gar nicht gehörte, eine Römerin auszufragen.

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    Makitros kam zurück und nahm seinen Dienst an der Tür wieder auf. Tusca hat sich hübsch gemacht, noch ein paar Streifen ins Gesicht geschmiert und hat sich dann entschlossen, dem Gast, aber auch seiner Domina Cla'ra etwas zum Trinken zu bringen. Sie brachte einen Tablett mit frischem Wasser und den Bechern, blieb dann aber abrupt stehen und starrte nun abwechselnd ihre Domina, Tiberios und den Tablett an, denn sie wusste nicht, wohin sie ihn abstellen sollte, denn auf dem kleinen Tischchen lagen immer noch die Schriftrollen. Sie zuckte kurz mit den Schultern, verbeugte sich leicht und sagte:


    "Bitte, mat eo an dour"

  • "Zwanzig Sesterzen pro Buch sind angemessen, Tiberios", ich nickte bestätigend, wenn man bedenkt, dass Tiberios für die drei Bücher auf dem Markt damals nur 20 Sesterzen verlangt hat!


    "Ich werde Tusca bitten, meine Börse aus meinem Zimmer zu holen und ..." in dem Moment erschien plötzlich Tusca mit einem Tablett, was eigentlich nicht ihre Aufgabe war, die Erfrischungen zu servieren! Ich sagte kein Wort, beobachtete nur diskret, was sie als nächstes tun würde und tat so, als ob es selbstverständlich wäre.


    Aber ich habe mir viel Mühe gegeben, nicht lautstark zu lachen, es war wirklich eine komische Szene: Tusca mit dem Tablett, anstatt mit Pfeil und Bogen !

  • Tiberios verstand kein Wort, aber den Blick der piktischen Sklavin. Hilfsbereit räumte er die Schriftrollen zusammen und lächelte Tusca zu.
    "Deine Sprache klingt so schön und melodisch.", sagte er:
    "Wenn ich nur wissen würde, was du gesagt hast."
    Hilfesuchend sah er domina Duccia Clara an.
    Da sagte die Domina schon, dass sie den Preis für die Bücher angemessen fand. Tiberios freute sich.
    Es machte Spaß, besondere literarische Werke auf dem Mercatus zu suchen und sie mit Gewinn zu verkaufen, besonders wenn man das in einer Casa mit interessanten Menschen tun konnte.


    Tiberios deutete auf das Wasser:
    "Ich danke dir, Tusca, falls das auch für mich sein soll", sprach er.

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    Tusca stellte das Tablett auf das Tischchen und lächelte Tiberios dankend an. Sie konnte nicht alles verstehen, was er zu ihr sagte, aber es klang sehr nett und gefiel ihr und sie nickte. Tusca füllte den Becher mit Wasser und gab ihn dem jungen Mann,


    " Wasser du trinken... "


    Dann gab sie ihrer Herrin einen Becher mit Kumys,


    "mar plij , Domina Cla'ra"


    Danach marschierte Tusca sehr zufrieden aus dem Hortus und ging in die Küche. Sie hatte einen großen Appetit auf was auch immer!....

  • Tiberios sah Tusca, die sich in seinen Augen anmutig und kraftvoll bewegte, nach.


    In seiner Hand hielt er seinen Wasserbecher.
    "Sie ist sehr freundlich.", sagte er:
    "Aber auch ein wenig wie eine amazón aus den alten Geschichten:


    Penthesilea furens mediisque in milibus ardet....
    bellatrix, audetque viris concurrere virgo...

    Penthesileia rast kampfglühend voran in den Tausenden...
    Kriegerisch wagt sich im Streit mit den Männern zu messen die Jungfrau...
    "
    ,


    erinnerte er sich an die Beschreibung* der Amazonenkönigin Penthesileia im ersten Buch von Vergilius:


    "Ist Tusca denn so etwas wie eine Amazone, Domina Clara?", fragte der junge Grieche.


    Sim-Off:

    * Vergilius: Aeneas I, 490- 493

  • Nun, anscheinend ist Tiberios Fantasie mit ihm durchgegangen! Tusca und Amazone! Und es war offensichtlich, dass er von ihr fasziniert war, vermutlich, weil er so eine bemalte und starke Frau noch nie gesehen hat.


    "Tiberios, zuerst möchte ich dir sagen, dass es keine Britannische Sprache gibt. Wir beide verständigen uns in einem keltischen Dialekt, den wir beide verstehen können. ", ich trank einen Schluck Kumys und fuhr fort, "Es ist zwar sehr schön, dich rezitieren zu hören, aber Tusca ist keine Amazone, kann aber in der Tat mit fünf Männern fertig werden! ", dabei musste ich lachen, denn so was habe ich auch schon mal erlebt! ...


    " Nein, sie war eine keltische Kriegerin und hat die römische Siedlungen mit ihren Gleichen überfallen, bis sie verwundert in die Gefangenschaft geriet und eigentlich für die Arena bestimmt war, aber mein Vater hat sie gekauft und gesund gepflegt. Die ist zwar widerspenstig und eigensinnig, aber auch kennt sie die Dankbarkeit und ist mir sehr treu, obwohl wir oft miteinander streiten, weil sie so stur ist!", ich seufzte und klatschte in die Hände, bald darauf erschien Tusca wieder im Garteh und sah mich an,


    "Tusca, bringe mir meine Geldbörse aus Cubiculum ... , aber schnell!"


    Die Sklavin nickte und marschierte los und ich schaute Tiberios mit einem Lächeln an,


    "Und dich, Tiberios, möchte ich bitten, mir die Geschichte über Penthesilea und Achilles zu rezitieren... . So lange wir auf Tusca warten!"

  • „So gibt es wirklich keltische Kriegerinnen!“, rief Tiberios erstaunt aus, denn in seiner Vorstellung gehörten kriegerische Frauen in das Reich der Mythen:
    „Tusca eine Kriegsgefangene? Ein hartes Los zu Anfang...“
    Tiberios wusste schon von Eireann, wie schwer es Menschen, die einst frei gewesen waren, fallen konnte, in Sklaverei zu geraten:
    „Sie ist jedoch...mit sich im Reinen .“


    Und er dachte: Das war etwas, was ich Eireann nie lehren konnte. Die Silurerin haderte ewig mit ihrem Schicksal.


    Über die Arena jedoch schüttelte er den Kopf. Diese Vorliebe der Römer war etwas, dass der junge Grieche nicht verstand.
    Wie konnte man so viel Freude am Unglück anderer Menschen haben? Aber er würde sch hüten, so etwas gegenüber einer römischen Domina auszusprechen. So sagte er nur:
    „Tusca hatte großes Glück, dass dein Vater sie gerettet hat, domina Clara. Man merkt, wie sehr sie in großer Treue darauf achtet, dass dir nichts geschieht. Auf dem Mercatus dachte ich, dein weiblicher custos greift mich gleich an.“
    Tiberios lächelte, als er sich daran erinnerte. Schon damals hatte ihn Tusca sehr beeindruckt..
    Wie wäre es, wenn er ihr mit ihr reden könnte? Welche Geschichte hätte sie zu erzählen?


    "Aber wie kommt es, dass du einen Dialekt sprichst, den ihr beide beherrscht, domina Clara? Hast du lange in Britannien gelebt?“, fragte er dann.


    Dass domina Clara ihn bat und es ihm nicht einfach befahl, fand der furische Sklave sehr freundlich, und er erwiderte:


    „ Mit großer Freude rezitiere ich etwas für dich, domina Clara. Euer Vergilius hat leider nicht viel mehr geschrieben als den Vers von vorhin:


    ...ducit Amazonidum lunatis agmina peltis
    Penthesilea furens mediisque in milibus ardet,
    aurea subnectens exsertae cingula mammae
    bellatrix, audetque viris concurrere virgo.
    Haec dum Dardanio Aeneae miranda videntur…


    Im Amazonengeschwader mit halbmondförmigen Schilden
    Rast kampfglühend voran in den Tausenden Penthesileia,
    Unter der nackenden Brust umschnürt vom goldenen Gürtel:
    Kriegerisch wagt sich im Streit mit den Männern zu messen die Jungfrau.
    Während der Dardaner dies, Aineias, staunend betrachtet
    ,


    Ausführlicher schildert die Aithiopis von Arktinos von Milet die Begegnung.
    Sie ist allerdings sehr lange, wünschst du, den Anfang zu hören, domina Clara?



    Dann von Thermodon, von weitläufigen Strömen,
    Kam, bekleidet mit der Schönheit der Göttinnen,
    Penthesileia - kam in der Tat durstig
    Für einen wütenden Kampf...
    So kam sie in das weithin bekannte Land Troja.
    Ja, und ihr Kriegergeist stachelte sie an...


    Und mit ihr folgten zwölf daneben, jeder von ihnen
    Eine Prinzessin, heiß auf Krieg und Kampf, grimmig,
    Jeder berühmt, doch Magd verglichen mit ihr.
    Penthesileia übertraf sie alle bei weitem.
    Wie am weiten Himmel inmitten der Sterne
    Der Mond reitet über alle herausragend,
    Wenn durch die Gewitterwolken der spaltende Himmel
    Öffnen Sie im Schlaf die wütenden Winde;
    So einzigartig war sie mitten von diesen:
    Clonie war da, Polemusa, Derinoe,
    Evandre und Antandre und Bremusa,
    Hippothoe, dunkeläugige Harmothoe,
    Alcibie, Derimacheia, Antibrote,
    Und Thermodosa glänzt mit dem Speer...


    Morgendämmerung, jubelnd auf ihren strahlenden Pferden
    Und erhoben über sie alle,
    Wie makellos glänzend diese auch sein mögen,
    Ihre Pracht der Schönheit leuchtet überragend;
    So unvergleichlich inmitten aller Amazonen
    In die Stadt Troia Penthesileia kam.
    Nach rechts, nach links, von allen Seiten gedrängt
    Die Trojaner wunderten sich sehr, als sie sahen
    Das Kind des unermüdlichen Kriegsgottes, das gesandte Mädchen,
    Wie zu den gesegneten Göttern; In ihrem Gesicht
    Glühende Schönheit herrlich und schrecklich.
    Ihr Lächeln war hinreißend: unter ihren Brauen
    Ihre liebeserregenden Augen leuchteten wie Sterne,
    Und mit der purpurroten Rose der Scham
    Ihre Wangen waren hell und überzogen sie
    Überirdische Anmut mit kampferprobtem Gewand...."



    Sim-Off:

    Die Geschichte Penthiselea und Achilles wird in dem Epos Aithiopis, das aber leider nicht erhalten ist, geschildert. Daher nahm ich die Posthomerica von Quintus Smyrnaeus aus dem 4. Jahrhundert =)

  • "Danke, Tiberios, das hast du sehr schön deklamiert", ich lächelte ihn zufrieden an,


    "Nun, ich lebte mit meinem Vater seit meiner Kindheit in Britannia. Mein Vater war bei der Verwaltung in den Römischen Kolonien als Dolmetscher tätig. Er kannte die Sprachen der Einheimischen, die er in Rom studiert hat. So habe ich auch etwas mitbekommen ...Ich fahre auch jetzt fast jedes Jahr dorthin, aber nehme die Tusca nicht mit, damit sie nicht da, in ihrer Umgebung, auf dumme Gedanken kommt!"


    Tiberios schien von Tusca sehr beeindruckt zu sein, zudem wunderte er sich, dass sie eine Kriegerin war. Ich wollte es ihm aber ersparen, die Einzelheiten über die Hinterhalte und Überfälle da zu erzählen, und auch, dass ich damals selbst schmerzlich betroffen war. Für einen Moment kamen die Erinnerungen in mir hoch und ich seufzte tief.


    "Ja, Tiberios, Tusca hatte großes Glück ..."


    Und da kam sie schon mit der Börse und gab sie mir. Ich holte das Geld und schaute den jungen Griechen an, "Hier, Tiberios, du bekommst von mir 50 Sesterzen, deine Bücher werden mir große Freude bereiten!", dabei reichte ich ihm das Geld.

  • Als domina Duccia Clara seufzte und etwas wie ein Schatten über ihre schönen Züge glitt, warf Tiberios ihr einen kurzen forschenden Blick zu, bevor er wieder zur Seite sah.


    Die Römerin schien sich an einen geheimen Kummer zu erinnern. Der furische Sklave konnte jedoch nicht nachfragen, so gerne er die ganze Geschichte gehört hätte. Ob dieser Kummer mit der kriegerischen Tusca zu tun hatte?


    Aber eine unverfängliche Frage konnte er stellen:
    „Du sagtest, du nimmst fast jedes Jahr diese weite und gefährliche Reise nach Britannia auf dich, domina Duccia Clara. Ist es dort denn sehr schön?“


    Dass Tusca nicht zurück nach Britannien sollte, fand er normal. Kriegsgefangene Sklaven sahen ihre Heimat für gewöhnlich nicht wieder, wenn sie erst einmal in Roma waren.


    „Ich habe die Auszüge aus den Epen sehr gerne aufgesagt, und ich bedanke mich für die Bezahlung der Bücher. Ich wünsche dir eine angenehme Lektüre,“, meinte er dann und verbeugte sich.


    Fünfzig Sesterzen eigenes Geld für heute! Tiberios fühlte sich einen Moment wie ein reicher junger Mann. Auch wenn im Handelshaus Furii in Portus weit größere Summen durch seine Hände gegangen waren – nichts davon gehörte ihm, alles gehörte seinem Herren. Dieses Geld jedoch gehörte ihm.


    Automatisch wollte der junge Grieche nach dem Tablett mit den Bechern greifen, um der Britannierin zur Hand zu gehen, da fiel ihm ein, dass er nicht in der Casa Furia, und das das nicht seine Aufgabe war, dennoch fragte er Tusca:
    "Kann ich dir etwas helfen?"


    Tiberios wartete; entweder würde die Römerin ihn entlassen, oder sie hatte noch einen Wunsch.

  • "Deine Lektüren werde ich mit nach Brundisium nehmen. Freue mich schon sehr darauf! Auch deine Domina Stella wird später kommen, da haben wir viel zu lesen! ", ich lächelte zufrieden. Dann erzählte ich Tiberios kurz über meine Reisen nach Britannia,


    "Die Britannia ist eine schöne, raue Gegend, Tiberios, und ich habe dort ein Gut, das mir mein Vater hinterlassen hat, wo ich die Pferdezucht betreibe, vor allem die Zucht von Schlachtrössern. Das heißt, mein Verwalter kümmert sich darum. Und ich muss ja ab und zu nach dem rechten sehen ..." ... soweit über Britannia.


    "Tusca ist zu stolz, um sich helfen zu lassen ... Sie schafft es schon alleine!", sie nahm Tablett und, bevor sie verschwand, lautlos, wie immer, schenkte sie Tiberios ein geheimnisvolles Lächeln, ob er es bemerkt hat? Ich auf jeden Fall!


    "Nun, Tiberios, ich möchte dich nicht länger aufhalten, bestimmt hast du noch was zu erledigen, und grüße bitte die edle Stella herzlich von mir..."

  • Tiberios lächelte und sah nochmal Tusca nach, leicht hob er die Hand zum Abschiedsgruß, doch wusste er nicht, ob die britannische Kriegerin das bemerkte.


    "Grüße an domina Furia Stella richte ich gerne aus, domina Duccia Clara" , sprach er.


    Dann fiel ihm etwas ein, was er bei Aristoteles gelesen hatte, und das wollte er noch zu gerne fragen, obwohl ihn Duccia Clara bereits entlassen hatte. Doch wann sonst hatte er die Chance, mit einer echten Pferdezüchterin zu sprechen?


    "Domina, da du selbst im fernen Britannien die Zucht von edlen Schlachtrössern betreibst, würde ich dir so gerne eine Frage stellen:
    Aristoteles schrieb, dass wenn eine edle Stute einmal von einem minderwertigen Hengst gedeckt wurde, alle ihre weiteren Fohlen auch minderwertig werden würden? * Ist das denn die Wahrheit?"


    Mit dem Geld wußte Tiberios aber auch schon, wo er hinwollte, in die Traiansmärkte auf dem Mercatus Urbis.


    "Danke für alles und Vale Bene", sagte er.



    >> Mercatus Urbis



    )* Aristoteles, Telegonie

  • Tiberios war ein sehr wissbegieriger junger Mann, und wenn wir uns unterhielten, vergass ich immer, dass er eigentlich ein Sklave war. Aber diese seine Frage wollte ich ihm doch beantworten,


    "Nun, das musst du meinen Verwalter fragen, der sich um die Pferde und die Zucht kümmert. Ich glaube zwar nicht, dass er Aristoteles gelesen hat. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er darüber Bescheid weißt. Er ist sehr erfahren in solchen Dingen und wir hatten niemals minderwertige Fohlen gehabt. Ein Schlachtross kann gar nicht minderwertig sein, dann ist er eben kein Schlachtross, denn er überlebt keine Schlacht und sein Reiter auch nicht. Diese Pferde werden daher sehr bewacht.


    Ich hoffe, du bist nun zufrieden, mein junger Freund!" noch ein Lächeln - und,


    "Vale bene!" :)

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