Betriebsversteigerung im Namen der Civitas

  • Zwei Wochen lang hatte ein Ausrufer und ein gut sichtbarer Aushang auf dem Forum Mogontiaci die Besichtigungsmöglichkeit derjenigen Betriebe verkündet, die an diesem Tage zur Versteigerung freigegeben waren. Witjon war vom Duumvir zur Organisation und Leitung dieses Verfahrens beauftragt worden und stand deshalb heute in der Markthalle auf einem Podest, vor dem sich eine Menge aus Schaulustigen und Kaufinteressierten versammelt hatte.


    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/15.jpgDer Quaestor Kaeso Lucceius Philonicus stand ebenfalls auf dem Podest, wobei er sich ziemlich überflüssig vorkam. Konnte dieser Duccius nicht allein eine Versteigerung durchführen? Witjon gab dem Mann einen Wink.
    "Quaestor, darf ich bitten?"
    Der Lucceius nickte widerwillig und sah auf eine Wachstafel, bevor er seine Worte an die Menschen richtete. "Silentium! Nach zweiwöchiger Besichtigungsmöglichkeit veräußert die Civitas Mogontiacum vier Betriebe durch Versteigerung. Zum Kauf stehen:
    Ein Geflügelhof, genannt 'Gallinaceus Tullia'. Eine Imkerei, genannt 'Tullia´s Mel et fel'. Die Taberna 'Zum alten Optio' und der Barbier 'Zum schönen Haar'."

    Eigentlich hatte der Vorgänger des Quaestors vorgehabt, bereits im Vorfeld ein oder zwei der Betriebe an den Sohn von Decurio Domitius zu verhökern, aber daraus war wohl irgendwie nichts geworden. Deshalb standen jetzt alle übrig gebliebenen Geschäfte zum Verkauf an die Öffentlichkeit.


    "Vielen Dank, Quaestor Lucceius", schaltete Witjon sich nun wieder ein. "Wir beginnen mit dem Geflügelhof. Ihr hattet alle die Möglichkeit, euch den Hof anzusehen und seine Qualität zu bewerten. Das Einstiegsgebot beläuft sich auf zweihundert Sesterzen."
    Der Geflügelhof war nicht gerade groß zu nennen. Er lag außerhalb der Stadt, verfügte momentan über fünfundzwanzig Hennen und einen stolzen Hahn und über einen noch stolzeren Pächter, der sich um die Tiere kümmerte. Ansonsten war nicht viel wertvolles an dem Hof zu finden.
    "Meine Herren, ich erwarte eure Gebote", verkündete Witjon schließlich und suchte nach Bietern im Pulk.


    Sim-Off:

    Geflügelhof Gallinaceus Tullia - Stufe I
    Die Auktion geht bis Montag Abend 19:59:59. Alle editierten und später geposteten Gebote sind nicht mehr geltend.

  • Es wurde gehandelt, es wurde geboten, es wurde gedrängelt und gebrüllt. Am Ende kristallisierten sich drei Männer heraus, die diesen Hof unbedingt haben wollten.


    "Vierhundertfünfundsechzig Sesterzen. Verkauft an den Mann mit der dunkelgrünen Tunika!", verkündete Witjon schlussendlich und erzeugte bei manchen ein enttäuschtes Seufzen, bei dem einen Glücklichen jedoch ein breites Grinsen.


    "Komm nach vorn. Wie ist dein Name? Publius Volumnius Pacilus? Meinen Glückwunsch. Sei so gut, sprich nun mit unserem hohen Quaestor, er wird mit dir alles Notwendige klären." Der Volumnier bedankte sich artig und schüttelte Witjon fröhlich die Hand, bevor er vom Quaestor auf die Seite genommen hatte, wo ein Schreibpult mit Urkunden et cetera vorbereitet war, an dem nun die Formalitäten erledigt werden konnten.

  • "So, meine Herren. Es geht weiter!", ließ Witjon nun die Menge wissen, die bereits unruhig wurde. "Jetzt geht es um's ganz Süße. Die Imkerei, Tullia's Mel et fel, für den Honigliebhaber. Einstiegsgebot einhundert Sesterzen!"
    Witjon suchte nach Händen, die sich in die Höhe reckten. "Eure Gebote, bitte."


    Sim-Off:

    Imkerei Tullia´s Mel et fel - Stufe I
    Die Auktion geht bis Dienstag Abend 19:59:59. Alle editierten und später geposteten Gebote sind nicht mehr geltend.

  • Ein Mann, der ein bisschen Land nördlich des Vicus Salutaris sein Eigentum nannte, erstand die Imkerei und freute sich darüber wie ein Glücksbärchen. Witjon richtete seine Glückwünsche aus und es folgte das Prozedere wie zuvor. Urkunden ausfüllen, Kleinigkeiten klären, Hände schütteln.


    Der duccische Auktionator machte derweil weiter. "Soooo, meine Herren! Die beiden letzten Betrieben gibt's im Doppelpack!", kündigte Witjon nun an. "Es handelt sich um eine Taverne und einen Barbier. Startgebot für beide zusammen nur läppsche vierhundert Sesterzen!"


    Daraufhin wurde geboten, geschrien, gerangelt, geboten, gerangelt, geboten und geschrien und am Ende bekam irgendeiner aus der Menge den Zuschlag, den Witjon weder kannte noch kennen wollte. Die Formalitäten wurden geklärt und der Duccier war diese lästige Pflicht, die er irgendwie sich selbst aufgehalst hatte, endlich los. Abfahrt, Tschüss, Wiedersehen. Witjon ging nach Hause, ließ sich das Bad mit heißem Wasser füllen und gönnte sich danach ein deftiges Essen und einen Krug voll starken Mets. Dann schlief er tief und fest und traumlos, bis der nächste Tag begann und prächtig langweilige Officienarbeit als Procurator Civitatium mitbrachte. Es gab doch nichts Schöneres!



    Sim-Off:

    Ich verzichte mangels Interesse auf eine Auktion der Betriebe, die sowieso keiner haben will. :P

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