Bald war es so weit: Lucia würde ihre ersten Gäste hier in Rom empfangen. Sie war ganz froh darum, dass es sich um weit entfernte Verwandte vom Lande handelte. Sicher würden sie nicht merken, sollte nicht alles perfekt laufen. Sie wären sicher von der Villa geblendet, von den Mosaiken, von den Wandgemälden und dem Deckenschmuck. Lucia hatte dafür Sorge getragen, dass alles auf Hochglanz poliert war und Topfpflanzen und riesige Blumensträuße die Blicke in die richtige Richtung lenkten. Das Essen war vorbereitet, hier im Atrium gab es Erfrischungsgetränke und die beiden Musiker vertrieben Lucia schon jetzt mit einer sanften Melodie die Zeit. Wie wunderbar doch die Hirtenflöte zu Saiteninstrumenten passte! Mit geschlossenen Augen saß Lucia auf einem Schemel und lauschte den sanft dahinplätschernden Klängen. Ihr Bruder Lepidus leistete ihr stille Gesellschaft, immerhin wurden die Gäste jetzt jeden Augenblick erwartet und so ein Moment der Ruhe war doch immer wieder was Schönes! Zumindest empfand Lucia das so.
Da konnten sie die Tür hören und Stesichoros führte die drei Gäste ehrerbietig ins Atrium, um sich dann wieder an seinen Platz am Eingang zurückzuziehen.
Lucia erhob sich elegant, immer drauf bedacht freundlich zu lächeln, überließ jedoch den Männern das erste Wort.