[Exedra Aedilium] Der Sprechsaal der Aedile

  • Die prunkvolle Sänfte wurde so vorsichtig wie möglich abgesetzt. Als sie sich öffnete, entstieg ihr eine kleine Persönlichkeit. Ihre Kleidung und Frisur sowie ihr Auftreten ließ erkennen, dass sie edler Abstammung war.


    "Magrus, ich möchte, dass du mich hier anmeldest." Sie hob den Zeigefinger, der noch recht winzig wirkte, aber trotzdem Aussagekraft besaß. "Ich bin eine Claudia und gedenke nicht, mich hinten anzustellen. Mach das am Empfang klar. Nenne meinen Namen und geleite mich anschließend in das entsprechende Officium."
    Aus ihrer Sicht war alles gesagt, deswegen beschloss sie, wieder in die Sänfte zu krabbeln. Sie wollte keinesfalls vom Pöbel angesprochen werden.

  • Magrus war noch etwas außer Atem, da er nicht gewöhnt war, die Sänfte zu tragen. Aber Der Auftrag von Claudie Sisenna war klar. So machte er sich umgehend auf dem Weg zum Empfang und meldete die Domina an. Nachdem er mit Nachdruck erklärt hatte, mit wem man es zu tun hatte, willigte man letztendlich ein, Claudia Sisenna sofort vorzulassen. Zurück bei der Sänfte sagte er dann seiner Herrin Bescheid.


    "Domina, wir können sofort hinein. Komm, ich begleite dich zum gewünschten Officium"

  • Während der Wartezeit schrumpfte der anfängliche Mut der Nachwuchs-Claudia. Wollte sie etwas erreichen, durfte ihr das keiner ansehen. Ihr Herz pochte. Sie legte die Hand auf die Brust und atmete mehrmals bewusst langsam durch. Dabei redete sie wiederholt auf sich selbst ein: "Ich muss ruhig und bestimmt auftreten."


    Als Magrus kam, wirkte sie gefasst wie immer. Sie nickte zum Zeichen, dass sie mit Magrus zufrieden war, krabbelte aus der Sänfte und stellte sich aufrecht hin - die Schultern zurück, die Brust raus. So wirkte sie etwas größer. Erhobenen Hauptes schritt sie hinter Magrus her.
    Nachdem sie das Officium erreicht hatten, atmete sie noch einmal tief durch und trat ein.


    "Salve!" War das jetzt ein Scibba oder der Aedil? Sie überspielte die Frage, indem sie weitersprach. "Ich möchte jemand sprechen, der hier entscheiden darf."

  • Der Aedilis Curulis war ein traditionsbewusster Mann. Deshalb wusste er natürlich auch, dass man eine Patrizierin nicht warten ließ. Als Sisenna allerdings vortrat (er empfing der neu-alten Tradition nach die Bittsteller nicht mehr in einem Officium, sondern in einer Exedra der Basilica), staunte er nicht schlecht. Man hatte wohl vergessen zu erwähnen, dass es ein Kind war, das hier nach ihm verlangt hatte.


    "Ich bin jemand, der entscheiden darf." antwortete er deshalb etwas verwirrt. "Was kann ich denn tun für die junge Dame?" fügte er dann mit jovialem Unterton an. Er mochte ja Kinder. Grundsätzlich.

  • Guuut, dachte Sisenna bei sich. Der Ort und die Person stimmten schon einmal. Obwohl sie sich freute, blieb sie ernst. Sie glaubte, mit einem ernsten Gesichtsausdruck würde sie ernster genommen werden.


    "Ja, also es ist so", begann Sisenna und wusste nicht, wo sie hinblicken sollte. Der direkte Augenkontakt verunsicherte sie. Sie musste sich erst in Erinnerung rufen, dass dieser Mann, offensichtlich der Aedil, dazu im Amt war, ihr und anderen zuzuhören und nach Möglichkeit zu helfen. Ihr Blick hielt dem seinen stand, als sie weitersprach. "Ich möchte Bienen." Sie schluckte, damit die Stimme fest klang. "Jeder, der möchte, darf einen Betrieb kaufen und ich möchte auch einen. Ich möchte Bienen", bekräftigte sie. Sie wollte keine Ablehnung riskieren und sprach schnell weiter. "Ich bin zwar noch ein Kind, aber ich habe Geld und kann einen Angestellten bezahlen, der mich berät und der die Arbeit macht. Meine Eltern haben mir Geld hinterlassen und ich möchte es anlegen."


    Sie überlegte kurz, ob sie lieber trotzig entschlossen oder lieblich lächelnd blicken sollte und entschied sich für letzteres.
    Gut, dass Magrus hinter ihr stand. Er konnte als der potentielle Angestellte gelten.

  • "Ein Betrieb, soso..." wiederholte der Aedil und strich sich durch den modischen Philosophenbart, den er sich wie viele Römer vom Kaiser abgeschaut hatte. Natürlich war es völliger Unsinn, dass ein Kind einen Betrieb besaß. Genaugenommen hatte es ja nicht mal echtes eigenes Eigentum!
    "Das ist leider nicht so einfach, junge Dame." sagte er schließlich betont mitleidig und mit passender Miene. "Ein Kind darf nämlich keinen Betrieb besitzen, weil es eigentlich gar kein Eigentum hat. Unter wessen Patria potestas stehst du denn?" Die Aussage "haben mir Geld hinterlassen" klang ja danach, als ob sie Waise wäre.

  • Sisenna fühlte sich ernst genommen und trat einen Schritt vor. Ihre übertrieben aufrechte Haltung lockerte sich, sodass sie nun wie ein normales Mädchen aus gutem Hause wirkte, dem die Verwandtschaft stets sagte, es soll gerade stehen.


    Auch schöpfte sie Hoffnung. Wenn jemand sagte, es wäre nicht einfach, konnte das nur bedeuten, dass es ging, aber kompliziert war.


    "Ich habe einen Vormund", antwortete sie, weil sie das genau wusste. Das mit der Patria potestas hatte ihr noch niemand erklärt. "Onkel Menecrates...", sie wollte sagen, versucht sich in der Erziehung, ließ es aber lieber, "...passt auf mich auf."


    Und bevor der Mann mit der Entscheidungskraft zuu schnell sein Urteil bildete, holte sie weiter aus. "Mein Onkel verwaltet mein Vermögen, denn er hat versprechen müssen, es mir später wieder zurückzugeben. Er kann mir aber keine Bienen kaufen, weil er nicht mehr Betriebe haben darf, als die, die er jetzt schon hat. Es ist aber sehr wichtig, dass ich einmal eine gute Aussteuer habe, wenn ich heiraten werden." Sie nickte heftig, während ihre Augen bedeutungsvoll an Größe gewannen. "Wenn das Geld meiner Eltern nur rumliegt, wird es nicht mehr. Und außerdem: Ich möchte Bienen." Ihr Blick nahm einen bittenden Ausdruck an. Bienchen waren fleißig und nützlich und süß anzusehen. Ihr Honig schmeckte unglaublich lecker. Außerdem lebten sie in einer Großfamilie, was Sisenna sehr gefiel, da ihre kleine Familie nicht mehr existierte.

  • Bei der Frage erhellte ein Leuchten das Gesicht der zarten Claudia. Sie hob beide Hände. Eine Hand zeigte sofort die gewünschte Zahl, denn sie brauchte nur alle fünf Finger wegzustrecken. Bei der zweiten Hand wollten die Finger nicht so wie sie und mehrmals war entweder einer zu wenig oder ein bis zwei Finger zu viel ausgestreckt. Sie nahm die andere Hand zur Hilfe, hielt drei Finger fest und hob die Hand mit den beiden aufgestellten Fingern. Als sie die Hilfehand löste, um die dortigen fünf Finger ebenfalls anzuzeigen, flutschte wieder ein unerlaubter Finger der schwierigen Hand nach oben. Jetzt zeigten acht Finger nach oben.


    "Ich bin vor zwei Tagen sieben Jahre alt geworden", erklärte sie mit stolzem Unterton und strahlte erneut. Sie wusste, dass dieser Geburtstag ein besonderer war.

  • "Oh, herzlichen Glückwunsch zu deinem Geburtstag nachträglich!" antwortete der Aedil und lächelte das Mädchen warm an. "Ich denke, dann kann ich dir ein erfreuliches Geburtstagsgeschenk machen, denn Mädchen ab sieben Jahren dürfen mit Zustimmung ihres Tutors Besitz erwerben. Du würdest also die Erlaubnis deines Onkels benötigen, aber dann könntest du dir deinen Traum erfüllen."

    Sim-Off:

    Wie wir das technisch umsetzen, ist noch etwas in der Diskussion. Wahrscheinlich werden wir Kindern auch WiSim-Konten erlauben.

  • Bereits bei der Aussage, es gäbe noch ein erfreuliches Geburtstagsgeschenk, erstrahlte Sisenna. Als dann jedoch die Zusage kam, sie könne sich die ersehnten Bienen anschaffen, kannte ihre Freude keine Grenzen. Sie vergaß, dass sie in der Öffentlichkeit immer beherrscht auftreten sollte und klatschte stattdessen mehrfach schnell in die Hände. Am liebsten hätte sie den freundlichen Herrn umarmt, aber an dieser Stelle erinnerte sie sich wieder an ihre Erziehung. Einmal gestattete sie sich noch das freudige Zusammenkneifen der Augen, während die geballten Hände neben ihrem Kinn erzitterten. Dann atmete sie tief durch und ließ die Arme sinken.


    "Heute ist ein schöner Tag", stellte sie fest. "Vielen Dank! Ich nehme an, Onkel Menecrates soll direkt zu dir kommen. Ich müsste dann aber deinen Namen wissen." Sie legte den Kopf ein wenig schief.

  • "Ich denke, er wird meinen Namen kennen. Ich bin immerhin der Aedilis Curulis." antwortete der Aedil lächelnd. Seine Amtszeit neigte sich außerdem schon dem Ende zu - vielleicht würde dieser Menecrates sowieso erst bei seinem Amtsnachfolger vorstellig werden!

    Sim-Off:

    Du müsstest ein Konto beantragen.

  • Magrus, der die ganze Zeit hinter Claudia Sisenna gestanden hatte, war von der Beharrlichleit dieses jungen Mädchens überrascht und auch beeindruckt.


    "Domina, ich gratuliere dir zu deinem Erfolg. Wenn es dir recht ist, begleite ich dich jetzt zu deiner Sänfte und bringe dich nach Hause."

  • Mit einer kindlichen und doch würdevollen Neigung des Kopfes verabschiedete sich Sisenna. "Vale, Aedilis Curulis." Sie lächelte, dann drehte sie sich um.


    Vor ihr stand Magrus und gratulierte ihr spontan. Sie fühlte sich wundervoll.


    "Ja, bring mich nach Hause und such dann gleich meinen Onkel. Sag ihm, ich müsse ganz dringend mit ihm reden." Sie ließ sich nach draußen führen, während das Lächeln auf ihrem Gesicht blieb.

  • Es dauerte nicht lange, bis sich das Gerede vom Forum herumgesprochen hatte. Von den Wahlergebnissen. Über die Reise vom Caesar. Bis hin zum Erben des Senators Annaeus Modestus - und dass der "frische" Waren anbot, die er nicht selbst produzierte.


    Logisch, dass sich da natürlich schnell Leute fanden, die nicht so viel Glück hatten und ein riesen Vermögen (der Marktschreier hatte von Reichtum gesprochen) erbten. Leute, die neidisch waren, wenn andere finanziell aufstiegen, ohne selbst etwas dafür getan zu haben. Leute, die sich ohne Umwege zu den Ädiln aufmachten, wenn sie von dem Verdacht hörten, dass sich Reiche durch zwielichtige Geschäfte noch reicher machen wollten. Auf Kosten der aller anderen. "Post für den Ädil..."


    Ein besorgter Bürger grüßt den plebejischen Ädil.


    Der Orator publicus hat auf dem Forum Romanum verbreitet, dass ein Mann mit Namen Sextus Annaeus Rufus seit kurzem offizieller Erbe des vor mehreren Monaten verstorbenen Senators Kaeso Annaeus Modestus ist.


    Genau dieser Sextus Annaeus Rufus bietet auf den Märkten jetzt mehrere Hundert Einheiten Obst, mehrere Hundert Einheiten Gemüse, mehrere Hundert Einheiten Garum an. Alles angeblich ganz frisch.


    ..frisch selbst produziert? Ich weiß es nicht. Denn einen offiziellen Gewürzhändler, Obst- oder Gemüsebauern, mit dem er legal produzieren könnte, hat er soweit ich weiß nicht.


    Vielleicht illegal (ohne behördliche Genehmigung) produziert? Oder vielleicht vom Senator Annaeus Modestus geerbt? - Aber dann hat er sich ja bestimmt erst die nötige Genehmigung von einem Ädil geholt, bevor er sein Erbe verkauft. Oder?


    Und wenn er das getan hat, dann werden die Ädiln ja bestimmt auch ein Auge darauf haben, dass hier nicht verderbliche Lebensmittel als Frischware ans Volk verkauft werden, die eigentlich schon mindestens mehrere Monate alt sind. Oder?



    Ich bitte dringend darum, dass dieser Fall von einem gewählten Ädil untersucht wird. Bevor sich halb Rom an vielleicht verdorbenen Lebensmitteln vergiftet.


    Mit Dank und Gruß. Vale.


  • Nichts passierte. Niemand wollte die Nachricht des besorgten Bürgers entgegennehmen. Keiner hier interessierte sich dafür.


    Szenario 1: Es galt zwar, "Gleiches Recht für alle." Aber manche (die Reichen und Privilegierten) waren eben doch noch ein bisschen gleicher als alle anderen. Darum hatten sie natürlich auch ein paar mehr Rechte als der Rest. Und eins davon war: Wenn sie eine Regel oder Vorschrift übertraten, dann kniffen alle anderen Privilegierten da eben mal ein Auge zu. Und bei Gesetzen (wie der Lex Mercatus) wurde verdoppelt. Auf zwei zugekniffene Augen.


    Szenario 2: Es war doch alles nicht so schlimm. Denn *ein* Gesetzesverstoß war *kein* Gesetzesverstoß. Oder? Und *ein* Einbruch war *kein* Einbruch. *Ein* Mord war *kein* Mord. Der mit der Logik vertraute Mathematiker würde protestieren, dass Eins ungleich Nichts. Aber der Philosoph im Staatsdienst zuckte wahrscheinlich nur gleichgültig mit den Schultern und würde fragen: "Ist etwas da, nur weil wir es sehen?"


    Szenario 3: Vielleicht arbeiteten hier nur Mathematiker, vielleicht nur Philosophen. Ganz egal. Viel wichtiger: Was war überhaupt ein Gesetz? Eine von lauter alten Greisen beschriebene Wachstafel, die im Senat beschlossen wurde. Und die deshalb auch im Senat galt. Eine Wachstafel, die man außerhalb der Senatsmauern aber auch getrost einfach ignorieren konnte, wenn man wollte. Wenn man subjektiv fand, dass das Recht nicht gerecht war.


    Eins, zwei oder drei? Der besorgte Bürger könnte einen der Beamten hier darauf ansprechen. Oder auch nicht. Denn der reagierte wahrscheinlich eh nur genauso wie eben: Gar nicht. Da könnte er auch einfach nach Hause gehen und die Antwort auswürfeln.... was er mit Sicherheit auch tun würde. Später. "Verstehe." Er zerküllte den Brief in seiner Hand. Dann flog das Ding in hohem Bogen über seine linke Schulter hinter ihn. Wenns eh keinen kratzte? Dann hatte der Annaeer sein "frisch" abgestandenes Zeugs sicher eh längst restlos verscherbelt, bis da mal ein Ädil bei dem aufschlug....


    Er versuchte sich nichts von seiner Frustration anmerken zu lassen. - Der Frustration über die Doppelzüngigkeit der Oberen: Die Barbaren waren alle unzivilisiert und wild, weil sie ja nicht so fortschrittlich und toll "Recht & Gesetz" hatten. Das gleiche "Recht & Gesetz", das die Oberen selbst (man sahs ja gerad wieder) bei jeder besseren Gelegenheit selbst nur ignorierten und mit Füßen traten. - Der Frustration über diese pure Ungerechtigkeit. Warum sollte man sich selbst noch an "Recht & Gesetz" halten, wenn andere sich auch nicht daran hielten. Und vor allem: Damit durch kamen!


    Ein raues Räuspern. "Für so Kleinkram.. den Erben eines großen Senators.. hat man hier keine Zeit." Ein gewitzter Unterton sollte seine Frustration sicher etwas maskieren. "Wie siehts aus, wenns nicht um irgendeinen kleinen Erben geht.. sondern um einen Senator selbst? Ist das wichtig genug?" Kurzes Schweigen. "Kostenlose Nahrungsmittelspenden für das Volk.. Obst, Oliven, Gebäck und Wein.. seit über zwei Wochen.. direkt vor den Türen der Villa Flavia.. durch den Senator Flavius Scato.. in wenigen Tagen selbst ein Ädil.. der mit Bewusstsein für Recht und Unrecht für die Ordnung und Regeln auf den Märkten.. eben für das Marktgesetz eintreten will." Was er hiermit natürlich gerade echt glaubhaft machte.


    Ein kurzes Schumzeln. Dann wurde er wieder ernst. Es hieß, "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht". Aber schützten einen Reichtum, Stand und adlige Geburt?

  • Wie er es seiner kleinen Schutzbefohlenen zugesagt hatte, begab sich Menecrates, so bald er es einrichten konnte, in die Basilica Iulia, um die Angelegenheit mit den Betrieben zu klären. Er wusste, dass er hier einen zukünftig nahen Verwandten treffen würde, auf dessen Gesichtsausdruck er sich insgeheim freute.


    Er ließ sich anmelden und musste sich nicht bemühen, um sofort vorgelassen zu werden - vorbei an einer Schlange von Wartenden.


    "Salve, und einen guten Arbeitsstart." Gespannt wartete er auf die erhofften Fragezeichen auf dem Gesicht des Flaviers.

  • Scato hatte nicht einmal eine kleine Karaffe mit seinem besten Wein in seine neue Arbeitsstätte schaffen lassen, so neu war er noch in diesen Räumlichkeiten, da stand auch schon sein künftiger Schwiegergroßvater, und in Ermangelung eines anwesenden Vaters praktisch Schwiegervater, vor ihm. Scato konnte einen leicht verwirrten Gesichtsausdruck nicht verbergen, bemühte sich aber um Haltung...
    "Welch Überraschung, Menecrates! Stellst du dich als Proband zur Verfügung?" versuchte er sich in einem Scherz, auch wenn diese meist nicht so ganz zündeten wie er es sich erhoffte.
    "Ich wünsche dir natürlich auch einen guten Start. Kann ich dir irgendwie dienlich sein?" fragte er dann, diesmal durchaus ernst gemeint, denn in den Sprechsaal des Aedils kam man in der Regel nicht zum Spaß.

  • Menecrates musste über den Witz schmunzeln. Er mochte die lockeren Unterhaltungen viel lieber als die angestrengten, deswegen ging er darauf ein.
    "Betrachte mein Anliegen als Warmlaufen. Wöllte ich ein Proband für dich sein, würde ich mir ein sehr viel kniffligeren Fall aussuchen als den, den ich mitbringe." Er schmunzelte noch einmal, bevor er den Sachverhalt erklärte.


    "Also, meine vorwitzige Nichte Sisenna hat bei deinem Vorgänger erreicht, dass sie einen Betrieb eröffnen darf. Es handelt sich um eine Imkerei. Da sie erst sieben Jahre alt ist, benötigt sie dafür außerdem sie Zustimmung ihres Tutors. Diesen Part übernehme ich, deswegen bin ich hier."
    So weit, so gut. Das war aber nur der Anfang. "Inzwischen hat es sich ergeben, dass ihr außerdem ein Getreidehof geschenkt wurde. Ich möchte heute gleichzeitig festhalten, dass ich natürlich ein ständiges Augen auf meine Nichte habe und deswegen eine grundsätzliche Einverständniserklärung abgeben möchte. Für jede zukünftige betriebliche Änderung hierher zu kommen, schaffe ich nicht während meiner Amtszeit."


    Menecrates hoffte, dass das in Ordnung ging. Außerdem war ihm auf dem Weg hierher eine zündende Idee gekommen, die er gleich umsetzen wollte.
    "Als drittes, und da gäbe es Handlungsbedarf für dich, habe ich mich spontan dazu entschlossen, meiner Nichte meine Pferdezucht zu schenken. Sie wünscht sich schon lange Zeit einen Ponyhof und meinen Seegen hat sie dafür. Bitte schreibe also meine Pferdezucht samt Sklaven auf meine Nichte um. Ich denke, sie wird sich freuen, wenn der Betrieb gleich umbenannt wird. Sagen wir: Sisennas Ponyhof."


    Menecrates grinste. Vielleicht war sein Anliegen doch etwas mehr als nur zum Warmlaufen geeignet.

  • Scato hörte sich das Anliegen seines Verwandten in spe ruhig an, begann aber bereits nach dem ersten Anliegen damit sich einige Notizen zu machen, schließlich war es letztlich doch mehr als ein kleiner Fall zum warmwerden.
    Als keine neuen "Problemchen" mehr auftauchten, las Scato noch einmal kurz über seine Kritzeleien und rang sich dann noch ein familiäres Lächeln ab...
    "Ich werde eine Anmerkung an Sisennas Dokumentationen hinterlegen lassen welche eine grundsätzliche Einverständniserklärung deinerseits beinhaltet. Das sollte kein Problem sein."
    Erklärte Scato und betrachtete die ersten beiden Punkte damit als erledigt, dann kam er zum dritten Punkt,
    "Den Hof werde ich natürlich umgehend übertragen lassen. Sisenna wird sich sicherlich freuen." bei der Namensgebung hatte sich Menecrates zwar nicht unbedingt ein Bein ausgerissen aber das war ja nicht Scatos Angelegenheit.
    "Betrachte es als erledigt. Kann ich sonst noch etwas für dich tun Menecrates?"

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