Silanus Ausdruck minderte seinen Zorn natürlich nicht, er schürte ihn nur, mindestens so sehr wie seine Antwort. Sein Kiefer verkrampfte sich. Inzwischen war Avianus so ziemlich das genaue Gegenteil seines Gegenübers, in seinem Gesicht konnte man problemlos seine Gefühle erkennen. Nur seine Angst würde er Silanus gegenüber nicht zeigen. Denn die hatte sich an diesem Tag schon zu gut in ihm eingenistet. Und wenn er hier versagte, stand mehr als nur Sibel auf dem Spiel.
"Waren meine Worte so missverständlich?", presste er hervor. "Sehe ich etwa so aus, als wüsste ich nicht, was ich tue?"
Dann schwieg er wieder, die ganze Zeit über, während er auf Sibel einredete, presste die Lippen aufeinander, während sich alles in ihm anspannte und seine Hände sie etwas fester hielten, als könnten Silanus' Worte alleine sie ihm bereits nehmen. Er wusste, es bräuchte ein Wunder um ihm und Sibel dauerhaft eine Chance zu geben, Silanus hatte Recht. Doch darum ging es doch überhaupt nicht mehr, oder? Er spürte, wie es auch Sibel nicht kalt ließ, doch damit, dass es plötzlich derart aus ihr herausbrach, hatte er nicht gerechnet. Die ganze Zeit über war sie Silanus gegenüber so ängstlich und leise gewesen, sodass sie ihn einen Moment lang etwas aus dem Konzept brachte. Und als seine Fassung wieder zurückkehrte, wurde es ihm nur noch mehr bewusst, was er an ihr zu verlieren hatte. Gemeinsam mit Silanus darauf folgendem Spott, brachte es ihn dazu, Sibel vorsichtig loszulassen und ein wenig zur Seite zu schieben. Nein, es ging gar nicht darum, für immer mit ihr zusammen zu sein. Er trat vor, packte Silanus am Kragen und stieß ihn grob ein ganzes Stück von sich weg. "Sie weiß genau, wie weit ich gehe und noch setze ich nur mich selbst aufs Spiel. Traurig, wie hoffnungslos, düster und leer deine Welt doch ist, natürlich verstehst du es nicht. Denn selbst wenn ich sie wahrscheinlich nie haben kann, werde ich sie trotzdem beschützen", knurrte er. "Und ich bin mir sicher, du willst nicht das Blut eines Prätorianers an deinen hässlichen Fingern kleben haben."
Der Mann musste verrückt sein. Der Iunius wollte sich gar nicht vorstellen, was einem Menschen widerfahren musste, um ihn schlussendlich derart zu verkorksen.
Horti Lolliani - Da trifft es sich ganz ungeniert
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Silanus dachte er hatte sich verhört. Ein Prätorianer? War Beroes Verrat wirklich so weit gegangen, dass sie sich mit den Schwarzröcken eingelassen hatte? Jedoch lange darüber nachdenken konnte Silanus nicht, da wurde er schon gepackt und weggestoßen sodass er einige Meter zuruck stolperte. Er konnte sich nicht mehr fangen und fiel schließlich hin.
Langsam, einem Dämon gleich erhob er sich wieder und blickte langsam zu Avianus.
In seinem Gesicht zeichnete sich ein fieses Grinsen ab, voller Vorfreude auf das was nun kommen würde.Ja du siehst wahrlich aus wie jemand der nicht weiß was er tut und nicht weiß was er getan hat!antwortete er und klopfte sich den Staub von der Tunika.
Und sei dir sicher an meinen Händen klebt schon das Blut von weit wichtigeren Personen als nur das eines Prätorianers! knurrte er zurück und das war nicht einmal gelogen.Dann rannte er plötzlich auf Avianus zu, die wenigen Meter die sie trennten überwandt er binnen sekunden um dann mit voller Wucht gegen den Iunier zu prallen. Wie gerne hätte er ihm mit dem Dolch den gar aus gemacht, aber das ging nicht. Dann musste es eben eine Prügelei werden...
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Sein Vertrauen in Silanus war erschüttert. Es war aber eigentlich nicht die Tatsache, dass Silanus auf eigene Kosten gearbeitete hatte die ihn so sehr aufregte, sondern vielmehr seine eigene Dummheit zu glauben, dass er dies nicht tun würde. Einen gewissen Verfolgungswahn hatte Askan schon immer besessen, doch nun war er der Überzeugung, dass er Silanus beschatten musste um nicht Gefahr zu laufen, irgendwann mit dem Gesicht in einer Lache und einem Messer in seinem Rücken irgendwo in der Subura gefunden zu werden. So war Askan Silanus in die Horti Lolliani gefolgt und zunächst schien sich seine Vermutung zu bestätigen. Er traf sich (so sah es zumindestens für Askan aus) mit einem Fremden und Beroe, welche er bereits kennenlernen durfte. Askan war schon dabei auf Silanus loszustürmen, doch das Gespräch der Drei entwickelte sich in eine völlig unerwartete Richtung. Das ganze sah mittlerweile nach einer verkorksten Romanze aus und hätte genausogut in einem Theater stattfinden können.
Etwas irritiert beobachtete Askan etwas Abseits das Geschehen, die Kapuze des Mantels tief in sein Gesicht gezogen. Hellhörig wurde Askan erst dann, als er das Wort Prätorianer hörte. Ab diesem Moment rang er mit sich selber, ob er Einschreiten und Silanus helfen sollte oder besser doch einfach abwartete. Wenn der Prätorianer Silanus abmurkste, dann gehörte ihm das Magnum Momentum und das damit verdiente Geld alleine. Die Versuchung war groß. Zu groß?
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Sogar Beroe war von sich selbst überrascht gewesen, als sie ihrer Wut freien Lauf gelassen hatte. Wenn sie noch etwas mutiger gewesen wäre, dann hätte sie sich Silanus sogar entgegengestellt. Doch so weit ging sie dann doch nicht. Silanus allerdings verhöhnte sie nur und wieder musste sie erkennen, dass etwas Wahres dran war, was er ihr antwortete. Doch bevor sie noch etwas entgegnen konnte, übernahm dies Avianus für sie. Er löste seinen Arm und Beroe begriff, dass er nun seinen Worten Taten folgen lassen wollte. Sachte schob er sie zur Seite und sie machte noch einige Schritte zurück.
Sie wurde nun Zeugin dessen, wovor sie sich immer gefürchtet hatte, eine offene Auseinandersetzung zwischen ihrem Geliebten und Silanus. Dabei musste sie hilflos daneben stehen.Scheinbar ließ es Silanus ziemlich kalt, dass er sich mit einem Prätorianer anlegte. Nachdem ihn Avianus gepackt hatte und weggestoßen hatte, holte er zum Gegenschlag aus. Ihre Angst hatte sie wieder voll im Griff und als Silanus sich auf seinen Kontrahenten stürzte, stieß sie einen spitzen Schrei aus. Beroe blieb nichts anderes übrig, als alles mit anzusehen. Fassungslos schlug sie ihre Hände vor den Mund.
Avianus wagte sehr viel für sie. Natürlich hoffte sie, er würde als Sieger aus diesem Kampf hervorgehen. Dann war sie endgültig frei und ihr Leben würde sich von Grund auf ändern. Was allerdings geschehen würde, wenn Silanus gewann, wollte sie sich lieber nicht ausmalen. Dann war alles verloren… -
Nichts, was er sagte oder tat, hatte die gewünschte Wirkung. Avianus bekam so langsam das Gefühl, dass Silanus sich nicht einfach verscheuchen ließ, sondern die Sache hier noch ein ganzes Stück länger dauern würde wenn er Pech hatte. Selbst die Tatsache, dass er ein Soldat der Garde war, trieb Silanus sein Grinsen nicht aus.
Mit einem Gegenangriff hatte er eigentlich gerechnet, aber nicht auf die Art und Weise. Und was Sibels Peiniger an Masse fehlte, machte er offenbar mit Schnelligkeit wett. Der Iunier hatte keine Chance sein Gladius zu ziehen, bevor Silanus mit aller Kraft gegen ihn rammte, ihn damit zu Boden riss und gleichzeitig für einen Moment jegliche Luft aus seinen Lungen gepresst wurde. Nur mit Mühe konnte er ein Husten zurückhalten. Sibels Schrei im Hintergrund musste er widerwillig ignorieren.
Ohne länger zu zögern umfasste er mit einem Arm Brust und Schulter seines Gegners und begann, seine Faust mit roher Gewalt in Silanus' Eingeweide zu rammen. Nein, er dachte nicht mehr nach. Er tat nur noch, was er gelernt hatte, vertraute auf seine Reflexe und versuchte eventuelle Schmerzen zu verdrängen. Etwas anderes blieb ihm ohnehin nicht übrig. -
Zum Glück hatte Silanus an diesem Tag nicht all zuviel gegessen, denn die Schläge des Iuniers hätten sonst recht unangenehme Folgen gehabt. So allerdings waren sie zwar Schmerzhaft, aber noch aushaltbar. Sein Gegner hatte Silanus an Arm und Schulter gepackt, was es für Silanus schwer machte sich zu bewegen! Das musste sich dringend ändern!
Mit einer schnellen Kopfbewegung, welche das Ziel hatte die Nase seines Kontrahenten zu treffen versuchte sich Silanus aus dem Griff zu befreien, was ihm auch gelang. Wenn Silanus in einer Schlägerei festgehalten wurde hatte er aufgrund seiner mangelnden Körpermasse recht schlechte Karten. Seine Stärke lag in vielen schnellen Schlägen und dem sehr schlecht ausgeprägten Schmerzempfinden.
Nun da er sich befreit hatte konnte er mit seinen schnellen Faustschlägen beginnen.Mittlerweile hatten die beiden die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf sich gezogen, aber Silanus hatte wirklich nicht die Zeit sich darüber Gedanken zu machen, weshalb er auch nicht Askan bemerkte, da ihm auch der Iunier ganz gut zusetzte...
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Als Silanus Kopf ihn mitten ins Gesicht traf, zuckte er kurz zusammen, genug, um seinem Gegner die Möglichkeit zu geben, sich zu befreien. Er hob schützend eine Hand um sich behelfsmäßig vor den weiteren Schlägen zu schützen die dann folgten, während sich in seinem Gesicht dumpfer Schmerz ausbreitete. Nicht so heftig, wie bei seiner gebrochenen Nase in Vicetia, und doch so unangenehm bekannt. Er hatte kaum die Chance, richtig zurückzuschlagen.
Erst als es ihm doch noch gelang, eine von Silanus Händen zu packen, hatte er genug Zeit, ihm einen anständigen Haken zu verpassen und seinen Hals zu packen. Ob sich Silanus wohl ähnlich gefühlt hatte, wie er jetzt? Er fühlte sich gut. Und das wiederum brachte ihn dazu, sich schrecklich zu fühlen. In Vicetia war es anders gewesen, kein Groll gegen irgendjemanden auf der anderen Seite des Schlachtfelds hatte ihn in die Schlacht geführt, es waren vor allem Befehle gewesen. Er hatte nur getan, was man ihm gesagt hatte, das hier dagegen war etwas Persönliches. -
Der Kampf der beiden Männer war nun im vollen Gange. Die beiden schenkten sich absolut nichts und gingen mit voller Härte aufeinander los. Im Augenblick schien noch alles offen zu sein und ein Sieger war noch lange nicht ermittelt. Beide hatten genug Wut in sich und würden auch ganz sicher bis zum Letzten gehen. Derjenige, der den Siegerdavon tragen würde, dem würde Beroe zufallen. Dass einer der beiden aufgeben würde, war so gut wie ausgeschlossen. Derjenige, der das längere Durchhaltevermögen besaß, war hier eindeutig im Vorteil.
Beroe zuckte immer wieder zusammen, wenn Silanus Schläge wieder einmal Avianus´ Nase trafen. Wahrscheinlich würde der Kampf damit enden, dass seine Nase wieder gebrochen war. Doch wenn er es schaffen würde, Silanus zu vertreiben, dann…
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[Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img845/296/centurio87.jpg]
Kaeso Sellius TudicianusEs gab Aufruhr , irgend etwas war im Gange.
Es hatte sich eine mehr oder midner größere Ansammlung gebildet.
Die Gruppe der Cohortes Urbanae die in diesem Abschnitt Roms heute patrouillierte, hatte den Aufruhr mittlerweile auch bemerkt.
Aus der Ferne schaute sich der Optio das Geschehen an, wieder einmal schlug sich offenbar der Pöbel den Kopf ein.
Der anführende Optio schaute weiter in die Richtung, wartete ersteinmal ab.
Sim-Off: Gemäß Absprache editiert
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Die Urbaner auf dem Markt hielten sich noch zurück und Ahenobarbus hielt sich unterdessen an seinen "Klienten" der beraubt wurde, auch wenn er sich offensichtlich inzwischen auch mehr für die beiden Schläger interessierte als für den Dieb...
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Die Taktik des Silanus war angesichts der Lage, in der er sich befand, gut gewählt. Er vertraute auf seine Schnelligkeit und die Wirkung schnell gesetzter Schläge. Doch an diesem Tag war dies nicht genug, denn auch wenn der Prätorianer sich plagte, in Sachen körperlicher Kraft war Iunius dem Silanus überlegen. Und dies sollte nun der Peregrinus mit dem Haken und dem Griff nach dem Hals zu spüren bekommen...
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Und wie sein Haken gesessen hatte, so sehr, dass sich bei einem zweiten Schlag in seiner Faust ein stechender Schmerz ausbreitete. Sein Kontrahent schlief derweil ebenfalls nicht, sodass der Iunier es für das beste hielt Silanus bei der nächstbesten Gelegenheit von sich zu stoßen. Im nächsten Moment hatte er sich aufgerappelt und seine Hand lag am Griff seines Schwertes. Avianus zweifelte daran, dass Silanus sich davon beeindrucken lassen würde, dennoch hoffte er darauf, auch wenn in ihm alles danach schrie, den Mann auf der Stelle zu töten und ihm die Wut noch immer ins Gesicht geschrieben stand.
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