http://www.kulueke.net/pics/ir/ludimediocres_arena.png
In Anbetracht seiner klammen Wirtschaftslage blieb dem amtierenden Aedil Titus Duccius Vala kaum etwas anderes übrig, als seine Not zur Tugend zu machen und mit dem zu arbeiten was er hatte. Das war beileibe nicht wenig, nein, aber in den Sphären in welchen er sich mittlerweile bewegte war das ein Tropfen auf den heißen Stein. Auf den sehr heißen Stein, denn nach den Entbehrungen der Bürgerkriegszeit hatte Rom ein wenig Zerstreuung durchaus nötig. Der Schlund, den es zu stopfen galt, war für Valas Mittel viel zu groß... weshalb sich in den Verhandlungen mit seinem Amtskollegen schnell herausstellte, dass Valas Rolle eine weitaus geringere sein würde.
Bei den großen Spielen, die das Volk Roms in seiner Amtszeit genießen durfte, glänzte Vala also vornehmlich durch Anwesenheit und sowas wie guten Willen, gezahlt wurden sie durch seinen vermögenden patrizischen Gegenpart. Allerdings ließ der plebeische Aedil sich nicht lumpen, und versuchte das beste aus seiner derzeitigen Situation zu machen. Was vor allem hieß: kaschieren, dass er quasi pleite war, und dass er so nicht in der Lage war fette Spiele abzuhalten.
Da kam ihm die Idee seines Tiros gerade recht, Rom einfach das ganze Jahr hindurch mit kleineren Veranstaltungen zuzupflastern und alles danach aussehen zu lassen, als wäre es Absicht. Was dazu führte, dass sein Tiro und Vala selbst nicht nur einmal eine riesige Veranstaltung zu organisieren hatten, sondern ununterbrochen in Verhandlungen mit Veranstaltern waren. Dabei war relativ schnell klar geworden, dass er sich in Sachen Pferderennen komplett heraushalten musste, da die damit verbundenen Ausgaben seine Möglichkeiten partout überstiegen.
Das Ergebnis waren also vornehmlich Gladiatorenkämpfe, die immer wieder unter dem Namen des plebeischen Aedils angekündigt wurden. Aber auch hier musste Vala sparen, immerhin galt es über das ganze Jahr hinweg immer wieder solche Veranstaltungen aufzuziehen.
Das Ergebnis waren Gladiatorenkämpfe des Kreisliga-Äquivalents, welche nie im großen Theatrum Flavium stattfanden, sondern immer in den kleineren Arenen die Rom zu bieten hatte und meist nur wenigen hundert Zuschauern Platz boten.
Die Qualität der Gladiatoren, die da gegeneinander antraten, zeigte sich zum Beispiel an den Spielen zu den Mamuralia, die Vala veranstaltete. In der Holzarena des Plabulus Secundus musste der Veranstalter mit sichtbaren Zahnschmerzen beobachten, wie sowas ähnliches wie ein Secutor sowas ähnlichem wie einem Retiarius hinterherstakste, der sein Netz schon recht früh im Kampf hilflos verpfeffert hatte und jetzt Reißaus vor dem nun deutlich überlegenden Secutor nahm. Offensichtlich hatte der freie Lannista, der Vala seine Männer angeboten hatte, schamlos in der Beschreibung der Fähigkeiten derselben übertrieben und ihm hier einfach ein paar gerüstete Sklaven angedreht. Sowieso schien es heute eher eine Komödie zu sein als ein ernstzunehmendes Gladiatorengeplänkel auf Leben und Tod. Schon die Tierhatz zu Beginn hatte ihren Namen nicht kaum verdient, hatte man schließlich einfach nur ein paar Straßenköter auf ein paar Hühner losgelassen die gackernd durch die Arena stoben und die Hunde nicht nur einmal über sich selbst fielen bei der Jagd nach dem Federvieh.
"Erinnere mich daran, nicht noch einmal mit diesem Lannista zusammen zu arbeiten...", brummte Vala zu seinem Tiro, dem das ganze schon jetzt unsäglich peinlich war und der am liebsten komplett in seinem Stuhl versinken wollte, "...vielleicht sollten wir beim nächsten Mal hundert Sesterzen mehr investieren."
Als kleine SimOff-Info: wir werden hier mehrere kleine Spiele in ein oder zwei Postings abarbeiten um klarzustellen, dass halt das ganze Jahr hindurch kleinere 'Spiele' veranstaltet wurden. Exemplarisch wird dann in einem anderen Thread eine solche Veranstaltung genauer ausgeführt... in einer Woche, oder so. Wer sich jetzt schon SimOn über atemberaubend schlechte Spiele mockieren möchte, sei herzlichst eingeladen das hier zu tun.