Wir hatten uns kaum ein paar Schritte von der flavischen Ausflugsgesellschaft entfernt, da fing mein Gefangener auch schon zu jammern an. „Bitte drück mir die Klinge nicht so dicht an meine Kehle, sonst verletzt du mich noch!“, bat er mich mit seinerweinerlicher Stimme um Nachsicht. Doch wenn er glaubte, er konnte damit bei mir auf Mitleid hoffen, war er leider an der falschen Adresse.
„Bitte drück die Klinge nicht so dicht an meine Kehle,“ begann ich ihn nachzuäffen. „ Halt die Klappe, du dämliche Mimose! Das hast du dir selbst zuzuschreiben!“ Wieder versetzte ich ihm einen weiteren Stoß in seinen Rücken. Zu gerne hätte ich das Messer noch ein wenig dichter an seine Kehle gedrückt. Aber das hätte dann nur eine riesen Sauerei gegeben und ich hatte ja gehört, was Scato und Fusus gesagt hatten. Während ich also den Gefangenen in Schach hielt, hielt Lupus Ausschau nach ein paar Ordnungshütern.
Eines hatte es ja für sich, den Kerl mit dem Messer an seiner Kehle durch die Stadt zu treiben. Alle Leute, die uns entgegen kamen, machten einen großen Bogen um uns oder verdufteten gleich ganz.
So machte es auf einmal richtig Spaß, durch die Gassen von Rom zu laufen. Es gab kein Gedränge mehr, man musste nirgends warten und offenbar sorgten wir auch für mächtig Gesprächsstoff bei den Leuten.
(Nicht ganz) planlos durch Rom | Wo bitte geht´s hier zur Stadtwache?
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Da dieses Thema offenkundig angesprochen wurde in allen Ecken, war es nur eine Frage der Zeit, dass die Patrouille von Ahenobarbus diese prekäre Lage ebenfalls mitbekam.
So machten sie sich daran die Personen ausfindig zu machen und den armen Mann aus seiner Not zu erlösen. Kurz nach einer weiteren Ecke sahen sie die Geisel und seinen Peiniger, der scheinbar auch noch Spaß daran hatte.
"Lass das Messer fallen und entferne dich von dem Mann!" schrie auch schon Ahenobarbus als er sich den beiden näherte, er hatte den anderen extra noch gesagt sich zuerst zurückzuhalten, am ende sah sich der Entführer noch so in die Ecke getrieben, dass er ihm die Kehle durchschnitt. -
Verdammt und zugenäht, jedes Mal wenn du keinen römischen Soldaten gebrauchen konntest, war eine ganze Horde zu Stelle, aber wehe du warst auf der Suche nach einem… tja, dann konntest du dir einen Wolf suchen!
In dieser ungewohnten Haltung bekam ich langsam Rückenschmerzen. Mein Begleiter Lupus, der schön neben mir her trabte und mich manchmal mit seinem dämlichen Grinsen strafte, sollte derweil die Augen offen halten und einen von der Stadtwache herbeirufen, falls denn einer auftauchte. Bisher hatte er allerdings wenig zu tun gehabt.Doch plötzlich, wie aus dem Nichts tauchte eine ganze Patrouille auf… (wie ich schon sagte, wenn sie kommen, dann immer in Horden!). Zielstrebig hielten wir auf sie zu. Ich wollte ja endlich diesen Kerl los werden!
Aber was war das?! Entweder hörte ich nicht richtig oder irgendwie bekamen die Jungs von der Stadtwache die Situation gerade völlig in den falschen Hals. Zu guter Letzt nutzte mein Gefangener auch noch die Gunst der Stunde und fing laut zu krakeln an. „Hilfe! Helft mir der Kerl will mich umbringen!“ Daraufhin blieben wir stehen und ich versetzte dem Kerl einen richtig ordentlichen Tritt, auf das er jaulte, wie ein Hund.
„Willst du wohl die Schnauze halten, du Mistkerl!“, schrie ich ihm noch ins Ohr. Allerdings das nutzte auch nicht mehr viel. Denn die netten Herrn in Uniform waren bereits da, bereit loszuschlagen. Doch zuvor wollten sie noch etwas plaudern.„Einen feuchten Kehricht werde ich tun! Der Kerl ist ein Verbrecher!“, antwortete ich.
So langsam rutschte mir das Herz in die Hose (wenn ich doch nur welche angehabt hätte!). Panisch sah ich zu Lupus hinüber, der wohl damit auch nicht unbedingt gerechnet hatte. „Mach doch was, Lupus!“ , schrie ich ihn an.
„Was soll ich denn machen?!“, schrie er vorwurfsvoll zurück.Sim-Off: Lupus wird mit der freundlichen Genehmigung seines Besitzers mitgesimmt.
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Moment mal... der bedrohte soll der Verbrecher sein? Das ergibt überhaupt keinen Sinn... aber vielleicht kann ich das ausnutzen dachte Ahenobarbus einen Moment lang nach. Er deutete seinen Kameraden ebenfalls zu kommen und meinte schließlich zu dem Entführer "Nimm trotzdem das Messer runter, wenn er der Verbrecher ist übernehmen wir ab hier und ihr könnt dann mitkommen um eure Aussage gegen ihn zu machen."
Hoffentlich klappt das auch so wie ich mir das denke... schließte der Domitier gedanklich noch ab, während die anderen Urbaner bereits zu ihm aufgeschlossen hatten. -
Nach dieser äußerst hilfreichen Antwort meines verehrten Mitsklaven Lupus, traf ihn ein vernichtender Blick meinerseits. Wenn Blicke töten könnten, wäre er spätestens jetzt von seinem elendigen Dasein befreit gewesen. Doch leider blieb diese Wirkung aus und außerdem, ich musste handeln und konnte mich nicht mit irgendwelchen Unwichtigkeiten aufhalten.
Einer der Urbaner hatte anscheinend doch den größeren Durchblick und schien zu begreifen, wer hier der Gute und wer der Böse war. Mir fiel ein mächtiger Stein vom Herzen. Gerade noch hatte ich befürchtet, dass man uns für die Kriminellen hielt. Also ließ ich langsam das Messer sinken, hielt den Kerl aber immer noch mit meiner anderen Hand fest, nicht dass er am Ende doch noch entwischte.
Als das Messer weit genug von seiner Kehle entfernt war, ging alles sehr schnell. Für meine Begriffe zu schnell!
„Den Göttern sei Dank, dass ihr hier seid! Dieser Mann hier wollte mich ausrauben und als ich ihm sagte…“
Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, wie dieser Mistkerl zu reden begann. Wenigstens konnte ich ihm noch einmal einen ordentlichen Tritt verpassen, so dass er diesmal vor mir zu Boden ging. „Halt deine Klappe, du Lügenmaul!“, schrie ich noch hinterher. -
Sobald der Gefangene den Tritt abbekam rief Ahenobarbus "Zugriff!" woraufhin 2 der bei ihm stehenden Urbaner und er selber dem Entführer entgegenrannten und so zu Boden rissen, der Rest half dem Mann auf dem Boden und kümmerten sich um den Komplizen des Kriminellen.
"Ihr beide kommt jetzt erstmal mit in die Castra, von dort aus könnt ihr die schöne Welt hinter Gittern betrachten." sagte Ahenobarbus zu den beiden nun ihrerseits Gefangenen und an den anderen gewandt meinte er "Alles in Ordnung? Wenn es genehm ist würden wir dich auch erst noch mit zur Castra nehmen, dort kannst du dann deine Aussage gegen die beiden machen, auch wenn wir alle die Situation bereits selbst gesehen haben." -
Ich wusste nicht, wie mir geschah, als sich plötzlich einige der Urbaner auf mich stürzten. Auf mich! Sie überwältigten mich, ich ging zu Boden und konnte gerade noch zusehen, wie sie dem eigentlichen Verbrecher behilflich waren. „Lasst mich los!“ schrie ich. „Ihr habt den Falschen!“ Aber es nützte nicht viel.
Offenbar hatten sie sich auch Lupus bemächtigt, der allerdings nur wenig Widerstand leistete. „Ihr macht einen Fehler! Wir sind Sklaven des ehrenwerten Flavius Scato. Dieser Mann hat unseren Herrn angegriffen!“ sagte er nur, als man ihn in Gewahrsam nahm. Dabei strahlte er eine Ruhe und Gelassenheit aus, als ob er genau wusste, dass lediglich die Erwähnung seines Herrn genügte, um ihm vor Schlimmerem zu bewahren.
Unser ehemaliger Gefangener strich sich derweil den Staub von der Tunika, nachdem die Urbaner ihm aufgeholfen hatten und würdigte uns keines Blickes mehr. „Vielen Dank!“, sagte er. „Ich habe euch mein Leben zu verdanken!“ Bei der Bitte, die Stadtwache doch in die Castra zu begleiten, zeigte er sich weniger kooperativ. „Oh, eigentlich war ich auf dem Weg zu einem wichtigen Termin, als diese Strolche mich überfielen. Wenn ich mich spute, schaffe ich es noch, meinen Termin wahrzunehmen. Es wäre doch sicher auch in Ordnung, wenn ich danach erst zur Castra komme?“
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"Hmmm... Wenn ihr tatsächlich zu Scato gehören solltet, werde ich einfach vorerst einen von euch laufen lassen und den anderen mitnehmen... Und was dich betrifft, du musst dann eben deinen Termin verschieben. Festnehmen!" sagte Ahenobarbus als er das über Flavius Scato hörte und ließ den anderen in gewahrsam nehmen, nicht das er danach doch noch den wahren Verbrecher laufen lässt... Sollte Scato nicht auftauchen würden sie einfach den Komplizen suchen und zu seinen Freund in den Knast werfen und den anderen wieder laufen lassen.
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Tja, und offenbar war Lupus’ Rechnung aufgegangen. Als der Name unseres Dominus gefallen war, ließ der Urbaner plötzlich mit sich reden und wollte einen von uns gehen lassen. Allerdings hatte ich das dumpfe Gefühl, dass nicht ich es sein würde, den er laufen ließ. Und bei dem Gedanken auf Lupus´Wohlwollen angewiesen zu sein, gefiel mir gar nicht!
Aber wenigstens bekam ich eine kleine Genugtuung, als er auch den wahren Verbrecher einkassierte. Der wehrte sich natürlich mit allen Kräften gegen seine Festnahme.
„He, was soll das? Das hier sind die wahren Schuldigen! Ich bin unschuldig!“ Aber das nützte ihm nichts. -
"Also Sklave... geh zu deinem Dominus und berichte ihm hiervon, solltest du nicht mehr auftauchen werden wir dich suchen... und wir werden dich früher oder später finden." sagte noch Ahenobarbus zu Lupus bevor er sich wieder seinen Mannen zuwandte "Alles klar, lasst uns die beiden ins Gefängnis werfen." daraufhin ging es im Gleichschritt zurück zur Castra und damit für die Gefangenen in den Kerker.
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Nach dieser Ansage des Urbaneres verdrückte sich Lupus mit seinem dämlichen Lächeln, das ihm eben zu Eigen war. Irgendwie beschlich mich das Gefühl, dass es ihm Spaß machte, was gerade mit mir geschah. Mir blieb nichts anderes übrig, als mich von der Stadtwache abführen zu lassen, um anschließend im Carcer zu landen.
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