MVH et MID - Von Amts wegen...

  • Der Ianitor führte den Decemvir ins Atrium. Nicht, daß der junge Iulius den Weg nicht gekannt hätte, der Klient war ja schon oft genug hier um allein herzufinden. Aber es machte doch einen schöneren Eindruck, wenn der Ianitor ihn begleitete... und dann kurz verschwand, um den Hausherrn vom Besuch zu benachrichtigen.


    Sim-Off:

    [SIZE=7]Diese Textidee wurde unverschämterweise von hier geklaut...[/SIZE]

  • Von der Eingangspforte der Villa kommend betrat der iulische Klient des vinicischen Hausherrn also einmal mehr das ansehnliche Atrium des consularen Anwesens, wo es glücklicherweise einmal mehr zunächst zu warten galt. So nämlich hatte Dives die Möglichkeit in Gedanken nochmals durchzugehen, wie er wohl das nicht ganz einfache Thema des Todes hier am besten zur Sprache brächte. - Hoffentlich war auch der Neffe des Hungaricus anwesend, auf dass der Decemvir diese Geste persönlicher Anteilnahme hier nicht noch ein zweites Mal würde anstrengen müssen, hatten derlei Besuche doch stets einen nicht ganz angenehmen, weil mortalen Beigeschmack...

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    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Etliche Momente später kam der Hausherr ins Atrium, wie immer leicht humpelnd mit dem Gehstock und dieses Mal ein wenig grummelnd, weil er schon wieder vergessen hatte, dem Ianitor anzuschaffen, daß er die Gäste direkt ins Officium bringen sollte...


    Salve Iulius. Ich habe dich heute morgen vermisst bei der Salutatio. begrüßte er den Decemvir mit einem feinen tadelnden Unterton.

  • "Salve, mein Patron!", grüßte Dives zunächst zurück. "In der Tat bedauere auch ich, dass ich es nicht geschafft habe. Doch als dank deiner großen Unterstützung nicht nur gewählter Vigintivir, sondern auch in meinem Wunschcollegium eingesetzter Decemvir habe ich derzeit einfach ziemlich viel zu tun.", erklärte er, wenngleich ihm diese Antwort selbst kaum ausgesprochen wenig glaubhaft erschien. Denn immerhin hatte er es ja ganz offenbar geschafft dennoch jetzt hier zu sein - warum also nicht durch vertauschen zwei Termine schon früher?
    "Zudem erschien es mir nicht ganz passend und angemessen dich mit meinem heutigen Anliegen zwischen all deinen übrigen Klienten zu behelligen. Wenn du so willst, komme ich heute nämlich nicht nur als dein Klient, sondern auch als amtierender Decemvir stlitibus iudicandis zu dir.", womit wohl relativ offenkundig sein dürfte, worum es ging. "Sag, ist dein Neffe, der Sohn deines Bruders Vinicius Lucianus, ebenfalls hier?" Denn man musste ja nicht alles unnötig doppelt sagen.

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    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Der angesprochene Patron winkte grinsend ab. Schon gut, Iulius. Amtsträger sind bei mir von der täglichen Salutatio dispensiert. Wobei er nicht dazusagte - weil es ohnehin klar war - daß niedere Ränge wie Agrimensor oder gar Scriba natürlich nicht darunter fielen.


    Der Grund des Klientenbesuches war jedoch weniger amüsant. In dem Fall begleite mich in mein Officium, das sollte im Atrium nicht besprochen werden. Er drehte sich um und wandte seine Schritte gen das eben besprochene Zimmer. Dank seines steifen Beines und der damit verbundenen Langsamkeit brauchte er sich ja nur selten darum zu kümmern, ob der jeweilige Begleiter seinen Schritten folgen konnte.


    Wenige Momente später waren sie im Officium eingetroffen und Hungi nahm hinter seinem Schreibtisch Platz. Mein Neffe ist zur Zeit nicht im Haus. Er trifft Vorbereitungen für seine Abreise. Aber du kannst mit mir ruhig alles besprechen.

  • Der Teil mit der Dispensation aller offenkundig nur höheren Amtsträger von der täglichen Salutatio war in der Tat gut zu wissen, wie sich der Iulier gleichsam schalt derlei nicht bereits bei seiner letzten Salutatio vor Amtsübernahme in Erfahrung gebracht zu haben. Doch viel Zeit zum Grübeln darüber blieb nicht, da es sodann hieß dem consularen Hausherrn in dessen Officium zu folgen.


    "Nun, dann möchte ich zu dir auch stellvertretend für deinen Neffen sprechen.", erklärte Dives in den Arbeitsräumlichkeiten des Viniciers angekommen. "Ich bedauere zutiefst euren Verlust nicht nur deines Bruders Vinicius Lucianus, sondern auch den deiner Schwägerin Vinicia Petronilla und ich hoffe für sie und euch, dass die beiden mittlerweile zweifellos verdient die von den Lasten des Lebens unbeschwerten Freuden des Elysiums erfahren dürfen. Und eingedenk der sicherlich zahlreichen Erinnerungen, die deinem Neffen und dir von deinem Bruder und deiner Schwägerin bleiben, möchte ich noch einen Satz hinzufügen, der dich hier und heute hoffentlich noch nicht zu früh erreicht: Wir sollten nicht klagen, dass sie von uns gegangen sind, sondern in jeder Hinsicht dankbar sein, dass wir sie hatten.", erklärte der Iulier mit einer Miene, die seine Anteilnahme ausdrücken sollte.


    "Nichtsdestotrotz gehört es zu meinen Pflichten als Decemvir, dass ich bezüglich deines Bruders Vinicius Lucianus an deinen Neffen Vinicius Massa gewandt frage, ob jener aufgrund des Fehlens eines entsprechenden Testaments gewillt ist, den Nachlass seines Vaters gemäß gesetzlicher Intestaterbfolge anzutreten; wie ich deine Schwägerin Vinicia Petronilla betreffend sowohl an dich, als auch deinen Neffen Vinicius Massa gewandt fragen muss, ob ihr beide zu gleichen Teilen auch ihren Nachlass gemäß gesetzlicher Intestaterbfolge annehmt." Das Hätte-Wenn-und-Würde im Falle der Ablehnung beider Erbschaften müsste der Decemvir einem juristisch topversierten Consular sicherlich kaum erklären, sodass er es an dieser Stelle auch erst einmal nicht tat. Im Zweifelsfall schließlich könnte er derlei immernoch nachschieben mit der einhergehenden Frage, ob sich der Senator bei seiner Entscheidung auch wirklich sicher wäre.

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    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Ich danke dir für deine Worte. Der Tod seines Bruders war ihm tatsächlich ein Verlust, der Tod seiner Schwägerin eher weniger. Sie lebte zwar hier und sie trafen sich auch... aber das war es auch schon. Er hatte sie aus Gründen der familiären Fürsorgepflicht aufgenommen, doch ihre Beziehung war sehr oberflächlich geblieben. Dies zu bedauern war jetzt natürlich vollkommene Zeitverschwendung.


    Gut, dann sage ich dir sowohl in meinem Namen wie im Namen meines Neffen, daß wir das Erbe annehmen. Für die Anteile meiner Nichten Pietas und Sabina* fungiere ich selbstverständlich als Tutor. Er nahm nicht an, daß es sich dabei um größere Summen handelte. Seine Schwägerin hatte sicher nicht viel Geld gehabt, sonst hätte sie sich ein eigenes kleines Anwesen geleistet und Massa hatte ihm erzählt, daß Lucianus seinem Sohn das meiste an Geld, Gut und Betriebe bereits vor seinem Tode übergeben hatte.


    Sim-Off:

    *NSC.

  • Dives nickte ob der Reaktion seines Gegenübers etwas erleichtert.
    "Dann werde ich gleich im Anschluss Entsprechendes veranlassen, um dir und deinem Neffen schnellstmöglich zu euren Erbschaften zu verhelfen.", erklärte der Decemvir sodann diese beiden Dinge betreffend und überging, obgleich er ihn durchaus zur Kenntnis genommen hatte, den Kommentar zu den beiden Vinicierinnen. *


    Sim-Off:

    * SimOff bleiben die schließlich, wie du schon schriebst, zwei NSCs, die folglich - Tutor hin oder her - SimOff nicht erbberechtigt sind. :P But nice try. ^^


    "Ferner", begann er nach einer längeren Pause dann hörbar ein anderes, positiveres Thema anschneiden wollend, "bin ich neben meiner eher unangenehmen Pflicht aber auch hier, um mich für deine Unterstützung im Senat zu bedanken, die es mir überhaupt erst ermöglicht im meiner derzeitigen Position hier vor dir zu stehen. Ich weiß, ich bin dein Klient, worüber ich mehr als froh bin, und du ich weiß, dass auch dir letztlich mein Vorankommen nutzt. Dennoch möchte ich, dass DU weißt, dass ich dies nicht als Selbstverständlichkeit verstehe und nach Kräften versuchen will, dein vor dem Senat in mich gesetztes Vertrauen auch zu rechtfertigen.", bekundete er ein wenig überleitend von seiner Amtspflicht zu einer Frage, die an sich eigentlich fast bereits wieder eine Bitte war:
    "Dabei fällt mir ein, dass du bei den Kandidaturen sicherlich auch jene beiden meines entfernten Neffen Decimus Aquila und meines guten Freundes Tiberius Lepidus verfolgt haben wirst. Insbesondere im Vergleich mit diesen beiden fiel mir etwas unangenehm auf, dass mir etwas fehlt, das die haben: Einen absolvierten Cursus Iuris.", machte Dives ein zweifelndes Gesicht. "Meinst du, dass du diesen Centenius Fulvus an der Schola Atheniensis vielleicht davon überzeugen könntest, dass er auch mich diesen Cursus ablegen lässt, damit ich Decimus Aqulia und Tiberius Lepidus hier als dein Klient weniger nachstehe? Man weiß ja, dass der Centenier sonst nur hauptsächlich Senatoren mit Aussicht auf eine Kandidatur zum Praetor annimmt...", erklärte der Iulier seinen Wunsch und hoffte natürlich auf eine Zusage von seinem Patron.

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  • Sim-Off:

    Simon sind sie aber hier... und somit ihre Erbberechtigung nicht per se ausgeschlossen, auch wenn sie nix aus der Wisim kriegen. ;)


    Hungi nickte zum Zeichen seines Einverständnisses bezüglich der Erbschaften.


    Offensichtlich hatte sein Klient noch etwas auf dem Herzen, da er noch sitzenblieb. Dafür ist ein Patron da. Ich gehe nämlich davon aus, daß du mich nicht enttäuschen wirst. entgegnete er der kleinen Dankesrede des Iuliers, und durchaus motivierend gemeint.


    Das Thema, das dann sein Klient anschnitt, kam ihm jedoch bekannt vor. Darüber haben wir doch schon mal gesprochen, oder? Ich meine mich zu erinnern.

  • Tatsächlich war das Thema nicht ganz neu, sodass Dives etwas zögerlich nickte.
    "In der Tat haben wir vor den Wahlen bereits einmal darüber gesprochen. Damals hattest du mir abgeraten davon, weil der Cursus Iuris schlicht keine Voraussetzung für das Vigintivirat ist und ich auch so bereits genügend qualifizierende Argumente zur Kandidatur auf meiner Seite hatte.", machte er eine kurze Pause, die das kommende 'Aber' bereits ankündigte. "Jedoch hat sich seither die Situation geändert, wie ich meinen will. Denn jetzt weiß ich um die absolvierten Cursus zum Beispiel der beiden angesprochenen amtierenden Vigintiviri. Du wirst mir zweifellos darin zustimmen, dass sie mir, deinem Klienten, damit in diesem speziellen Punkt etwas voraus haben. Das mag zwar für die aktuellen, wie kommenden Aufgaben noch keine notwendige Voraussetzung sein, doch einen Vorteil bedeutet es dennoch für sie... jedes Mal erneut. Denn schon zu diesen Kandidaturen haben sie diesen Punkt ja angeführt, nicht?", versuchte der Iulier seine Position darzulegen und klarzumachen, dass er wenig begeistert von der Aussicht war, dass ihn auch zukünftig stets dieser Punkt von unter anderem Decimus Aqulia und Tiberius Lepidus negativ unterscheiden würde.
    "Nicht zuletzt vermögen sie sich mitunter einen Namen als Advocati zu machen versuchen. Mit einem so gewonnenen Ansehen würde ich auf anderen Gebieten wohl kaum angemessen mithalten können..." Nicht dass der Decemvir vorhaben würde jemanden zu verklagen oder einen Freund oder Klienten hätte, der dringend einen Verteidiger bräuchte. Doch manchmal war es eben auch einfach gut zusätzliche Optionen zu haben und damit gegebenenfalls besser und effektiver reagieren zu können.

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  • Der vinicische Hausherr grinste leicht. Dachte ich mirs doch. murmelte er leise vor sich hin. Er ließ seinen Klienten in Ruhe ausreden, doch gönnte er sich danach keinen Moment der Überlegung, sondern redete gleich frei heraus. Die Situation hat sich meines Erachtens nicht verändert. offenbarte Hungi gleich zu Beginn seine konträre Sicht. Kurse bedeuten wenig. Denn die pure Absolvierung bedeutet nur, daß man in der Schola gesessen ist. Mehr nicht. Und die Herrschaften müssten ja seinerseits noch beweisen, daß sie das Gelernte tatsächlich verstanden haben... und das wiederum kommt nur mit der Praxis. Und diesen Nachsatz konnte er sich nicht verkneifen: Den sie nicht haben. Und zumindest in nächster Zeit auch nicht haben werden.

  • Die Worte, dass Kurse wenig bedeuten würden, aus dem Munde eines einst selbst (soweit Dives wusste) an der Schola Atheniensis lehrend Tätigen zu hören, war in der Tat doch... interessant.
    "Damit, mein Patron, dass vor dem Gewinn von größerem Ansehen durchaus noch die praktische Anwendung der Materie steht, magst du zweifellos recht haben. Doch vor jeder praktischen Anwendung wiederum steht nach unseren hohen Gesetzen nun einmal auch die Theorie - und zwar die von einem Lehrenden der Schola Atheniensis geprüfte Theorie.", zeigte der Iulier auf, wo hier der Hamster humpelte. "Folglich werden sie in nächster Zeit mit ihren Ämtern, die sie ausfüllen, vielleicht keine Zeit für eine publikumswirksame Anwendung ihres geprüften iuristischen Wissens haben. Doch insbesondere Tiberius Lepidus, der als Patrizier kein Tribunat ableisten muss, wird hernach ein ganzes Jahr Zeit haben, um sich hier seine Lorbeeren als Advocatus zu sammeln. Und dahingegen soll _dein_ Klient mit noch nicht einmal einem absolvierten Cursus Iuris dastehen?", endete der Decemvir mit einer eher vorsichtig zweifelnd intonierten und keineswegs vorwurfsvollen Frage. Dass er nämlich kaum damit rechnete, sich während seines eigenen Tribunats groß militärisch hervorzutun, verschwieg er dabei. Er sah seine Stärken wesentlich ziviler angesiedelt.

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  • Na sein Klient fuhr ja ganz schwere Geschütze auf.


    Bist du dir denn so sicher, daß der Tiberier kein Tribunat ableisten wird? Mir ist es bisher so vorgekommen, daß nur ganz wenige Patrizier sich auf ihr Recht beriefen, in Rom bleiben zu können. Eher schien es mir, als ob sich auch die patrizische Jugend militärisch profilieren wollten. Wenn sie auch meist irgendwelche Schreibarbeiten tätigten oder gerade mal als persönliche Adlati der Legati fungierten, und letzteres auch nur mit persönlichen Beziehungen zu eben jenem Legatus.


    Ich persönlich bin ja auch der Meinung, daß der Cursus Iuris noch nicht notwendig ist. Hat dir aber dieser... wie hieß er nochmal? ... einen Grund gesagt, warum er nur solche Senatoren abprüft?


    Sim-Off:

    10 Jahre IR nun auch für mich. Wo ist die Zeit nur hin?

  • Sim-Off:

    Gratulation zum Jubiläum! 10 Jahre sind ja schon fast ein halbes Leben... zumindest für mich. :P:D


    In der Tat versuchte Dives an dieser Stelle durchaus in die Waagschale zu werfen, was er hatte - letztlich aber nicht nur zu seinen eigenen Gunsten, sondern auch im Sinne seines Patrons.
    "Nun, so wie ich Tiberius Lepidus kennengelernt habe, gehe ich in der Tat davon aus, dass er sich hier auf sein patrizisches Recht berufen wird und statt eines Tribunats eher weiter in Richtung des Collegium Pontificum vorzustoßen versuchen wird. Er will einmal Flamen werden, wenn mich nicht alles täuscht.", begann Dives zu erklären, obgleich er so spontan nicht mehr zu sagen wusste, welchen der flaminischen Posten Lepidus nun genau anstrebte. Letztlich sollte es jedoch auch ohne diese Genauigkeit ausreichen, um dem Vinicius an dieser Stelle klarzumachen, dass Dives recht gut mit dem Tiberier befreundet war und sich folglich durchaus betreffs eines eventuellen Tribunats des Patriziers recht sicher sein konnte. "Wenn du so willst, dann wird er also eher auf den Spuren des Consulars Tiberius zu wandeln versuchen.", was hier sowohl als Anspielung auf den Posten des Pontifex pro Magistro, als auch als Anspielung auf die diversen iuristischen Tätigkeiten des Mannes (man hörte ja so einiges) verstanden werden konnte.
    "Und auch Senator Aurelius Lupus, der Patron des Tiberiers, wird sicherlich kaum darauf bestehen, dass sein Klient ein solches Tribunat absolviert. Ich hörte nämlich, dass der Senator selbst nur kurz nach Ende des Krieges sich fast schon auf das Tier fluchend von seinem Schlachtross getrennt habe und es publikumswirksam opferte.", nickte er dann bekräftigend. Irgendetwas würde an diesem Tratsch nämlich sicherlich dran sein, weil es in den Ohren des Iuliers so seltsam klang, dass das einfach nicht aus der Luft gegriffen sein konnte, wie er meinte.


    "Centenius. Sisenna Centenius Fulvus.", beantwortete der Decemvir zunächst in der Kürze, in der man man vorbereitetes Faktenwissen eben vorbringen konnte. "Der Grund, aus dem er nur hauptsächlich Senatoren mit Aussicht auf eine Kandidatur zum Praetor annimmt, ist der, dass nicht nur aber auch in der Rechtsabteilung der Schola Atheniensis faktisch seit Ausbruch des Krieges ein steter Personalmangel herrscht. Und so nimmt der Magister eben nur noch von denen Prüfungen ab, die sie auch - zum Beispiel eben als Voraussetzung für eine Kandidatur als Praetor - brauchen.", stellte er dar, was er nicht unbedingt im direkten Gespräch mit dem Centenius aber als Praeceptor der Schola doch hier und dort aufgeschnappt hatte.
    "Dass er bei den richtigen Verbindungen aber auch Ausnahmen macht, habe ich mit eigenen Augen gesehen. So hat er erst vergleichsweise kurz vor den Wahlen auch meinem entfernten Neffen und Vigintivir-Kollegen Decimus Aquila die Prüfung abgenommen. Ich vermute stark, dass seine Verwandte Decima Seiana, die Rectrix der Schola, sich in dieser Sache zuvor für ihn eingesetzt hat...", gab Dives an. Denn es lag wohl auf der Hand, dass die Decima als Eques und Rectrix mitunter einigen Einfluss auf die Lehrenden ausüben konnte und schlichtweg einer der besten Ansprechpartner für diesen Wunsch wäre. Aber auch die Empfehlung eines Consulars, der selbst ein großer Iurist war, für seinen Klienten, der überdies selbst in der Schola tätig war, sollte wohl ganz gute Erfolgschancen beim Centenier haben...

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  • So? Was für ein Schlingel. konnte Hungi nicht umhin zu kommentieren und versuchte dabei, den amüsierten Unterton so gering wie möglich zu verlauten. Die Praxis dieses... wie der auch immer hieß konnte Hungi durchaus nachvollziehen. Jemanden zu lehren und zu prüfen war eine furchtbare Hackn und es war für ihn klar, daß dieser Dings seine Arbeit so wenig wie möglich halten wollte... auch wenn es nicht gerade für dessen Arbeitsethik sprach. Und auch die Bevorzugung der Verwandtschaft der Rectrix war jetzt für ihn nichts wirklich außergewöhnliches.


    Naja gut, ich könnte dir schon etwas schreiben, ob es hilft ist aber eine andere Frage. Ich bin schon lange nicht mehr Teil der Schola und dann noch eine Decima als Rectrix...

  • "Also in der aktuellen Lage der Decimer, in der sie sich trotz ihrer jüngsten Wahlerfolge noch immer politisch befinden, und auch nachdem du dich im Rahmen der Kandidaturreden für einen der ihren eingesetzt hast, sollte es sich die Decima gegenüber dem Centenius ganz sicher deiner Bitte anschließen, mein Patron.", meinte Dives ziemlich sicher. "Insofern würde ich mich wirklich freuen und wäre dir sehr dankbar dafür, wenn du mich mit einer entsprechenden Empfehlung zur Absolvierung des Cursus Iuris ausstatten könntest.", bekräftigte er folglich noch einmal und hoffte, dass er den Consular damit nun tatsächlich so weit hatte, dass der dieses iulische Vorhaben unterstützte. Da er weiter in diesem Augenblick nichts zu sagen und/oder vorzubringen hatte, blickte der Decemvir auch nur erwartungsvoll zu seinem Patron und schwieg.

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  • Na gut. murmelte Hungi. Du würdest vermutlich ja doch keine Ruhe geben... folgte ebenfalls murmelnderweise, aber etwas leiser nach. Der Consular griff zu einer Tabula und seinem Griffel und setzte bereits zum Schreiben an, als er seinen Klienten fragend anblickte.


    Wie hieß dieser Kerl nochmal? Doch nur einen winzigen Augenblick später entschied er sich um. Nein, vergiss. Ich schreibe gleich der Rectrix. Und so kritzelte er ein paar Buchstaben hin und reichte dann die Tabula seinem Klienten.


    An die Rectrix der Schola
    Decima Seiana


    Mein Klient Iulius Dives hat mir von seinen Schwierigkeiten erzählt, an der Schola den Cursus Iuris abzulegen. Aus diesem Grund möchte ich meine Empfehlung für diesen jungen Mann aussprechen, dessen Wunsch es ist, als Advokat tätig zu werden.


    vale bene
    M. Vinicius Hungaricus
    Consular

  • Dives wollte gerade zum dritten Mal den Namen des Centenius aussprechen, da überlegte es sich der Consular offenbar nochmal anders... und schrieb einfach direkt an die Rectrix. Auch das sollte dem Iulier nur recht sein.
    "Ich danke dir, mein Patron.", erklärte der Decemvir dann, während er das Schreiben dankbar lächelnd an sich nahm. "Gibt es vielleicht etwas, das ich im Gegenzug derzeit für dich tun könnte?", erkundigte er sich anschließend. "Außer die Prüfung zu bestehen und für eine rasche Überweisung der vinicischen Erbschaften zu sorgen?", konnte er sich den Nachsatz mit dem Verweis auf die beiden wohl offensichtlichsten Dinge nicht verkneifen. "Ansonsten nämlich möchte ich deine kostbare Zeit auch nicht über Maß strapazieren.", deutete er an. Letztlich hieß schließlich die Übernahme eines öffentlichen Amtes vor allem eins: Arbeit, Arbeit, Arbeit. Es galt nach diesem ersten nämlich noch so einige weitere persönliche Gespräche als Decemvir zu führen...

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    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Der angesprochene Patron schüttelte den Kopf. Nein, derzeit gibt es nichts, was du für mich tun könntest. Wenn, dann werde ich dich in Kenntnis setzen. schloß er mit diesen Worten das Gespräch.


    Ich danke dir für deinen Besuch. verabschiedete er seinen Klienten freundlich. Auch wenn dieser indirekt die viele Arbeit des Patrons und die damit verbundene mangelnde Zeit für ausgiebige Gespräche betonte, so wußte Hungi doch, daß es seinem Klienten in dessen Amtszeit ähnlich ging, wenn nicht sogar schlimmer.

  • "Ich danke DIR, mein Patron.", entgegnete Dives dem Consular auf dessen Dank. Denn letztlich war dieser Besuch doch in mehrerlei Hinsicht durchaus ein unumgänglicher Pflichtbesuch des Iuliers, wohingegen es sich bei der schlussendlichen Erfüllung seines Klientenwunsches den Cursus Iuris betreffend zum jetzigen Zeitpunkt um alles andere als eine zwangsläufige Pflicht des Viniciers handelte.
    "Vale bene.", verabschiedete sich der Decemvir also letztlich in einer Mischung aus Dankbarkeit, Erleichterung und Freude dieses Gespräch nun erfolgreich hinter sich gebracht zu haben von seinem Patron. Wenig später hatte Dives das vinicische Anwesen wieder verlassen.

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