Wahlen November/Dezember 863 a.u.c. - Vereidigung der Magistrate

  • Die Auszählung der Stimmen nahm mehr Zeit als sonst in Anspruch und erst einige Tage nach den Wahlen wurde das Ergebnis bekannt gegeben. Die Gewinner der Wahl wurden zum Forum beordert und den Verlierern gegenüber wurde Bedauern ausgedrückt. Auf dem Forum hatte sich bereits eine große Menge an Schaulustigen und Anhängern der Kandidaten eingefunden, nachdem das offizielle Wahlergebnis durch den Clamator bekannt gegeben worden war. Da an diesem Tag die Wetterverhältnisse beständig zwischen Nebel, Nieselregen und unberechenbar kurzen sonnigen Stündchen wechselten, hatte man beschlossen die Vereidigung nicht mitten auf dem Forum, sondern in der Basilica stattfinden zu lassen. Dort erwarteten nun auch die Amtsträger des vergangenen Jahres das Eintreffen der Wahlsieger. Die Menge an Schaulustigen schob sich bald schon in die Basilica hinein und nur durch eine ganze Anzahl von Apparitores war es möglich einen größeren Freiraum beizubehalten, in dem der feierliche Amtseid von den Kandidaten geleistet werden konnte. Als schließlich alle Wahlsieger versammelt waren, traten die Duumvirn vor und Quintus Varius Celer, der erneut zum Duumvirat angetreten und als einer der Wahlsieger hervorgegangen war, richtete das Wort an die versammelten Bürger.


    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/13.jpg "Cives und Peregrine von Mogontiacum, hört her! Die Wahlen haben uns neue Magistrate gebracht, die wir am heutigen Tage feierlich in ihre Ämter einführen wollen. Zum Wohle unserer Civitas und zum Wohle des Volkes mögen sie ihre Pflichten wahrnehmen und mit dem Segen der Götter ihre Entscheidungen treffen, die von wachem Geiste und geschickter Hand gelenkt mögen werden." Er warf einen Blick auf die Kandidaten, die sich vor ihm nach Ämtern sortiert aufgestellt hatten.


    "Ihr ehrbaren Männer Mogontiacums", fuhr Patulcius fort, seine Worte nun nicht mehr an die ganze Bürgerversammlung, sondern direkt an die Kandidaten gerichtet. "Schwört nun im Namen der Civitas und unter den prüfenden Blicken des Apollo Grannus Mogounus jenen Eid, der euch in eurer Amtszeit an die Pflichten der Civitas und dem Volk gegenüber bindet, euch aber auch die dafür nötigen Rechte verleiht!"


    Nach dieser formelhaften Aufforderung schworen zunächst die beiden neuen beziehungsweise der alte wiedergewählte Duumvir ihren Eid. Es folgte der Amtseid des Quaestors. Als nächstes schworen die Aedile. Hier wurde nun auch Titus Matinius Pacatus aufgefordert, vorzutreten. Der Duumvir Varius richtete nun seine Worte an den Mann, den er in der vorangegangenen Amtszeid bereits gut hatte kennen lernen dürfen: "Titus Matinius Pacatus, das Volk von Mogontiacum hat dich durch Wahl zum Aedil unserer Civitas bestimmt. Nun sollst du deinen Amtseid schwören, wie es die Pflicht eines jeden Magistraten ist. So sprich mir nach."


    Der Duumvir machte eine kurze Pause, holte Luft und sagte dann:


    "Ich, Titus Matinius Pacatus, schwöre bei Apollo Grannus Mogoun, Divus Augustus und allen Divi Augusti, bei und allen Göttern, das Amt des Aedils entsprechend der Lex Civitatis, den Weisungen der Duumviri und den Decreta Decurionum zu führen. Ich schwöre, all dies jederzeit einzuhalten und gegen jeden vorzugehen, der gegen die Lex Civitatis oder die Decreta Decurionum zuwiderhandelt."




    NDM

  • Pacatus war, begleitet von einem nicht zu verdrängenden Lampenfieber in der Basilica erschienen. Immerhin hatte er eine ansehnliche Stufe im Magistrat von Mogontiacum erklimmen können und heute sollte das engültig eingetütet werden. Aufmerksam hörte er zu als die anderen Magistrate ihre Eide schworen und versuchte, sich die wichtigen Passagen zu merken. Als der Duumvir schließlich ihn aufrief, flackerte sein Lampenfieber etwas hektisch auf. Pacatus nahm sich zusammen:


    "Ich, Titus Matinius Pacatus, schwöre bei Apollo Grannus Mogoun, Divus Augustus und allen Divi Augusti, bei und allen Göttern, das Amt des Aedils entsprechend der Lex Civitatis, den Weisungen der Duumviri und den Decreta Decurionum zu führen. Ich schwöre, all dies jederzeit einzuhalten und gegen jeden vorzugehen, der gegen die Lex Civitatis oder die Decreta Decurionum zuwiderhandelt."


    Hatte er etwas vergessen? Prüfend schaute er in die Gesichter der versammelten Würdenträger, aber dort waren keine nach oben schnellenden Augenbrauen zu erkennen. Schien ja, als ob alles in Butter sei. Pacatus, Pacatus, sagte er sich, jetzt bist Du tatsächlich Aedil.

  • http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/13.jpgSchließlich hatten alle Magistrate ihren Schwur geleistet. Quintus Varius Celer, der trotz seiner dicken Wolltoga und der darunterliegenden Tunika leicht fröstelte, - die Basilika war zwar gegen Regen und Schnee gefeit, geheizt war sie jedoch nicht - beendete die Zeremonie feierlich.


    "Männer und Frauen Mogontiacums, seht hier die Amtsträger eurer Civitas! Ihr habt ihren Schwur gehört. Möge der Lethargie des Bürgerkriegs endlich wieder Aufschwung und Geschäftstüchtigkeit folgen!" Womit er nicht zuletzt an die Kaufkraft der zurückkehrenden Legionäre dachte, die den vielen Handwerkern, Huren und Schankwirten stetige Mehreinkünfte brachten.


    Dann wandte er sich direkt an die Magistrate: "Ihr Verwalter der Civitas! Ehrt die Götter, achtet die Bewohner eurer Stadt und sorgt für das Wohlbefinden aller! So geht nun und tretet eure Ämter an, auf dass es den Göttern wohl gefalle."




    NDM

  • Mit dem souveränen Gesichtsausdruck eines Princeps Factionis, dessen Wagenlenker soeben das Rennen für sich entschieden hatte, verfolgte Witjon die Vereidigung der Amtsträger. Er hatte sich natürlich ganz standesgemäß in seine Amtstoga wickeln lassen, die er immer zu offiziellen Anlässen trug, wenn er als Decurio Mogontiaci und Eques Imperii in Erscheinung trat. Zu diesem öffentlichen Anlass hatte er auch eine ganze Schar an Verwandten, Freunden und Klienten mitgebracht, um einmal mehr seinen Einfluss in der Civitas zu veranschaulichen. Denn: Im antiken römischen Reich galt die richtige Präsentation dessen, was man war oder was man zu sein vorgeben wollte, als das A und O.


    Gerade in der Politik. Seine Frau Octavena und seinen Sohn Audaod neben sich und ein Gefolge von gut zwei dutzend Freunden, politischen Parteigängern und Klienten hinter sich stand er in vorderster Reihe und bedachte insbesondere Titus Matinius Pacatus immer wieder mit gönnerhaften Blicken. Als die Zeremonie letztlich ihr Ende fand, bequemte Witjon sich zur Gratulation zu seinem Klienten hin.


    "Mein lieber Matinius, welch ein überwältiges Wahlergebnis! Meine Gratulation dazu! Und das trotz dieser grässlichen Abbilder, die man von dir an die Hauswände geschmiert hatte." Schalkhaft grinsend fügte er gespielt lapidar hinzu: "Bierchen, Klient?"

  • Ah, der Patron! Er überhäufte Pacatus mit Glückwünschen. Natürlich fühlte sich Pacaus ziemlich wohlig gebauchpinselt. Sowas braucht der Mensch ja von Zeit zu Zeit, um nicht in die endlosen Tiefen der Melacholie abzusacken.


    "Danke, Patron, danke. Was die gräßlichen Bildchen angeht, so waren die Urheber nicht etwa politische Gegner von mir, sondern ich hab das mit eigener Hand verbrochen. Aber nachts bei flackernden Fackeln in den windigen Gassen von Mogontiacum, bei Nieselregen und Kälte, da kann ja keine große Kunst zustandekommen. Hat mir aber nicht geschadet. Großen Dank auch für Deine wirksame Mithilfe. Bierchen? Ja, sicher!"


    Sim-Off:

    Fortsetzung nur, falls Du Zeit dazu hast

  • "Was, die hast du selbst gekritzelt?", entfuhr es Witjon in seiner Überaschung. Das brachte ihn glatt zum Lachen. "Na das finde ich ja großartig. Die Leute müssen dich ja lieben. Vielleicht gerade wegen deiner Wahlkampfbildchen." Den Dank für die Mithilfe tat Witjon mit einem gutmütigen Schulterklopfen ab, freute sich dafür umso mehr über Pacatus' Zusage zum Bierchen.


    So drängelten sie sich durch Meute der Gratulanten und Schleimer und steuerten die nächstbeste Kneipe an, in der es was zu heben gab.


    Sim-Off:

    Hm, wie du siehst war das mit der Zeit eher schlecht. Wie wär's, wenn wir zu einem späteren sim-on Zeitpunkt plaudern. - Hier - vielleicht?

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