Jasmin

  • Während Apolonia die Waren der Markstände mehr oder weniger gelangweilt betrachtete, hielt sie zwischendurch Morrigan und den Sklaven im Auge.
    Außerdem hielt sie Ausschau nach Beute, für ihren nächsten Beutezug.
    Der heutige Tag stand jedoch bei ihr unter dem Motto, wie komme ich als Römerin an? Deshalb entschloss sie sich zu dem nächsten Schritt. Mit gespielten Zorn ging sie in Richtung Morrigan. “Wie lange soll ich noch auf dich warten? Du weisst doch wir haben noch einiges vor. Oder müssen wir beide uns heute Abend mal wieder eingehender unterhalten?” Ohne eine Antwort abzuwarten, ging Apolonia weiter und dachte dabei, nichts wie in ein etwas ungestörtes Eckchen. Sie bog um die nächste Ecke und wartete dort auf Morrigan.

  • Gerade als sie irgendwas von Bedauern und der gleichen sagen wollte, obwohl die männliche Jungfrau ja nicht wusste was er verpasst hatte... kam Apolonia.
    Die hatte das mit dem arroganten römisch einfach zu gut drauf. Natürlich blieb Morrigan auch dieses Mal ihrer Rolle treu, senkte schuldbewusst den Blick und sprach leise fast schon flehentlich.
    „Domina entschuldige... Nicht unterhalten, ich tu alles was du sagst.“ oh bei den Göttern war das schwer nicht los zu lachen.
    Huch Apolonia war ja schon wieder weg, stellte Morrigan fest, als sie aufblickte.
    Schnell sagte sie noch zu dem jungen Mann. „Ich muss, sonst setzt es wieder Schläge, außerdem hat sie mir das Brand angedroht, wenn ich nicht mache was sie sagt. Wir sehen uns vielleicht mal wieder.“ Sie winkte dem jungen Mann noch freundlich zu und huschte dann Apolonia hinter her.
    Brav wie es sich für eine Sklavin gehörte, ging sie einen Schritt hinter Apolonia her und die Beiden verschwanden im Gewimmel der Menschenmassen.

  • Mardonius zuckte zusammen als die Herrin seiner Gesprächspartnerin plötzlich auftauchte. Er wollte sie ja nicht in Schwierigkeiten bringen. Darum nickte er schnell als sie sich verabschiedete und sagte: "Ja, kein Problem. War sehr nett. Vieleicht später mal auf dem Mercatus."


    Nach diesem Gespräch war er in einer melancholischen Verfassung. Seine Herrin hatte ihm ein kleines Trinkgeld gegeben. Das würde er auch genau dafür einsetzen. Hier würde doch bestimmt irgendwo eine Taverne sein. Suchend entfernte er sich.

  • Jasmin versuchte die Kunden mit ihrem Tanz und ihrem Gesang anzulocken vielleicht bringt es etwas. dachte sie. Es wurde nämlich langsam heiß. Und sie wollte nicht den ganzen Tag auf dem Podest stehen.

  • Seit einiger Zeit ließ ich keine Gelegenheit aus, die Villa zu verlassen. Mir machte es nichts aus, der Laufbursche für alle zu sein oder um dieses oder jenes zu besorgen. Im Grunde war das ganz praktisch, denn zusätzlich erhielt ich dann meistens ein paar Münzen, die ich behalten durfte. Manchmal bekam ich auch einen Beutel mit Geld in die Hand gedrückt, mit dem Hinweis, dass der Rest für mich sei. Diesmal aber hatte sich entweder die Flavia verzählt oder sie meinte es besonders gut mit mir. Nachdem ich die Seidentunika bezahlt hatte, die sie in Auftrag gegeben hatte, waren noch ganze hundert Sesterzen übrig. Der Rest war für mich… das hatte sie gesagt! Dann war der Rest auch für mich! Mein Herz begann vor Freude zu hüpfen als ich darüber nachdachte, was ich damit anstellen sollte. Vielleicht sollte ich mir den Rest des Vormittags in einer Taberna versüßen… oder vielleicht kaufte ich mir einfach was Schönes… aber eigentlich brauchte ich ja gar nichts. Am besten ich legte das Geld zu meinem Gesparten und benutzte es irgendwann, um mich freizukaufen. Aber irgendwie juckte es mich in den Fingern, irgendetwas zu kaufen. So schlenderte ich über die Märkte und ermüdete langsam, weil ich nichts Passendes fand. Schließlich fand ich mich auf dem Sklavenmarkt wieder. Eigentlich mied ich ja diese Ecke, weil ich an diesen Ort keinen besonders guten Erinnerungen hatte. Ich wollte eigentlich schon weitergehen, doch dann fiel mir das Mädchen auf, das gerade verkauft werden sollte. Eigentlich sah sie ganz passabel aus. Eigenartigerweise hatte niemand Interesse an ihr. Diejenigen, die kurz stehenblieben gingen gleich weiter. Vielleicht lag es ja an dem Gesang, den sie von sich gab… Was der alte Sklaventreiber wohl mit ihr vorhatte, wenn niemand sie wollte? Sicher nichts Gutes!
    Ich weiß nicht, welche Geister mich geritten hatten, als ich schließlich zum Podest vortrat, um dem Händler ein Angebot zu machen. „Na, heute nicht viel los, was?! Mein Dominus würde die Kleine für 50 Sesterzen nehmen! Na, was sagt du?“ Fünfzig für die Kleine und fünfzig für mich und ganz nebenbei tat ich damit auch noch etwas Gutes, wenn auch nicht für mich…

  • Jasmin Gesang schien die Kunden nicht anzulocken sie verschwanden schnell wieder. Langsam dachte sie sich warum sie unbedingt von diesen Römern hierhin geschleppt wurde. Ihr Vater ein Iberischer Stammeshäuptling wollte die Unabhängigkeit seines Stammes bewahren und bekämpfte die Römer allerdings nahmen die Römer das Dorf ein. Alle Männer wurden auf die Galeeren geschickt. Während hingegen die Frauen entweder auf dem Lokalen Sklavenmarkt verkauft wurden oder wie Jasmin nach Rom geschleppt wurden. Doch nun kam ein angeblicher Kunde. Wen es überhaupt ein Kunde war. Er sah nicht so aus wie einer Wohlhabender Römer eher wie ein Plebejer. Doch nun gab er sein Gebot ab 50 Sesterze das erste richtige Angebot. Jasmin lächelte ihn an. Allerdings hatte immer noch Ketten an. Und war Barfuss. Sie wartete mal ab was passierte.

  • “Mehr bekomm ich für die wohl nicht mehr. Also bitte!“ Immerhin noch ein paar kleine Sesterzen, dachte sich Titus. Es konnte ja nicht an jedem Tag das große Geld gemacht werden.

  • Der Sklavenhändler tat das einzig Richtige. Er ging auf den Handel ein. Ich händigte ihm die fünfzig Sesterzen aus und wartete, bis man mir die Sklavin übergab. Die Schergen des Sklavenhändlers hatten sie endlich von den Ketten befreit. Ich hatte mich sowieso schon gefragt, weshalb die Ketten notwendig waren. Die Kleine konnte doch nicht mal einer Fliege etwas zuleide tun.
    „Sollen wir sie noch brandmarken?“, fragte einer von ihnen. Doch ich winkte nur ab. „Ach nein, das braucht ihr nicht. Mein Dominus ist da ziemlich eigen,“ entgegnete ich.


    Schließlich packte ich sie am Arm und zog sie mit mir. Vielleicht war ich ein wenig grob, aber ich wollte hier weg vom Sklavenmarkt und bog wenig später mit ihr in eine ruhige Seitenstraße, wo uns niemand störte und keiner blöde Fragen stellte. Dann ließ ich sie los und musterte sie von oben bis unten. Sie sah ja ganz nett aus, allerdings war mein Herz schon vergeben und außerdem…
    „Wie heißt du eigentlich?“, fragte ich sie endlich, um das Schweigen zu durchbrechen.

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