• Ja, Herr.


    Sica verneigte sich leicht, was er bei sonst niemandem tat und schloss die Tür wieder, nachdem der Senator eingetreten war. Anschließend machte er sich auf den Weg, die Anweisungen auszuführen und die Sklaven der Villa entsprechend anzutreiben.

  • Das Lächeln brachte den ianitor wohl doch noch dazu, das Anliegen der jungen Frau mit etwas mehr Freundlichkeit zu betrachten als vorher, so nickte er ihr nur knapp zu und drehte sich halb in Richtung des Hausinneren. "Nefertiri!" rief er der vorbei gegangenen Frau nach und wartete, bis sie zu ihm zurückgekehrt war. "Diese Frau hat eine Nachricht für deinen Herrn, die er schnell erhalten sollte." Damit blickte er die Ägypterin an, die sich genähert hatte und setzte ein zahnlückiges Grinsen auf - irgendwer hatte gemunkelt, sie sei recht freigiebig mit ihrer Gunst, man konnte es ja wenigstens mal versuchen.

  • Geduldig wartete die junge Sklavin bis er die Leibsklavin des Herrn geholt hatte. Einen wunderschönen Namen hatte sie, das konnte sie nicht leugnen und so suchte sie den Brief wieder in der Tasche und beförderte ihn ans Tageslicht oder eher an das Abendlicht, da es ja schon dämmerte. "Salve. Dieser Brief ist für deinen Herrn und sehr wichtig" sagte sie leise und hielt der Sklavin den Brief entgegen, eine kleine Rolle.


    Lieber Aquilius,


    ich habe keine Ahnung ob du weißt wo ich bin oder was mit mit ist. Hat es Furianus vor seiner Abreise noch gesagt? Ich denke nicht. Falls du dachtest ich sei schon frei....ich bin es nicht.
    Ich habe einen großen Fehler begannen und mich auf der Strasse mit dem Praetorianer Praefecten Caecilius Crassus angelegt und landetet im Carcer. Furianus gab ihm die Verfügungsgewalt über mich und nun bin ich in seiner Casa. Er hat mich in seiner Hand und ich habe Angst, ich will hier nicht bleiben, denn ich gab ihm mein Wort alles zu machen was er will. Ich weiß nicht wie lange ich es hier aushalte ohne durchzudrehen oder etwas schlimmes anzustellen.



    Dieser Brief ist geheim, denn es weiß keiner, ausser derjenige der ihn dir überbringt, dass ich ihn schreibe. Ich darf die Casa nicht verlassen, weil er denkt ich würde mich mit jemandem treffen wollen. Ich habe ihm nichts gesagt, aber er wäre nicht bei den Praetorianern wenn er nicht wüsste, wie er etwas rausbekommen kann und davor habe ich Angst.


    Ich weiß nicht mehr weiter....


    Nadia



  • Durus hatte von einem Klienten erfahren, dass der Pater Gentis der Flavier wieder in der Stadt war. Sogleich machte er sich zur Villa Flavia auf und stand erneut vor der Tür, um zu klopfen


    *KLOPF KLOPF*

  • Langsam nahm die Leibsklavin des Flavius Aquilius den Brief entgegen und verbarg ihn unter ihrer Tunika - Sica musste schließlich nicht alles sehen, alles wissen, von allem erfahren, sie hatte schon sehr schnell festgestellt, dass kleine Geheimnisse eine Frau interessanter machten - bevor sie der jungen Frau zunickte.
    "Mein Herr wird Deinen Brief erhalten, das verspreche ich Dir," sagte sie leise, und die weiche Stimme der Ägypterin klang wie Samt, den man über der Haut entlang gleiten ließ. Dunkle Augen bemaßen die Aufregung der Sklavin mit Interesse, fast Neugierde, dann nickte sie. "Soll ich ihm ausrichten, von wem dieser Brief stammt? Oder erklärt sich alles in den Zeilen?"

  • Die Sklavin sah die hübsche Ägypterin an und ein kleines und scheu wirkendes Lächeln war zu sehen, als sie ihr den Brief aus den Händen nahm. "Ich danke dir und alles was er wissen muss steht in den Zeilen, auch der Name von wem er ist. Es ist wichtig, dass er ihn erhält, aber das sagte ich schon." Die junge Sklavin nickte ihr zu als wäre sie ihre Herrin, aber es war das bestimmte Auftreten was sie hatte, denn sie hatte für sie etwas ehrhaftes. "Ich muss auch wieder zurück, denn ich bin schon viel zu spät dran wegen diesem Brief, aber es war sehr wichtig, dass er hier her kam. Vale Bene." Noch einmal nickte sie ihr zu und drehte sich dann um, um sich zu beeilen zurück zur Casa zu kommen noch bevor es ganz dunkel war.

  • Der Wagen stand unten vor den Stufen und der Sklave den sie dafür besorgt hatte stand daneben und wartete darauf die wenigen Sachen abladen zu können, aber da sie ja nicht ganz sicher war, dass es hier die richtige Villa musste er warten. Cerco hingegen eilte noch vor seiner Herrin die Treppen hoch, als würde er damit seine Strafe mildern können die ihn erwarten würde.
    Noch bevor sie oben war klopfte er laut an die Tür an und machte Arrecina Platz, damit sie sich davor stellen konnte was sie auch tat.
    Mit jedem Schritt den sie die Stufen empor tat überlegte sie wie sie diesen Sklaven am besten los werden könnte, aber eigentlich waren ihre Gedanken im Moment viel zu schade freute sie sich doch viel mehr darauf ihren Vater endlich wiedersehen zu können.


    Ungeduldig wartete sie und es dauerte ihr schon viel zu lange. Normal gehörte es sich, dass der Sklave neben der Tür stand und nur darauf wartete, dass die Tür geöffnet wurde und doch wahrte sie sich ihr Lächeln, welches auf der einen Seite so unberechenbar und auf der anderen so liebreizend wirkte. So wie nun mal junge Leute wie sie lächelten, aber bei ihr war noch mehr dahinter.

  • Ein junger Sklave, der gerade aus dem Speisezimmer kam, wo er die vielen Flavia bedient hatte, kam in der Nähe der Tür vorbei. Der Ianitor war wohl gerade wieder austreten. Seufzend ging er schnell zur Tür. Hoffentlich war es nicht wieder ein Bittsteller oder ein Bettler. Rom schien immer ärmer zu werden, daß mit jedem Tag immer mehr Leute hier anklopften. Zögerlich blieb er vor der Tür stehen. Sollte er wirklich aufmachen? Am Ende war das falsch und Sica würde ihn das büßen lassen. Vielleicht lieber auf Nummer Sicher gehen? Stumm und ängstlich blieb er stehen, dann gab er sich einen Ruck und öffnete die Tür. Zögerlich lächelnd, dann schnell eine gespielte griesgrämige Miene aufsetzend, sah er nach draußen.


    "Salve, was wünschst Du?"

  • Die Tür war zu, die Tür blieb zu und langsam zählte sie von 10 abwärts. Man ließ sie doch nicht einfach warten, es konnte doch nicht sein, dass hier keiner war, der auf machen würde, oder war sie doch an der falschen Villa? Sie warf ihrem Sklaven einen verachtenden Blick zu, der ihn noch weiter im Boden versinken ließ, als er schon versunken war. Wenn es die falsche Villa war, war es seine Schuld und sie würde liebend gerne sehen wie er versuchen würde ohne Beine vor einem Löwen wegzurobben. Es gäbe sicher ein schönes Spektakel und würde so manch einen anlocken.
    Dann hörte sie ein Klicken und widmete sich voll und ganz der Tür die sich öffnete, erst langsam und dann ein wenig schneller. Arrecina musste einem jungen Sklaven ins Gesicht sehen und zeigte ihm kein Lächeln.
    "Salve. Ich bin auf der Suche nach Marcus Flavius Aristides und möchte zu ihm." Vielleicht war es Absicht, dass sie ihren Namen nicht sagte, vielleicht war es auch deswegen weil sie nur daran dachte so schnell wie möglich zu ihrem Vater zu kommen auf den sie sich mehr als nur freute.

  • Der junge Sklave spähte durch den Türspalt und grübelte darüber nach, wer denn der Herr war, den sie zu sprechen wünschte. Da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Natürlich! Hatte er doch nach dem Herren suchen müssen im Auftrag von Sica. So wußte er, daß der Dominus auch im Haus war. Sein Gesicht strahlte erleichtert auf.


    "Natürlich, Herrin. Komm doch bitte herein. Der Herr ist im Triclinium. Wenn Du mir bitte folgst?"


    Daß sie ihren Namen nicht genannt hatte, war dem jungen Sklaven gar nicht aufgefallen. Vielleicht lag es an ihrer Selbstverständlichkeit, die den Sklaven zum gehorchen brachte oder an ihrem hübschen Gesicht. Der Sklave ließ Arrecina anstandslos hinein und führte sie zur Tür des Tricliniums, wo schon Stimmen heraus drangen.

  • In diesem Haushalt schien es endlich mal Sklaven zu geben die aufs Wort gehorchten. So einen wollte sie auch haben und würde sie auch bekommen. Sie musste nur ihren Vater lieb ansehen und bei diesem Gedanken musste sie sich ein Schmunzeln verkneifen. Cerco wieß sie noch mit einer Handbewegung an sich zu dem anderen Sklaven zu gesellen, damit dieser nicht auf dumme Gedanken kam während sie dem anderen Sklaven folgte und unterwegs noch schnell ihre Tunika zurechtzupfte.
    Sie freute sich so sehr ihren Vater wiederzusehen, dass ihre Wangen schon ganz gerötet waren vor Aufregung und ihr Herz den einen oder anderen Freudensprung vollführte. Wer wohl noch alles da sein würde?

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    Durus hatte von einem Klienten erfahren, dass der Pater Gentis der Flavier wieder in der Stadt war. Sogleich machte er sich zur Villa Flavia auf und stand erneut vor der Tür, um zu klopfen


    *KLOPF KLOPF*


    Niemand öffnete, weshalb Durus noch einmal klopfte. Es war schier unmöglich, dass niemand zu Hause war.


    *KLOPF KLOPF*

  • Sciurus hörte das Klopfen an der Tür und verfluchte den Ianitor. Er öffnete selbst.


    "Salve, wer bist du und was willst du?"

  • Durus blickte überrascht in das Gesicht eines erneut höchst unfreundlichen Sklaven. Dann antwortete er ebenso streng


    "Ich bin Manius Tiberius Durus. Ich will mit Secundus Flavius Felix sprechen!"

  • Dass der Herr des Hauses in Roma weilte, musste sich schneller in der Stadt herumgesprochen haben, als eine Seuche ihre Bewohner dahinraffen könnte. Doch die Sklaven des Hauses hatten die Order bekommen, die Gesuche zu filtern, der Vilicus Sica würde sich weiterhin um den Großteil der Anfragen kümmern.


    "In welcher Angelegenheit, Herr?"

  • "Natürlich." Sciurus' Tonfall blieb völlig wertneutral. Die Einstellung, dass jeder Römer von sich glaubte der Wichtigste zu sein und in der wichtigsten Angelegenheit zu kommen, war ihm längst vertraut.


    "Doch der Senator empfängt nicht jeden in jeder Angelegenheit. Sein Vilicus kümmert sich um die meisten Belange. Nennst du mir dein Begehren, so kann ich es dem Senator antragen, nennst du es nicht, so werde ich sehen, ob dein Name ausreicht, dass er dich empfängt." Es war so einfach, doch die wenigsten Römer schienen dies zu durchschauen.

  • Seit ich die Vorzüge einer Sänfte zu schätzenlernte, bediente ich mich ihr immer öfter. Um durchdas Gedränge der engen Straßen zu kommen, hatte ich immer ein paar Burschen, die den Weg vor uns freidrängelten. Als ich bei den Flaviern ankam, erhob ich mich gut gelaunt und gefiel mir, in meiner Rolle alls Quaestor. Vor allem, weil ich nicht nach Germanien musste, doch dazu später mehr.


    An der Porta angekommen klopfte einer meiner Burschen.


    *Poch*

    Ihr könnt Euch zurückziehen. Ihr wisst, wann Ihr mich abzuholen habt


    Sim-Off:


    Öhm, wieso bin ich denn nun ein Civis? Revolution?

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Cicero
    An der Porta angekommen klopfte einer meiner Burschen.


    *Poch*

    Ihr könnt Euch zurückziehen. Ihr wisst, wann Ihr mich abzuholen habt


    Sein Herr hatte Sciurus zur Tür gescheucht, nachdem im Triclinium alles erledigt war, und dem Sklaven war dies nicht unrecht. Er befürchtete, dass diese Amtszeit seines Herren ihn noch einiges an Nerven kosten würde. Als es klopfte, öffnete er und erkannte den ersten der Quaestoren - er hatte sich ihre Namen und Gesichter bereits bei den Amtseiden am Forum eingeprägt.


    "Salve, Quaestor Aurelius. Du wirst bereits erwartet, bitte folge mir."

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