• Immer noch dachte ich an das was mir blühen würde, wenn nicht bald Jemand die Pforte öffnete. Doch dann ... Erleichterung ... es tat sich etwas. Ein mürrischer blonder Kerl stand vor mir und blaffte mich an.


    "Ich will nichts verkaufen! Sehe ich so aus?", raunzte ich zurück, "Meine Herrin, Flavia Calpurnia, ist aus dem Exil zurück und wünscht deinen Herrn zu sprechen.".

  • Zitat

    Original von Sciurus
    Nachdem Acanthus die Porta geöffnet hatte und den Pomp davor sah, musste er nicht lange fragen, wer der Besuch sei. Der Mann war ihm angekündigt worden und sein Auftreten ließ keinen Zweifel daran, dass er es war, welcher zum Mahl geladen war. Der Ianitor ignorierte den Sklaven und sprach direkt zu Tiberius Durus, um ihn zum Triclinium zu gleiten.
    "Salve, Aedilis Curulis. Du wirst bereits erwartet."


    Durus nickte stumm und folgte dem Ianitor nach drinnen.

  • Sim-Off:

    Acanthus ist der Ianitor, ein NSC.


    Zitat

    Original von Rebecca
    "Ich will nichts verkaufen! Sehe ich so aus?", raunzte ich zurück, "Meine Herrin, Flavia Calpurnia, ist aus dem Exil zurück und wünscht deinen Herrn zu sprechen.".


    Die unfreundliche Art tangierte Acanthus nicht im Geringsten, denn er wusste, dass ihre Unfähigkeit nicht auf ihn zurückfallen würde. Der Name ihrer Herrin indes verwunderte ihn schon mehr, war sie doch eine der hispanischen Flavia, deren Name noch immer auf der Liste prangerten. Da sie jedoch nicht Einlass begehrte, sondern das Gespräch mit einem der Herren suchte, würde er nachfragen müssen. "Welchen der Herren, es wohnen dieser Tage einige in diesem Haus?"

  • Scheinbar waren hier alle von ihrer Wichtigkeit überzeugt. Somit riss ich mich zusammen, blieb höflich und lächelte.


    "Meine Domina wünscht den Senator Secundus Flavius Felix in einer Familienangelenheit zu sprechen. Weitere Einzelheiten musst Du schon von ihr selbst erfragen, wenn sie für deine Meldund an den Senator von Nöten sein sollten."


    Elegant drehte ich mich leicht zur Seite, hob den rechten Arm etwas an und deutete mit einer huldvollen Handbewegung, auf die große Sänfte die unweit von uns stand.

  • Geduld war noch nie meine Stärke. Hier wurde sie auf eine harte Probe gestellt. Ich hatte den Eindruck, als ob man mich hier absichtlich lange warten ließ um mir klar zu machen, das wir hispanischen Flavier nicht mehr so richtig zur Familie zählten, obwohl wir nicht dem plebjischen Zweig angehörten. Nach dem was meine Schwester Messalina und vor allem mein unselliger Neffe der Familie angetan hatten, konnte ich das durchaus verstehen. Diese Zeit gehörte zu dem Schlimmsten was mir angetan wurde. Büßen für etwas was man selbst bis ins Mark ablehnte und verabscheute. In dieser Zeit verlor ich oft die Nerven. In dieser Zeit war ich nicht die Großnichte eines Kaisers, sondern eine Frau die vergessen hatte, wer sie war. Schlimm genug war das alles. Doch ich hatte immer gehofft, das Quirinalis sich mit Felix ausgesprochen hatte. Scheinbar war der Fluch Messalinas jedoch immer noch wirksam.

  • "Der Senator ist äußerst beschäftigt. Ich werde sehen, ob er Zeit erübrigen kann, deine Herrin zu empfangen." Er wandte sich um und schickte mit einem Wink einen jungen Sklaven fort, der den Herrn ausfindig machen würde. Acanthus blieb an der Türe und starrte die Sklavin einfach nur an.


    Nach kurzer Zeit kehrte der junge Sklave zurück und teilte dem Ianitor leise mit, dass der Senator Calpurnia empfangen würde. "Deine Herrin mag eintreten, der Junge wird sie zu Senator Flavius bringen."

    ir-servus.png

    VILICUS - MANIUS FLAVIUS GRACCHUS

    Einmal editiert, zuletzt von Sciurus ()

  • "Ich werde meine Herrin sofort unterrichten."


    Sofort lief ich zur Sänfte. Natürlich erwartete ich eine Ohrfeige. Doch, oh Wunder, sie nickte nur und erhob sich.


    Jetzt hieß es wieder warten.

  • "Zahir!" brummte Myrtilus. "Herr?" "Du wirst die Stellung hier halten, solange ich..solange... Na, solange ich drinnen bin." "Zahir halten Stellung", versicherte Zahir seinem Herren und stellte sich mit verschränkten Armen neben der Sänfte auf, während der Alte, der sich der Familienbande mit den Flaviern erinnert hatte, auf den Weg zur Tür machte und höchstpersönlich anklopfte, nachdem er wieder zu Atem gekommen war. Verdammte Treppenstufen.


  • Acanthus, der Ianitor der Villa Flavia, pulte mit seinem kleinen Messer den Dreck unter seinem linken Daumennagel hervor, als ihn ein Klopfen in seinem Tun störte. Missmutig steckte er das Messer an seinem Rücken in den Gürtel der blassen Tunika, erhob sich von seinem niedrigen Hocker und richtete seine große Gestalt auf. Er rieb sich noch einmal über die Nase, dann öffnete er die Türe einen Spalt weit, nur um sogleich damit inne zu halten und den davor stehenden Mann despektierlich zu mustern. Ein Herr in diesem Alter hatte entweder ein Rudel Sklaven, sofern er wichtig genug war, oder er klopfte selbst an und war zudem nicht wichtig. Dennoch bewahrte Myrtilus sein sicherlich kaum schäbiges Äußeres vor einer entsprechend ruppigen Zurückweisung des Sklaven, auch wenn es ihm nicht mehr als ein einziges Wort entlocken konnte. "Ja?"

  • Es war keinesfalls die mangelnde Sklavenanzahl, die Myrtilus dazu veranlasst hatte, selbst zu klopfen, sondern seine schlichte Vergesslichkeit, die für einen Mann seines Alters durchaus keine Seltenheit war. Seine Brüder schließlich, abgesehen von Marcellus, betrachteten allesamt schon die Radieschen von unten. Die ihm verbleibende Lebensenergie, so wenig es auch sein mochte, wollte er nutzen und nicht versiegen lassen, indem Zahir für ihn klopfte.


    "Claudius Myrtilus, und ich wünsche Flavius Furianus zu sprechen", sagte er mit selbstsicherer Stimme, die lediglich aufgrund des Alters etwas schwankte. Das Hörrohr verbarg er ersteinmal hinter seiner feinen toga.

  • Acanthus


    Der Name änderte keinesfalls etwas an Acanthus' ablehnender Haltung. Männer ohne Sklaven, welche für sie klopften, waren Männer ohne Sklaven, welche für sie klopften, und der Ianitor hatte schon zu vielen Männern und Frauen die Türe geöffnet, als dass Männer und Frauen ohne Sklaven, welche für sie klopften, ihn beindrucken konnten, gleich welchen Nomen gentile sie trugen, zumal der Name allein nicht viel Aussagekraft hatte. "In welcher Angelegenheit, Herr?" Es war eher die lustlose Leier des Türöffnungs-Zeremoniells, denn tatsächliches Interesse, denn was konnte ein Herr, der keinen Sklave hatte, welcher für ihn klopfte, schon großartig wollen?

  • Myrtilus, der schon fest damit gerechnet hatte, dass ihm der Eintritt ins Haus keinesfalls lange verwehrt bleiben würde, blinzelte irritiert, als er einem Sklaven Rede und Antwort stehen sollte. Nun gut, er war der ianitor der Flavier, und es war seine Aufgabe, unliebsame Leute aus dem Hause fernzuhalten. Diese Tatsache besänftigte das alte Gemüt doch recht zügig wieder, und Myrtilus neigte den Kopf, um zu antworten.


    "Mein Anliegen ist nicht für die Ohren eines Sklaven bestimmt. Doch so viel will ich sagen: es dreht sich um eine Bitte, die sich auf die Familienbande unserer beiden gentes stützt", erklärte er mit bedeutsamem Blick und verwies damit indirekt auf das Ehebündnis zwischen Claudia Antonia und Flavius Gracchus. Dem ianitor mochte zudem nicht bekannt sein, dass indes ein weiteres Bündnis ausgehandelt worden war, doch Myrtilus sah geflissentlich darüber hinweg, während er registrierte, dass er noch immer vor der porta stand und auf Einlass wartete.

  • Acanthus


    Der Ianitor nickte und öffnete die Türe, um den Herrn einzulassen. Passend zum Namen stimmte nun also auch die Verwandtschaftsbeziehung, zumindest vordergründig. Ebenso, wie doch auch die Familienbande zwischen Claudia und Flavia eher vordergründig von statten gingen. Unter den Sklaven der Villa kursierte das Gerücht, dass die Claudia unfähig sei, ein Kind in die Welt zu setzen, denn weshalb sonst sollte sie dies noch nicht getan haben, nachdem sie und der Herr Gracchus bereits so lange verheiratet waren? Nun, es kursierte ebenso - äußerst leise und vorsichtig jedoch - das Gerücht, dass der Herr nicht zur Zeugung eines Erben fähig war, dies sei auch der Grund, warum er keinen Sinn darin sah, sich ob der Kinderlosigkeit von der Claudia zu trennen und eine anderweitige Verbindung einzugehen, doch um solcherlei auch nur leise auszusprechen, musste man sich schon sehr sicher sein, seinem Gegenüber sein Leben anvertrauen zu können - und kaum ein Sklave der Villa Flavia tat dies gegenüber einem anderen.


    Wie dem auch war, der Ianitor Acanthus konnte all dem natürlich völlig gleichgültig gegenüber stehen, doch einem mit dem Hause Flavius verbundenen Claudier musste natürlich Einlass gewährt werden, auch wenn er sich darüber wunderte, weshalb jener mit Hinweis auf jene Familienbande den Herrn Furianus sprechen wollte. "Bitte folge mir ins Atrium, Herr."

  • Endlich öffnete der Türsklave eben diese und lies Claudius ein. Dankbar bewegte sich der alte Herr hinter seinem Führer her, nichts von all jenen Gerüchten wissend, die sich um die bisher kinderlose Ehe des noch schwachen Bindegliedes der zwei Patrizierfamilien rankte. Wie hätte er das auch erahnen sollen, hatte ihm Herius höchst selten derlei Dinge brieflich nach Baiae berichtet.

  • Und wieder einmal hier. Die zweite Rückkehr nach Rom, das zweite Mal stand ich mittellos und wie ein Bettler vor der porta der Villa Flavia Felix. Nur mit dem einen Unterschied, dass ich mich beim ersten Mal so gefühlt hatte und heute so aussah, meine Tunika war nicht mehr gerade die neueste, der Fischer, der ich gewesen war, hatte zu wenig Geld, um sich viel Kleidung leisten zu können. Mein ohnehin helles Haar hatte die Arbeit unter der Sonne noch weiter ausgebleicht, die Haut war braungebrannt - das einzige, was vielleicht noch an früher erinnern mochte, war meine Haltung, meine Größe, denn rein körperlich überragte ich die meisten Römer nun einmal, was sich nicht ändern würde. Ausser vielleicht im Alter, wenn ich ein von den Jahren gebeugter Greis werden würde - ein blutiger Tod viele Jahre früher war für einen Patrizier allerdings wahrscheinlicher.


    Dünn über diesen Gedanken schmunzelnd hob ich die Hand und klopfte an der porta kräftig an. Nicht das Klopfen eines Bettlers, sondern das eines dominus. Immerhin war dies hier meine Familie, auch wenn die meisten daraus auf meinen Familienzweig herabsahen. Selbst das war mir inzwischen egal geworden, stellte ich fest, aber es waren einige Dinge geblieben, die mir nicht egal waren. Ob er anwesend sein würde?


  • Die Türe öffnete sich mit einem feinen Knarren, welches Acanthus, dem Ianitor, ein leises, dumpfes Grollen entlockte, denn erst zwei Tage zuvor hatte er die Scharniere mit Öl eingerieben, und dass das Knarren nun bereits schon wieder auftrat, wollte ihm gar nicht gefallen. Doch er ließ sich nicht weiter davon ablenken und blickte in das Gesicht des Herrn Aquilius. "Salve, Herr, willkommen Zuhause!"


    Dass Flavius Aquilius nach so langer Zeit so völlig unerwartet vor der Türe stand, dies würde womöglich den ein oder anderen Einwohner der Casa verwundern, doch Acanthus war schon zu lange Ianitor, als dass er nicht wusste, dass Menschen gingen und kamen ohne ihm zu sagen wohin, woher oder wie lange, darum verwunderte ihn dies nicht im Geringsten. Wahrscheinlich wussten die Herren ohnehin längst, dass er dieser Tage eintreffen würde und vermutlich war man in der Küche bereits mit Vorbereitungen beschäftigt, so dass jederzeit ein großes Familienmahl bereitet werden konnte. Es war immer das Gleiche. Der Sklave zog die Tür weiter auf, so dass der Herr eintreten konnte und wunderte sich nun nur ein klein wenig, dass Aquilius mit wenig Gepäck reiste, doch womöglich kehrte er nicht nach Rom zurück, sondern war nur auf der Durchreise. Was es auch war, Acanthus würde es in der Nacht von Veleda erfahren, der rundlichen Sklavin aus der Culina mit der samtweichen Haut und den großen Haselnussbraunen Augen.

  • Wenigstens ein bekanntes Gesicht, wenngleich keines, das ich allzu oft und allzu gerne sah. Aber er war schließlich nur ein Sklave, er konnte mir im Grunde egal sein, solange er mir höflich die Tür aufhielt.
    "Salve, Acanthus ... schicke meinem Vetter Gracchus die Nachricht, dass ich zurückgekehrt bin und ihn sprechen möchte, je früher, desto besser ... und einen der Haussklaven in mein cubiculum," traf ich meine Anordnungen, nickte ihm knapp zu und betrat das Haus, in dem sich für mich so vieles ereignet hatte, so viele tiefe Niederlagen, so viele Schmerzen, aber auch einige ausgesprochen sonnige Augenblicke.


    Ich kehrte zurück, aber ich war nicht mehr der Mann, der einst des abends mit meinem Vetter Aristides ausgeritten war, um einen flüchtigen Sklaven samt meiner Nichte zu jagen. Es hatte sich vieles verändert, das meiste jedoch in meinem Inneren, und es wurde Zeit, mich gleich der größten Herausforderung von allen zu stellen. So schritt ich tiefer in die Flure der Villa hinein und überließ mich dem wehmütigen Gefühl der Erfahrungen und den diese reflektierenden Gedanken.

  • Die Reise war lang und beschwerlich und Severina dachte, dass die Rückkehr nach Italia nie zu Ende gehen würde. Eigentlich wollte sie sofort nach Ostia, aber die Nachricht des Vigintivirs, das sie erreichte, liess sie ihre Pläne ändern. Ein Sklave ihres Vaters hatte sie schon erwartet und ihr davon berichtet. Sie schickte ihn nach Hause und liess ihn dabei im Glauben, dass die Herrschaft nun ihr und ihrem Bruder Gabor gehören würde.


    Mit nichts stand sie vor der Türe, mit nichts und niemanden. Ihr Herz klopfte so laut, sie hatte Angst, jedermann könnte ihr Herz hören oder, was noch schlimmer war, würde bereits wissen, was ihr widerfahren war. Ein unerträglicher Gedanke. Sie klopfte an die porta der flavischen Villa, doch dieses Klopfen war leiser als die ihres Herzens. Wenn nur der Rest der Angelegenheit so leicht zu erledigen wäre wie das Finden des Domizils des Vigintivirs.


  • Der Ianitor auf der anderen Seite der Türe im Inneren des Hauses horchte an das Holz. Hörte sich an, als würde ein Hund an der Tür scharren. Missgelaunt ob dieser Diskontinuität in seinem ansonsten eher faden Tagesablauf, zog Acanthus die Türe auf und blickte erstaunt auf die davor stehende Frau. Mit nichts stand sie da vor der Türe, mit nichts und niemandem. "Salve," sprach er noch immer etwas aus dem Konzept gebracht über den unvermuteten Gast.

  • Severina hätte eigentlich gar nicht überrascht sein sollen, als die Türe aufging, immerhin wollte sie das ja. Aber dennoch konnte sie im ersten Moment kaum einen klaren Gedanken fassen, als der ianitor die Türe öffnete und sie begrüsste. Sie schämte sich, dachte sie doch, dass man ihr ihre verzweifelte Situation anmerken musste, daher konnte sie nicht verhindern, dass ihr die Röte ins Gesicht stieg.


    "Ähm ja... Salve." begann sie daher und schalt sich gleich selber, weil sie ihre Contenance so sehr aufgab. Sie nutzte einen Atemzug um ihr Anliegen zumindest ein wenig selbstsicherer zu formulieren. "Ich möchte zum Vigintivir Flavius Gracchus. Ist er da?"

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