von Helvetia Vera, Raum XIII OG

  • Sie schien tatsächlich noch angefressen zu sein.
    Er seufzte hörbar und rieb sich den schmerzenden Schädel.
    "Komm schon Vera... es tut mir leid das du nicht mitkommen konntest. Die Einladung war schon vor deinem eintreffen hier... wir hätten es doch vorher auch gar nicht mehr geschafft dir ein anständiges Kleid zu besorgen. Aber nun hab ich eine bessere Idee und mach es wieder gut!"

  • Ein leises "Püh" kam von Vera. Diese Ausflüchte..., erledigt, zu ändern war nichts mehr daran. Sie war schlicht und ergreifend abgehakt, die Hochzeit. Weg damit ins Hinterstübchen.Commodus Idee war auf einen Schlag viel interessanter. Vera ließ den Webstuhl, Webstuhl sein und drehte sich zu ihrem Bruder. Sein Anblick war nicht berauschend und der Dunst der ihn umgab... Vera rümpfte die Nase. " Wie war das Gelage?" fragte sie spitz. Deswegen war er hundert prozentig NICHT bei ihr aufgekreuzt. " Was bedrückt dich Brüderchen? Neben den Unmengen von Wein." Sie konnte es nicht lassen ihn zu ärgern. Seine ganze Haltung forderte sie regelrecht heraus. In diesem Fall trat sie gerne nach. Ein schadenfrohes Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit. Vergessen war die ausgefallene Hochzeit.



    Sim-Off:

    Entschuldigung, ist glatt durchgerutscht. :(

  • "Zu lang", kommentierte Commodus knapp die rhetorische Frage nach dem Gelage.


    "Alles mögliche", die erste auf die zweite Frage.


    Nach einer kleinen Pause in der er sich die Stirn rieb fuhr er fort. Mit den Antworten konnte seine Schwester ja nicht viel anfangen.


    "Nun eigentlich sind es noch die Nachwirkungen der Hochzeit von Fausta.... Eigentlich wollte ich heute mit Varus...äh und natürlich dir... zu dem neuen Ehepaar und unsere Geschenke überbringen. Doch mich erreichte vor kurzem ein Brief der andeutete das Varus in der Hochzeitsnacht wohl irgendwas getrieben hatte was Fausta als Affront ansah. Nun durch meine...äh gestrige Verpflichtung, hab ich den Brief ordentlich nach Varus erhalten und gelesen. Der ist nun, wie immer", an dieser Stelle merkte man das Commodus darüber wirklich verärgert war.
    "nach Ariccia abgehauen und verkriecht sich wieder zwischen seinen Weinreben. Nun ist es also an mir die Scherben zusammen zu fegen und Ordnung zu machen. Ich brauch dabei wirklich deine Hilfe!"


    Er hatte den Brief von Fausta dabei in der Hand aber in seinem Zustand vergaß er offenbar schlicht den Vera zu geben. Vorerst sah er sie nur mit zerknirschtem Gesicht und bittenden Augen an.

  • Er warf mit Wortbrocken um sich. Vera war davon auf ihre Art entzückt. Die Arme vor der Brust verschränkt, der Zweigefinger tippte auf ihren Unterarm, ein ungehaltenes Seufzen. Die stumme Aufforderung endlich mit seinem Anliegen heraus zu rücken. Ausgerechnet mit der Hochzeit kam er an. Ihr Lieblingsthema, nachdem sie sie übergangen hatten. Varus hatte es also getrieben. Mit wem?? Und das zur Hochzeit von Fausta? Immer mehr Fragezeichen standen in ihrem Gesicht, tanzten um ihren Kopf. So hätte sie Varus nicht eingeschätzt. „ Er hat es also Getrieben und? Mit wem? Was war daran so schlimm, abgesehen davon, dass es ausgerechnet zu einer Hochzeit war? Etwa verheiratet? Hat man sie erwischt? Das könnte Folgen haben.“ Vera ging von ganz falschen Voraussetzungen und Vorstellungen aus. Ihr Bruder hatte sich viel zu undeutlich ausgedrückt, was er meinte. „ Hat er es etwa mit Fausta und sie dann bloß gestellt? Das wirft ein ganz anderes Licht auf die Geschichte.“ So was Kindsköpfiges ausgerechnet von Varus. „ Was ist Varus für ein Römer, das er vor der Verantwortung flieht. So und ich soll euch aus dem Schlamassel heraus helfen? Das Kind vielleicht noch adoptieren?“ Vera hatte sich total verrannt. Ihr Bruder und seine dürftigen Informationen. Der Mangel und die Fehldeutung dieser hatte einen waren Fels bei Vera ins Rollen gebracht.

  • Die weiblichen Gedankengänge seiner Schwester konnte Commodus in seinem momentanen Zustand einfach nicht mehr folgen. Man konnte vielleicht sagen das läge zum großen Teil an seiner mangelhaften Informationsweitergabe. Aber jetzt gerade sah er das nicht.


    "Hä?? Welches Kind denn?"

  • Sich erst den Verstand vernebeln und dann blöde Fragen stellen. Vera kniff die Augen zusammen und fixierte ihren Bruder. " Jetzt tu nicht so. Ich denke Varus hat es mit Fausta getrieben und sie erwartet nun von ihm ein Kind. Er hat sie öffentlich bloßgestellt und nun ist der Kuhhaufen am dampfen." Vera hatte sich all die markanten Details, was sie eben so rausgehört hatte, zusammensortiert. Das nicht ein Fünkchen nur annähernd den Tatsachen entsprach war ihr nicht bewusst. Woher auch bei dem was Commodus von sich gegeben hatte. "Was seid ihr für Helden! Von dir war nicht die Rede im Brief? Eine Sorge weniger. Das erste mal, dass du vernünftig bist. Nicht, dass ich es dir nicht gegönnt hätte. Du hättest sicher auch nicht nein gesagt, wenn sich die Gelegenheit geboten hätte. Aber Varus musst gleich bei Juno vorsprechen. Der hat Nerven. Die er nicht hat. Er hat sich einfach so aus dem Staub gemacht." Vera war richtig in Fahrt und trifftete immer mehr von der Wahrheit weg. " Möchtest du einen Becher Wasser? So wie du aussiehst...Setz dich." besorgt rückte sie Commodus einen Hocker hin. Er war so blass um die Nase befand sie. Alles nur wegen Varus, Fausta und dem Kind. Sie brauchte einen Schluck Wasser, schenkte fürsorglich zwei Becher ein.

  • "Vera hast du zu lange in der Sonne gelegen?" rutschte Commodus eine Frage raus.


    "Selbst wenn das alles so wäre würde ich doch nicht dich meine kleine Schwester dafür opfern solch ein Kind zu adoptieren! Wie kommst du nur auf sowas?"


    Er war wirklich ein bisschen fassungslos das Vera dachte sie wäre so wertlos um für solch einen Fehltritt sich opfern zu müssen oder geopfert werden zu sollen.


    Er war immer noch etwas neben sich wodurch ihm bei Veras weiteren Ausführungen an der Stelle
    "...du hättest sicherlich auch nicht nein gesagt..." ein
    `Wenn du wüsstest´ rausrutschte.


    Er setzte sich schließlich und nahm einen der Becher


    "Danke"... einen Moment überlegte er wie er es erklären sollte und reichte Vera schließlich einfach den Brief:




    SERGIA FAUSTA



    Ad Marcum Helvetium Commodum
    Villa Urbana Helvetia
    Rom - Italia



    Fausta Marco suo s.d.


    Wie geht es dir, mein lieber Vetter? Ich hoffe doch, gut. Und wie laufen die Geschäfte? Ich nehme an.. schlecht..?!?


    Es tut mir Leid, wenn ich etwas direkt bin mit meinen Worten, aber du solltest mittlerweile wissen, dass ich gerne einfach sage, was ich denke. Und ich denke, dass deine kürzliche Werbung auf den Märkten für deinen und meinen Fisch nicht sehr angebracht war. Überhaupt nicht.
    Ich verspreche dir, sollte man dich irgendwie dafür belangen, von wegen dass du gegen die Lex Mercatus verstoßen hättest, indem du deinen Marktschreier hast Dinge schreien lassen, die den germanischen Fischhändlern vielleicht etwas sauer aufgestoßen sind, dann bekommst du durch deine eigenmächtige Verwicklung meines guten Namens in diese ganze Sache gleich noch eine Klage obendrauf!


    Aber nochmal, entschuldige bitte mein Temprament. Denn es gibt einfach so viel, das mich zur Zeit ärgert. Ich schreibe dir nämlich auch, um dich darüber in Kenntnis zu setzen, dass unser lieber Vetter Tiberius, Tiberius Helvetius Varus, dass der dabei gesehen wurde, wie er meine Hochzeit Hand in Hand mit Quintilia, der Verlobten des Eques Germanicus Aculeo verließ. Unabhängig davon, was danach vorgefallen ist oder hoffentlich eben auch nicht, wird dir hoffentlich bewusst sein, welches unschöne Licht (um nicht zu sagen: welchen tiefschwarzen Schatten!) dieses Verhalten unseres Vetters auf mich, auf dich und auf eure Gens wirft.
    Verflucht nochmal, der Germanicus ist ein Freund meines Mannes, er ist ein Verwandter der beiden Senatoren Germanicus Sedulus und Germanicus Avarus! Und die ihrerseits sind mit den Iuniern beziehungsweise Decimern verbunden! Hast du eine Vorstellung davon, was dieses kleine Abenteuer uns alle kosten könnte?! Alles! Marcus, ich erwarte von dir, dass du dir Tiberius einmal gehörig zur Brust nimmst und ihm klarmachst, dass er sich A. angemessen bei den Germanicern zu entschuldigen hat, am besten sogar bei allen dreien! ..dass er sich B. in Zukunft von dieser Quintilierin fernhalten sollte! ..und dass er sie C. in unserem und vor allem seinem eigenen Interesse diskreditieren und hauptverantwortlich für diesen Skandal machen sollte!


    Oh, ja, du hast richtig gelesen: Ein Skandal ist das! Und ich sage dir aus tiefster Überzeugung, dass ich sogar glaube, dass es wirklich nicht Tiberius' Schuld war, da hineingeschlittert zu sein. Denn wieviel hatte er getrunken? Und von meinen.. Genussmitteln hat er doch sicherlich auch etwas genommen?
    Diese Quintilia auf der anderen Seite ist eine ungehobelte, infame Giftnatter! Ich traf sie einst in den Thermen, wo sie meinte meinen Freundinnen und mir ihre Sklavin als Freundin vorstellen zu müssen! (Wahrscheinlich gehört sie sogar zu dieser Christianer-Sekte!) Sie war hochoffiziell nur als Verlobte des Germanicers zur Hochzeit geladen und als solche auch erschienen. Sich dann, nur um sich zu rächen und meine Hochzeit zu skandalisieren, einem meiner Verwandten an den Hals zu werfen, nachdem der schon so hackedicht war, das ist fast schon kriminell!


    Mach Tiberius das mit allem nötigen Nachdruck bitte klar! Und denke dabei daran: Es hat dieses Mal Tiberius getroffen. Sie hätte ihre wilden Klauen aber auch genauso gut in dein Fleisch rammen können...!


    Kurz noch eine letzte Sache: Meine Hochzeitsnacht war vieles.. nur ganz sicher nicht enttäuschend! Ja, es war sogar die beste Nacht, die ich je hatte! - Ich hoffe, dass ich deine Neugier damit zur Genüge gestillt habe und mir irgendwelche Anspielungen auf die Schlafzimmeraktivitäten mit meinem Mann zukünftig erspart bleiben! Du willst mich nämlich nicht wütend erleben, glaube mir....


    Grüß die Götter, wenn du sie siehst!
    Vale bene!


    /images/signet/Siegel_Sergia.png


    Sergia Fausta
    ANTE DIEM V ID IUN DCCCLXIV A.U.C.
    Casa Sergia | Rom | Italia


    "Ich hab keine Ahnung was Varus tatsächlich mit dieser Quintilla getrieben hat und warum die Fausta so auf die Palme bringt. Fakt ist nur ich kann das vorerst nicht klären bis Varus wieder da ist und die Götter wissen das kann Tage dauern. Solange kann ich das aber unmöglich unbeantwortet lassen.... Dafür ist Fausta viel zu.... also sie hat dafür viel zu viel Feuer....öhm wie auch immer ich..also wir müssen vorher hin, sie beruhigen und von... drastischen Taten abhalten. Dafür wären die helvetischen Hochzeitsgeschenke meiner Meinung nach perfekt. Ich hätte dich wie gesagt nur als Rettungsanker gerne dabei. Erstens kenn ich Faustas Mann noch nicht besonders und zweitens hältst du Fausta eventuell von einem Ausbruch ab.... so von Frau zu Frau."

  • Was ?? zuviel Sonne?? Sein Oberstübchen schwebte ganz schön über allem. Vera war nicht abgeneigt gleiches zu probieren. Allein die Nachwirkungen unter denen Commodus litt, schreckten sie ab. Nein, nie im Leben jedenfalls nicht wissentlich wollte sie sich so etwas antun.
    Der Brief, den ihr Commodus gab, sollte den Wirrwarr aufklären. Zu einem Teil, zu einem anderen wieder Fragen aufwerfen. Vera las ihn zwei Mal.
    Das nächste war ein Abfragen ihres Bruders zu einigen Sachverhalten, die sie unbedingt geklärt wissen wollte.


    „ Sergia Fausta ist eine entfernte Verwandte von uns?“ sollte es so sein, war das mehr als bedauerlich. „ Herausragendes ist nicht bekannt, sonst würde ich mich an diesen Namen erinnern.“ Vera arbeitete sich Absatz für Absatz durch den Brief. Was ihr gar nicht gefiel, war gleich dieses Negative, was sich durch den ganzen Brief zog.
    „ Du hast wirklich vor mich mitzunehmen?“ Hoffentlich bereust du das nicht Brüderchen, dachte Vera.
    „ Ihr Fisch stinkt am Kopf. Seit wann müssen wir vor germanischen Fischhändlern kuschen. Ist sie etwa mit einem verwandt oder kennt sie einen näher?“ Vera spitzte die Lippen. „ Was sagt denn der Verlobte, dieser Germanicer zu diesem Vorfall? Eigentlich ist es seine Cervisia und nicht die der Sergia Fausta.“ Vera verstand nicht was für ein unschönes Licht es auf die Helvetier warf, wenn sich nicht einmal der Verlobte dazu äußerte. Dann war da nichts, was eine negative Äußerung notwendig gemacht hätte und unschönes Licht warf. Warum dachte Fausta gleich an das schlimmste? Meist hatte man solche Gedanken, wenn man es genauso machen würde.
    „ Der Freund ihres Mannes. Und was haben die zwei Senatoren damit zu tun, die Decimer und Iunier? Wir gehören ebenfalls dem Ordo Senatorius an und sie? Jetzt verstehe ich auch, warum ihr Mann ein Tribunat in Rom bekommen hat. Er muss wahrscheinlich seine Frau im Auge behalten. Sie scheint es ja Faustdick hinter den Ohren zu haben. Hetzt einen gegen den anderen auf. Blut ist dicker als Wasser, bei ihr scheint nur Gift zu fließen.“ Nichts aber rein gar nichts ließ darauf schließen, dass Sergia Fausta was auf Verwandtschaft gab. „ Was Varus zu tun und zu lassen hat wird er selbst wissen.“ Beim zusammenrollen hatte sie eine blendende Idee „ Wie wäre es diesen Germanicus Aculeo zu uns einzuladen? Eine Entschuldigung kommt nicht in Frage, bringt der Germanicer nichts vor, was eine notwendig macht. Wir könnten ihn gleich ein bisschen zu seinem iulischen Freund auf den Zahn fühlen.“ Für Vera eine wunderbare Idee, ein bisschen mehr Licht in dieses Abenteuer zu bringen.
    „ Ähm, was hast du mit der Hochzeitsnacht der Sergia zu schaffen? Wieder einer deiner klugen Sprüche?“ Sie kannte ihn ganz genau, zu genau. „ Lass die Finger und alles andere von ihr. Ihr Gift tropft regelrecht aus diesem Brief.“ Ein ungutes Gefühl schlich sich bei ihr ein. „ Tue nichts unüberlegtes Commodus.“ Dass er es bereits getan hatte konnte Vera nicht ahnen. Sie gab ihm den Brief zurück. „Was für Geschenke hast du für sie?“ Ohne zu wissen, was verschenkt wurde wollte Vera nicht gehen. „ Ich hoffe nichts von größerem Wert. Oder etwas, was bei mir besser aufgehoben wäre. Ich will die Geschenke sehen.“ Darauf bestand sie und nichts brachte sie davon ab.

  • Commodus wiegelte mit den Händen ab und schüttelte den Kopf. Letzteres bereute er umgehend und hielt sich danach erst einmal kurz stöhnend den Kopf.


    "Nein Nein.... du verstehst das alles falsch!"


    "Zunächst einmal ist sie keine entfernte Verwandte, sondern genau auf der Schwelle zwischen entfernt verwandt genug und nah verwandt!"
    In kurzen Zügen erklärte Commodus Vera wie sie mit Fausta verwandt waren und hoffte so das Vera überhört hatte das er scheinbar bedauerte das sie nicht entfernter verwandt waren.


    "Sie hat wirklich Feuer und Temperament. Vielleicht zuweilen etwas zuviel davon und sie ist ja auch noch recht jung und daher nicht so geübt es manchmal etwas zu zügeln. Aber ich kann dir versichern die germanischen Fischhändler sind ihr vollkommen egal. Sie hat das nur in Rage gesagt.
    Außerdem ja auch im nächsten Satz gleich wieder dafür entschuldigt!
    Ich möchte wirklich das du sie kennen lernst und ihr vielleicht sogar Freundinnen werdet. Ich weiß es nicht genau aber ich glaube sie wurde mal sehr hintergangen und sieht daher recht häufig überall um sich herum erst einmal nur Gegner. Aber man darf auch nicht vergessen was sie in ihren jungen Jahren bereits erreicht hat! Sie ist aussichtsreich verheiratet, Postpräfektin und nun wo sie das entsprechende Land besitzt wohl auch bald Eques! Und alles aus eigenem Antrieb und nicht durch ihren Mann den sie ja erst seit kurzem hat."


    Hatte er seiner Schwester eigentlich erzählt das er Fausta Land gegeben hatte....


    "Was Aculeo angeht...ich glaube Varus hat mal erwähnt das er den von der Germanitas Quadrivirii kennt... soweit ich weiß ist dieser aber recht spontan aus Roma verschwunden."
    Unbekannt verzogen würde man in späteren Zeiten wohl dazu sagen.


    "Vielleicht hat Varus sich deshalb auch nur um diese Quintilia gekümmert... das klär ich noch. Der wahre Grund ist wohl eigentlich das Fausta aus einem mir nicht bekannten Grund diese Frau zutiefst ablehnt und wahrscheinlich sauer war das die auf ihrer Hochzeit war obwohl sie eigentlich nur als Beiwerk zum Germanicer eingeladen war. Könnte ich mir jedenfalls so denklen.."


    Bei der Frage nach den klugen Sprüchen oder mehr machte er kurz einen Gesichtsausdruck der an den erinnerte der er immer in ihrer gemeinsamen Kindheit aufgesetzt hatte wenn er was angestellt hatte. Natürlich nun in der erwachsenen Version aber seine Schwester würde das wohl erkennen können wenn sie wollte.


    "Die Geschenke sind ja für beide.... sie sind auch nicht rein als Geschenke zu sehen an das Brautpaar. Mit ihnen müssen wir mit den anderen Gästen mithalten und zeigen das die Gens Helvetia wieder da ist oder von mir aus auch nie weg war. Von daher fallen sie etwas üppiger aus. Aber in der Paarunge, verwandte und geschätzte Braut, zukünftiger Senator als Bräutigam und Geste gegenüber der restlichen Gesellschaft angemessen. Es handelt sich um zwei persönliche Sklaven für den Bräutigam und für Fausta etwas Schmuck, eine Sänfte, ein paar Bücher und eine Statue."


    Verständlicherweise konnte Vera das alles jetzt mal nicht so eben sehen.

  • Unheimlich nah verwandt, viel zu nah verwandt sagte sich Vera. Und das Temperament der Sergia Fausta in allen Ehren. „ Bei ihren Erfolgen, müsste sie in der Lage sein, ihr Temperament zu zügeln und sich überlegen wem sie den Brief geschrieben hat. Sie wird Eques? Du gehörst dem Ordo Senatorius an.“ Die Verärgerung war ihr deutlich anzusehen. Das der Verlobte der Quintilia plötzlich das Weite gesucht hatte setzte dem Ganzen die Krone auf. „ Über sein plötzliches Verschwinden, das Sitzenlassen seiner Verlobten, darüber regt sie sich nicht auf? Unmöglich und was ist mit der Sitzengelassenen?“ Diese Frau hatte kein Funken Gefühl in sich. Mit ihr sollte sich Vera anfreunden? Das bedurfte einer sehr akribischen Prüfung. Vera schüttelte unbewusst den Kopf. Hätte es schlimmer kommen können? Ja, es kam schlimmer. Dieser Gesichtsausdruck, diese Minenspiel, Vera’s Ahnungen wurden Gewissheit. Er hatte etwas angestellt „ Was hast du getan, Marcus Helvetius Commodus?“ So förmlich wurde sie nur, bei besonders schlechten Vorahnungen. Die sich hoffentlich als unbegründet erwiesen. Aber wie sie ihn kannte wurde ein Teil der Vorahnung Wirklichkeit.
    Um ihr endgültig den Rest zu geben, zählte ihr Bruder auf was er zu schenken gedachte. „ Zukünftiger Senator….., zukünftiger Eques. Ich werde in ferner Zukunft heiraten, was schenkst du mir? Geschenke gibt es zum Anlass nicht für die Zukunft.“ So sah sie es. Commodus sollte tun, was er nicht lassen konnte. Vera lehnte sich an den Türrahmen. Sie hatte richtig Lust Commodus die Ohren lang zu ziehen.

  • Ahhh... war das alles schwierig oder lag es schlicht an seinem immensen Kater.


    Commodus rieb sich erneut den Kopf und wünschte sich einen stillen sehr dunklen und kühlen Raum.


    "Den Ordo hat sie spätestens durch die Heirat auch!"


    "Ich sag doch sie kann die Quintillia nicht leiden", eher wohl schlimmeres als pures nicht leiden können.


    "Ich hab keine Ahnung was mit dem Germanicer ist.... ich kenn von denen keinen einzigen und sonderlich präsent sind die mir alle nicht. Aculeo ist mir wie gesagt nur ein Begriff durch Varus. Aber das spielt ja auch gar nicht soo die wichtige Rolle."


    Dann kam die Stelle an der Vera ihn erwischt hatte... verdammt sie kannte ihn einfach zu gut. Er schwankte zwischen mehreren Varianten. Komplettes verleugnen, nur erzählen das er ihr Land gegeben hatte, nur erzählen das er mit ihr geschlafen hatte, beides oder eine Lüge. Es war wohl wieder seinem Kater und dem Vertrauen zu seiner Schwester zuzuschreiben das er dann schließlich aussagte:
    "Ich war ihr zu Dank verpflichtet da ohne ihre Mithilfe es wahrscheinlich dazu gekommen wäre das das Land von Geminus erst einmal an den Staat gefallen wäre. Ich musste mich doch monatelang mit der Mischpoke in Misenum rumschlagen die bevor Geminus Körper kalt war schon anging alles an sich zu reißen und hab dabei wohl eine kleine Frist nicht mitbekommen. Naja und dann hab ich ihr wohl ein kleines Stück Land gegeben was natürlich zu einer Art...Dankbarkeit von ihr geführt hat."



    Zum Glück kam gleich ein anderes Thema auf.
    "Vera wenn du heiratest bekommst du natürlich viel mehr als das. Du bist doch meine Lieblingsschwester! Außerdem waren die Geschenke ja zum Anlass...eben der Hochzeit sie fielen nur so aus wie sie fielen wegen der Zukunft und wegen der Repräsentanz!"

  • „ Ist schon gut. Du tust alles für die Helvetia, für unser Ansehen. Ich bin ja schon still und werde dich natürlich begleiten.“ Vera konnte es nicht lassen und stichelte wieder.
    „ Das sie wegen ihrer Apathie gegenüber der Quintillia Varus so angehen muss. Tz. Hat ihn wohl selber nicht in ihre Fangarme bekommen.“ Diese Streitereien um Männer. Vera war das ein Rätsel. Noch war es das. Heute war das kein Thema. Ihr Bruder und seine Dummheiten waren wichtiger.
    Zu gut kannte Vera Commodus. Sein Geständnis ließ zwar einiges offen. Diese Lücken mussten geschlossen werden. Vera wusste was sie zu tun hatte. „ Ihr zu Dank verpflichtet?“ Sie sah ihn bittersüß an, ihre Augen funkelten. „ Wie weit bist du gegangen?“ Brüderchen vor mir verheimlichst du nichts. Ich bekomme es raus was ich wissen will. Sie spitzte die Lippen und wartete geduldig was er aufzutischen gedachte.

  • Commodus hätte fast die Hände zusammengeklatscht und wäre augenblicklich aufgestanden. Allerdings hielt sein immer noch veritabler Schädel ihn davon ab.
    "Du wirst es nicht bereuen.... und nein Fausta hat an Varus keinerlei Interessie...".


    Commodus ging kurz zur Tür, öffnete diese und gab der ersten Sklavin die er sah, es war Esther, die Anweisung das sie dafür sorgen sollte das zwei Sänften, ein paar Träger für die Geschenke und Varia als Begleitschutz umgehend vor der Villa bereit stehen zu hatten.


    Dann ging er wieder zu Vera.
    Er knibbelte ein wenig an seinem Finger rum.
    "Du musst mir aber absolut versprechen es niemanden zu erzählen... niemanden... wenn ich es dir erzähle behandel ich dich wie einen vollkommen Erwachsenen und jemanden den ich vollkommen vertraue. Das erzählte ist nicht dafür geeignet es mit deinen Freundinnen zu teilen!"


    Er ging davon aus das Vera zustimmte. Falls sie dies tat fügte er noch an.
    "Fausta und ich sind uns nah gekommen.... sehr nahe... so nah wie es Mann und Frau nur können... und ich denke wir werden das.... mit der gebotenen Vorsicht wiederholen."


    Beinahe hätte er vergessen zu erwähnen warum er ihr zu Dank verpflichtet war und wie es zu der Zusammenkunft mit Landübergabe und Stelldichein gekommen war.
    "Zu Dank war ich ihr verpflichtet weil sie ihre Stellung ausgenutzt hat um zu verhindern das alles Land was ich nun besitze dem Staat zufällt. Es gibt eine bestimmte Frist die eingehalten werden muss wenn ein Landbesitzer stirbt in der seine Erben formal das Erbe annehmen müssen. Durch den ganzen Ärger mit dem Kroppzeug in Misenum wäre die Frist abgelaufen wenn Fausta nicht dafür gesorgt hätte das sie etwas verlängert wird und mich darauf hingewiesen hat.Dabei möchte ich betonen das sie dies ohne Forderungen gemacht hat."

  • Commodus wurde langsam ungeduldig und er merkte auch das so langsam aller Alkohol aus seinem Körper verschwand.


    Noch bevor Vera Gelegenheit hatte zu antworten sprach Commodus weiter und verschob das unangenehme Gespräch auf später.
    "Wir können auf dem Rückweg in der Sänfte ja noch darüber sprechen wenn du Fausta kennen gelernt hast. Ich zieh mich jetzt erst einmal um und mach mich frisch und dann treffen wir uns unten im Atrium. Du willst dich ja bestimmt vorher auch noch umziehen."


    Gesagt getan und er stürmte aus dem Haus


    Sim-Off:

    Ich hab hier mal ein wenig gestrafft da ich langsam gerne die Geschenke abgeben möchte ;)

  • Die Kisten wurden durchwühlt. Stoffteil für Stoffteil flog im cubiculum herum bis Vera das richtige gefunden hatte. Die Haare zurecht gemacht. Ein bisschen Duftwasser verspritzt, fertig. Wo wollten sie sich treffen? Ach, im Atrium wusste man sicher wo Vera erwartet wurde.

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