Beteiligung des Senates am Consilium Ulpianum

  • Für den nächsten Punkt auf der Tagesordnung hatte sich Consul Lucius Pleminius Laevus einen Brief mitgebracht, den er aus der kaiserlichen Kanzlei erhalten hatte. Bevor er ihn ansprach prüfte er überflüssigerweise noch einmal, ob sich der Kaiser nicht doch heimlich in die laufende Sitzung geschlichen hatte und eröffnete dann den Punkt: "Wir kommen zum nächsten Thema auf der heutigen Tagesordnung. Wie euch bekannt ist, ist in der vergangenen Amtszeit das Ulpianum fertiggestellt worden. An mich sind nun vom Imperator Caesar Augustus zwei Anliegen herangetragen worden. Zum einen lädt er den Senat ein, sich an der konkreten Planung der Eröffnungsfeierlichkeiten zu beteiligen. Wir sind aufgefordert, Vorschläge zu machen oder Senatoren zu benennen, die mit der kaiserlichen Kanzleit zwecks Ausarbeitung der Planung in Verbindung treten. Zum anderen erwartet der Imperator Caesar Augustus von uns die Aufstellung einer Liste von fünf Kandidaten für die Mitwrikung im Consilum Ulpianum, das über die Aufnahme in das Ulpianum entscheidet. Er wird aus diesen fünf Kandidaten zwei auswählen, die dann tatsächlich zu Mitgliedern des Consiliums ernannt werden. Ich bitte zu beiden Punkten um Wortmeldungen."

  • "Werte Mitsenatoren." , ließ Vala sich das Rederecht vom Konsul geben, als die anderen Senatoren zu zögern schienen sich hierauf zu melden, "Nachdem die ewige Baustelle schon fast in Vergessenheit geraten ist, kann man es ohne jeden Zweifel als Grund betrachten deren Vollendung und Eröffnung zum Anlass großer Feierlichkeiten zu machen.
    So die Herren es mir gestatten, erkläre ich mich gerne bereit mich an der Organisation der Feierlichkeiten zu beteiligen."
    , gab Vala bekannt, wobei er sich allzu viele Gedanken zu der Sache sparte... betrachtete er das ganze doch als vorsichtigen Test.
    Etwas kniffliger war allerdings die Frage nach den Senatoren, die das Concilium bilden sollten. Er machte sich selbst kaum Hoffnungen darauf nominiert zu werden, dafür hatte er einfach zuviele Gegner, zudem wäre ihm ein derartig auf Dauer ausgelegtes Amt kaum gelegen zogen ihn seine Planungen doch in absehbarer Zeit in den frostigen Norden. Allerdings hatte er so die Möglichkeit, sich noch einmal effektiv bei jenen anzubiedern, die er in der Zukunft durchaus würde brauchen können: "Was hingegen das Concilium Ulpianum anbegeht, möchte ich gleich darauf zwei Namen in Betracht gezogen wissen, denen ich hiermit mein vollstes Vertrauen ausspreche, für das Concilium und deren Aufgaben vollkommen geeignet zu sein. Ich meine damit den Pontifex und Praetoraten Manius Flavius Gracchus und den ehemaligen Curator operum publicorum, Senator Quintus Germanicus Sedulus."
    Für Valas Begriffe und seine persönliche Position absolut logische Nominierungen: der Flavier war integer genug um es mit den meisten aufnehmen zu können und natürlich pokerte er darauf, dass der Flavier diese Nominierung als das Verstand wie Vala es meinte: als Zeichen guten Willens.
    Die Nominierung des Germanicus hingegen war folgerichtig ein deutliches Zeichen: obwohl der schon länger nicht mehr effekt der Res Publica gedient oder seinen Cursus Honorum verfolgt hatte, hielt Vala es doch für ein beruhigendes Zeichen, dass er die ehemaligen Spannungen mit den Germanici derart beruhigen konnte, dass der Germanicus zu den Unterstützern seiner Sache zählte.. und um sich für derartigen Willen zu revanchieren, stellte Vala ihn hier als einen seiner Kandidaten auf... selbst wenn die Gefahr nicht gering war, dass er ihm damit einen wahren Bärendienst erwies.
    Die einzigen, die seines Erachtens nach ebenso in Betracht gekommen wären, waren sein abwesender und daher kaum nominierbarer Patron und der Consular Purgitius. Allerdings war dieser Mann schon wieder SO integer und derart überirdisch neutral, dass es fast wie makulatur schien ihn zu nominieren. Also überließ er dass jemand anderem..

  • Seit Gracchus den Erwartungen seiner Familie gefolgt war und seine politische Karriere in Rom hatte in Angriff genommen, war der Bau des Ulpianum stets etwas gewesen, was beständig mehr oder minder voranging, dessen Fertigstellung er selbst jedoch niemals hatte geglaubt in seinem Leben noch zu erleben, etwas, das schon immer so war und für immer würde sein. Um so erstaunlicher war es gewesen als Consul Decimus im vergangenen Amtsjahr tatsächlich dieses Ende hatte verkündet, wiewohl Gracchus in diesen Tagen die allgemeine Freude und Erleichterung über das Ereignis nicht mehr konnte teilen. Wie ein drohendes Mahnmal würde das Ulpianum nun also in Rom prangen, ihn stets der Tatsache erinnern, dass er maßgeblich für das Ende der namengebenden Kaiserdynastie sich hatte verantwortlich gezeichnet. Als Duccius Vala in dieser Sitzung nun auch noch seinen Namen für das Concilium Ulpianum vorschlug, fragte Gracchus sich einmal mehr, was genau der Duccier über das Ende der Ulpier wusste und ob dieser Vorschlag dazu sollte gereichen ihn zu düpieren - insbesondere da er eine anderweitige Intention nicht konnte andenken. Indes beschloss er dies schlichtweg zu ignorieren - selbst so der Senat diesem Vorschlag würde folgen wollen, war die Chance noch immer groß bei zweien aus fünf Namen letztendlich nicht in jenem Gremium zu landen - und einige weitere Männer zu nominieren, welche weitaus geeigneter waren als er selbst.
    "Ich möchte die Consulare Purgitius Macer, Aelius Quarto, sowie Decimus Livianus als Kandidaten für das Consilum Ulpianum vorschlagen."
    Eine Begründung dessen erübrigte sich seiner Ansicht nach, waren jene doch zweifellos über alle Zweifel erhaben - da immerhin Consulare -, ersterer gar seit den aufgezeichneten Anfängen des Ulpianum im Senat beteiligt, obgleich Gracchus dies selbstredend nicht bewusst war.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Der Consul wartete weitere Wortmeldungen ab und fasste den Verlauf der Debatte dann zusammen: "Ich stelle fest, dass sich für die Mitwirkung an der Organisation der Feier Senator Duccius Vala gemeldet hat. Sofern es dazu keine Gegenstimmen gibt, werde ich dies der Kanzlei so mitteilen.


    Ich stelle ferner fest, dass die Senatoren Flavius Gracchus, Germanicus Sedulus, Purgitius Macer, Aelius Quarto und Decimus Livianus als Kandidaten für das Consilium Ulpianum genannt wurden. Damit sind fünf Kandidaten genannt, was die kaiserliche Bitte um eine Liste mit fünf Namen genau erfüllen würde. Die fünf genannten Senatoren mögen bitte erklären, ob sie mit der Aufnahme ihres Namens auf die Liste einverstanden sind. Ohne ihren erklärten Willen setze ich niemanden auf die Liste."


    Fragend schaute er durch die Reihe der Senatoren, um die fünf genannten Männer zu einer Wortmeldung aufzufordern.

  • Als sein Name genannt wurde, hatte sich macer mit einer Wortmeldung zurückgehalten, da er ohnehin davon ausgegangen war, dass man alle Kandidaten fragen würde, ob sie denn überhaupt zur Verfügung standen. Und tatsächlich kam es so, so dass Macer auf die Frage des Consuls hin kurz aufstand. "Ich bin damit einverstanden, vom Senat als Kandidat für das Consilium benannt zu werden", vermeldete er. Auf einen vorzeitigen Dank für das damit verbundene Vertrauen verzichtete er, denn noch gab es ja keine finale Liste, auf der er dann tatsächlich stand. Und Flavius Gracchus konnte er für den Vorschlag ohnehin auch persönlich danken.

  • Nachdem Macer sein Einverständnis erklärt hatte, nickte auch Livianus zustimmend, blieb jedoch dabei sitzen.


    "Ich bin ebenfalls mit der Nominierung einverstanden."


    Seine weiteren Gedanken zu diesem Thema behielt er jedoch, wie schon seit Beginn der Sitzung, für sich und wartete stattdessen gespannt, ob auch die anderen Genannten ihre Zustimmung kundtaten.

  • Selbst so der Consul nach einer Zustimmung verlangte, hatte doch kaum wohl einer der genannten Kandidaten eine Wahl diese Nominierung abzulehnen - es sei denn er wusste bereits, dass er in wenigen Wochen in eine andere Provinz würde aufbrechen oder das Gladius sich ans Herzen setzen. Da Gracchus noch immer hoffte, ersteres Zeit seines Lebens vermeiden zu können, für letzteres hingegen Zeit seines Lebens niemals würde genügend Mut aufbringen können, äußerte auch er sich dementsprechend - zumindest in Hinblick auf seine Wortwahl - positiv.
    "Ich akzeptiere die Nominierung ebenso."

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Der Consul hatte jede zustimmende Meldung persönlich auf einer Tabula vor sich notiert, auch wenn natürlich Senatsschreiber anwesend waren, die ohnehin die gesamte Sitzung protokollierten. Und bei fünf Kandidaten war es auch nicht schwierig, ganz ohne Notizen den Überblick zu behalten und somit zu erkennen, dass bisher vier ihre Zustimmung erklärt hatten.


    "Aelius Quarto, verzichtest du auf eine Nominierung?"

  • Nachdem von Aelius Quarto keine Annahme der Nominierung erfolgte, fasste der Consul das Ergebnis dieses Tagesordnungspunktes zusammen. "Ich stelle fest, dass der Senat die Senatoren Flavius Gracchus, Germanicus Sedulus, Purgitius Macer und Decimus Livianus als Kandidaten für das Consilium Ulpianum bennent und damit einen weniger als die vom Kaiser erbetenen fünf Männer. Ich werde in Erfahrung bringen, ob dies ein Problem darstellt und werde dem Senat berichten."

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