Gladiatorenschule des Galeus Gabreta

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    Die Schule des Galeus Gabreta, eines Galliers der über eine Dienstzeit bei den Hilfstruppen zum Bürgerrecht gekommen war, befand sich gut 20 Minuten zu Pferd von Rom entfernt.


    Das Schulgebäude war recht neu und alles machte einen recht gepflegten Eindruck. Die Geschäfte schienen nicht schlecht zu gehen.

  • Am Ziel angekommen staunte sie nicht schlecht, schon von außen war die Schule ein imposantes Gebäude. Sie konnte es kaum fassen, eine so große Schule für Kämpfer und davon hatten die vier? Und hier wurden nur die Kämpfer ausgebildet, die die Römer in der Arena erfreuen sollten. Für Varia war dies immer noch ein irrsinniger Gedanke, ihr erschloss sich nicht, was Spaß dran machte anderen beim töten zuzusehen. Es ging ja auch keiner an den Rand der Schlachtfelder um sich daran zu ergötzen. Scheinbar waren Römer jedoch anderes gestrickt. 'Brot und Spiele.' so hatte es ihr einst ein Römer erklärt. 'Damit beruhigt man den Pöbel.' Sie hatte nie wirklich verstanden was er damit meinte, aber scheinbar stimmte es wohl, oder warum würden sie Römer sonst solche Schulen unterhalten?

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    Als sie ankamen sprach Atermas kurz mit einem älteren Mann.


    Varia konnte soviel verstehen das der Hausherr nicht zugegeben war sondern in den nördlichen Provinzen nach neuen Gladiatoren suchte.
    Dementsprechend war die Schule wohl im Moment relativ leer. Ein Beutel mit Geld wechselte von Atermas zu dem Mann und dieser versicherte noch einmal das alles besprochen war.


    Anschließend wandte Atermas sich Varia zu. Sein Gesichtsausdruck war irgendwie besorgt.
    "Du sollst jetzt mit ihm gehen und er zeigt dir alles weitere. Ich hole dich mit Dexter und Sinister kurz vor Einbruch der Dämmerung wieder ab damit wir es noch vorm Dunkel werden zurück schaffen. Hast du noch Fragen an mich?"

  • Sie verstand nicht, warum Atermas sich Sorgen machte, schließlich war sie nicht gerade zerbrechlich. Sie nickte ihm also lächelnd zu. „Bis heute Abend dann.“ Dann folgte sie dem Alten. Interessiert sah sie in das Innere der Schule, ein großer Platz, ein kreisförmiges Gebilde in deren Mitte sich eine Arena befand. Hier und da sah man schon eine Kämpfer bei ihren Übungen. „Man sagte mir, ihr habt auch Ausrüstung für Frauen?“ fragte sie nach einer Weile den Alten.

  • "Ja haben wir... oder auf jeden Fall welche", er schätzte kurz Varias Körper ab
    "welche die dir passt. Für den Anfang brauchst du aber noch keine große Rüstung. Ich will erst einmal sehen was du so kannst."


    Ein kurzer Blick auf die Lederriemen


    "Die da kannst du natürlich anlegen allerdings gibt es hier keine Separeés!"


    Sie waren nun ungefähr in der Mitte des Innenhofes angekommen. Der alte setzte sich auf einen Hocker in den Schatten der aus Holz errichteten Arena. Kurz deutete er links und rechts von sich und man konnte nun im Halbdunkel unter den Rängen einige Kisten erkennen.


    "In diesen Kisten befinden sich verschiedene Waffen. Kurzschwerter, längere Klingen, gebogene Klingen, Speere usw. Aber alles aus Holz und ca. doppelt so schwer wie die Waffe aus Metall wäre!"


    Er zeigt auf die gegenüberliegende Seite auf mehrere Holzstämme. Die ersten waren einfache Stämme während die nach links "Arme" und "Beine" hatten und die ganz links "Arme", "Beine", "Kopf" und alles mit "Rüstung" versehen hatten.


    "Fang bei dem einzelnen Stamm an und geh dann nach und nach zur anderen Seite. Benutze alle Waffen die du meinst ich will aber auf jeden Fall einen Durchgang mit einem Dolch, einem Schert und einem Speer sehen."


    Er räusperte sich kurz und fügte dann noch an
    "Du bist keiner meiner Gladiatoren aber waage es nicht dich nicht anzustrengen. Ich will hier nicht meine Zeit verschwenden und wenn du am Ende nicht vor mir stehst und dein Schweiß tropfend den Boden benetzt wird es etwas anderes sein!"

  • Varia war ihm gefolgt und lauschte seinen Ausführungen und schaute sich im Innenhof um. Sie sah die Kisten, die einfachen Stämme, die Gegner darstellen sollten und auch die Arena...
    Er wollte also sehen was sie konnte? Konnte er haben. Sie löste die Lederbänder, welche sie um ihre Tunika geschlungen hatte. Dann streifte sie ihre Tunika über den Kopf, diese kam auf dem Boden zum liegen. Unter ihrer Tunika trug sie das Lederzeug, was sie noch in der Nacht genäht hatte.
    Die Lederbänder die gerade noch als Gürtel gedient hatte wurden geschickt um ihre Hände und Unterarme gewickelt, ein dritter wurde wieder Gürtelartig um ihre Hüfte geschlungen.


    Sie nickte dem Alten zu und ging zu den Kisten, dort angekommen, nahm sie sich zwei Dolche, die in den Gürtel gesteckt wurden, einen langen und einen kurzen Speer, sowie ein Kurzschwert.


    Sie ging zu den ersten „einfach Stämmen“, legte die Speere ab, er hob das Kurzschwert und ging in Stellung. Zunächst musste sie sich an das Gewicht der Waffe gewöhnen, aber um so länger sie die Waffe hielt um so sicher wurde sie, immer geschmeidiger und flüssiger wurden ihre Bewegungen.
    Sie arbeitete sich von „Gegner zu Gegner“ bis sie beim Letzten angekommen war.


    Sie ging wieder zu den abgelegten Waffen, legte das Schwert ab, nahm sich den kurzen Speer.
    Bevor sie jedoch zum Angriff überging, drehte sie diesen erst in den rechten dann in der linken Hand, dann mit beiden, bis sie das Gefühl für diese Waffe bekommen hatte und wusste wo der Schwerpunkt lag. Dann absolvierte sie die Übung von vorn, dabei setzte sie den Speer aber wie einen Kampfstab ein.


    Das Gleiche wurde kurz danach mit dem langen Speer, der dieses mal auch als solcher eingesetzt wurde absolviert.


    Ganz zum Schluss waren schließlich die Messer dran, in jeder Hand ein, wobei das in der linken Hand mit der Klinge nach hinten gehalten wurde und nur bei Bedarf nach vor schnellte.
    Hier zeigte sich auch ihre Schnell- und Wendigkeit. Geschickt manövrierte sie um die Gegner aus Holz herum.


    Dann absolvierte sie den Durchgang nochmal mit nur einem Dolch.


    Inzwischen sah man ihr durchaus die Anstrengung an, ein leichter Schweißfilm hatte sich inzwischen auf ihrer Haut gebildet.


    Nach dem sie mit dem nun den fünften Durchgang hinter sich hatte, stand sie wieder am Anfang und sah zu dem Alten Mann ob sie weiter machen sollte.

  • Er beobachtete sie genau, sagte aber kein Wort und zeigte auch keine Regung bis sie schließlich zu ihm rüber sah.


    Er gähnte herzhaft und sagte dann:


    "Wie ich sehe hast du dich nun etwas aufgewärmt. Aber war das alles? Keine Kraft, keine Ausdauer! Selbst in meinem jetzigem Alter in diesem verdammten gebrechlichen Körper könnte ich das noch so! Ich verstehe das es nicht ganz einfach ist sich die Holzstämme als Gegner vorzustellen. Aber ich will sehen was du kannst, wie lange du es kannst und wie doll du es kannst. Damit ich entscheiden kann mit welchen meiner Bestien ich dich in die Arena schicke. Dein Besitzer will dich ja lebendig zurück haben!"

  • Varia sagte nichts, nickte nur, griff sich den kurzen Speer und fing wieder von vor an. Jedoch wechselte sie jetzt die Waffe nicht mehr. Sondern sie kämpfte sich von rechts nach links und von links nach rechts immer und immer wieder. Irgendwann war sie so gefangen, dass sie in den Stämmen tatsächlich Gegner sah, ihre Schläge wurden härter, präziser ... immer wieder wechselte der Speer von der rechten in die linke Hand, mal wurde er von beiden Händen geführt, wobei die Schläge dann noch härter geführt wurden.
    Wie lange sie nun schon auf die Stämme eindrosch wusste sie nicht, sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren, ihre Blicke kreisten nur noch um ihre „Gegner“. Ihre Muskeln brannten, aber sie biss ihre Zähne zusammen und machte immer und immer weiter. Inzwischen trat das ein, was der Alte „gewünscht“ hatte, ihr Schweiß tropfte in den Staub der Arena...

  • Dieser schaute eine gefühlte Ewigkeit zu und versuchte jedes Detail aufzunehmen. Irgendwann, keiner von beiden wusste es genau aber die Sonne war nicht mehr weit von ihrem höchsten Tagesstand entfernt wenn sie nicht sogar schon darüber war, rief er:


    "Halt!"


    Er deutete in den Schatten des Gebäudes


    "Dort hängt ein Wasserschlauch, nimm einen ordentlichen Schluck!"


    Er selber deutete in die andere Richtung und wenig später kam ein relativ junger Sklave mit einem Tablet und schenkte auch ihm etwas Wasser ein. Dazu hatte er noch eine Schale mit Trauben dabei die er beim Alten abstellte. Nach einem kurzen Wortwechsel den Varia nicht verstehen konnte kam der Junge zu ihr und gab ihr eine kleine Rispe mit vielleicht einem Dutzend Trauben.


    "Mit dem Speer ist nun genug. Nimm nun das schwere Schwert dort und mach weiter!"


    Er deutete damit auf eine Holzspatha die schon in ihrer Originalversion eher für einen germanischen als für einen römischen Reiter gemacht war. In der Holzversion war sie nochmal schwerer.


    "Und wenn du meinst damit fertig zu sein dann noch die "Klinge" die deiner Meinung nach von Form und Größe am ehesten dem deines Volkes entspricht!"

  • Sie brauchte einem Moment um zu realisieren, dass das Halt ihr gegolten hat. Sie kam der Aufforderung aber nach und genehmigte sich einen kräftigen Schluck aus dem Wasserschlauch.
    Dankend nickte sie dem Jungen zu und aß die Trauben.
    Sie folgte seinem Blick. Ungläubig schaute sie von dem langen Schwert zu dem Alten und wieder zurück. Schließlich ging sie zu dem Schwert sie konnte es zwar mit einer Hand heben, jedoch nur mit Mühe. Schließlich, ging sie zurück zu den Stämmen und begann die Übung wieder von vor. Das Spatha führte sie mit beiden Händen, aufgrund von Größe und Gewichte des langen Schwertes waren ihre Bewegungen im Vergleich zu vorher langsamer. Dennoch ging sie mehrfach die Reihe vor und zurück, biss schließlich die Kraft nicht mehr ausreichte und sie wieder zum Kurzschwert griff. Hier konnte man eindeutig sehen, dass sie mit dieser Waffe vertraut war. Ihre Bewegungen waren nun wieder flüssig. Wenn man ihr auch deutlich die Anstrengung ansehen konnte. In den letzten Monaten war ihr Training ja nicht nur zu kurz, sondern es war gänzlich zum erliegen gekommen. Sie hatte zwar nicht verlernt, wie man eine Waffe führte, dennoch hätte ihre Kondition ruhig besser sein können.
    Varia pumpte, wie der sprichwörtliche Maikäfer, war aber Kämpferin genug um sich durchzubeißen und die Übungen immer weiter zu absolvieren.

  • Als Varia offensichtlich nur noch von Willenskraft hochgehalten wurde erscholl ein erneutes.


    "Halt... aufhören", es folgte ein ächzen, falls Varias es beim eigenen `pumpen´ überhaupt hören würde. Der Alte erhob sich und schlurfte zu Varia rüber.
    In der Hand hatte er etwas was man in modernen Zeiten wohl als Reitgerte bezeichnen würde.
    Beim näher kommen rief er etwas in einer Varia wahrscheinlich fremden Sprache (Nubisch) in den Schatten der Gebäude. Aus diesen trat ein sehr großer muskulöser Nubier und zwei schmalere Männer fast noch Jungs die optisch eher Atermas ähnelten. Der Nubier war bis auf einen Lendenschurz unbekleidet und fing an sich Lederriemen um die Hände zu wickeln.
    Der eine Junge fing an aufzuräumen während der andere eine Art Galgen mit einem schweren Kornsack an einer der `Feinde´ von Varia aufhing.



    "Hab ich es mir doch gedacht! Das da", der Alte inzwischen bei Varia angekommen haute mit der Gerte einmal auf ihren Oberarm und einmal auf ihren Oberschenkel.
    Nicht so stark das ein blutiger Striemen erscheinen würde aber dennoch stark genug das es ordentlich ´zwiebelte`.
    "...ist genauso weich wie das da!"
    was einen Gertenstreich auf Varias Brust nach sich zog.


    "Was hast du getrieben die letzten Wochen und Monate? Von einer Amazone hätte ich mehr Ausdauer erwartet!"


    Nach einem Zeichen kam der Junge von vorhin an und hielt Varia den Wasserschlauch hin.

  • Das erneute Halt war fast schon wie eine Erlösung, ja sie brauchte zumindest eine Pause. So trat sie von den Holzstämmen zurück und ließ das Kurzschwert sinken, sie versuchte durch gezielte Dehnungen die fast schon übersäuerten Muskeln zu entspannen. Sie blickte erst auf, als der Alte etwas in einer ihr fremden Sprache rief. Kurz darauf trat ein großer, muskulöser Schwarzer aus dem Schatten des Gebäudes. Ihr Blick hing noch an dem Schwarzen und den beiden Jungs, die scheinbar eine neue Übung vorbereiteten, so trafen sie die Schläge vollkommen unvorbereitet. Ihr Kopf schnellte herum und ein feurig böser Blick traf den Alten. Sie wich automatisch einen Schritt zurück so dass sie nun zwei Armlängen von dem Alten entfernt stand.
    Sie brauchte nur einen Moment um sich zu fangen...
    „Nichts, die Römer, Thraker... die Sklaventreiber, waren der Meinung dass es wohl besser ist mich in Ketten zu lassen, sie haben nicht so viel wert auf mein Training gelegt.“ Varia nahm einen großen Schluck aus dem ihr angebotenen Wasserschlauch. Sie versuchte auch ihre aufkeimende Wut zu unterdrücken. „Wie viele Amazonen kennst du, dass du meinst dir ein Urteil über uns bilden zu können?“ Ja da war er wieder, ihr so geliebter Sarkasmus.
    Ihre Atmung hatte sie beruhigt, das Wasser hatte sie erfrischt, und selbst wenn sie auf dem Zahnfleisch kriechen würde, würde sie es gegenüber dem Alten wohl im Leben nicht zugeben, eher im Gegenteil, weshalb nun auch mit einem fast schon an Arroganz grenzenden Blick gesagt wurde. „Kann ich dann weiter machen oder bin ich hier um mich auszuruhen?“ Ja sie wusste, dass sie das noch bereuen würde, aber sie war nun mal stolz, vielleicht zu stolz. Sie würde ihm schon zeigen, wie zäh sie war.

  • Der Alte musste kurz fies grinsen
    "Römer sind kulturlose Idioten und Thraker elendige Schafschänder! Soviel ist mal sicher."


    Er überlegte:
    "Dutzende die es selber oder deren Besitzer es behauptet haben."


    Er hob die Hand und zeigte erst zwei dann drei Finger. Die Hand zitterte dabei deutlich was ihm einen sehr ärgerlichen Blick abrang und die Hand schnell wieder sinken ließ.
    "Bei zwei bin ich mir relativ sicher das sie wirklich welche waren und bei dir... mal sehen!"


    "Schön", kommentierte der Alte Varias Aussage und blickte sich kurz um.
    Die Sonne stand fast senkrecht über den Hof und nur dank der hohen Gebäude die ihm umringten war der eine Teil des Hofes noch im Schatten während der andere in der brennenden Sonne lag.
    Er sagte erst was zu den Jungen und dann zu dem großen Nubier.
    Die beiden Jungen nahmen sich aus einer Kiste jeweils ein Gerte ähnlich wie die vom Alten. Einer stellte sich im Bereich der Sonne hinter eine Säule der andere im Bereich der Schatten. Der Nubier hinter den aufgehängten Sack.


    "Da du ja selber erst noch was an deiner Ausdauer tun musst, in diesem erbärmlichen Zustand kann ich dich mit niemanden in die Arena lassen, machen wir anders weiter. Du wirst Runden um den Hof laufen. Es kann sein das dort überraschend Schläge auf dich zukommen. Du darfst diese abwehren aber nicht zurückschlagen. Mach die Jungs nicht kaputt! Am Ende jeder Runde darfst du die durch die Schläge erreichte Wut an deinem neuen Gegner auslassen!"
    Er deutet auf den aufgehängten Sack hinter dem der Nubier stand.
    "Für deine Angriffe und deine Verteidigung sind dir aber nur dein Körper und deine Fäuste erlaubt. Achte darauf das der Sack eventuell auch mal zurückschlägt, auch diese dürfen abgewehrt werden aber Gegenangriffe nur auf den Sack gehen. Beim Sack gebe ich dir dann jedes Mal ein Signal wenn du zur nächsten Runde aufbrechen kannst. Wenn du das verstanden hast fang an!"


    Der Alte schlurfte wieder zu seinem Schattenplatz zurück, setzte sich und beobachtete.


    Falls Varia beginnen würde ohne noch Fragen zu haben. Würde sich jede Runde ungefähr ähnlich darstellen.
    Die Jungs standen hinter irgendeiner Säule in ihrem Bereich und schlugen einmal auf Varia ein wenn diese vorbei kam. Dabei griffen sie mal von vorne an, mal von der Seite und mal von hinten. Die Schläge zielten mal auf Varias Kopf, mal auf Varias Körper und mal auf Varias Kehrseite bzw. ihre Oberschenkel. Sie führten jeder dieser Schläge wohl mit der kompletten ihnen zur Verfügung stehenden Kraft aus. Was Varias Abwehr besonders erschwerte war noch die Tatsache das sie meistens, wenn auch nicht immer an der Stelle angriffen an der sie gerade vom hellen ins dunkle kam oder anders herum.


    Beim Sack blieb der Nubier immer regungslos wenn sie mit hoher Kraft und Geschwindigkeit einschlug. Jedes Mal wenn sie langsamer wurde versuchte er ihr eine kräftige Ohrfeige zu verpassen. Die Verweildauer am Sack war unterschiedlich lang. Ein knappes ´Weiter` kam dann als Signal.


    Der Alte wollte nun das letzte aus Varia heraus holen. Er würde die Sache erst beenden wenn sie nur noch taumelnd die Runde lief und sich nur noch wenig bis gar nicht gegen die Schläge wehren würde. Davor kommende Anzeichen der Erschöpfung wie zum Beispiel übergeben beim laufen würde er nur mit einem gespielt erstaunten ´So früh schon` kommentieren.

  • Wenigstens war der Alte ehrlich, zwei oder drei also, zu gern hätte sie gewusst woran er das festmachte. Aber schon war er bei neuerlichen Erklärungen. Sie schätze also die Größe des Hofes ab. Wenn sie denn ein Fußballfeld gekannt hätte, dann würde sie den Innenhof wohl mit jenem vergleichen. Ihr Blick ging zu dem aufgehängtem Sack, dem Nubier und dann zu den jungen Männern, die hinter den Säulen verschwanden. Sie sollte sich also mit bloßen Händen verteidigen beziehungsweise auf den Sack einschlagen. Kurz löste sie ihre Bandagen um sie dann nur um die Hände und das Handgelenk wieder festzuzurren.
    Sie lief los, ihr Blick glitt während des Laufens über die Säulen, so dass sie zumindest in den ersten Runden, den Schlägen der Stöcken noch gut ausweichen konnte. So bekam auch der Nubier hinter dem Sack zunächst nichts zu tun, doch um so länger es dauerte, um so mehr Kraft es kostete um so unkonzentrierter wurde sie, was ihr auf den Laufrunden den ein oder anderen Schlag einbrachte. Ja das würde wohl ordentliche Striemen geben. Ihre Wut, nein nicht auf die Männer, sondern auf sich selbst, steigerte sich so immer weiter. Sie drosch fast schon wie eine irre auf den Sack ein, was aber nur zur Folge hatte, das ihre Arme nicht mehr so schnell nach oben brachte und ihre Schläge langsamer wurden. Zum Glück war sie jedoch immer noch schnell genug sich unter die versuchten Ohrfeigen des Nubiers wegzuducken.
    Sie hatte eine ordentliche Portion Wut im Bauch, als sie auf eine erneute Runde ging. Diese Mal sah sie den Angreifer rechtzeitig und sie war nicht gewillt, einfach nur auszuweichen. Sie nutze als die Richtung und die Geschwindigkeit, die der junge Mann mitbrachte, packte ihn am Arm und vollführte ein Drehung in die Laufrichtung des Jungen. Zum richtigen Zeitpunkt ließ sie los, so dass der Angreifer mit einem ordentlichen Geschwindigkeitsüberschuss im Staub der Arena landete. Ohne ihn jedoch weiter zu beachten, lief sie weiter, der zweite jedoch griff genau an der Grenzen vom Schatten zum Licht an, so dass sie ihn zu spät sah und sie einen weiteren ordentlichen Schlag kassierte... So ging es Runde um Runde, mal lagen die jungen Männer im Staub, mal musste sie Treffer einstecken. Sie funktionierte einfach nur noch und setzte wohl eher automatisch einen Fuß vor den anderen. Auch ihre Reaktionen am Sack ließen nach, so kassierte sie nun doch ein paar böse Ohrfeigen von dem großen Nubier.
    Auf einer der Runden hatte sie sich übergeben müssen, doch das spöttische 'So früh schon?' treib sie weiter.
    Ja sie kroch auf dem sprichwörtlichen Zahnfleisch, aber aufgeben kam für sie nicht in Frage. Sie machte einfach immer weiter und weiter und weiter, ihre Gegenwehr war inzwischen fast gänzlich zum erliegen gekommen, nur noch ab und an gelang es ihr den Schlägen auszuweichen. Auch der Sack wurde nur mit wenig Kraft und Geschwindigkeit getroffen, was ihr wiederum die ein oder andere Ohrfeige einbracht, die sie ein ums andere Mal ins Taumeln brachte.

  • Als Varias laufen mehr dem Lauf eines Betrunkenem glich und sie zwei Runden hintereinander den Schlägen der Jungs nicht nur nicht ausweichen sondern auch so gut wie keine Abwehrversuch mehr startete lehnte der Alte sich nach Vorne und begutachtete genau wie sie am Sack vorging.
    Die Schläge waren schwach und langsam und auch die ordentliche Ohrfeige war für sie zu schnell.
    Gerade als Varia wieder loslaufen wollte rief er:
    "Genug!"
    und brach damit diesen Teil ab.


    Er gab ein paar Anweisungen. Der Nubier räumte den Sack weg und auch einige andere noch rumliegende Sachen. Bei der Art und Weise wie er die Holzschwerter hielt konnte man deutlich erkennen das er selten oder nie eine `Klinge´ in der Hand hatte.
    Die beiden Jungs halfen Varia wenn es nötig war in den Schatten und gaben ihr den Wasserschlauch.


    Der Alte hatte die Zeit genutzt und war von seinem Sitzplatz bis zu Varia geschlurft.
    Er hielt ihr 2 Rispen mit Trauben hin und stellte eine Schale mit ein paar Datteln vor sie ab.


    "Und?"

  • Das Genug schallte über den Platz und Varia dankte im Stillen ihrer Göttin. Viel hatte nicht mehr gefehlt und sie wäre wohl einfach zusammengebrochen. Ja sie selbst merkte nun deutlich, dass sie in den letzten Wochen kaum was getan hatte. Auch wenn sie den ganzen Tag mit den ketten laufen musste, werden hier doch ganz andere Muskelgruppen beansprucht. Diese mussten erst mal wieder geweckt werden.
    Sie wurde nun also von den beiden Jungs in den Schatten eskortiert. Wobei die beiden es lieber unterließen sie anzufassen, einer hatte es versucht und eine Blick geerntet, der ihn das zu veranlasst hatte, seine Hand ganz schnell wieder zurückzuziehen. Auch wenn sie kaum noch konnte, sie würde sich ums verrecken nicht helfen lassen, schon gar nicht von einem Mann.
    Nun lehnte sie also an der Säule, ihre Beine hatte sie angezogen, ihre Hände ruhten auf ihren Knien.
    Ihre Atmung ging schnell und unregelmäßig. Sie lehnte mit dem Kopf an der Säule, hatte die Augen geschlossen und versuchte langsam wieder zu Atem zu kommen.


    Erst als der Alte ihr seine knappe Frage stellte, öffnete sie ihre Augen und sah ihn an.
    Bevor sie ihm jedoch antwortet, nahm sie einen kräftigen Schluck aus dem angebotenen Wasserschlauch, nun nickte sie dem Jungen auch dankend zu. Sie griff sie ein paar Datteln und aß diese, ja Energie war es was ihr Körper nun brauchte.
    Sie betrachtet kurz die Striemen die sie sehen konnte, welche sich durch die Schläge auf ihrer Haut gebildet hatten, sie tat sie jedoch mit einem Achselzucken ab. Es gab schlimmeres.
    Dann schaute sie den Alten von unten her an, noch überlegte sie was sie ihm auf seine Frage antworten sollte. So langsam bekam sie auch wieder Luft. „Ja das war nach meinem Geschmack.“ sagte sie also mit einem verschmitzten Grinsen, denn dass hier hatte sie seit Wochen wirklich mal wieder gefordert. Noch ein paar Dattel und Trauben fanden ihren Weg in ihren Mund. Sie bewegte ihre Arme und Beine, hielt ihre Muskeln in Bewegung, damit sie nicht anfingen zu krampfen.
    Sie erhob sich, hatte scheinbar so was wie eine zweite Luft, weshalb sie nun keck fragte. „Was nun?“

  • Kurz hob sich die Augenbraue des Alten und er wurde sich wohl gerade klar das er noch etwas brauchen würde um Varia fertig zu machen. Aber das konnte sie haben.
    Er rief dem Nubier etwas zu und der lief daraufhin locker ein paar Runden und fing dann an sich zu dehnen. Ganz zum Schluss schlang er ebenfalls Lederriemen um seine Hände und wartete auf der Freifläche.


    Der Alte derweil bezeugte Varia mitzukommen bis sie aus dem Schatten raus waren und dann in der prallen spätnachmittäglichen Sonne standen. Er erzählte ihr irgendwas von verschiedenen Gladiatorentypen. Das hatte allerdings nur ein Ziel. Varia sollte etwas zur Ruhe kommen. Es war ja bekanntlich immer so das wenn man nach längerer körperlicher Anstrengung einmal zur Ruhe kam, war es sehr schwer sofort wieder in Gang zu kommen. Der Körper hatte Zeit sich klar zu werden wie erschöpft er war und die verschiedenen Hormone die aufputschend wirkten vergingen. Wasser, Trauben und Datteln im Magen trugen ebenfalls ihren Teil dazu bei. Letzteres war dem Alten natürlich völlig unbekannt aber die Erschöpfung nach der Ruhe die kannte er natürlich. Nachdem er nun also der Meinung war das Varias Körper an diesem Punkt angekommen war setzte er für den heutige Schlusspunkt an.


    "Du wirst nun im Faustkampf gegen ihn antreten. Er wird nur seine Fäuste benutzen und von dir erwarte ich das gleiche. Also keine Kniestöße, Fußfeger oder Kopfstöße. Für denjenigen der dagegen handelt werden die beiden Jungs mit ihren Gerten bereit stehen!"


    Der Alte ging wieder in den Schatten und rief dem Nubier noch zwei drei Sätze zu.
    Dieser war sicherlich 2 Köpfe größer als Varia, wesentlich stärker, ausgeruht und aufgewärmt. Normalerweise wäre Varia sicherlich um einiges schneller als dieser aber ob das im Moment der Fall war... mehr als fraglich.


    Falls Varia sich zum Kampf aufstellte nickte der Nubier ihr einmal kurz zu und ging sofort zum Angriff über. Schnell würde man sehen das genau das seine Disziplin war. Hatte er die `Klingen´vorhin noch angefasst als ob er an jeder Hand 4 Daumen haben würde bewegte er sich jetzt wie ein Faustkampfprofi. Dazu kam natürlich das er deshalb für seine Größe und sein Gewicht recht fix war.
    Varia würde es nur wissen wenn sie nubisch verstand aber die Anweisungen vom Alten waren gewesen das er sich bis zum ersten Niederschlag auf Varias Magen konzentrieren sollte damit dessen Inhalt schnell wieder draußen war.
    Genauso kämpfte er dann am Anfang auch. Kein einziger Angriff auf ihren Kopf nur sehr wenige auf ihren Oberkörper und so gut wie alle in den Bauch.

  • Ja sie machten den Fehler und ging eher gemächlich neben dem Alten her, und sie fing an zu spüren, dass der bisherige Tag nicht spurlos an ihr vorbeigegangen war. Ihre Muskeln brannten, ihr Körper fühlte sich an, als wäre eine ganze Legion Römer drüber gelatscht.


    Sie sollte was? Eine Faustkampf? Mit dem Riesen? Der Alte war irre! Eindeutig irre! Und Varia? Ja die schollt sich in Gedanken mal wieder selbst für ihre vorlaute Klappe, nun sie hatte sich das selber eingebrockt, als musste sie da wohl durch. Ein nicht wirklich freundlicher Blick traf den Alten, aber dann bezog sie vor dem Nubier Stellung.


    Sie nickte dem Nubier ebenfalls, hüpfte ein paar Mal auf und ab um ihre Muskeln wieder in Schwung zu bringen.


    Es gelang ihr am Anfang noch den Schlägen auszuweichen und selber den ein oder anderen Treffer zu setzen. Den Nubier schien dies aber nicht zu stören, was aber auch kein Wunder war, sie konnte zwar mit den Fäusten kämpfen, jedoch kam ihre Kraft bei weitem nicht an die des Nubiers ran.
    Zu gern hatte sie ihre Beine eingesetzt, denn damit hätte sie ihrem Gegner wohl den ein oder anderen effektiven Tritt versetzen können.


    Eine ganze Weile ging es auch gut, aber es kam wie es kommen musste, die ersten Schläge in den Bauch konnte sie noch gut wegstecken, aber dann landete der Nubier einen Treffer, der sie in den Staub der Arena schickte. Die eben noch so genossenen Datteln und Trauben wurden auf dem selben Weg, wie sie in den Magen gelang sind wieder an die frische Luft transportiert.
    Mit nun leeren Magen aber einer ordentlichen Portion Wut im Bauch war sie wieder auf den Beinen. Fast schon trotzig wische sie sich über den Mund und ging wieder in Stellung.


    Wie eine Raubkatze ihre Beute fixierte sie nun den Nubier, Varia selbst stand aber ganz still da, erst als der schwarze Riese wieder zum Angriff überging, kam Bewegung in ihren Körper, sie wich seinem Schlag aus, schnellte nach vor, drückte sich vom Boden am und so landete ihre Faust mittig im Gesicht des Nubiers. Knochen, die auf Knochen trafen gaben unschöne Geräusch von sich. Sie landete auf ihren Füßen, wollte sich gerade umdrehen, als die Antwort des Nubiers prompt folgte, so landete nun seine Faust seitlich an Varias Kopf. Und ja was soll man sagen? Der Schwarze hatte einen Schlag, der wohl dem Hammer eines Schmiedes in nichts nachstand. Dieser Hammerschlag war es also, der sie nun endgültig in den Staub der Arena schickte, wo sie regungslos liegen blieb.

  • Die beiden Jungen hatten wohl klare Anweisungen bekommen und jeder von Ihnen leerte einen Eimer kaltes Wasser über Varia aus um sie so wieder hochzubringen. Da sie sich aber noch an die Ablehnung der Hilfe erinnerten machten sie sonst nichts weiter sondern füllten die Eimer wieder, holten sich die Gerten wieder und machten sich wieder bereit.


    Falls Varia wach wurde würde sie noch hören wie der Alte mit dem Nubier schimpfte und in seinem Ärger wohl aus Versehen Römisch sprach.


    "Ich hab doch deutlich gesagt nicht an den Kopf! Ich hab nicht viel Zeit bekommen und wenn ihr die Augen zuschwellen und sie tagelang nicht richtig sieht schaffe ich das nicht. Also nochmal ganz deutlich du Trottel nicht auf den Kopf! Bis zum nächsten Niederschlag nochmal den Bauch! Ich werde der schon beibringen nicht mehr vorlaut zu sein!"


    Er blickte in Varias Richtung und sagte:
    "Gibst du auf?"


    Falls sie verneinen würde würde er den Kampf wieder freigeben und wie eventuell schon eben gehört würde der Nubier, nun selber etwas böse, sich wieder auf Bauchtreffer konzentrieren. Etwas Galle musste ja in Varias Magen noch zu finden sein.

  • Von dem kalten Wasser welches über ihr geleert wurde, wurde sie „wiederbelebt“. Sie fühlte sich, so, wie es die Germanen gern ausdrückten von Thors Hammer persönlich getroffen.
    Sie konnte Blut in ihrem Mund und auf ihren Lippen schmecken. Oh ja der Schwarze hatte einen ordentlichen Bums drauf.
    Mühsam kämpft sie sich wieder auf die Beine, dennoch stellte sie sich wieder gegenüber dem schwarzen Riesen auf. Ein Nicken in seine Richtung und der Tanz begann von vorn.
    Nun hatte aber auch der Nubier eine Wut im Bauch, so dauerte es nicht lange, bis ein wahres Trommelfeuer auf Varia nieder prasselte immer und immer wieder traf er ihren Bauch, was sie noch auf den Beinen hielt wusste sie selber nicht. Kaum noch war sie in der Lage ihm auszuweichen, geschwiegen denn selbst einen Treffer zu setzen. Immer wieder sackte sie auf ihre Knie, spuckte Blut und Galle. Doch sei es nun falscher Stolz oder eine gewisse Todessehnsucht, sie schaffte es irgendwie immer wieder auf ihre Füße zu kommen. Sie stand mehr oder weniger taumelnd vor dem Schwarzen, der schließlich einen Treffer landete, der ihr sie Luft nahm, sie sank auf ihre Knie und schnappte nach Luft, nein hier und heute würde sie wohl nicht mehr auf die Füße kommen.

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