Der Sommer hatte Einzug gehalten und mit ihm war die große Hitze gekommen. Die Stadt stank. Ein fauliger ranziger Geruch lag über Rom. Die Sonne schien unerbittlich herab auf die Stadt und vertrieb jedes noch so kleine Wölkchen. Seit fast drei Wochen hatte es nicht mehr geregnet. Die Menschen dürsteten nach dem Nass. Diejenigen, die es sich leisten konnten, verbrachten diese Zeit des Jahres am Meer oder in den Bergen. Die Anderen suchten die schattenspendenden Gärten ihrer Villen und Häuser auf. Nur die Sklaven waren wie eh und je emsig damit beschäftigt, für das Wohl ihrer Herrschaften zu sorgen. Botengänge versuchte man auf die frühen Stunden des Tages oder kurz vor Sonnenuntergang zu verlegen, um so der unerträglichen Hitze des Nachmittags entgehen zu können.
Diese Affenhitze machte mir schwer zu schaffen. Die Sonne hatte meine Haut krebsrot gefärbt und mir einen Sonnenbrand verpasst. Besonders nachts schmerzten die verbrannten Stellen und raubten mir den Schlaf. Da half selbst das Olivenöl nicht mehr, mit dem ich mich immer einrieb. Sehnsüchtig träumte ich von den kühlen Wäldern meiner Heimat und dem klaren Wasser des Flusses, der an unserem Dorf vorbei floss. Was hätte ich alles dafür gegeben, jetzt dort zu sein! Stattdessen stiefelte ich mehr als verdrießlich auf dem Markt umher und machte Besorgungen. Ich schleppte bereits eine große Tasche mit Einkäufen mit mir herum. Der lederne Riemen der Tasche hatte sich in die verbrannte Haut meiner Schulter geschnitten. Ich schwitzte und war durstig. Außerdem war mir alles zu viel! Wenn mir jetzt noch einer blöd kam, konnte ich für nichts mehr garantieren.
Zum Glück fand ich dann noch einen Brunnen, aus dem ein Rinnsal des kalten Nass heraussprudelte. Ich beugte mich hinab und benetzte meine Hände mit Wasser und versuchte mein Gesicht damit zu kühlen. Ah, tat das gut! Am liebsten hätte ich hier noch länger verweilt, doch ich musste weiter. Seufzend richtete ich mich wieder auf und wollte meinen Weg fortsetzten, als mich ein riesen Kerl anrempelte und mich fast zu Boden riss. „He, bist du blind?! Kannst du nicht aufpassen?!“
Reserviert!