Rom : Die Sonne brennt - aber die Frisur hält!

  • Der Sommer hatte Einzug gehalten und mit ihm war die große Hitze gekommen. Die Stadt stank. Ein fauliger ranziger Geruch lag über Rom. Die Sonne schien unerbittlich herab auf die Stadt und vertrieb jedes noch so kleine Wölkchen. Seit fast drei Wochen hatte es nicht mehr geregnet. Die Menschen dürsteten nach dem Nass. Diejenigen, die es sich leisten konnten, verbrachten diese Zeit des Jahres am Meer oder in den Bergen. Die Anderen suchten die schattenspendenden Gärten ihrer Villen und Häuser auf. Nur die Sklaven waren wie eh und je emsig damit beschäftigt, für das Wohl ihrer Herrschaften zu sorgen. Botengänge versuchte man auf die frühen Stunden des Tages oder kurz vor Sonnenuntergang zu verlegen, um so der unerträglichen Hitze des Nachmittags entgehen zu können.


    Diese Affenhitze machte mir schwer zu schaffen. Die Sonne hatte meine Haut krebsrot gefärbt und mir einen Sonnenbrand verpasst. Besonders nachts schmerzten die verbrannten Stellen und raubten mir den Schlaf. Da half selbst das Olivenöl nicht mehr, mit dem ich mich immer einrieb. Sehnsüchtig träumte ich von den kühlen Wäldern meiner Heimat und dem klaren Wasser des Flusses, der an unserem Dorf vorbei floss. Was hätte ich alles dafür gegeben, jetzt dort zu sein! Stattdessen stiefelte ich mehr als verdrießlich auf dem Markt umher und machte Besorgungen. Ich schleppte bereits eine große Tasche mit Einkäufen mit mir herum. Der lederne Riemen der Tasche hatte sich in die verbrannte Haut meiner Schulter geschnitten. Ich schwitzte und war durstig. Außerdem war mir alles zu viel! Wenn mir jetzt noch einer blöd kam, konnte ich für nichts mehr garantieren.


    Zum Glück fand ich dann noch einen Brunnen, aus dem ein Rinnsal des kalten Nass heraussprudelte. Ich beugte mich hinab und benetzte meine Hände mit Wasser und versuchte mein Gesicht damit zu kühlen. Ah, tat das gut! Am liebsten hätte ich hier noch länger verweilt, doch ich musste weiter. Seufzend richtete ich mich wieder auf und wollte meinen Weg fortsetzten, als mich ein riesen Kerl anrempelte und mich fast zu Boden riss. „He, bist du blind?! Kannst du nicht aufpassen?!“


    Sim-Off:

    Reserviert! :D

  • Wenn er etwas mehr hasste als. Römer, dann war es dieser Sommer in dieser Stadt. Ja, er wünschte sich sogar zurück nach Mantua. Trotz der vielen Römer wär es dort irgendwie weniger ... Voll. Weniger laut und 'schnell' und dieser Geruch ... Baldemar grummelte wütend in der Sprache seiner Heimat vor sich hin. Er hatte Zeit. Zeit für sich. Und diese wollte er nutzen um etwas auf dem Markt zu suchen. Etwas für seine geliebte Frau oder für den kleinen 'Thingmar'. Natürlich trug er die gute Kleidung, die seine 'Herrin' verlangte und seine Frau ihm immer wieder hin legte, wenn er raus wollte. Na gut. Dann musste er wohl. Doch die Hose, wenn auch aus sehr gutem Stoff und farblich passend, trug er unter der Kleidung. Gleich wie heiß es war oder wie sehr es nach 'Germane' aussah. Mit seinem Aussehen, seiner Statur und seiner Körpergröße konnte er seine Heimat nicht wirklich verheimlichen. Selbst wenn er es wollte. Aber er war ein stolzer Germane. Nichts, aber auch gar nichts würde das ändern können.
    An der Sonne war Baldemar inzwischen recht gut gewöhnt und seine Haut zeigte eine leichte sonnenbräune. So ging er über den Markt. Sah hier etwas ging dort zu einem alten 'Bekannten'. Vor allem den einen oder anderen Germanen kannte er inzwischen recht gut und bekam an manch einem stand einen Met angeboten. Niemals lehnte er ab. Aber oft brachte er bei nächster Gelegenheit eine Kleinigkeit mit. Meist war es etwas was er selber aus Leder oder Holz gefertigt hatte.


    Verhältnismäßig gut gelaunt bahnte er sich seinen Weg. Wie fast immer ohne viel Rücksicht. Er wusste, bei wem er sich erlauben konnte zu schubsen und. Bei wem nicht. An sich machte er nur um Soldaten und die offensichtlich gut gestellten Römern einen weiten Bogen. Eher aus Abscheu und der Befürchtung heraus einen Fehler zu machen, denn aus Angst. Dort, wo Baldemar gerade entlang Ging waren diese aber weit entfernt. Sein Weg führte ihn an einen Brunnen vorbei. Auf dem Weg kam er ins straucheln, da einer derer die ihm im Weg standen nicht schnell genug weg kam. So stieß er gegen einen Mann , der dies wohl nicht so gut fand. Zumindest landete der nicht auf dem Boden. Konnte er sich doch freuen. Ein schneller böser Blick zur Seite, brachte den Mann, der ihm im Weg gestanden hatte dazu rasch weiter zu kommen. Langsam sah er wieder zu eben jenem, der ihn gerade ansprach. Die linke Augenbraue des Germanen zuckte leicht hoch. Tief atmete er ein und baute sich vor dem Fremden auf. "Nein" gewohnt knapp gab Baldemar Antwort. Nein, er war nicht blind. Nein, aufpassen war heute die Sache der anderen. Dennoch musste er zugeben, das er wohl schuld am Zusammenstoß war. Sein Gegenüber war kein Römer, was die Situation zumindest für ihn positiv beeinflusste. "Du scheinst nicht verletzt" meinte Baldemar deswegen freundlich grinsend. Dabei dachte er darüber nach ob er jemanden in der nähe kannte, wo. Er einen Met für sie beide beschaffen würde können. Met machte alles besser. Sogar römische Tage in einer römischen Stadt von Römern umgeben.

  • Noch jede Menge wüste Beschimpfungen lagen mir auf der Zunge, die ich am liebsten noch losgeworden wäre. Doch als ich mich endlich wieder aufgerafft und mir den Staub von der Tunika weggestrichen hatte, wurde mir vollends die Größe dieses hünenhaften Zeitgenossen bewusst, der sich inzwischen wie eine Mauer aus Muskeln aufgebaut hatte. Da schien es mir doch viel besser, einfach mal die Klappe zu halten, um noch größerem Ärger aus dem Weg zu gehen. Denn mal ehrlich, in meiner Situation konnte ich nicht noch mehr Scherereien gebrauchen. Wenigstens ließ mein Gesichtsausdruck noch vermuten, wie wenig ich über den Rempler erfreut gewesen war.


    Erstaunlicherweise schien sich der Riese seiner Schuld bewusst zu sein. Zumindest lief er nicht einfach weiter. Allerdings eine Entschuldigung blieb er mir weiterhin schuldig. Oder sollte das 'Du scheinst nicht verletzt' so etwas, wie eine Entschuldigung gewesen sein? Dann grinste er auch noch. Seltsamer Kautz. Vielleicht steckte ja in diesem Mordskerl doch ein freundliches Gemüt. Ich überlegte noch einen kurzen Moment, bevor ich meinen Mund aufmachte.


    „Nein, verletzt bin ich nicht.“ Höchstens mein Stolz war verletzt, denn unter anderen Bedingungen hätte ich es sicher nicht dabei beruhen lassen. So langsam wich der Groll aus meinem Gesicht. „Aber bei dieser Affenhitze ist alles zu viel!“, meinte ich dann noch fast entschuldigend. Moment mal, weshalb sollte ich mich entschuldigen, wenn der Kerl mich schuppste? Hätte ich ihm etwa aus dem Weg gehen sollen? Wer war er denn überhaupt? Was war er? Keine Frage, seiner Statur nach schien er kein Einheimischer zu sein. Die wenigsten Römer waren so riesig und auch noch dunkelblond dazu. Außerdem trugen sie keine Hosen unter der Tunika. Da der Stoff nicht der Schlechteste war, schätzte ich mal, dass ich es mit einem neureichen Peregrinen oder einem Sklaven zu tun hatte.

    Nun ja, meine Aufmachung war auch nicht von schlechten Eltern. Der Flavier legte immer großen Wert darauf, dass seine Leute anständig gekleidet waren und nicht in billigen, zerlumpten Fetzen auf die Straße mussten. Allerdings hätte mir eine solche Hose auch gut gefallen, denn nur in der Tunika fühlte ich mich immer noch ein wenig unwohl. Selbst bei der Hitze wären mir Hosen viel lieber gewesen. „Du bist nicht von hier? Stimmt’s?“, brummte ich dann versöhnlich.

  • Schnell ordnete Baldemar sein Gegenüber ein. Nicht Opfer. Aber auch nicht Feind. Denn offensichtlich war er kein Römer. Die gute Kleidung aber verriet ihm, das er auch kein Sklave von niedrigem Rang war. Er trug keine Hose. Was für den Germanen ein Zeichen dafür war, das er ein Sklave war. Trotz der Hitze dieser Gegend war diese Kleidung der Römer doch kaum als solche zu bezeichnen. Wer trug das schon freiwillig. Da konnte er froh sein, dieses kleine Zugeständnisse zu bekommen. Manchmal konnte er sich so einbilden gar kein Sklave zu sein. Die Wahrheit schmerzte oft genug bis ins tiefste seiner Seele. Wie sollte er so nur jemals nach Walhalla gelangen können? Vielleicht würde er irgendwann den Kampf seines Lebens kämpfen. Wenn er zum Beispiel für den kleinen Thingmar sterben würde. Das wäre doch ein guter Grund. Das der Junge eigentlich Titus hieß, musste er sich ja nicht eingestehen. Und das er ein Römer wär noch viel weniger.
    Nachdenklich sah er nun also auf den anderen runter. Aber keineswegs nieder. Größe äußerte sich nicht zwingend an den Körpermaßen. Nicht immer. Das Gesicht sowie die Körperhaltung und der wache Blick ließen vermuten, das der Andere es gewohnt war sich durchzusetzen. Anerkennend nickte Baldemar. Auch wenn er einsah das er schuld war, würde er sich niemals so deutlich entschuldigen. Seine Worte waren schon fast wie eine solche gewesen. Jedenfalls für ihn. "Gut" gab Baldemar mit einem Lächeln von sich. Er war also nicht verletzt. Das war zumindest etwas positives. Während der Germane ihn nun beobachtete meinte er zu erkennen, wie sein 'Zusammenprallopfer' ein wenig gelöster wurde. "Ja, allerdings. Ein kühler Met wäre nun genau das richtige." Damit reichte er dem Anderen die Hand. Oder vielmehr den Arm. "Baldemar" die weitere germanische Vorstellung mit Sohn von ... Ließ er weg. Die meisten irritierte das doch nur. Nicht jeder verstand wie wichtig Familien und Stolz waren. Und wie wichtig es war dies immer zu zeigen. Dennoch zeigte er, in der Art wie er seinen Namen aussprach, das er sehr stolz war. Nicht nur auf den Namen sondern auch auf alles was damit zusammenhing. "Ja. Genau." Er war nicht von hier. Moment. Der Andere wollte sicher mehr wissen. Frija, seine Frau hatte Baldemar oft genug ermahnt mehr zu reden und höflicher zu sein. Also nickte er leicht dazu und grinste schief. "Nun ja. Ich komme aus dem sehr weiten Norden. Von einem Stamm der sich Marser nennt. Unser Gaufürst wird dir nichts sagen." Nein. Ob ihm der Stamm überhaupt etwas sagen würde blieb abzuwarten. Allerdings hielt er auch das für unwahrscheinlich. "Und du, Fremder?" Fragte Baldemar freundlich nach. Naja. Für ihn war es freundlich.

  • Als das Wort ‚Met‘ in Verbindung mit ‚kühl‘ fiel, horchte ich auf. Alleine die Vorstellung, eine solche Köstlichkeit trinken zu können, die zu allem Überfluss auch noch schön heruntergekühlt war, bescherte mir einen verklärten Blick, der voller Sehnsucht war und der mein Heimweh aufs Neue zu entfachen drohte. Es war schon eine gefühlte Ewigkeit her, seit ich zum letzten Mal Met kosten durfte. Dieses wunderbare Getränk, welches die Eigenschaft besaß, im Winter zu wärmen, wenn man es vorher auf dem Herdfeuer erhitzt hatte und im Sommer erfrischen konnte, wenn man es zuvor entsprechend gelagert hatte, war unglücklicherweise bei den Römern nicht ganz so beliebt. Zwar konnte die römische Trinkkultur auf ähnliche Getränke, wie etwa das Mulsum oder das Conditum Paradoxum zurückgreifen, jedoch konnten diese Getränke es bei weitem nicht mit einem echten Tropfen Met aufnehmen. Außerdem war es als Sklave verdammt schwer an einen Becher Mulsum oder geschweige denn an Conditum Paradoxum heranzukommen.
    Mit einem Mal erschien mir der hünenhafte Rüpel wesentlich sympathischer. Mein Groll gegen ihn gehörte nun endgültig der Vergangenheit an, sofern er hier nicht nur über leckere Dinge sprach, sondern auch Taten folgen ließ und gewillt war, mindestens einen Becher Met für mich springen zu lassen.


    Er stellte sich mir schließlich als Baldemar vor. Für mich klang dieser Name zwar auch irgendwie fremd, doch konnte ich ihn wenigstens einigermaßen einordnen. In seinem Fall tippte ich einfach auf einen Germanen, was auch zu seinem Äußeren gut passte und indirekt sah ich mich darin auch bestätigt, als er sagte, er käme aus dem ‚sehr weiten Norden‘. Natürlich hatte ich keinen blassen Schimmer, wo der ‚sehr weite Norden‘ genau lag und von seinem Gaufürst hatte ich auch noch nichts gehört.
    „Aha, sehr erfreut, Baldemar von den Marsern. Bedaure, ich muss gestehen, deinen Gaufürst kenne ich leider nicht und von deinem Stamm ist mir auch noch nichts zu Ohren gekommen, was einfach nur daran liegen muss, dass ich aus einer anderen Ecke des Imperiums stamme. Mein Name ist Angus, Sohn des Donall. I bin… ich war ein Krieger der Carvetii. Dies ist ein Stamm im Norden Albions, das die Römer Britannia nennen.“ Schon lange hatte ich mich nicht mehr auf diese Weise einem anderen Mann vorgestellt. Hier interessierte es niemanden, woher ich kam und was ich war. Es war nur noch wichtig, wessen Eigentum ich war. Umso stolzer war ich nun, mich mit dem Schmuck vergangener Tage zieren zu können.

  • Ein kühler Met. Es war eines der Dinge, die diese unerträgliche Fremde erträglicher machte. So gut es ihm auch ging, er blieb ein Gefangener und ein Sklave. Doch eines Tages würde er heim kehren. Eines Tages. So fern dieser Tag auch schien, Baldemar verlier ihn niemals aus den Augen. Zur Zeit aber brauchten Septima und Thingmar ihn. Also hörte er auf seine Frau Frija, deren Rat in des Feindes Land ebenso gefragt war wie damals in der Hütte der Familie.
    Ganz in der Nähe gab es einen Händler von dem er genau wusste, das er Met hatte. Guten Met. Immer wenn er hier war, sah er dort vorbei. Seltsam wie gut man sich mit einem Römer verstehen konnte. Er war ein einfacher Römer der einige Zeit im Norden verbracht hatte. Seine Frau machte einen etwas fremden Eindruck und sprach sogar einen Dialekt aus dem Norden. Sie hatte gesagt das sie ihn dort gelernt habe. Aber etwas war seltsam an den beiden. Wenn es so war das sie von einem germanischen Stamm kam, so war es ihm egal. Denn für Baldemar waren die beiden einfach nur gute Menschen. Würde germanisches Blut in den Adern der Kinder fließen, um so besser.


    Was die Römer tränken war Baldemar eins. Manchmal nahm er sich vom Wein aber dies war kein Ersatz für den Met. Das der Andere nichts von seinem Stamm wusste, war kaum überraschend. Es gab nicht mehr viele von ihnen. Und wer kannte schon einen germanischen Stamm? Kaum jemand der hier lebte. Ruhig horchte er der Stimme von Angus, Sohn des Donall. "Freut mich Angus, Sohn des Donall. Carvetii? Albion? Ja. Von Britannia hatte ich mal gehört. Das ist noch weiter im Norden, nicht wahr?" Alles andere sagte ihm nichts. Zumindest waren sie also auch nicht verfeindet. Was ein guter Anfang war. Kurzerhand wies der Germane in eine Richtung. "Hier entlang" meinte er knapp aber durchaus gut gelaunt. Denn es war nicht weit. Grinsend schlug er Angus auf die Schulter und ging los, in der festen Überzeugung das der Andere mit ihm kommen würde. Für ihn war dies eine Möglichkeit der Realität zu entfliehen und sich weniger wie ein Sklave und mehr wie ein Germane zu fühlen. "Hast du zeit, Angus?" Wenn es nach Baldemar ging würden sie sich jetzt ein wenig Met durch den Körper jagen, bis sie sich wie in der Heimat fühlen würden.

  • „Eher etwas im Nordwesten,“ korrigierte ich ihn freundlich. Wahrscheinlich hatte der Germane gar keinen Dunst von dem, was ich ihm von meiner Herkunft erzählt hatte. Und wenn schon, im Prinzip war das ja Schnee von gestern. Es interessierte doch niemand wirklich, woher ein Sklave ursprünglich kam und welchen Status er einst besessen hatte. Vielleicht sah das ja Baldemar ähnlich, wobei ich bei ihm den Eindruck hatte, dass er noch immer mächtig stolz darauf war, Germane zu sein. Andererseits standen germanische Sklaven bei manchen Römern hoch im Kurs. Vielleicht gerade eben wegen dieses Stolzes. Und wenn nicht, war´s mir auch egal.


    Ich folgte Baldemar, der sich richtig zu freuen schien, endlich jemand umgerempelt zu haben, um mit ihm etwas trinken gehen zu können. Ob er das wohl öfters machte? Zu einem gut gekühlten Met konnte man an einem solch heißen Tag aber auch nun wirklich nicht nein sagen! Und was machte es schon, wenn ich ein klein wenig später zurückkam? Scato würde das nie im Leben mitkriegen!
    Also klopfte auch ich meinem neugewonnenen germanischen Freund freundschaftlich auf die Schulter und ließ mich überraschen, wohin er mich führte.
    „Ja, sicher… ein bisschen,“ antwortete ich ihm grinsend. Eine passende Ausrede, warum ich zu spät zurückkam, konnte ich mir auch noch auf dem Nachhauseweg überlegen.


    Es dauerte nicht lange, bis sich ein Laden in meinen Augenwinkel schob, den Baldemar zielstrebig ansteuerte. Eigentlich hatte ich ja mit einer Taberna gerechnet, wo man sich hinsetzen konnte und es ein bisschen gemütlich war. Aber wenn der Met dafür gut war, nahm ich das gerne in Kauf.

  • Im Nordwesten? Schief grinste er sein Gegenüber an. "Ja. Genau. Nordwesten" seine Mimik zeigte das er es nicht wirklich besser wusste. Als schlimm empfand er es allerdings auch nicht. Ein wenig wusste er von den Ländern durch die Lehrer des kleinen Thingmar oder besser bekannt als Titus. Jedoch merkte Baldemar es sich nicht immer, was die so von sich gaben. Es gab eben wichtigeres. Und davon so einiges. Wie zum Beispiel seine eigene Herkunft und der Stolz der damit einher ging. Für den Germanen stellte es sich bislang eher so dar, das es Ursus gar nicht gefiel wie er war. Er sollte sicher mehr wie dieser Cimon sein. So ergeben und folgsam. Viel zu ergeben, wie Baldemar dachte. Aber Septima war es wohl recht. Er schützte sie mit seinem Leben. Inzwischen auch aus Überzeugung und einem Schwur heraus. Nicht so wie früher, als er es ausschließlich tat um den Wunsch seiner Frau nach zu kommen.


    Mit steigender Vorfreude schlug er den bekannten Weg ein und war recht froh das Angus der Einladung folgte. Er selber wurde nicht erwartet und hatte gerade ein recht freies Leben für einen Sklaven. So konnte er ganz gut damit Leben und vergessen das ihn jemand als Besitz ansah. "Gut. Sehr gut" gab Baldemar knapp von sich, da sein Gast wohl auch noch etwas Zeit zu haben schien. Es gab nicht viele die so guten Met hatten und noch weniger die diesen mit einem germanischen Sklaven teilten. Selbst wenn dieser bezahlte. Vor allem wenn es so ein knurriger Mann wie Baldemar war. Er begrüßte den Ladenbesitzer und seine Frau welche ein freundliches Wort für beide hatten und sie herein baten. Dort gab es einen Tisch in einer Nische, wo sie ihre Ruhe haben würden. Ob es daran lag das sie sich einst verkauft hatte oder das der Mann sich den Laden aus Armut aufgebaut hatte? Der Germane wusste nicht warum sie ihn so freundlich behandelten und ihn auch gerne bei sich ausruhen ließen. Er nahm es einfach hin und brachte ihnen ab und zu einige kleine Geschenke mit. Meist Dinge die er aus Holz geschnitzt hatte. Nichts großes. Aber eben eine Geste der Dankbarkeit. Auch heute stellte er eine kleine Holzfigur auf den Boden und grinste als der kleine Sohn der Familie sich den Stier schnappte und kurz das Bein des Erwachsenen umarmte nur um dann mit seiner Beute fröhlich Weg zu rennen.


    Baldemar grinste Angus nur an und zuckte mit den Schultern. "Hier haben wir unsere Ruhe" meinte er noch während die Frau des Hauses zwei Becher brachte und einen Krug. Sie legte dem Germanen eine Hand auf die Schulter. "Tut mir leid das ich keine Zeit für euch habe, aber mein Mann und ich haben gerade viel zu tun. Bitte entschuldigt." Sie lächelte auch den fremden Mann freundlich an bevor sie ging. Natürlich würde Baldemar für den Krug bezahlen und legte die entsprechende Münze auf den Tisch. Ein ganzer Krug. Das konnte er unmöglich annehmen. Da er sein Gegenüber eingeladen hatte goss er ihm auch ein. Kaum das beide Becher gefüllt waren hob er seinen. "Auf die Heimat" sprach er es laut und voller stolz aus.

  • Indem ich ein wenig Zeit für den knorrigen Germanen erübrigte und mich von ihm einladen ließ, machte ich ihm wohl eine riesige Freude. Wahrscheinlich waren solche Momente auch für ihn selten. Die Momente, in denen man die Realität vergaß und einem Hauch von Freiheit nachjagte. Dann war es wieder für einen Herzschlag lang wie früher, bevor das Schicksal zugeschlagen hatte und einem den Boden unter den Füßen weggerissen hatte.


    Alsbald erreichten wir eine Art Taberna, in der scheinbar auch mit allerlei Waren aus dem Norden gehandelt wurde. Unter anderem versuchte man hier auch Met an den Mann zu bringen, was sicher nicht das Schlechteste war. Met, das war ein Stück Heimat. Genauso sah es wohl auch der Germane, der scheinbar nicht zum ersten Mal hier einkehrte und freundlich begrüßt wurde. Baldemar entgegnete diese Freundlichkeit mit einem kleinen Geschenk, welches er scheinbar wie aus Zauberhand hervorkramte und es dem kleinen Jungen der Wirtsleute schenkte. Wie alle Kinder freute er sich über sein neues Spielzeug und bedankte sich auf herzzerreißende Art. Für einen Moment musste ich an mein kleines Söhnchen denken, welches allzu früh sein Leben hatte lassen müssen.
    Baldemar rettete mich vor meinen schmerzlichen Erinnerungen und geleitete mich mit einer schelmischen Vorfreude zu einem Tisch, der in einer Nische des Raumes stand, dort wo wir für uns waren. Nicht lange darauf brachte uns die Wirtin bereits zwei Becher mit Met. Alleine schon der Duft des leckeren Getränkes vertrieb auch die letzten dunklen Wolken und ich stimmte Baldemar ein wenig wehmütig zu: „Auf die Heimat!“
    Der erste Schluck war der Beste! Der lang vermisste Geschmack des Mets breitete sich in meinem Mund aus und verzückte alle meine Geschmacksknospen. Einfach nur herrlich!
    „Du kommst wohl öfter hier hier“, meinte ich, um unsere Unterhaltung fortzusetzen.

  • Dieser Moment der vermeintlichen Freiheit wollte Baldemar durchaus auskosten. Seine Freude darüber war ihm in der Tat recht gut anzusehen. In letzter Zeit waren solche Momente selten geworden. Auch für den recht pfiffigen Germanen der sich seine Momente durchaus zu nehmen wusste. So konnte er der brutalen Wahrheit entfliehen. Bei seinen Freunden angekommen meinte der Germane zu erkennen das es der neuen Bekanntschaft zu gefallen schien. Dies war ja auch ein Ort an dem man sich wie zu Hause fühlen konnte. Kaum das er die gewohnten Begrüßungen vollzogen hatte, konzentrierte Baldemar sich wieder auf sein Gegenüber. Sah er da etwa einen Schimmer von Trauer? Nein. Der Germane erkannte solche Dinge allerdings auch eher selten. Inzwischen saßen sie in der Nische und würden durchaus in Ruhe ihren Met genießen können. Sie tranken den ersten Schluck auf die Heimat. Sicher war es nur der erste Schluck von vielen. Baldemar genoss sein Getränk mit offener Freude. Lachend nickte er zu der Frage, die das Offensichtliche in Worte fasste. "Oh ja. So oft ich kann" er kam wirklich gerne zu diesem Platz der Heimat und der Freiheit. Hier wurde er nicht wie ein Sklave behandelt. Auch wenn die Familie die hier lebte und arbeitete es genau wusste.


    Sein erster Becher war recht schnell geleert gewesen, so das sie wie gewöhnlich mit weiterem Met versorgt wurden. Der Germane nickte seinem Gast zu, da er davon ausging das auch dieser genügend vertrug um später nicht aufzufallen. Was diese verhassten Römer ja eher nicht so gut verkrafteten. "Also, wir können uns öfter hier treffen" lud der Germane sein Gegenüber freundlich lächelnd ein. So oft traf Baldemar jemanden der eine solche Einladung annahm nicht. Das musste er doch ausnutzen. Erneut hob er seinen Becher, ließ diesen gegen den seines Gastes klingen um dann einen tiefen und sehr genussvollen Schluck zu nehmen. "Ah. Die Götter scheinen heute bei guter Laune zu sein" grinsend schlug er Angus brüderlich auf die Schulter. "Sag mal. Kennst du gute Lieder aus deiner Heimat?" Baldemar selber sang gerne mit tiefer Stimme und voller stolz die Heldengesänge seiner Heimat. Besonders gerne den Gesang der Helden der Großen Schlacht der Marser in der sie den Adler erbeutet hatten, wie es in dem Gesang hieß.

  • Ich verstand ihn voll und ganz. Hier war ein Stück Heimat für ihn, wo er sich für eine kurze begrenzte Zeit frei fühlen konnte. Hier wurden wenigstens einige seiner Erinnerungen lebendig und greifbar. Auch wenn es mir bei den Flaviern relativ gut ging, wünschte ich mir manchmal auch einen solchen Platz, an dem ich inne halten konnte und die schönen Dinge meines alten Lebens für einen Moment wieder lebendig werden konnten. Für kurze Zeit hatte ich dies erleben dürfen, als ich für den Flavier nach Ravenna geritten war. Auch wenn die Reise anstrengend gewesen war, hatte ich es genossen, aus der Stadt herauszukommen und wieder einmal reiten zu können.


    „Das kann ich gut verstehen,“ antwortete ich lachend und leerte mit einem Zug den Rest des Mets. „Herrlich! Das schmeckt nach mehr!“ Ich stand dem Germanen in nichts nach. Auch er hatte seinen ersten Becher recht schnell geleert und da man ihn hier bereits kannte, mussten wir nicht lange auf Nachschub warten. Langsam fing ich an, mich mit dem Gedanken anzufreunden, mich hier öfter mit ihm zu treffen und über vergangene Zeiten zu plaudern. Alleine schon wegen des hervorragenden Mets war dies eine Überlegung wert. „Von mir aus gerne!“, antwortete ich grinsend und hob meinen Becher, um mit ihm auf diese glänzende Idee anzustoßen. Dann ließ ich den goldenen Honigwein meine Kehle hinunterrinnen. Bei den Göttern, wie hatte ich diesen Geschmack nu vermisst! Die Römer wussten gar nicht, was ihnen entging.
    Der Germane schlug mir freundschaftlich auf die Schulter, gerade so als ob wir uns schon seit Ewigkeiten kannten. Und tatsächlich erinnerte er mich an den einen oder anderen Mann aus meinem Dorf, mit dem ich freundschaftlich verbunden gewesen war. Die meisten von ihnen waren tot oder mussten in den Zinnminen unten im Süden schuften, bis sie tot umfielen. Als er mich fragte, ob ich einige gute Lieder aus meiner Heimat kannte, winkte ich nur ab. Meinen Gesang wollte er garantiert nicht hören! Außerdem hatte ich dafür noch viel zu wenig Met intus. „Wenn ich singe, dann jaulen die Hunde! Das behauptet zumindest meine Frau,“ meinte ich lachend. Doch dann verging mir das Lachen. „Sie hat behauptet...“

  • Sich in der Ferne wie zu Hause zu fühlen war nicht immer leicht. Vor allem seit sich so vieles in seinem Leben geändert hatte und sogar seine Ziehtochter ihm den Rücken gekehrt hatte. Konnte er denn außer seine Frau irgendeinen Menschen bei sich halten? Alles war so viel einfacher gewesen als sie noch in Freiheit gelebt hatten. Aber Baldemar war kein Mann, der jammerte und weinte. Er stand einfach da und nahm es hin. Ja, er wartete auf eine Besserung des Lebens. Mit diesem Met konnte man aber auch wunderbar auf eine bessere Zeit warten. Sicher ging es ihm gut bei Septima. Auch wenn er mit dem Mann Ursus noch nicht so glücklich war, er hatte sich selber, seiner Frau und zu guter Letzt auch den Göttern sein Wort gegeben. Und seine Götter würden es ihm sicher nie verzeihen wenn er sich nicht daran halten würde. Hinzu kam der kleine Thingmar, den nur er so nannte. Für alle anderen hieß er Titus. Vielleicht würde dieser kleine Römer eines Tages zu einem guten Römer heran wachsen. Wenn es denn gute Römer gab.


    Die beiden Männer lachten und Baldemar schlug ihm ab und zu freundschaftlich auf die Schulter. Gut gelaunt winkte er nach noch einem Krug und bedankte sich sofort als auch dieser gebracht wurde. Selbstverständlich ließ er der Dame des Hauses ein paar passende Münzen liegen, da die beiden nun wohl doch mehr trinken würden als nur den Begrüßungstrunkt. "Ja, nicht wahr?" Gab er seinem Gegenüber recht, als dieser meinte es schmecke nach mehr. Dabei zog der Germane die Augenbraue etwas hoch. Anerkennung war in seinem Nicken zu erkennen. Sein Gast vertrug ordentlich etwas vom Met. Das rief nach einem guten Tag. "Na, wenn du es verträgst. Nur zu" lachte er laut und gab Ihnen beiden vom Met nach. Mit diesem Mann könnte man wirklich gut sitzen und trinken. Etwas was Baldemar in letzter Zeit sehr vermisste. "Das klingt doch gut" ja, es klang sogar sehr gut. Begeistert stießen sie miteinander an und tranken dieses Getränk der Heimat.


    Der Germane war schnell sehr freundschaftlich geworden, was er nicht unbedingt mit seinen Worten zeigte, da blieb er gewohnt kurz angebunden. Doch die Betonung und sein Lachen zeigten deutlichst wie gut gelaunt er war. Nun war Baldemar sehr gespannt auf die Lieder aus der Heimat seines Gastes. Aber wieso winkte der nur ab? Es zeigte sich langsam ein Grinsen auf den Lippen des Germanen. Aber wieso wurde er dann so ernst? Fest packte der Germane sein Gegenüber brüderlich an der Schulter. "Was ist los? Was hat sie behauptet?" Der Gesang war zunächst vergessen, den würde er später noch einstimmen können. "Was ist los?" Fragte er ernst nach. Er ahnte das da etwas nicht stimmte. Wollte ihn aber auch nicht zu sehr nötigen. Vielleicht half der Met und das Reden dem frisch gefundenen Freund. Ja, Freund. So sah Baldemar das. Er wusste sehr oft sehr schnell ob er jemandem vertraute oder nicht. Ob er jemanden als Freund nennen konnte oder nicht. Auch wenn sie sich erst kennenlernen mussten, um dies vollkommen klar zu stellen, waren in seinen Augen die ersten Schritte bereits getätigt.

  • „Klar vertrag ich das!“, rief ich großmäulig. Der Met schien heute in Strömen zu fließen und so etwas musste man unbedingt ausnutzen! Ein Zustand, an den ich nicht mehr so recht gewöhnt war. Früher hatten mir drei vier Becher davon nichts abhaben können. Doch seitdem war viel Zeit vergangen. Zu viel Zeit, wie ich schon bald merken sollte. Spätestens nach dem dritten Becher sollten meine Glieder eine seltsame Schwere annehmen und auch meine Fähigkeit, klar zu denken begann ein wenig zu leiden. Doch diese Signale, die mein Körper angesichts der ungewohnten Alkoholmenge auszusenden begann, wollte ich nicht wahr haben. Ich verdrängte sie und hoffte darauf, meine alte Kondition wieder zu finden, indem ich einfach nur noch mehr trank.
    Nichtsdestotrotz genoss ich die Gesellschaft des Germanen. Er war wie ein Bruder oder ein guter Freund, den ich schon ewig kannte. Mit ihm zu trinken und zu lachen hatte etwas Unbeschwertes. Etwas war ich schon lange für verloren gehalten hatte. Doch hier in dieser Taverne hatte ich es wieder gefunden. Zumindest für kurze Zeit. Erst als er den Gesang angesprochen hatte und ich in meiner Unbeschwertheit meine Frau Aislin ins Spiel gebracht hatte, nicht daran denkend, dass sie ja tot war, schien die Schwermut wieder Besitz von mir ergreifen zu wollen.
    Dem Germanen hatte ich nichts vormachen können, er bemerkte sofort, dass sich ganz plötzlich mit mir etwas verändert hatte. „Meine Frau sagte immer, wenn ich singe, jaulen die Hunde… meine Frau… sie ist tot.“ Die letzten Worte kamen wie ferngesteuert aus mir heraus. Schnell griff ich nach meinem Becher, um den schlechten Geschmack in meinem Mund hinunterzuspülen. Der Met half, den Schmerz zu betäuben.

  • "Das habe ich nicht anders erwartet" gab Baldemar grinsend zurück. Mit jemanden zu trinken der einiges vertragen konnte, war mal eine angenehme Abwechslung. Der Germane war stets gut im 'Training' geblieben und hatte so auch sein Schicksal vielleicht ein wenig besser annehmen können. Dadurch und durch die Hilfe seiner Frau, die ihm immer beiseite gestanden hatte. Die paar Becher waren noch gar nichts. Niemals wäre Baldemar davon ausgegangen das der Andere nicht so viel vertrug. Naja, sie konnten es ja auch ändern. Wenn Sie sich dafür öfter hier treffen müssten, um so besser. Ein Gefühl von Familie und Freundschaft erfüllte den Raum. So konnte er vergessen in welcher Stadt er war und in was für einer Gesamtsituation er sich befand. Baldemar hatte ja nicht ahnen können das das ansprechen von Gesang eine solche Wirkung haben würde. Ganz ungewohnt hatte der Germane die Schwermut des Gegenübers erkannt, wo er doch sonst nicht so gut darin war, Gefühle zu erkennen. Was ein zusätzliches Zeichen dafür war, das sie beide sich in so kurzer Zeit schon gut verstanden. In jeder Bewegung erstarrend blickte der Germane Angus an. Sprachlos erlosch die Freude in seinem Gesicht. Er brauchte einen Moment bis er sich geordnet hatte. "Das tut mir leid." Damit legte er eine Hand freundschaftlich auf die Schulter seines Gegenübers. Er selber konnte sich kaum vorstellen wie es wäre seine Frija zu verlieren. Kaum das der Andre vom Met trank nahm auch Baldemar seinen Becher erneut auf um einen tiefen Schluck zu nehmen. Nach dem dieser geleert war, sah er ihn ernst an, schenkte Ihnen beiden nach und sprach langsam, wenn auch mit fester Stimme. "Die Hunde sind mir egal. Komm! Auf deine Frau!" Damit stand er auf und begann mit voller Stimme und Herz ein germanisches Lied anzustimmen. Eines was die guten Taten der Frauen pries. Er sang es nicht nur für Angus und seine Frau sondern auch für seine Frija. Was war ein Krieger schon ohne seine Frau? Sie gab ihm Kraft wenn er Heim kam. Hielt ihn warm in der Nacht. Gebar den Erben und viele viele mehr. Wenn er Glück hatte. Auch wenn er selber keine Kinder mit seiner Frau haben durfte, liebte er sie über alles. Vielleicht waren sie ihren Göttern zu fern um Kinder zu zeugen. Sie testeten so den Glauben der Germanen. Anders konnte es kaum sein. Doch sein Glaube war ungebrochen.


    Mit dem Lied schlug er ihm auf die Schulter, zog ihn hoch und versuchte ihm den immer häufiger auftauchenden Refrain nahe zu bringen. Mit dem Fuß klopfte er den Rhythmus. Niemand schien davon gestört zu werden. Nein, sogar die Kinder des Hauses fingen an mit zu singen. Sie Klängen kaum richtig. Aber sie hatten Spaß daran und tanzten ein wenig umher.

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