[Vestibulum | Ubizwo] Das Haupttor und die große Halle

  • Mal wieder erreicht die Villa Duccia ein Brief aus der Casa Helvetia. Dieses Mal allerdings mit offiziellen Vorzeichen an einen anderen Empfänger.


    Ad
    Procurator Numerius Duccius Marsus
    Villa Duccia
    Mogontiacum


    Iullus Helvetius Curio Proc. Numerio Duccio Marso s.d.


    Im Rahmen der von mir angekündigten Erarbeitung einer Marktordnung bin ich bei meinen Recherchen auf einen Punkt gestoßen, den ich gerne mit die besprechen möchte. Ich bitte daher um einen zeitnahen Termin, an dem wir den Sachverhalt erörtern können.


    Vale bene,


    Iullus Helvetius Curio



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    Iullus Helvetius Curio | Casa Helvetia | Mogontiacum


  • Am Vorabend hatte ich mir noch einmal genau nach dem Weg zur Villa Duccia erkundigt hatte, hatte ich schon in aller frühe nach einem schnellem Frühstück die Casa Helvetia verlassen und war auf dem Weg zu dieser.
    Man hatte mir zwar versichert diese sei, auch wenn sie nicht an den Hauptstraßen liegen würde, könnte ich sie kaum verfehlen. Dennoch war ich sehr misstrauisch, schließlich war ich im wilden Germanien und nicht in Rom. Außer, dass ich am Vortag mit Alpina durch Felder und Wiesen gerannt war um Pflanzen zu sammeln, war ich nur einmal und das war auf dem Weg nach Mogontiacum, außerhalb der Stadtmauern gewesen. Aber nun alleine hier draußen in der Wildnis. Immer wieder hatte ich von wilden Tieren und aufsässigen Barbarenstämmen gehört.
    Etwas beruhigter war ich, als ich merkte, dass wirklich viel Betrieb auf dem Weg war, doch gab es leider auch ruhigere Phasen gab. Jedesmal zuckte ich wenn es kackte oder raschelte, wobei meine rechte Hand dann an die kleine Messerscheide an meinem Gürtel glitt, in der ein albern kleines Küchenmesserchen steckte, womit ich Pflanzen abschneiden konnte. Dann endlich sah ich sie, die Villa. Ich schaute zweimal, das war doch keine Villa, das musste ein kleiner Ort sein nachdem vielen Gebäuden zu urteilen.
    Der Beschreibung nach musste ich aber richtig sein, denn ich befand mich auf einer Allee den Hügel hinauf und ja ich erkannte dann auch bald ein großes Tor.
    Im nachhinein, nachdem ich durch das Haupttor gegangen war, welches offen war, da einige Fuhrwerke es passierten und niemand auf mich achtete, musste ich lächeln, bestimmt war ich mit offenem Mund durch die Gegend gewandert. Ich hatte zwar gehört, die Duccier wären reich und mächtig aber das hier war anders als alles was ich bisher irgendwo aus der Nähe hatte betrachten können.
    Nun stand ich leicht angespannt an der Eingangstür der Villa und klopfte.

  • Es dauerte gefühlte Ewigkeiten bis einer der großen Türflügel der Villa sich öffnete. Der mürrische Blick des alten Albin traf Kaeso. Zunächst brummte der duccische Vilicus missgelaunt, dann ließ er sich zu so etwas wie einer Begrüßung herab: "Dies ist die Villa der Kinder Wolfriks. Was ist dein Begehr?"

  • Ah endlich, es tut sich was dachte ich als sich ein Türflügel bewegte. Ich hatte schon ein freundliches Lächeln aufgesetzt um ebenso freundlich meine Sprüchlein zu starten, als mir dieses Lächeln jäh im Gesicht gefror und abstarb. Wie Villa der Kinder Wolfsriks? Wer war denn das? Hatte man mich Absicht falsch geschickt oder hatte ich die Wegbeschreibung wirklich so falsch verstanden?
    Verwirrt starrte ich meinen Gegenüber an, schüttelte mit dem Kopf und meinte: „Das kann aber nicht sein, man schickte mich hierhin. Ich sollte hier Petronia Octavena eine Botschaft von Susina Alpina überbringen. Von den Kindern jenes Wolfriks war keine Rede.“

  • Albin runzelte erst die Stirn, dann verkniff er sich ein Schmunzeln. Er brummelte etwas, dann erklärte er typisch lakonisch: "Dies ist die Villa Duccia" Er öffnete die Tür etwas weiter und signalisierte damit seine Bereitschaft, den Jungen einzulassen. "Die Duccii sind die Nachfahren des Wolfrik, ihres Stammvaters", führte Albin weiter aus und dann: "Petronia Octavena ist die Hausherrin. Und wie ist dein Name?" Da der Junge Susina Alpina erwähnte, war Albins grundlegendes Misstrauen jedenfalls schon einmal um einen erheblichen Teil vermindert.

  • Richtig, ich hatte vergessen, hier in Germanien war das mit den Namen etwas anders, wieso hatte ich das vergessen? Dies hatte mich auch dazu gebracht mich nicht vorzustellen, was ich jetzt schnellstens nachholte ehe ich eintrat. „Mein Name ist Kaeso und ich wohne in der Casa Helvetia.“ Natürlich konnte ich nicht mit Titel, Beruf oder sonstiges aufwarten. So kam es das ich nicht wusste wie ich meine Tätigkeit dort beschreiben sollte, denn ich versuchte Alpina zu helfen, doch im Grunde half sie mir doch.

  • Nachdem Kaeso Alpinas Besuch für den nächsten Tag angekündigt hatte, machten sich beide am kommenden Morgen auf den Weg. Die Hebamme hatte alles passend vorbereitet. Kräutermischung und Öl waren in ihrem Korb, dazu alles was sie eventuell benötien würde. Kaeso hatte sie auf dem Hinweg die wichtigesten Pflanzen für die Zeit der Schwangerschaft erklärt und ihn dann mit dem Auftrag beschäftigt, einige davon zu sammeln. Dafür hatte sie ihm die kleine Sichel überlassen, die sie zum Schneiden der Kräuter verwendete.


    Sie selbst war weitergegangen zum Landhaus der Duccier um Octavena zu untersuchen. Da wollte sie Kaeso nicht dabei haben. Die Betreuung einer Schwangeren gehörte in Frauenhand. Das war nichts für einen Jungen wie ihn.
    Alpina klopfte an der Pforte und freute sich auf Albin, für den sie ein kleines Fläschchen mit Wermutwein im Gepäck hatte. Der galt als gesundheitsfördernd und appetitanregend. Der hagere Ianitor der Duccier sah so aus als könne er so einen Appetitanreger gebrauchen.


    Klopf, klopf

  • Es war ein ruhiger Tag in der Villa Duccia. Die Mägde saßen mit Marga zusammen im Innenhof und nähten zerschlissene Arbeitshosen der Knechte. Albin selbst hatte gemütlich die Säulengänge gefegt und machte gerade ein Nickerchen auf dem Schemel neben der Pforte, als es klopfte.


    "Hmwas?!" Aus dem leichten Schlaf des alten Mannes gerissen, erhob er sich blinzelnd und schlurfte zur Tür. Während er ein Gähnen unterdrückte, öffnete er und bereitete sich auf die üblich missmutige Begrüßung vor, als er Susina Alpinas angesichtig wurde. "Ah! Susina Alpina, sei willkommen", sagte er erfreut. Der Anblick der Obstetrix stimmte Albin stets fröhlich, verbreitete die junge Frau doch stets gute Laune mit ihrem Lächeln. Albin öffnete die Tür und bat Alpina herein. "Du möchtest zur Hausherrin, nehme ich an?", fragte er mit nachdenklich zusammengekniffenen Augenbrauen.

  • Mit einem strahlenden Lächeln begrüßte Alpina Albin. "Salve, Albin! Schön dich so munter und bei guter Gesundheit zu sehen. Ich habe dir auch was mitgebracht, damit es so bleibt. Hier, ein Fläschchen mit Wermutwein!"
    DIe Hebamme hielt dem germanischen Ianitor das Mitbringsel hin. "Er soll den Appetit anregen. Und das kann doch niemals schaden, nicht wahr?"


    Dann kam sie auf seine Frage zurück. "Ja, ich würde gerne zur Hausherrin, zu Petronia Octavena. Sie erwartet mich."

  • "Oh", machte Albin überrascht, als Alpina ihm das Fläschchen in die Hand drückte. "Danke", sagte er artig und es war offensichtlich, dass er auf diese freundliche Geste nicht zu reagieren wusste. "Ähm, das ist wirklich nett von dir, Alpina." Dann riss er sich merklich zusammen und schenkte der Hebamme eines seiner seltenen aber aufrichtigen Lächeln. "An Appetit mangelt es mir zwar noch lange nicht, aber dennoch danke." Er schmunzelte spitzbübisch. "Na, dann will ich euch Weiber mal zusammenführen", sprach's, schloss die Tür und führte Alpina in die Villa.


    Nach wenigen Augenblicken hatte er Petronia Octavena ausfindig gemacht. Mit einem dezenten Winken machte Albin auf sich aufmerksam. "Susina Alpina für dich", kündigte er die Hebamme gewohnt wortkarg an. Er nickte Alpina noch einmal zu und zockelte dann langsam davon.


    Sim-Off:

    Ich überlasse die Entscheidung mal euch, in welchem Raum/Thread ihr weitermacht. ;)

  • Liam war es an zu sehen, glücklich war er über die Aufgabe, mich aus dem Haus zu lassen, nicht .
    Vor der Türe schaute ich mich um, von meiner Sicht aus war nichts auffälliges zu sehen. Die beiden Tabulae fest unter dem Arm geklemmt rannte ich mit der sorglosigkeit der Jugend los, auf direktem Weg zur Villa Duccia und traf wie ich fand auch schnell dort ein.
    Hämmerte dieses Mal, laut und ungestüm, an der Eingangstüre.


    KLOPF, KLOPF, KLOPF

  • Es donnerte jemand vehement gegen die Türflügel der Villa Duccia. Albin stapfte verärgert durch den Flur, dem Lärm entgegen. "Bei den garstigen Nornen, wer lärmt da?!", polterte er, den Türflügel aufreißend, Kaeso entgegen. "DU!", rief er, als er Kaeso wiedererkannte. Er strafte den jungen mit einem bösen Blick. "Was bei allen guten Geistern ist so dringend, he?"

  • Noch etwas außer Atem brachte ich dennoch klar hervor.
    „ Salve und Verzeih, aber es eilt wirklich. Duccia Silvana hat darum gebeten, dass ich diese Nachrichten so schnell wie möglich überbringe.“ Leiser fügte ich hinzu, „du musst wissen der Aedil wurde angegriffen und ist schwer verletzt.“ Vielleicht würde diese Zusatzinformation verdeutlichen wie eilig es war. Damit reichte ich ihm die beiden Tabulae.


    Ad
    Albin
    Villa Duccia
    Mogontiacum


    Hej Albin, bitte sorge dafür, dass Vater oder Onkle Witjon das Schreiben umgehend erhält. Wir brauchen Hilfe. Curio wurde angegriffen. Und Albin, schicke bitte ein paar zuverlässige Männer.


    Mögen die Götter dich immer beschützen.


    Runa



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    Duccia Silvana | Casa Helvetia | Mogontiacum



    Ad
    Procurator Numerius Duccius Marsus
    et
    Pontifex Decimus Duccius Verus
    Villa Duccia
    Mogontiacum


    Vater, Onkel


    ich weiß nicht wer von euch das Schreiben zuerst erhält. Curio wurde kurz nach dem Verlassen der Curia gezielt angegriffen. Alle sind nun in der Casa Helvetia und ärztlich versorgt. Ich habe Albin um zuverlässige Männer gebeten, da ich nicht weiß ob die Angreifer ihr Werk zu vollenden suchen. Zur Zeit kann ich nicht mehr sagen. Ihr wisst sicher besser was nun zu tun ist.


    Mögen die Götter ihre schützenden Hände über euch halten.


    Runa



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    Duccia Silvana | Casa Helvetia | Mogontiacum


  • "Von Runa, ah", brummte Albin nur marginal versöhnlicher und horchte dann aber mit angestrengtem Blick auf, als Kaeso seine Stimme senkte. Der Aedil war angegriffen worden? Schwer verletzt? Welcher Aedil denn? Albin runzelte die Stirn, dann begriff er. Der helvetische Aedil, Runas Mann!
    "Na gib schon her, los los", bestimmte Albin, mit einem mal ganz flott geworden. Er nahm die Tabula entgegen, die Kaeso ihm bereits hinhielt und las mit leicht zugekniffenen Augen, denn die Entzifferung der Sprache der Römer in schriftlicher Form war ihm auch nach etlichen Jahren im Reich eine mühsame Angelegenheit. "Zuverlässige Männer sollt ihr haben", knurrte der Alte grollend und weiter: "Die hohen Herren werde ich unverzüglich informieren."


    "Warte", befahl er Kaeso und machte auf dem Absatz kehrt. Einige Schritte weiter lief er Lanthilda in die Arme, die er mit wenigen prägnanten Worten hinaus schickte, um Männer zusammenzutrommeln. Albin kehrte zu Kaeso zurück. "Junge, ich gebe dir ein halbes Dutzend Männer mit. Du kannst sie zum Aedil Helvetius führen, ja?"


    In der Zwischenzeit lief Lanthilda aus der Villa hinaus und rief die Knechte der Hros und einige Männer von den Handwerksstätten zu sich. Leif, der Vorarbeiter der Hros, Thorgall, einer der Stallburschen, und fünf weitere Männer fanden sich zusammen und kamen nun - bereits mit Knüppeln, Dolchen oder Beilen bewaffnet - auf Albin und Kaeso zugelaufen.

  • Was jetzt geschah konnte ich kaum glauben. In Windeseile war seiner Aufforderung folge geleistet worden und sechs Männer standen bereit um mir zu der Casa Helvetia zu folgen.
    Irgendwann musste ich Runa einmal fragen wer das hier an der Türe war, ich konnte ihn noch nicht mit seinem Namen ansprechen.
    „Ich danke dir, nun kann die Duccia beruhigt sein.“ Zu den Männern gewandt, "dann folgt mir bitte, Acanthos wird euch sagen was zu tun ist.“

  • Albin klopfte dem Jungen einfach ermutigend auf die Schulter, nickte den duccischen Gefolgsleuten ernst zu und wandte sich schließlich zur Villa um, wo er nun den Hausherrn und den Pontifex suchen würde. Die beiden mussten dringend von den Neuigkeiten erfahren!

  • Phryne hatte eine Weile gewartet, doch von der Duccia oder ihrer Familie hatte sie keine weitere Einladung bekommen. Doch so schnell wollte sie nicht aufgeben. Deshalb schickte sie Korone mit einem Brief in de Villa Duccia.



    Ad Procuratorem
    Numerius Duccius Marsus
    Villa Duccia
    Mogontiacum


    Salve Numerius Duccius Marsus,


    In einer geschäftlichen Angelegenheit, das öffentliche Wohl Mogontiacums betreffend, ersuche ich dich um einen Konsutationstermin.


    Vale bene,
    Aciliana Phryne


    Aciliana Phryne
    Casa Aciliana
    Mogontiacum

  • Ad
    Pontifex Decimus Duccius Verus
    Villa Duccia
    Mogontiacum


    Acanthos Pont. Decimo Duccio Vero s.d.


    Wie gewünscht informiere ich dich darüber, dass mein Herr, dein Schwiegersohn, nun aufgewacht und wieder in der Lage ist, ausgewählte Personen zu empfangen. Sein erster Wunsch bestand dabei darin, mit dir die aktuelle Situation zu besprechen, weswegen er dich in Casa Helvetia einlädt.


    Vale bene,


    Acanthos
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    [Blockierte Grafik: http://i.imgur.com/AvFv2MC.png]


    Acanthos | Casa Helvetia | Mogontiacum


  • Wie vorgeschlagen erschien Phryne zur Hora undecima in der Villa Duccia. Den Weg dorthin hatte sie in einer eigens angemieteten Sänfte zurückgelegt. Die Freigelassene wurde von ihrem Sklaven Glaucus begleitet. Er reichte seiner Herrin die Hand, als die Sänfte abgestellt worden war, und half ihr auszusteigen. Phryne trug ein auffälliges grünes Kleid und viel Goldschmuck. Das Haar war in aufwändigen Korkenzieherlocken zu einer Hochsteckfrisur getürmt. Ein Elfenbeinkamm schmückte ihre Stirn. Glaucus klopfte an das Tor der Villa rustica. Sie erwarteten gemeinsam den Ianitor.

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