Atrium | Crispus und Marcellus

  • "Ein vernünftiges Training ist gut. Nebe dem Fechten solltest du aber vor allem Taktik lernen. Und das Fechten mit dem Scutum is auch nicht so wichtig - du wirst höchstens eine Parma brauchen als Stabsoffizier."


    Natürlich war Crispus überzeugt, dass jeder Soldat eine solide Grundausbildung haben musste - immerhin hatte er unter Tiberius Vitamalacus gedient, der - obwohl Patrizier und später sogar Senator - jede Übung der Ausbildung mitgemacht hatte und wahrscheinlich noch im Partherkrieg neben seinen Legionären hermarschiert war. Aber wenn er ehrlich war, hatte er nie einen Tribun in Formation kämpfen gesehen. Und das Scutum war nunmal nichts für den Individualkampf.


    "Ich kann dir auch gern behilflich sein - ich hab' ja auch ein paar Jährchen in der Principia zugebracht..."

  • Sein alles geliebter Vater, mein es war nur sein Oheim, bot ihm an ihm behilflich zu sein bei der Vorbereitung für den Militärdienst. Wie sehr liebte Marcellus den Alten dafür, hätte doch sein Vater auch nur so reagiert Marcellus hätte alles für ihn getan. Doch jetzt konnte er nur dem Oheim geben was er verdiente, dieser Mann mit harter Schale und einem Herz aus Gold wollte ihm helfen. Bei den Göttern war er gesegnet mit einer Familie die zu ihm hielt. Eines Tages würde er auch den Sohn seines Oheims kennen lernen und sicherlich guten Kontakt zu ihm finden. So liefen Marcellus kleine Tränen herab und er wandte sich seinem geliebten Oheim zu:
    "Onkel es wäre mir eine Ehre vom Besten der Besten zu lernen. Lass mich in deine Schule gehen damit du eines Tages stolz auf mich sein kannst."

  • Dass Marcellus gleich in Tränen ausbrach, überraschte Crispus dann doch - ein bisschen aus der Fassung gebracht von so viel Emotion sah er betreten zu Boden.


    "Ist doch selbstverständlich!"


    bekräftigte er dann sein Angebot.

  • Marcellus gabe sich nach Aussen hin immer als harter aber doch fairer Brocken, doch in Wirklichkeit war er was seinen Oheim anging sehr nah am Wasser gebaut. So nahm sich der Petronier wieder zusammen um den Alten nicht noch mehr in Verwirrung zu bringen und legte wieder sein Marcellus ich bin der Größte Gesicht auf.


    "Was meinst du was wichtig ist für einen Führungsposten bei der Legion? Wonach soll ich mich richten? Vermutlich ist der erste Dienst irgendwo im Reich bei einer Reitereinheit, wäre es da nicht schlecht sich auch mit der Taktik der reitenden Einheiten zu beschäftigen? Und .... Und .... "


    Marcellus war jetzt ganz Feuer und Flamme und löcherte seinen Oheim gleich mit einer Reihe von Fragen. Das militärische Blut der Petronier hatte jetzt wieder von ihm Besitz ergriffen. Ein ein Heißsporn war Marcellus höchstens bei den Frauen, aber was das Militär anbelangte sollte eine mögliche Karriere nicht nur auf Beziehungen aufgebaut sein, sondern auch auf Wissen und Können. Da war der Petronier ganz der Familientradition verfallen. Tapfer, Treu und Disziplin, Tapfer im Kampf und ein Vorbild für die Soldaten, Treu dem Kaiser bis in den Tod und Diszipliniert in Haltung und Dienst.

  • "Wichtig ist, dass du den Respekt deiner Männer hast."


    erklärte Crispus und war voll in seinem Element. Wie hatte er immer gesagt: "Die Tirones müssen mich nicht mögen, aber sie müssen mich respektieren!" Und dazu war manches notwendig:


    "Fachwissen ist dafür natürlich wichtig - nichts ist peinlicher, als wenn ein Untergebener dich auf einen Fehler hinweisen muss! Da du aber nicht weißt, wo es hingehen wird, ist die spezielle Taktik erstmal nicht so wichtig. Wichtiger ist allgemeines Wissen über die ganz normalen Abläufe im Militär. Gerade wenn du neu bist, wird man dir sowieso keine Kampfverbände anvertrauen."


    Er hob mahnend den Zeigefinger.


    "Das wichtigste ist aber, respekteinflößend zu sein! Du musst hart, aber fair sein. Ein Offizier, der mit seinen Männern marschiert, ist gut - aber nur, wenn seine Männer trotzdem wissen, dass er ihr Offizier ist und nicht ihr Kneipenkumpane. Du musst also Distanz halten und sicherstellen, dass deine Befehle befolgt werden. Gerade am Anfang als junger Offizier musst du darauf aufpassen!"

  • "Ah wie mache ich das genau mit dem Respekt?" Marcellus verstand noch nicht ganz genau was der Oheim ausdrücken wollte.
    !Was meinst du bringt mich meine Erfahrung in den Grundämtern voran, ich meine Verwaltung und so????" Marcellus vermutete das er so wie es der Oheim andeutete vorrangig mit der Verwaltung zu tun hatte. Hoffentlich bekam er auch die Möglichkeit militärische Erfahrung zu sammeln. Die Tätigkeit bei der Truppe schien fiel mehr als nur Kämpfen und stolzieren zu beinhalten. Doch Marcellus machte sich eins klar was immer auf ihn zukommen mochte er würde den Oheim stolz machen.

  • "Du musst ihnen eben zeigen, dass du der Herr bist und sie die Knechte - wie bei Sklaven. Der sicherste Weg ist, dass du dafür sorgst, dass deine Männer dich fürchten, indem du sie regelmäßig hart bestrafst. Das führt aber auch dazu, dass sie dich hassen werden und bei jeder Gelegenheit gegen dich arbeiten. Besser is' da Zuckerbrot und Peitsche - hart Bestrafen, wenn nötig - und Belohnen, wenn nötig! Manche tun scheinbar gar nichts und sind trotzdem respekteinflößend - aber darauf kann man nicht bauen. Man muss - naja - man kann sich den Respekt seiner Männer auch verdienen. Ein Tribun hat mir einmal gesagt, dass 'Aristokratie' eigentlich 'Herrschaft der Besten' heißt - wenn du der Beste bist, dann gehorchen die Untergebenen. Nur kannst du sie als Offizier sicher nicht in den Dingen schlagen, die die einfachen Soldaten jeden Tag tun und wofür du keine Zeit hast - im Sport, im Fechten und so weiter. Deswegen musst du sie auf den Feldern beeindrucken, die du besser kannst: Indem du für sie sorgst, wo du kannst. Indem du sie fair behandelst. Indem du deine Aufgaben bei der Verwaltung der Truppe gut erfüllst. Du musst sie behandeln, als wärst du ihr Vater. Ganz einfach. Oder ganz schwer."


    antwortete der Alte auf die erste Frage, die wohl schwieriger war als die Zweite. Er selbst war immer ein erfolgreicher Offizier gewesen - aber als Vater hatte er wenig Glück gehabt. Manchmal fragte er sich, ob es nicht nur an seinem missratenen Sohn gelegen hatte...


    "Und die Erfahrung aus den Ämtern in der Verwaltung hilft da natürlich allemal! Der Legat einer Legion hat selbst in einem Cursus Honorum gedient, in beiden Bereichen hast du mit ähnlichen Untergebenen zu tun und auch viele Aufgaben überschneiden sich. Du lernst mit Bittstellern umzugehen und Konflikte zu lösen."

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