• „Eigentlich Schade, wenns wirklich haarig wird könnten wir ihn gut als Rammbock gebrauchen.“ Der Miles warf einen prüfenden Blick in Richtung Optio, „hm ,joo ich denke ja, wir haben schon öfter gedacht es geht nicht gut, gleich platzt er. Irgendwie träumt er immer von der guten alten Zeit, in der alles besser war.“ Bei der Vorstellung der Optio würde platzen, hielt er krampfhaft ein lachen zurück, was ihm aber jeder ansehen konnte.

  • Die gute alte Zeit? Welche gute alte Zeit meinte er denn da? "Gute alte Zeit? Welcher meint der Optio damit denn? Der verdammte Bürgerkrieg? Die unruhigen Zeiten davor? Oder die ganz alten Zeit, als wir ständig an den Grenzen Probleme hatten mit Germanen, Pathern und anderem Barbarengesindel?? Das will doch keiner wieder haben. Ein paar ruhige Jahre schaden dem Reich sicher mal nicht." Und es machte ihr Leben etwas sicherer.

  • „Ich glaube ermeint damit nicht das Große Ganze, sondern unser Reich hier. Speziel die Tironen , die zu einer anderen Zeit noch wirkliche kluge, starke, diensteifrige Kerle waren." Grinsend fügte Frugi hinzu, „im Gegensatz zu uns eben“.

  • Wenn dieser Pennus net schreien kann is er's net.....murmelte Gnaeus dem Matinier zu und musste sich das Grinsen verkneifen. Mich wundert es wirklich dass den noch net der Schlag troffen hat. Aber wie heisst es so schön....es kommt meist nix besseres nach


    Aber er kanns....das muss man ihm lassen. Und nicht mal die Ader an der Stirn schwillt an. Alle Achtung. Aber jetzt klappe....wart mal was noch kommt.


    Rasch zog Publius seinen Kameraden in die Reihe und versuchte in näherer Umgebung mit den anderen Kameraden eine ordentliche Aufstellung hinzubekommen.


    JAWOHL OPTIO brüllte nun Publius zurück.

  • "Die waren auch nicht besser, im Gegenteil. Die kamen alle von sonstwo, nicht aus Rom, denn die meisten Römer gingen dann zur Legio Prima und blieben nicht bei den Urbanern. Und besseres Material als uns wird der Optio nie wieder unter die dicken Finger bekommen." Auch wenn es ihn gerade wunderte, dass der Optio sie noch nicht angeschissen hatte.

  • Mit einem Lächeln - bisher war er ja der einzige, der wusste, wohin es heute Abend ging - stapfte Avianus auf die vertrauten Baracken der Centuria III zu. Wie lange war es inzwischen her? Bald ein Jahr? Und trotzdem fühlte er sich in diesem Teil der Castra noch immer wie daheim. Es war eine gewaltige Umstellung gewesen, doch mit dem Wissen, dass seine Leute nach wie vor in guten Händen wären, war ihm der Abschied leichter gefallen, als er es erwartet hatte. Außerdem, war es ohnehin kein richtiger Abschied gewesen, denn selbstverständlich hatte er nach wie vor ein Auge auf seine ehemalige Truppe, nur war er eben ein wenig weiter von ihr entfernt.
    Schon aus einiger Entfernung hörte er Pennus' Gezeter. Jedes mal aufs neue war Avianus erstaunt, wie der Kerl zur Höchstform auflief, seit man ihm das Hastile in die Hand gedrückt hatte. Das musste er leider auch, bei den vielen Neuzugängen, die die Centuria zu verzeichnen hatte. Der Rubrius konnte einem fast leid tun. Aber eben nur fast. Ein Optio bekam ja seinen Sold nicht umsonst. Schließlich hatte der Iunius noch immer einen fröhlichen Ausdruck im Gesicht, als er der Centuria bereits lautstark "Silentium!!!" zurief. Er kam wohl gerade recht. "State!" - Damit endlich Ruhe in den Reihen war. Ordnung musste schon sein, man war schließlich Teil des Exercitus. Er wartete einen Augenblick, bis sich alle Männer sortiert hatten und es still wurde.
    Mit prüfendem Blick trat er näher an die Milites und Tirones heran. Ordentlich genug, befand er, doch sicher würde es zu einem späteren Zeitpunkt nicht schaden, wenn er sich persönlich ein genaueres Bild von den Soldaten und den Unterkünften machte, anstatt sich nur auf die Berichte von Centurio und Optio zu verlassen. Er notierte es sich in Gedanken.
    "Die meisten von euch - diejenigen, die mich unter anderem als ihren ehemaligen Centurio kennen - werden sich vielleicht noch an die Worte erinnern, mit welchen ich mich verabschiedet habe, bevor ich in die Principia einzog", begann er, "Es ist lange her, dennoch habe ich sie nicht vergessen und will euch diesen Abend eine umso größere Freude bereiten, damit eure Geduld und harte Arbeit redlich belohnt wird. Ich sagte, es würde einen freien Abend geben. Und tatsächlich gibt es weit mehr als das." Er müsste sich mächtig zurückhalten, sein leichtes Lächeln nicht zu einem breiten Grinsen werden zu lassen.
    "Ich will, dass ihr eure Rüstungen ablegt und in zivil wieder hier antretet. Einen ganzen Abend lang gehört eines der besten Lupanare, die ich kenne, einzig und allein uns. Also beeilt euch, die Zeit läuft! Abite! Na los!"

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    Caius Rubrius Pennus


    Pennus hätte liebend gerne ein paar Ohrfeigen an die tratschenden Sparflammen verteilt, als er hinter sich Schritte und die Stimme seines Vorgesetzten hörte. State hieß es, und state machte er auch. Und hoffentlich auch seine Leute, denn dann würde er das mit dem Stillstehen ganz schnell wieder vergessen und für seinen Tribunus jeden bis auf den Boden zusammenstauchen, der glaubte, er brauchte sich nicht an die Befehle eines Stabsoffiziers zu halten.
    "Salve, Tribunus Iunius", grüßte er knapp, bevor der Tribun seine Ansprache begann und hoffte inständig, die Milites und Tirones würden es ihm gleichtun. Man wollte schließlich irgendwann einmal Centurio sein, und das ging am besten, wenn nicht nur er selbst einen guten Eindruck hinterließ sondern auch die Leute unter seiner Fuchtel.
    Womit der Iunius dann herausrückte, hatte Pennus allerdings längst nicht mehr gerechnet. Ein Lupanar. Ein ganzes! Mehr Wein, als er trinken könnte, mehr Weiber, als er in ein Bett brachte. Erst blitzte bei dem Optio, bei dem sonst die meisten Tage miese Tage waren, ein Lächeln durch, anschließend ging aber sein Blick misstrauisch zur Centuria hinüber. Er würde schon dafür sorgen, dass sie sich dieses Geschenk redlich verdienten, so ganz war er nämlich noch nicht davon überzeugt, dass das bereits der Fall war.
    "Ihr habt den Tribunus gehört! Ausrüstung ablegen!!!", widerholte er die Worte des Iunius und begab sich selbst in seine Stube, um seine Rüstung und die verschwitzte Tunika gegen angenehmere Kleidung zu tauschen, bevor es - dennoch in Reih und Glied marschierend, darauf bestand der Optio - ins Lupanar Aedes iste Laetitia ging.

  • Alle sahen den Tribun herankommen und der Optio überschlug sich förmlich, man könnte meinen er ist aufgeregt, dachte Frugi. Dann sieht er auch mal wie das ist wenn Druck von oben zu erwarten ist. Wir müssen uns täglich mit ihm herumplagen. Und schon wieder hat er einen Grund seine Stimmbänder zu trainieren.
    Dieses Mal klappte es auf Anhieb,nach dem "Silentium!!!“
    war auch Ruhe. Bach dem "State!" standen alle wie eine eins. "Salve, Tribunus Iunius" ertönte es donnernd in die Abendstille. Jetzt musste das Herz von Pennus doch richtig aufgehen.
    Was das Erscheinen eines Tribuns so ausmachte.
    Der Octavier konnte sich nicht helfen, er hatte das Gefühl als wenn den Tribun irgendetwas tierisch Freude machte. Er kannte ihn ja schon etwas länger aus Zeit als er ihn höchstpersönlich geschliffen hatte. So wie der daherkam war es bestimmt keine Strafaktion, gegen Aufständische oder ähnliches. Bestimmt stehen wir hier aus reiner Schikane, weil der Optio oder sonst einer meinte, unsere Baracken wären nicht in Ordnung und diese werden nun auseinandergenommen und wir dürfen dann bis in den Morgenstunde schuften.
    Diesen Gedanken verwarf er aber wieder, sie standen ja vor den Baracken und dann hätten sie ja etwas gehört.


    Aufmerksam, nein eher gebannt, lauschte die ganze die Centuria III der Cohors XII den Worten ihres Tribun.
    Der Miles verstand zuerst nicht wirklich, dass heißt verstehen konnte er es schon, doch glauben tat er es noch nicht so wirklich. Bestimmt ging es den anderen nicht besser, den zuerst tat sich mal gar nichts. Es war ob alle erstarrt wären. Vorsichtig späte Frugi von links nach rechts, ob sich da was regte, doch außer fragenden, erstaunten, zweifelnden Blicken sah er noch nichts.
    Aus dieser Starre erweckte sie dann der Befehl des Optio "Ihr habt den Tribunus gehört! Ausrüstung ablegen!!!"
    Jetzt endlich trat Bewegung in die Truppe, denn wenn der Optio so etwas sagte konnte es nur stimmen. Auf Kommando rannte, stieß, stolperte, rempelte und puffte jeder Vorwärts. Lautes Lachen, Fragen angeben prahlen war zu hören. In den Baracken war nach dem Lärm zu urteilen bestimmt ein riesiges Tohuwabohu. So schnell und freudig war bestimmt selten ein Befehl ausgeführt worden.
    Grinsend, wie ein Honigkuchenpferd kam der Octavier nach draußen gerannt und stand schon in freudiger Erwartung in der Reihe.

  • Der Tribun wurde begrüßt, wie sich das für einen Tribun gehörte, immerhin sah man den Tribun ja auch nicht jeden Tag und außerdem war er mal der Centurio, das war natürlich schon etwas besonderes. Was er dann aber verkündete hinterlies überall nur staunende Blicke, denn keiner wollte es so richtig glauben.
    Als dann der Optio sagte dass sie sich umziehen sollten, waren alle schneller verschwunden als man schauen konnte. Vielleicht dachte sich der Optio in diesem Moment warum man nicht jeden Befehl so schnell ausführen konnte, aber nicht jeder Befehl beinhaltete auch den Anreiz eines Abends im Lupanar, ganz ohne Kosten.


    Recht schnell trafen dann auch die ersten Legionäre in Zivil (ganz ohne schmückenden Helm) wieder an und warteten darauf abtreten zu dürfen und sich ihren besonderen Feierabend zu gönnen.

  • Die Centuria unter dem Befehl von Marcus Octavius Maro versammelte sich der Anweisung gemäß zur zweiten Stunde vor ihrer Baracke. Die Soldaten trugen die für Streifen übliche Ausrüstung und darüber hinaus Vermessungsgerätschaften und Schreibutensilien. Die Unterlagen zur Straßenführung innerhalb der Subura komplettierte die Ausstattung.


    Das Antreten vor der Baracke lief routinemäßig ab. Alle kannten ihren Platz und die Tirones wurden an den ihnen zugedachten geschubst. Als der Centurio nahte, trat der Optio vor die Männer.
    "Milites, state! Oculus prosam! Centurio adest!" Es kam Haltung zur Ordnung und nach einer kurzen Ansprache des Offiziers setzte sich die Truppe in Marsch.
    Das Kommando Aequatis passibus, Pergite! ging dem voraus. Den Treffpunkt kannte nur der befehlshabende Offizier.


    edit: Link nachgereicht.

  • Auf dem Weg zum Armentarium blieb Octavius Frugi bei den Baracken stehen und ließ seinen Blick suchend umherstreifen. Ob meine alten Freunde noch hier sind, überlegte er. Kaum ausgedacht da kamen sie um die Ecke gebogen. Mürrisch blickten sie auf eine Kochstelle.



    Cersobleptes Bavius Persaeus meinte: „ Langsam reicht mir der Fraß, ich brauche mal wieder Fleisch zwischen Zähnen.“


    „Denkst du mir geht es anders?“, maulte

    Diopeithes Pedius Theopompus


    Frugi hatte sich in der Zwischenzeit mit verschränkten Armen gegen eine Barackenwand gelehnt und pfiff sie an. „Was gibt es schon wieder zu meckern Miles?“
    Ertappt blieben die beiden, Haltung einnehmend, stehen. Die Augen aufreißend ging eine Veränderung in ihrem Gesicht vor. Strahlend rief Pompus: „Mensch Frugi, wir dachten schon wir sehen dich nie wieder.“
    „Seit wann bist du wieder zurück? Lass dich anschauen? Du brauchst aber mehr als ein Stück Fleisch“, stellte Persaeus sorgenvoll fest.
    „Wird schon wieder, doch jetzt bin ich in Eile. Seht zu das ihr heute Abend Ausgang bekommt, ich lade euch ein. Wo das erfahrt ihr dann. Ich brauche abendliche Rom Luft“, grinste er die Beiden an.

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