Circensis im Jahr 864 A.U.C. Gedenkfeier zu Ehren des Drusus


  • Theatrum Germanica venustrus artis Moguntiaci




    A Cavea
    1 Wandelgang
    2 Subkonstruktion
    3 Bogengänge
    4 Ima (untere) cavea
    5 Media (mittlere) cavea
    6 Summa (obere) cavea
    7 Horizontale Umgänge
    8 Balteus
    9 Cunei
    10 Treppen
    11 Porticus
    12 Vomisorien
    13 Prohedrie
    14 Tribunalia
    15 Parodoi
    16 Abstützungen des velum
    B Szene
    17 Pulpitum
    18 Frons pulpiti
    19 Aulacum
    20 Scaenae frons
    21 Porta regia
    22 Portae hospitalis
    23 Aulae
    24 Postscaenium
    C Orchestra




    Zu Ehren des Drusus finden die gewaltigsten Spiele in Mogotiacum statt. Aus dem herrlichen Rom kommen die größten Helden der Arena um sich im Kampfe zu messen.


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    Patron Comissabundus:
    Marcus Petronius Crispus
    Duumvir


    Editor: Marcus Vidibus
    Veranstalter von Spielen in Rom



    Lanista: Sergilous
    Sieger in weit über 200 Kämpfen
    Trainer der Kämpfer



    PROGRAMM


    I. Zu Beginn der Spiele führen die Paegniarii den Kampf der X. Legion Cäsars gegen die barbarischen Gallier auf. Dieses Lustspiel wird von den besten der Besten der Zunft aufgeführt. Kein Zuschauer schaffte es bisher bei dieser Nummer ernst zu bleiben.


    II. Danach treten Venator und Paegniarii gegen die wilden Bestien Africas an. Ein lustiges Zwischenprogramm voller Inspiration und Blut.


    III. Die Hauptattraktion des Tages wird von den besten Gladiatoren Roms präsentiert. Es treten Thraex, Equites, Murmillo, Hoplomachus, Retiarius, Scutor, Scissor und Crupellarius auf.


    Folgende Gladiatoren treten auf als:


    THRAEX
    Flamma 110 Kämpfe, Prisus 95 Kämpfe, Verus 95 Kämpfe, Luremus 102 Kämpfe, Chrados 97 Kämpfe, Auralus 75 Kämpfe.


    EQUITES
    Maxamus 100 Kämpfe, Panehus 100 Kämpfe, Dorigus 90 Kämpfe, Maxebus 85 Kämpfe,


    Murmillo
    Maxufe 84 Kämpfe, Aubios 68 Kämpfe, Souope 76 Kämpfe, Aurasam 68 Kämpfe, Iri 115 Kämpfe, THecios 77 Kämpfe.


    Holomachus
    Dorasam 89 Kämpfe, Diminius 88 Kämpfe, Anreasar 66 Kämpfe, Medarus 77 Kämpfe.


    Retiarius
    Leuexios 55 Kämpfe, Auramios 45 Kämpfe, Maxolope 65 Kämpfe, Thecios 90 Kmämpfe.


    Scissor
    Pabosar 65 Kämpfe, Aledadros 56 Kämpfe, Auna 76 Kämpfe, Pasimus 87 Kämpfe.


    Secutor
    Maxevios 101 Kämpfe, Sogunis 65 Kämpfe, Panapos 88 Kämpfe, Tepios 76 Kämpfe.


    Crupellarius
    Acair 50 Kämpfe, Alasdair 66 Kämpfe, Cairbre 65 Kämpfe, Deargh 66 Kämpfe, Gabhan 89 Kämpfe, Onchu 45 Kämpfe.

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    Während der Feierlichkeiten stand auf einmal Marcus Vidibus vor Marcellus.
    Salve Jungchen na das ist doch ein großer Tag für die Bauern hier in Mogontiacum. Endlich haben sie wieder was zu bestaunen. Und warte bis die Spiele losgehen denen stehen die Mäuler offen vor Staunen. Ich überlege gerade noch wie wir die Kämpfe zusammenstellen es soll doch recht blutig, augenscheinlich blutig, zugehen. Du glaubst gar nicht was es für Möglichkeiten gibt die Zuschauer ein bisschen über den Tisch zu ziehen.


    Marcellus hatte trotz Marcus zynischen Art großes Vertrauen in die Fähigkeiten des alten Mannes. "Marcus sorge bitte dafür das alles sauber abläuft, einen Misserfolg können wir uns nicht erlauben. Für meinen Oheim hängt viel davon ab dass alles top abläuft und ganz nebenbei erwähnt hängt auch für meine Zukunft vieles davon ab, dass diese Spiele der Bevölkerung in Erinnerung bleiben ... in guter Erinnerung."

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    Die Feierlichkeiten neigten sich langsam dem Ende entgegen und Marcellus war sich bewusst, dass er ohne Marcus hillflos war und die Spiele dermaßen in den Sand setzen würde. Doch dieser hatte wieder alles im Griff und schon eilten Helfer heran um nach Ende der Feierlichkeiten den Umbau des Theaters zur Arena zu vollziehen. In der zukünftigen Arena wimmelte es von Sklaven und städtischen Mitarbeitern die dafür sorgten, dass eine einmalige Kulisse entstand.
    Söhnchen lass mal den Marcus machen, ich merke ja dass du nervös bist und dir Sorgen machst. Doch das brauchst du nicht. Es wird alles gut und damit du siehst dass alles fest in meiner Hand ist werden wir sogar noch etwas besonderes einbauen, zwei Parteien die sich in der Arena bekämpfen werden. Ich bin schon die Aufstellung durchgegangen und habe sie hier aufgeführt:


    Ludus Venetus
    Thraex
    Flamma
    Verus
    Chrados
    Equites
    Maxamus
    Dorigus
    Murmillo
    Maxufe
    Souope
    Iri
    Holomachus
    Dorosam
    Aureasar
    Retiarius
    Leuexios
    Maxolope
    Seissor
    Pabosar
    Auna
    Secutor
    Maxevios
    Panapos
    Crupellarius
    Acair
    Cairbre
    Gabhan



    Ludus Purpureus
    Thraex
    Prisus
    Luremus
    Auralus
    Equites
    Panehus
    Maxebus
    Murmillo
    Aubios
    Aurasam
    Thecios
    Holomachus
    Diminius
    Medarus
    Retiarius
    Auramios
    Thecios
    Scissor
    Aledadros
    Pasimus
    Secutor
    Tepios
    Sagunis
    Crupellarius
    Alasdair
    Deargh
    Ouchu



    Wenn die Verrückten sich gegenseitig schlachten wollen um so besser dann bleibt mehr Geld für mich über hahahha.

  • Nun Marcellus war von der gezeigten Härte und Geldgier von Marcus sehr überrascht und geschockt. Konnten Menschen wirklich so roh sein und Macht und reichtum über Frieden, Liebe und Menschlichkeit stellen. Vermutlich musste Marcellus noch vieles Lernen über das Leben. Doch bis jetzt wollte er versuchen anständig zu bleiben, seinen Oheim zu unterstützen wo es nur ging und ansonsten der Liebe frönen. So schüttelte er die trüben Gedanken ab, denn es galt die Feierlichkeiten weiterzubringen.


    Die Schutzwände waren mittlerweile im Theater installiert, alle Zugänge so gesichert das sich kein fleischfressendes Monster den Zuschauern nähern konnte. Die Gladiatoren bereiteten sich auf ihre Auftritte vor, erwärmten sich und wurden mit Öl eingerieben. Alles war in einen festen Ablauf eingebunden der ein Wissen aufzeigte dass es hier in der Provinz kaum gab. Einzig allein Marcellus verspürte Magenbeschwerden, wenn er an die kleinen Menschen dachte die im zweiten Teil der Spiele gegen die Raubtiere antreten mussten. Das war einfach unfair Menschen so zu opfern. Dies sagte er auch Marcus und war entrüstet als dieser auflachte.


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    Junge ich gebe dir einen guten Rat bevor du über eine Sache urteilst erkundige dich erst einmal genau ob alles so scheint wie es vor dir schwebt. Deine kleinen Menschen oder Zwerge oder wie auch immer sind nicht das was sie scheinen. Jeder dieser Männer ist ein ausgesuchter Kämpfer der sehr gefährlich ist. Lasse dich nicht durch ihr Äußeres blenden. Obwohl sie an Größe klein sind möchte ich keinen von ihnen als Gegner haben. Und ehrlich gesagt ich weiss nicht wer gefährlicher ist, das Raubtier oder deine kleinen Menschen.

  • Die Feierlichkeiten zu Ehren des Drusus wurden im großen Rahmen aufgeführt. Waren schon durch Supplicatio und ihrer großzügigen Darbietung die Menschenmassen in einer feierlichen Laune so erhöhte sich diese noch umso mehr als nun die Spiele zu Ehren des heldenhaften Drusus beginnen sollten. Durch die bereits im Vorfeld angebrachten Tafeln waren die meisten Bewohner der Stadt darüber informiert, dass der Duumvir Marcus Petronius Crispus großzügig diese Feierlichkeiten finanziert hatte. Mit der am frühen Morgen durchgeführten Pompa Triumphalis wurde feierlich die Eröffnung der Spiele begangen. Nochmals wurden Tafeln mit dem Programm der Spiele unter dem Volk verteilt um auch wirklich alle Bewohner der Stadt zu informieren.


    Rings um das Theater hatten sich bereits viele Händler niedergelassen um unter ihren Verkaufsständen den Zuschauern Leckereien zu überhöhten Preisen zu verkaufen. Ebenso konnten die Besucher Souvenirs, Talismanen oder Spielzeug, die allesamt thematisch mit Gladiatoren verknüpft waren erwerben. Schänken und Garküchen waren überfüllt und machten das Geschäft ihres Lebens. So war es kaum verwunderlich dass die ersten Alkoholeichen bereits in den Ecken lagen und sich ausnüchtern mussten. Im Theater selber waren bereits die Bauchladenverkäufer vorbereitet und hatten sich mit Fleischpasteten, Süßigkeiten Nüssen und Trockenfleisch ausgerüstet um dem Ansturm der Massen gerecht zu werden. Im Namen des Ordo Decurionum wurde auch eine Volksspeisung durchgeführt, so dass Brotspenden und kostenlose Bieranbieter die Menge versorgen konnten.


    So flossen Bier, Wein und Met in rauen Mengen. Marcus Petronius Crispus hatte die Secunda gebeten Legionarii abzustellen um für die Öffentliche Sicherheit und Ordnung zu sorgen. Leider kam es bei Veranstaltungen immer wieder zu Prügeleien und teilweise kleineren Ausschreitungen die den Einsatz bewaffneter Kräfte notwendig machten. Doch bisher waren diese immer erfolgreich durch die Soldaten der Legion befriedet worden. Sehr zu Befriedigung der Legionäre und seltener zur Beruhigung der durchgewalkten Streithähne.
    Durch Straßen der Stadt eilten die Ausrufer um die Bevölkerung wie auch die Gäste daran zu erinnern, dass die Spiele bald beginnen würden.


    „AUFGEMERKT, AUFGEMERKT! ZU EHREN DES DRUSUS FINDEN DIE GEWALTIGSTEN SPIELE STATT, DIE DIE STADT JE GESEHEN HAT. AUS ROM KOMMEND GEBEN SICH DIE BERÜHMTESTEN GLADIATOREN EIN STELLDICHEIN UM IHRE GEWALTIGE KRAFT UND GROSSES KÖNNEN ZU PRÄSENTIEREN. KOMMT ALLE INS THEATRUM GERMANICA UND SEHT WAS DER DUUMVIR MARCUS PETRONIUS CRISPUS EUCH BIETET!“


    So füllte sich das Theater mit den zahlreich herbeigeeilten Menschenmassen und platzte allmählich aus seinen Nähten. Ein Raunen und Gemurmel ging durch die Menge, die Spannung erhöhte sich immer mehr. Die Lautstärke schwoll zu orkanartiger Höhe an, die Massen waren bereit für die Spiele.

  • Endlich war es soweit, die Honorationen der Stadt kamen ins Theater und nahmen ihre Festplätze ein. Die Lautstärke der Menge nahm noch um einiges zu und alle waren gespannt auf den weiteren Ablauf. Auf ein Zeichen von Marcus Vidibus, der in ein weisses Gewand gekleidet war eröffneten die Fanfaren mit dröhnendem Lärm die Spiele. So wurde die Menge langsam ruhiger und konzentrierte sich auf den in weiss gekleideten Mann. Marcus Vidibus genoss diesen Auftritt sichtlich, das war sein Leben die Faszination der Menge zu spüren. Seine Stimme
    schmeichelte den Massen als er Begann die Spiele zu eröffnen:


    Römer, Bürger, geschätzte Gäste ich heiße euch in Namen des Duumvir, dem Patron Commisabundus, Marcus Petronius Crispus, willkommen zu den gewaltigsten Spielen, die zu Ehren des erhabenen Drusus in Mogontiacum stattfinden. Die berühmtesten Gladiatoren Roms geben sich heute ein Stelldichein um vor Euch um Ruhm und Ehre zu kämpfen. Es werden heute Kämpfe stattfinden die es so noch nie in Mogontiacum gegeben hat.


    Wir danken dem edlen Marcus Petronius Crispus für seine Güte und zollen diesem hochangesehenen Mann unseren Respekt. Mögen die Feierlichkeiten zu Ehren des Drusus die heute stattfinden niemals vergessen werden dank dem gütigen und erhabenen Duumvir Marcus Petronius Crispus.


    Auf ein Zeichen hin erschollen wieder die Fanfaren und dröhnten ihren Ruf ins Theater. Die Trommeln fielen nun mit ein und verursachten einen Lärm der genauso laut war wie vorher die Zuschauer. Die Musik schwoll an und erinnerte immer mehr an den Marschtritt einer Legion.


    Marcus Vidibusergriff nun wieder das Wort und teilte der Menge folgendes mit:
    Beginnen werden wir mit dem kampf der X. Legion Cäsars gegen die wilden Gallierstämme. Dieses Lustspiel wird von den Paegniarii dargestellkt. Sie entstammen der größten Gladiatorenschule Romas. Ich heiße nun für Euch die X. Legion willkommen.


    So hüpften und marschierten die Paegniarii in römischen Uniformen in die Arena, während die Musiker einen Krawall veranstalteten. Die Menge begann zu jubeln als sich die kleinen Menschen so präsentierten. Nebenbei machten die Helden der X. Legion noch ihre Faxen. Das Publikum war begeistert und zollte erheblichen Beifall.


    Bei der Vorstellung seines Oheims hatte Marcellus Marcus geraten diesen nicht vor der Menge sprechen zu lassen, da er zwar vor Soldaten eine gute und kernige Ansprache zustande brachte, aber ihm dieses Sprechen vor dem Mob nicht wirklich gefallen würde. So hatte marcus schnell reagiert und den Oheim als gütigen Gönner präsentiert und dieser konnte ganz wie der Imperator selber mit einem hoheitsvollen Nicken des Kopfes sein Wohlwollen darstellen. Mit einer lässigen Hand eröffnete der Oheim dann die Spiele.

  • Die Supplicatio war zu Ende und Curio war froh, dass alles so glatt gelaufen war. Nun konnte er sich bei den Gladiatorenspielen entspannen, zumal er ja jetzt auch für den Rest des Tages frei hatte und sein Aedituus ihm noch die Erlaubnis gegeben hatte, heute mal vom Lernen abzusehen. So nahm er gemeinsam mit seinem guten Freund Publius Fabricius Tullus einen Platz in den Zuschauerrängen ein. Für die Mitglieder des Cultus Deorum hatte man einige, gar nicht mal so schlechte Plätze reserviert, von denen man eine gute Sicht auf die folgenden Spiele hatte. Tullus war ein großer Fan von Gladiatorenspielen und fieberte schon den vielen bekannten Namen entgegen, die sich gleich dort unten zeigen würden. Curio hingegen war kein so guter Kenner der Spiele, schaute sie aber gerne an, um sich zu entspannen und mal etwas abschalten zu können.


    Der lautstarken Eröffnung durch einen älteren Mann, den Tullus sofort als Editor Marcus Vidibus erkannte, folgte ein ebenso lauter Marsch von Trommeln und Fanfaren, mit dem die Paegniarii für das Lustspiel das Theater betraten. Sie sprangen und hüpften und trotz der Legionärsrüstungen sahen sie sehr lustig aus. Beide jungen Männer mussten lachen, als einer der Gladiatoren ein Rad schlug - was mit der Rüstung schon eine Herausforderung war - und sich dann wieder in seine Reihe einordnete, als wäre er nie weg gewesen.

  • Unter einem weiteren gewaltigen Spetakulum dröhnten die Fanfaren und Trommeln wie die Irren um die gefährlichen Gallier zu präsentieren. Diese waren mit Fellen und Frauenzöpfen ausgestattet und ritten teilweise auf Ziegenböcken herein. Auf hier schlugen viele der furchteinflössenden Krieger ihr Rad und zappelten gar lustig daher so dass das Volk laut auflachen musste. Als sich Römer und gallier dann gespielt zum ersten mal richtig sahen stürmten die gallier in einer kunterbunten Horde auf die X. Legion zu. Dabei drückten und schubsten die Hinteresten und die Vordersten lenkten sich gegenseitig ab um ab als erster an den Römern zu sein. So drangen die wilden Barbaern in einem Knäul in die Römer ein und verklopften die Legionäre. Diese flohen so weit und so schnell sie konnten gefolgt von den wilden Ziegenreitern. Diese ließen ihre Tiere immer wieder die Römer aufspießen. So hüofen die armen Römerlein hin und her. Die Zuschauer waren begeuistert wegen all der lustigen kleinen Männlein die hüpften und sprangen und tolle Faxen und Possen rissen. Wieder ertönten die Fanfaren und einher schritt der gewaltige Cäsar mit rotem mantel und einer glänzenden Rüstung. Dabei vwerhielt sich der Darsteller dermaßen arrogant dass es eine wahere Freude war. Die Honorationen der Stadt konnten sich entspannen und den lustigen Auftritt der Darstellertruppe geniessen. Auch Marcellus amüsierte sich ob des gewaltigen Chaos den die Darsteller vollführten. Sein Blick schweifte kurz in die Zuschauermassen und überall konnte er Gelächter und Grinsen erkennen.

  • Der Cäsardarsteller erhob in Mitten des Chaos nun seine Arme wie wenn er zu den Göttern flehen würde und so dargestellt sahen ihn seine Legionäre die immer noch von den Galliern verprügelt wurden und sammelten sich um ihn. So bildete sich mit der Zeit eine Traube um den Cäsar und die Legionäre hüpften nun in einer wilden Traube auf die Gallier zu. Nun ging es andersherum die Römer versemmelten die Gallier mit den Schilden und Schwertern. Ganz nebenbei war den Zuschauern aufgegangen, dass die Ausrüstung der Streithähne keine echte war, denn sonst hätten die Darsteller nicht lange durchgehalten. So tobte eine der seltsamsten Kämpfe in der Arena die es je gegeben hatte. Hüpfend und Possen reißend flutete der Kampf in und her. Wer jetzt Gallier und wer jetzt Römer war konnte man schon lange nicht mehr erkennen.. Egal die Massen hatten ihren Spaß und die Darsteller gaben sich alle Mühe um besonders lächerlich zu wirken. Das Spetakel ging seinem Ende entgegen, denn Ziel der Aktion war die Gallier zu besiegen. Dies geschah in dem die Römer den Galliern die langen Perücken heruntzogen. Dabei stellten sich diese dermaßen komisch an, dass die Zuschauer begeistert jeden Sklap beklatschten. So gewann die gewaltige X. Legion ihren Kampf und wurde von den Zuschauern mit großen Beifall verabschiedet.

  • Die Arena wurde frei gemacht von den Hinterlassenschaften der fürchterlichen Schlacht. Sand wurde noch einmal ordentlich verteilt so dass die Arena wieder frei war für neue Präsentationen.
    Wieder dröhnten die Fanfaren, die Trommeln setzten ein und veranstalteten ein Getöse.
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    Als Ruhe einkehrte stand Marcus Vidibus mit gespreizten Armen da und rief mit seiner trainierten Stimme der Masse zu:


    Römer, Freunde, Fremde nach dieser wohl gewaltigsten Schlacht in der römischen Historie folgt das erste Highlight des Tages die Tierhetze. Es wurden keine Kosten gescheut die blutigsten und wildesten Raubtiere des ganzen Imperiums heute hier zu versammeln um sie in einer gewaltigen Zurschaustellung von menschlichem Können und tierischer Wildheit zu präsentieren. Es treten nun die Venatori und Paegniarii auf um ihren Todesgang hier zu erleiden. Diese Männer sind dem Tod und Verderben geweiht und wohl kaum einer wird hier noch einmal heil herauskommen.
    Was nur Marcus selber wusste war das die Tiere präpariert wurden damit auf jeden Fall die Kämpfer zum Großteil überleben würden. Unfälle gab es immer im Zirkus. Doch es würde für die Zuschauer ein blutiges Gemetzel werden.
    Und hier nun seht ihr die Bestien des Imperiums Löwen, Tiger, Wölfe, Bären, Eber, Auerochsen, Leoparden und Geparden. Und als ein besonderes Highlight zwei Nashörner aus dem unerforschten Afrika. Erzittert vor dieser geballten Wildheit, Unmenschlichkeit und heißer Blutgier. Spürt den Atem des Todes hier in Mogontiacum. Mögen die Spiele beginnen.
    Genau in diesem Moment brüllten die Tiere in ihrer Verzweiflung und Not auf, so dass ein Schrei durch die Zuschauerränge verlief. In der Zwischenzeit hatten sich die Tierhetzer in Arbeitsgruppen zusammen gefunden um miteinander die Tiere anzugehen. So konnte relativ wenig für die Kämpfer passieren bis auf den einen oder anderen Unfall.


    Und so begann nun das blutige Schauspiel. Die Tiere spürten die tödliche Gefahr die von den Menschen ausging und begannen wild hin und her zu laufen. Doch ein Ausweg war für sie nirgends zu erkennen. So wendeten sie sich in ihrer Verzweiflung gegen die Kämpfer und fielen über sie her. Diese jedoch waren gut vorbereitet und fingen die meisten Angriffe gekonnt ab. Für die Massen sah es fürchterlich dramatisch aus als sich die Kontrahenten ineinander verbissen. Einer der Löwen hatte gekonnt einen der Kämpfer gepackt und ihm das Genick durchgebissen. Doch sein Erfolg war nicht von langer Dauer als er dann von drei Kämpfern gleichzeitig zerfetzt wurde. So wogte der Kampf hin und her und die blutrünstige Zuschauermasse tobte auf den Rängen. Die Geparden waren allerdings für die Kämpfer ein Problem, da sie extrem schnell und wendig waren. So musste einer nach dem anderen der Kämpfer sein Leben aushauchen wenn er gegen diese Tiere antrat. So stellten die Darsteller zwei Jagdgruppen zusammen und umzingelten die verzweifelten Tiere. Nun war es auch mit ihnen vorbei, sie wurden regelrecht von den Waffen zerfetzt. Die wilden Wölfe und Eber waren gar kein Problem, den jeder Germane war in der Lage sich gegen diese Feinde des Überlebens zu behaupten. Sie bekamen daher nicht soviel Applaus und wurden daher schnell beseitigt. Bären, Nashörner und die Auerochsen waren das größte Problem. Diese Tiere waren extrem gefährlich und konnten menschliche Kämpfer regelrecht zerstampfen. Während Teile der Kämpfer die Auerochsen und Nashörner ablenkte machten sich die restlichen menschlichen Tierhetzer daran die Bären auszuschalten. Dies gelang recht gut bis auf einen Bären der doch tatsächlich zwei Menschen mit seinen Tatzen töten konnte. Das Geschrei der Menge drönnte immer lauter und der Blutwahn hatte schon einen guten Grad erreicht. Marcus Vidibus erkannte dies sehr genau, die Menge war jetzt in genau der Stimmung um die Gladiatorenkämpfe ordentlich einzuheizen. Daher gab er seinen Mitarbeitern ein Zeichen die damit die Kämpfer in der Arena informierten nun endlich Schluss mit den Tieren zu machen. So wurden die wenigen Tiere umzingelt, einer der Männer präsentierte sich als Lockvogel um das Tier auf sich zu fixieren, während die anderen bereits zu den tödlichen Hieben und Stichen ausholten. Den Zuschauern wurde ein Spetakel präsentiert das sie in dieser Weise bisher noch nie zu Gesicht bekommen hatten. Die Masse war nun total aus dem Häuschen und konnte nun geschickt gelenkt werden. So endete für die unglücklichen Tiere die Tierhetze mit dem Tod der sie erlöste, die Kämpfer präsentiereten sich in ihren blutigen und verfetzten Ausrüstung und Bekleidung der Menge und diese ließ sie hochleben.


    Marcellus fand an diesem Schauspiel keinerlei Gefallen, vor allem da er wusste das Marcus Vidibus alles lenkte um die Zuschauer gezielt für den Gladiatorenkampf vorzubereiten. Waren Menschen wirklich so einfach zu manipulieren? Der junge Petronier konnte dies nicht fassen. Ungläubig sah er die tobende Massen an und schüttelte nur den Kopf. Und so kam ihm die Erinnerung daran das der Oheim einmal gesagt hatte man lenke die Menschenmasse am besten mit BRot und Spielen. Der Oheim war ein kluger Mann und hatte damit recht behalten. Wahrscheinlich würden die Massen sogar noch zweitausend Jahren so reagieren und manipulierbar sein.


    Marcus Vidibus war mit den Spielen wie sie bisher verliefen mehr als zufrieden. Ganz wie in Rom hatte er die Zuschauer wieder fest im Griff. Das Gebrülle, die Hochrufe, das aus der Arena verdampfende Blut, die Leischen der Tiere und Menschen vermittelten eine unglaubliche Szene. Der Duumvier durfte zufrieden sein. Wenn alles weiterhin so optimal klappte könnte er am Schluss der Veranstaltung den Duumvier sogar zum Cäsar ausrufen und die Masse würde mit Begeisterung zustimmen.

  • Das Possenspiel der Paegniarii endete fast mit einem Knall, bei dem natürlich die tapferen (und lustigen) Kämpfer des großen (oder kleinen) Iulius Caesar siegreich blieben und den wilden Galliern, die immer wieder die Zähne wie wilde Tiere fletschten, zeigten, dass die Imperium Romanum zur Herrschaft ihres Gebiets berechtigt waren. Das Publikum lachte und applaudierte, als die Kämpfer winkend und strahlend (im Fall der Römer) oder weinend und klagend (im Fall der Gallier) die Arena verließen. Es war ein großer Spaß für alle Zuschauer und auch Curio hatte mehrfach laut gelacht ebenso wie sein Freund Tullus.


    Nun ergriff wieder Marcus Vidibus das Wort und kündigte die große Tierhatz an. Seine Worte zu den Todgeweihten ließ Curio leicht erschaudern, zumal ja dann wohl viele bekannte Kämpfer in der Arena den Tod finden würden, während sie sich mit den wilden und todbringenden Tieren aus den Provinzen des Reiches entgegenstellten. Curio war auch überrascht, dass doch so viele Jäger überlebten, während Tullus richtig mitfieberte. Er feuerte die Jäger an und stöhnte laut auf, als ein großer Bär zwei Kämpfer mit seinen riesigen Tatzen erledigte. Bei beiden ging ein Raunen gefolgt von Jubel durch die Arena, Curio jedoch wandte sein Gesicht leicht ab, was ihm auch sofort einen Knuff von Tullus in die Seite bescherte.


    Hey, Curio! Du verpasst doch das Beste!


    sagte Tullus euphorisch. Während Curio auch weitherhin in eine andere Richtung schaute.


    Ich habe doch die ganze Zeit geschaut.


    gab Curio nur zurück und schaute letztlich auf seine Füße, die ihm deutlich interessanter schienen, als die verblutenden Leiber zweier Menschen dort unten.


    Derweil floss das Blut der vielen toten Tiere in Strömen und die Menge jubelte. Ein großartiges Spektakel bot sich hier den Einwohnern von Mogontiacum und den Gästen aus den Tres Galliae.

  • Fand Alpina die Possenreißer und die inszenierte Schlacht der Gallier gegen die Legionäre des Caesar noch amüsant und lustig, so verging ihr bei den Tierhetzen schnell die Lust an dem blutrünstigen Spektakel. Zunächst hatte sie die exotischen und seltenen Tiere bewundert, die man wirklich nur selten zu Gesicht bekam. So sah sie an diesem Tag das erste Mal in ihrem Leben echte Löwen, Nashörner und Geparden. Doch als sie erkennen musste, dass diese beeindruckenden Tiere und wohl auch einige der Kämpfer das Spektakel nicht überleben würden, verließ sie die Sitzreihen, um sich bis zur nächsten Pause in den Gängen des Theaters die Zeit zu vertreiben.

  • Die letzte Pause war angebrochen, denn es war dringend notwendig die ganze Sauerei in der Arena sauber zu machen. Die Kadaver von Mensch und Tier wurde von Sklaven aufgeräumt. Unmengen an Sand wurden herbeigebracht um alle blutdurchtränkten Stellen zu löschen. Es war wirklich eine Schwerstarbeit und so kam eine längere Pause auf die Zuschauer zu.


    Für Marcellus war es daher angenehm seinen schalen Geschmack weg zu bekommen. Er suchte in den Gängen des Theaters einen Weinstand an dem er einen kräftigen Wein zu sich nehmen konnte. So hatte er sich an einem Stand eingedeckt und schritt ohne eine wirkliche Richtung einzuschlagen dahin. Zu seiner Überraschung sah er seine geliebte Alpina. Sie sah ganz blass aus und wirkte irgendwie verstört. So schritt der junge Petronier mit ernster Miene zu seiner Geliebten.


    "Was bedrückt dich mein Herzblatt, du mein ein und alles. Ich vermisse dich jede Sekunde wenn ich nicht bei dir sein kann." Zärtlich streichelte er ihr durch ihr herrliches Haar.

  • Alpina freute sich, Marcellus über den Weg zu laufen. Sie versuchte zu lächeln.
    "Entschuldige, Marcellus. Es ist ein großartiges Spektakel! Ich gratuliere Dir zu der gelungenen Planung dieser Circusspiele. Für meinen Geschmack ist das Ganze nur etwas zu blutig. Mir tun einfach diese herrlichen Tiere leid, die ihre ferne Heimat in engen Käfigen verlassen mussten, um in der Ferne zu sterben. Ich würde sie lieber beobachten und sehen, wie sie sich in freier Natur bewegen. Es ist so schön, den geschmeidigen Gang eines Löwen oder Geparden zu betrachten. Und wie grausam, dann zusehen zu müssen, wie er vom kalten Eisen niedergemetzelt wird. Ich fürchte, es wird mir bei den Gladiatorenkämpfen nachher genauso gehen. Dennoch bleibe ich noch, denn es interessiert mich, die Physiognomie der Kämpfer und ihr Bewegungsverhalten zu beobachen. Für jemanden mit Anatomiekenntnissen ist ein Gladiator wie ein lebendes Anatomiebuch: man kann alle Muskeln sehen, die sonst unter der Kleidung verborgen sind. Das ist wie eine Lehrstunde."


    Sie hielt iihm lächelnd ihren Becher mit Posca hin. "Zum Wohl, Marcellus, mögen diese Circusspiele auch für Dich zum Erfolg werden!"

  • "Nun meine schöne Elfe der Erfolg ist für meinen Oheim und nicht für mich. Ich helfe ihm damit die Familie ihre Würde, Ruhm und ihren Anstand behält. Aber ich tue mir schwer dieses Gemetzel weiter zu ertragen. Diese herrlichen Tiere müssen für die Massen und ihren Blutdurst niedergemetzelt werden. Ich habe es nicht mehr ausgehalten und musste erst einmal was zum Trinken besorgen. Ich bin ehrlich gesagt froh wenn dieser ganze Aufwand vorbei ist und in Mogontiacum wieder geregelte Verhältnisse herrschen. An dir meine Schönste Rose kann ich mich immer wieder aufbauen und durch deine Stäkrle, Kraft und Liebe bestehe ich den Alltag mit gutem Gewissen."


    Marcellus prostete seiner Herzdame zu und beugte sich zu ihr hinuntrer um ihr einen langen leidenschaftlichen Kuss zu geben. So einen Kuss hatte er noch keiner Frau gegeben. So intensiv und leidenschaftlich so dass er ganz außer Atem war als er sich von seiner Gattin trennte. Wie Gattin????? Nur Susina Alpina würde für Marcellus als Ehefrau in betracht kommen. Keiner anderen würde er sein Herz schenken, nur diesem herrlichen Geschöpf vor ihm.


    "Alpina ich muss jetzt leider wieder los für das Gemetzel der Gladiatoren, wenn das vorbei ist herrscht eindlich wieder Ruhe. Ich freue mich schon wieder auf einen schönen Abend mit dir meine Königin."

  • In der Pause, während der Innenraum des Theater von den Überresten des jüngsten Gemetzels an Mensch und Tier gesäubert wurden, um den großen Gladiatorenkämpfen platz zu machen, meldete sich Curio kurz bei Tullus ab, um sich ein wenig die Füße zu vertreten. Tullus hielt seinen Platz frei, während Curio auf die Gänge des Theaters trat und einige Bekannte grüßte, von denen ihn ein paar als Opferhelfer wiedererkannten und zum Opfer befragten. Der junge Helvetier konnte natürlich noch keinen weitausufernden Vortrag über Hintergrund und Bedeutung des Opfer halten, versorgte aber einige Fragesteller mit jenen Informationen, die er bieten konnte. Danach verabschiedete er sich jeweils freundlich von seinen Gesprächspartner und trat beiseite.


    Nach einigen Augenblicken blieb sein Blick auf einem jungen Paar hängen, die auf den Gängen förmlich miteinander züngelten. Er konnte ihre Gesicht nicht erkennen, hatte aber das Gefühl, dass deren Liebelei sehr innig war. Allerdings dachte er sich auch, dass so ein Gezüngel eigentlich in der Öffentlichkeit nichts zu suchen hatte, oder zumindest nicht dort, wo sie von allen Bürger der Stadt gesehen werden konnte. Dabei war er weit davon entfernt, irgendein konservativer Knochen zu sein, aber schon seine Eltern hatten ihm und seinen Geschwistern die römischen Tugenden regelrecht eingetrichtert und Curio konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass dieses Gezüngel in der Öffentlichkeit im Einklang mit diesen Tugenden stand.


    Als sich das Paar dan voneinander löste, erstarrte Curio. War das da Alpina? War das tatsächlich Alpina? Er neigte den Kopf nach links und rechts, um das Gesicht der Frau besser erkennen zu können und wurde bestätigt. Denn jungen Mann hingegen kannte oder erkannte er nicht. Der Helvetier schürzte die Lippen und schaute sich um. Immer wieder fielen Blicke auf das junge Paar, grade ältere Bürger, die das Gezüngel beobachtet hatten runzelten die Stirn oder schauten verwirrt. Curio hingegen machte kehrt und ging zu seinem Platz zurück. Hoffentlich würde dieses Küsserei in der Öffentlichkeit nicht zu irgenwelchen Gerüchten über Alpina und diesen jungen Mann führen.

  • Als sich Marcellus von seinem Herzblut entfernte kam ihm der Gedanke dass er Alpina vielleicht kompromitiert hatte, da er sie in aller Öffentlichkeit geküsst hatte. Doch irgendwie war es Marcellus egal, denn für seine geliebte Seele würde er sogar gegen die Götter in den Kampf ziehen. Die Liebe zu Alpina war so groß, dass er sogar bereit war für sie sein Leben zu geben. Ja wen Amors Pfeil getroffen hatte der war verloren, vor allem wenn sich zwei Liebende gefunden hatten die die gleiche Wellenlänge besaßen. Alpina war für Marcellus ein Wesen Götter gleich für das es wert war sein Leben zu geben. Die blöden römischen Bürger mit ihrerer konservativen art. Doch Marcellus nahm sich vor zukünftig vorsichtiger zu sein um den Ruf seiner geliebten Alpina rein zu halten.


    Doch nun weg mit allen Gedanken die störten, jetzt war es so langsam Zeit für die Gladiatorenspiele zu Ehren seines Oheims. Jetzt ging es um alles, wurde dieser letzte Teil erfolgreich durchgezogen dann konnte sein Oheim alles verlangen und begehren was er hier Mogontiacum bekommen konnte.

  • Die Fanfaren ertönten und die Zuschauer wussten es beginnt jetzt der Hauptteil der Spiele. Die Gladiatoren würden sich im blutigen Reigen bekämpfen. Der Lautstärkepegel war immens als die Massen auf ihre Plätze zurückkehrten und mit Spannung den weiteren Ablauf verfolgten. Und wieder röhrten die Fanfaren um die Zuschauer dazu zu bringen ruhig zu werden. Man spürte regelrecht die blutige Erwartungshaltung, das Gefühl bestialischer Vernichtung menschlichen Wesens das in der Kulisse lauerte um losgelassen zu werden.


    Marcus Vidibus spürte durch seine langjährige Erfahrung wie weit die Masse schon vorbereitet war auf das blutige Spetakel der Gladiatoren. Mit andächtiger Bewegung schritt Marcus Vidibus nun in einem blutroten Gewand gekleidet auf seinen Platz. Jede seiner Bewegungen waren wie bei einem Schauspieler einstudiert und mit einer Eleganz streckte er nun seine Arme aus um die Massen auf sich zu konzentrieren.
    Römer, Freunde, Stadtbewohner von Mogontiacum es ist mir eine große Ehre euch heute den Höhepunkt des Tages vorzustellen ..... die ..... GLADIATOREN. Die Besten der Besten aus Rom treten heute in einem tödlichen Kampf gegeneinander an. Der Tod wird in dieser Arena viele Seelen zu sich holen.
    Auf ein Zeichen hin erklangen die Trommeln mit einem dumpfen Marschtakt. Es sollte etwas Mächtiges darstellen das herinkam. Dann fielen die Fanfaren und restlichen Musiker ein. Zusammen ergab des einen imperialen Marsch wie man es nur in Roma hörte. Und dann öffenten sich die Tore und herein traten die Gladiatoren. Die Helden vergangener Zeit, doch noch immer im Bewußtsein der Massen. Sie marschierten in einem Viereck auf mit Blickrichtung zu Marcellus Oheim, hoben ihre Waffen in seine Richtung und riefen laut "Ave Crispus salutamus vos".




    Heute werden wir in einer einmaligen Darbietung die zwei Ludi Purpureus und Venetus sehen wie sie mit ihren Kämpfern das Schlachfeld für sich entscheiden wollen. Zu Beginn werden Einzelkämpfe erfolgen und als abschließendes Highlight ein Massenkampf aller Gladiatoren. Mögen die Götter mit ihnen sein und den Verlierern einen schnellen Tod ermöglichen. Mögen die Kämpfe beginnen.

  • Als Spielgeber hatte Crispus für den Nachmittag des Drususfestes den Ehrenplatz in der ersten Reihe eingenommen, von wo aus er das Spektakel gut überblicken konnte. Im Vorfeld hatte er mehrere Male gewarnt, das ganze nicht zu groß werden zu lassen - nun war es aber doch anders gekommen. Aber selbst wenn Marcellus mehrfach beteuerte, dass die Spiele nicht allzu teuer kommen würden, so konnte der Alte doch nicht umhin, sich bei jedem Programmpunkt erneut zu fragen, wie teuer dies oder das gewesen war.


    Da das Geld aber sowieso schon ausgegeben war, konnte er sich zumindest als spendabler Mäzen präsentieren, was er auch voll auskostete: Als sein Name genannt wurde, erhob er sich und drehte sich zur Menge, damit jeder sein Gesicht sehen konnte. Mit einem Lächeln auf den Lippen hob er die Hand zum Gruß an die Massen, drehte sich kurz in alle Richtungen und nahm wieder Platz.


    Als dann dieser ominöse Marcus Vidibus vortrat und die Spiele ankündigte, war er schon wieder auf seinem Platz und lauschte interessiert. Der alte Haudegen trug ganz schön dick auf - "die gewaltigsten Spiele", "die berühmtesten Gladiatoren", "nie erlebte Kämpfe"! Wenn er sich die Kosten dieses Spektakels ansah, waren diese Superlative aber wohl wirklich angebracht, denn ein Nashorn hierher zu schiffen... - Crispus wollte gar nicht daran denken, wie teuer all das noch werden würde!


    Trotzdem stand er natürlich noch einmal auf, als die Menge ihm zujubelte, grüßte in die Menge und setzte sich wieder. Dann waren die Zwerge an der Reihe. Bei der Nennung der Legio X musste der Alte an einen Kameraden von damals denken, der von der X Fretensis nach Colonia gewechselt war... ein braungebrannter Typ, auf den alle Frauen gestanden hatten - als Optio aber ein Arschloch sondersgleichen! Die Fretensis hier war dagegen sehr viel unterhaltsamer - die Kerlchen hatten ein paar Kunststückchen auf Lager, die den Kampf mehr zu einer Farce werden ließen. Wenn er daran dachte, wie er damals in Wigands Dorf gegen Germanen gekämpft hatte, verging ihm dagegen das Lachen. Krieg war ruhmreich und ehrenvoll, wie man immer sagte - aber am Ende gingen doch immer wieder gute Jungs dabei drauf, die es am allerwenigsten verdient hatten...


    So schweifte der Alte in alte Legionärszeiten ab, während die Zwerge hüpften und tobten und erwachte erst wieder, als die Venationes begannen. Obwohl er den Spielplan natürlich im Vorfeld gesehen hatte, staunte er nicht schlecht, als die Tiere tatsächlich die Arena betraten: Leoparden und Geparden, einen Tiger oder ähnliches hatte er ebenfalls noch nie gesehen - wie hatte Vidibus diese Viecher nur die ganzen Meilen hierher gekarrt? Am Ende würde irgendjemand die Transporte bezahlen müssen... - und das war der Petronier selbst! Dann konnte er sich zumindest auch ansehen, wie sie kämpften und starben! Und sie kämpften gut... fast zu gut, wenn er bedachte, dass auch die zermalmten Kämpfer und Zwerge in Rechnung gestellt werden würden! So zog es sich gefühlt ewig hin, während Crispus mit jedem gefallenen Kämpfer mehr bereute, diesen etwas größenwahnsinnigen Manager engagiert zu haben! Auerochsen, Wölfe und vielleicht auch Bären bekam man hier in Mogontiacum noch verhältnismäßig günstig - ein Gepard aus... woher kam der eigentlich? Naja, ein Gepard würde dagegen ein Vermögen kosten. Doch glücklicherweise nahm auch dieses Gemetzel irgendwann sein Ende - zumindest hatten einige der Kämpfer eine gute Show geboten!


    Dann war es endlich Zeit für die Gladiatoren und Crispus war mehr als gespannt. Als ehemaliger Kämpfer beachtete er den Kampf Mann gegen Mann natürlich mit besonderem Interesse - und Vidibus hatte hier die größten alten Recken Roms versprochen! Die mussten schon etwas drauf haben, um ihn zu beeindrucken!

  • Marcellus überrumpelte Alpina mit seiner offenen Art. Er küsste sie so innig, dass ihr fast die Luft wegblieb. Als sie sich voneinander lösten, bemerkte sie die indignierten Blicke der Menschen um sie herum und lief feuerrot an. Oje, war ihr das peinlich.
    Marcellus hingegen war gleich weitergeeilt. Er musste sich ja um die Gladiatorenspiele kümmern. Alpina nickte nur noch auf seine Versicherung hin, wieder einen schönen Abend mit ihr verbringen zu wollen. Sie zog den Schleier tiefer ins Gesicht und hastete zu ihrem Sitzplatz.


    Als sie sich zur Summa cavea begeben wollte, entdeckte sie Curio, der sie entrüstet musterte. Gerade, dass er sie beim innigen Kuss mit Marcellus beobachtet hatte, war ihr besonders peinlich. Die ungewollte Aufmerksamkeit fühlte sich ungut an. Alpina mangelte es an Selbstbewußtsein, wie Marcellus es hatte. Während er sich nicht wirklch darum kümmerte, was andere über seine offen gelebte Liebe dachten, hatte Alpina als Frau einen guten Ruf zu verlieren. Was würden die Leute jetzt von ihr denken? Das sie eine Lupa war, die in aller Öffentlichkeit mit Männern poussierte? Sie versuchte sich so unsichtbar wie möglich zu machen und schlich ins Publikum zurück.

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