Circensis im Jahr 864 A.U.C. Gedenkfeier zu Ehren des Drusus

  • Für die Zuschauer war dies schon etwas besonderes, stolze Reiter auf herrlichen Pferden, die vielleicht nicht mehr die Jüngsten waren aber darauf achtete niemand mehr. Die Wenigsten konnten sich noch daran erinnern wie ein Kampf der Equites ausgesehen hatte. Im Gegenteil der Großteil der Masse wusste niecht mal dass es so was je gegeben hatte. Und doch waren die Reiter in der Arena. Von beiden Recken ging eine unbeugsame Aura aus, stolz, unantastbar, einfach nur überlegen. Als sie beide ihre Lanzen zum Gruß hoben flutete eine Welle von Macht zu den Zuschauern hin. Viele Schaulustige erzitterten mit einem unbekannten Gefühl.


    Für Marcellus war es etwas komisches die Ausstrahlung von Macht so intensiv zu spüren. Er verspürte eine Unterlegenheit in seinem Bewusstsein da so noch nie dagewesen war. Vielleicht hatte der alte Vidibus doch recht gehabt mit seiner Anmerkung über diese Krieger. Marcellus war sich nicht ganz sicher ob es an der gekonnten Inszenierung oder wirklich von den Reitern kam.


    Der Kampf begann bereits da die Equites sich nicht weiter um Duumvir, Schiedsrichter, Zuschauern oder sonst wenn kümmerten. Die Pferde trabten an und die Reiter begannen mit gekonnten Bewegungen ihre Lanzen gegeneinander einzusetzen. Dabei bewegten sie sich mit einer Eleganz die ihres gleichen suchte. Kam die Lanze zu nahe so wehrten die sie diese mit gekonnten Schildbewegungen ab. Jetzt war die Sekunde für die Zuschauer da, sie sollten sehen welches große Können die beiden Streiter in sich trugen. Die Zuschauer tobten auf den Rängen und waren so im Spiel der beiden Männer gefangen ohne das sie merkten wie wenig eigentlich tatsächlich in der Arena passierte. So ging es immer weiter und die Zuschauer rasten vor Begeisterung.

  • Curio beobachtete, wie sich die beiden Equites gegenseitig behakten. Bislang konnte keiner von ihnen einen Vorteil erringen, Angriffe und Verteidigungen passten perfekt zueinander und es wurde klar, dass beide Kämpfer sehr geschickt waren und sich gegenseitig neutralisierten. Immer wieder wurde ein Angriff durch eine geschickte Verteidigung abgewehrt. Danach folgte zumeist ein Konterangriff, der aber ebenso abgewehrt werden konnte.


    Auch die Pferde machten einen guten Eindruck. Ihre Reiter hatten sie perfekt unter Kontrolle und bislang hatte auch noch keines der Pferde gescheut. Reiter und Tiere schienen jeweils eine Einheit zu bilden, die hervorragend aufeinander abgestimmt waren. Nun wollte allerdings einer der Kämpfer in die nächste Kampfphase einsteigen. Der Purpureus zog sein Pferd aus dem Zweikampfgeplänkel heraus, schaffte Distanz zwischen sich und seinem Gegner und trieb dann plötzlich sein Pferd an. Es bäumte sich etwas auf, das Publikum bedachte dies mit einem lauten Jubel, und schon schoss der Reiter auf seinen Gegner zu.

  • Der Equites Maxamus war überrascht über das total aus der Norm fallende Verhalten seines Kontrahenten als dieser direkt auf ihn zugaloppierte. Ws sollte das??? War sein gegner verrückt geworden. Doch Maxamus musste sich schnell entscheiden was er tun sollte? Sie entschied er sich ebenfalls auf seinen Gegner zuzureiten mit der Lanze im Anschlag. Sollte dieses Treffen auf einen gemeinsamen Aufprall hinsteuern so waren Verletzungen von Reiter und Pferd vorprogammiert. Doch jetzt war keine Zeit mehr nachzudenken, jetzt zählte nur noch der Gegner.


    Marcellus war überrascht über diese Wende und fibrierte innerlich als er die gewaltige Kraft von Pferd und Reiter aufeinander zu treiben sah. So musste sich ein Zusammenprall in einer Schlacht ansehen und anhören. Das schrille Wiehern der Pferde übertönte sogar die Zuschauermassen durch die sogar ein heiseres Raunen durchging. Die Spannung wurde jetzt für alle unerträglich.

  • Dem Eques Maxebus hätte schon das Aufbäumen seines Pferdes eine Warnung sein müssen. Doch er hatte es geflissentlich ignoriert. Nun schoss er auf seinen Gegner zu und hatte es tatsächlich geschafft, ihn zu überraschen. Der Venetus würde es kaum schaffen, ein ähnliches Tempo zu erreichen, wie das Pferd das Maxebus und so sah sich der Reiter leicht im Vorteilt. Doch ging sein Plan nicht auf. Sein Pferd, das nachvollziehbarerweise vor allem auf den Nahkampf gedrillt war und dabei auch eine gute Figur gemacht hatte, wirkte bei diesem Manöver überfordert und wich seinem Gegner aus. Ein lauter Ruf des Maxebus war zu hören und der Reiter zog am Zaumzeug, sodass sich das Pferd erneut aufbäumte, allerdings so ruckartig, dass Maxebus aus dem Sattel geschleudert wurde. Er landete hart auf dem Boden der Arena und war froh, dass er sich kurz danach wieder aufrappeln konnte.


    Das Publikum kommentierte diese erneute Wendung mit einem lauten Raunen. Curio und Tullus, der offensichtlich ebenfalls total überrascht war, schauten gebannt auf den Kampf und blickten nun zu Maxhamus, wie dieser reagieren würden.

  • Maxamus war bereits in einen ordentlichen Galopp gefallen als er sah wie sein Gegner von seinem Pferd herab fiel. Nach den Gesetzen der Equites durfte er nun nicht mehr vom Pferd herab angreifen, sondern musste ebenfalls vom Pferd steigen. Aus dem Augenwinkel sah er auch dass die die beiden Schiedsrichter ihren Stock heben wollten zum Zeichen dafür dass der Kampf nun zu Fuß weiter gehen musste. So hielt er sein Pferd an, stieg ab und überprüfte noch einmal kurz seine Ausrüstung, vor allem die Waffen und dann stürmte er auf seinen Gegner los. Schnell, hart und gnadenlos so holte er zum ersten Schlag aus. Wie würde wohl sein Kontrahent reagieren?

  • Der Purpureus wirkte nach seinem Sturz etwas desorientiert, sodass es einen Augenblick dauerte, bis er sich komplett gesammelt hatte. Nach den jüngsten Kämpfen war Curio klar, dass es beim Gladiatorenkampf auf jede Sekunde ankam, und so schaffte es der Purpureus nur in letzter Sekunde, den starken Angriff des Maxamus abzuwehren. Nun fand er sich jedoch immer wieder in der Verteidigung wieder, denn es ging ihm vor allem darum, die massiven Angriffe seines Gegners abzuwehren, der im Gegensatz zu ihm nicht aus dem Sattel geschleudert und unsanft auf dem Arenaboden gelandet war. Doch hielt sein Schild noch und auch wenn er bei jedem Schlag einen Schritt zurücktreten musste, hatte er seinem Gegner nocht keine Möglichkeit gegeben, seine Verteidigung zu durchbrechen.


    Nach einem weiteren Angriff des Venetus ging Maxebus in die Offensive und schaffte es mit einem beherzten Schritt nach vorne seinen Gegner mit dem Schild zu treffen.

  • Maxamus wurde überrascht von dem in die Offeinsive gehenden Gegner. DEer Treffer mit dem Schild war dermaßen stark ausgeführt worden, dass Maxamus ins stolpern geriet und ganz benommen vor sich hintorkelte. Jetzt war sein gegner bei ihm und deckte in mit einer Lage harter Schläge ein. Nur noch mit Mühe konnte er sich gegen die Schläge erwehren. Es war abzusehen wann er den Kampf verlieren würde. Ohne eine kurze Pause ohne Kampfhandlungen könnte er sich erholen, aber davon wollte sein Gegner nichts wissen. Der Purpureus verstärkte im Gegenteil noch die Gewalt seiner Hiebe und es war klar dass er in den nächsten Sekunden durch die Abwehr brechen würde.

  • Berittene! Crispus hatte immer ein gewisses Misstrauen gegen Pferde gehabt, hatte sie immer nur als Nutztier betrachtet, um von A nach B zu kommen. Auch Asulf in seinem Stall sah ihn nur dann, wenn der Alte die Stadt verließ, um etwa im Steinbruch nach dem Rechten zu sehen. Trotzdem hatten die Equites bei der Legion ihn natürlich beeindruckt - vor allem, wenn sie ihre Parademasken trugen und dann wirkten wie silberne und goldene Götter, mit bunt dekorierten Lanzen und Schilden. Da musste selbst einem eingefleischten Infanteristen das Herz aufgehen...


    Im Grunde erwartete der Duumvir etwas ähnliches wie bei den Militärparaden, wo die Equites auch oft Manöver aufführten - doch kam es irgendwie doch anders: Zum einen stellte er etwas irritiert fest, dass die beiden Recken in der Arena ihn völlig ignorierten und gleich zum Gefecht übergingen. Und dann machten sie ein Manöver, das den Alten tatsächlich ins Staunen brachte: In vollem Galopp preschten sie aufeinander los, legten die Lanzen an und schienen sich gegenseitig von ihrem Reittier stoßen zu wollen. Aber Crispus wollte sich gar nicht ausmalen, was dann geschehen wäre, denn ohne Steigbügel, die erst Jahrhunderte später bekannt werden sollten, hatte ein Reiter bei diesem Tempo keine Chance, beim Aufprall im Sattel zu bleiben. Entsprechend nahm Crispus an, dass es sich hier um eine besondere Showeinlage handelte - die dann aber doch etwas unvermittelt endete, als eines der Pferde seinen Reiter abwarf.


    Nun war Nahkampf angesagt und diesmal schien der gestürzte Maxebus - oder war es Maxamus? Die Namen waren so ähnlich... - den Vorteil auf seiner Seite zu haben. Fast fiel er zu Boden - wo hatte der Kerl nur seine Deckung? Fast fühlte der Alte sich an seine Zeit als Ausbilder bei der Legion zurückerinnert, wo er so einer lahmen Vorstellung sicherlich ein Ende bereitet hätte, indem er dem Rekruten seinen Vitis in die Magengrube gerammt hätte...

  • Maxamus Abwehr wurde immer schwächer und sein Gegner wartete nur noch auf die passende Lücke um ihm den endgültigen Streich zu verpassen. Und genauso passierte es. Maxamus war eine Sekunde zu spät mit seiner Schildabwehr und dies nahm sein Gegner war um ihm das Schwert tief in den Körper zu rammen. Das Blut spritzte in einer Fontäne aus der offen klaffenden Wunde und jeder Zuschauer wusste dass dies eine tödliche Verletzung war. Der Pöbel schrie sich vor Begeisterung heiser und tobte wie irrsinnig auf den Plätzen. Maxamus spürte wie ihn seine unsterbliche Seele verließ und so sank er langsam zurück auf den Boden. In der Ferne sah er bereits über weiten Getreidefeldern seine verstorbenen Verwandten, die ihn freudig zu sich riefen. So entrann mit dem letzten Atemzug sein Leben und zurück blieb eine sterbliche Hülle.


    Marcus Vidibus rieb sich die Hände, denn schon wieder war einer der Gladiatoren verstorben. Dies vergrößerte seine Finanzmittel wieder um einige wichtige Positionen. Mögen die Götter dabei helfen das in der Massenschlacht so viele wie möglich das Zeuitliche segneten. Seiner geldbörse würde das nur gut tun.

  • Irritiert stellte Crispus fest, wie schon wieder ein Gladiator das Zeitliche segnete. So langsam kamen sie zu den bekannteren Größen der Arena - aber irgendwie war das so gar nicht das, was er mit Vidibus und Marcellus abgesprochen hatte! Aber was wollte er machen? Letztlich blieb ihm nichts, als dem Sterbenden Applaus zu klatschen und anzunehmen, dass all das damit zusammen hing, dass diese "alten Recken" eben doch nicht mehr so viel auf dem Kasten hatten wie damals, als sie Helden in Rom gewesen waren...

  • Der Purpureus fand die Lücke und schaffte einen tödlichen Treffer. Mit lautem Applaus der Zuschauer reckte er sein Schwert in die Höhe und entbot als Sieger nun auch dem Duumvir seinen Gruß. Sodann verließ er die Arena und dem Jubel der Zuschauer und ging zu seinen Mitkämpfern der Purpureer.


    Tullus konnte kaum noch an sich halten und jubelte dem Sieger zu.


    Ein toller Kampf! Wenn auch ungewöhnlich.


    stellte er dann fest und schaute zu seinem guten Freund Curio, der beim tödlichen Treffer seinen Blick leicht abgewandt hatte.


    Mhmm...


    antwortete er kurz angebunden und beobachtete dann den Sieger, der aufrecht die Arena verließ.

  • Die Begeisterung der Massen war nun genau richtig für das letzte und hoffentlich blutigste Spetakel des Tages. Es würde die große Schlacht beginnen, eigentlich nur ein gewaltiges Gemetzel in dem alle Gladiatoren aufeinander einhieben.


    Die Fanfaren ertönten für die Zuschauer völlig überraschend und alle Augen richteten sich auf Marcus Vidibus. Seine Stimme ertönte jetzt wieder um die Zuschauer auf die gewaltige Schlacht vorzubereiten.


    Sehr verehrtes Publikum ich präsentiere jetzt die Schlacht von Zama. Heute und jetzt werden wir noch einmal den Erfolg Scipios über Hannibal miterlben. Die Blauen werden dabei die Römer darstellen und die Purpurnen die scheusslichen und häßlichen Karthager. Vor uns sehen wir die Ebene von Zama in Afrika, die ein ideales Schlachtfeld bietet. Der Tag ist sonnig und die Götter haben sich entschieden den größten Feind Roms endgültig zu vernichten. UND SO SEHT DAS GEWALTIGE HEER DES HANNIBALS WIE ES SICH AUSBREITET UND SIEGESGEWISS DAS RÖMISCHE HEER VERNICHTEN WILL. HIER ... SIND ... DIE ... BARBAREN.


    So marschierten die Purpurnen in den Rüstungen der Karthager herein und stellten sich zu einem gewaltigen Viereck auf. Die Masse tobte, schrie, verwünschte die Barbaren und spukte sie an. Doch die Gladiatoren die diese Dinge schon öfters gemacht hatten warteten mit stoischer Ruhe auf ihre Gegner. Vor allem da Vidibus ihnen für jeden toten Gegner eine extra Summe versprochen hatte.


    UND HIER NUN DIE UNBESIEGBAREN LEGIONEN DES SCIPIO. UNTER IHREM SCHRITT VERSANKEN GANZE WELTREICHE. BEJUBELT UNSERE LEGIONEN.


    Als nun die Blauen in alten römischen Uniformen hereinmarschierten konnte man die gigantische Unterstützung der Zuschauer spüren. Sie marschierten in kleineren Vierecken auf um so Soldaten zu simulieren. Auch sie hatten einen Sonderbonus versprochen bekommen wenn ordentlich Blut fließen würde. Der Pöbel wartete gespannt darauf was jetzt passieren würde. Auf römischer Seite wurde den Göttern gedacht und auf Barbarenseite die schrecklichen Göttern des Chaos. Dementsprechend tobte das Volk wie verrückt und schrie sich die Seele gegen die Barbaren wund.

  • Zuletzt war eine Schlacht an der Reihe - natürlich hätte sich Crispus eher etwas aus dem Leben des göttlichen Drusus gewünscht, um den es bei diesen Feierlichkeiten ja genaugenommen ging, aber Scipio und Hannibal waren natürlich auch immer ein dankbares Thema. Auch er war von den bisherigen Kämpfen, die ja alle irgendwie anders ausgegangen waren, als er vermutet hatte, immer gespannter geworden - die letzte Massenschlacht würde der Höhepunkt werden und so kündigte Vidibus ihn auch an.


    Die Karthager waren ziemlich phantasievoll ausgerüstet - wahrscheinlich nicht so, wie sie es damals tatsächlich gewesen waren, dafür aber recht spektakulär. Und ebenso sah es auch bei den Legionen aus, die der Alte genauso wie das restliche Publikum wohlwollend beklatschte. Bisher machten sie ja tatsächlich den Eindruck, als würden sie die römische Kriegstaktik beherrschen - aber man würde sehen... normalerweise waren Gladiatoren ja nicht zum Formationskampf ausgebildet, sondern fochten Mann gegen Mann, sodass der Zuschauer besser sehen konnte, was da vor sich ging...

  • Im Publikum herrschte auch weiterhin gute Stimmung. Nun begann mit der großen Ankündigung des Spielleiters. Tullus freute sich nun auf das große Spektakel, denn er erwartete, dass nochmal viel Blut floss. Zwar war diese Schlacht irgendwie historisch und der Sieg derjenigen Partei, die die Römer darstellte, unvermeidlich. Doch konnten auch dort noch einige sterben. Mit deutlich weniger Enthusiasmus wandte sich Curio seinem guten Freund zu, der seinen Blick aber nicht erwiderte, und so blickte der junge Helvetier wieder in die Scena.


    Die Purpureer wussten, dass sie hier nicht die Sympathieträger waren. In den seltsam bunten, pseudokarthagischen Uniformen hatten sie ihre inszenierte Schlachtreihe aufgebaut. Diese würde sicherlich aufgrund der Ausbildung der Gladiatoren im Laufe der Schlacht nicht so dizipliniert aufrecht erhalten werden, wie es vielleicht in der Realität sein würde, doch waren sie ja auch nicht hier, um irgendwelche Geschichten von alten Männern und Feldherrn zu erzählen, sondern das Publikum zu unterhalten. Daher blickten sie auch grimmig, so wie es die Zuschauer wohl erwarteten, in die gegnerischen Reihen und warfen ebenso grimmige Blicke auf die Zuschauertribünen.


    Nach einem lauten Fanfarenstoß begann der größte Kampf der heutigen Spiele und schon setzte sich das große Viereck der Purpureer in Bewegung, ihre Blicke streng auf die Gegner gerichtet und ihre Waffen fest in den Händen haltend.

  • Und Caesars Geist sprach: Lasst los die Hunde des Krieges!


    Als die Karthager mit ihrem Viereck auf die Römer zumarschierten hörte man das Dröhnen der Rüstungen und Waffen. Wie ein Wasserfall rauschten die Gladiatoren heran um das blutige Spetakel in der Arena zu entfalten. In diesem Augenblick ging durch die Reihen der Römer eine Bewegung und sie stellten einen kompakten Block mittig dar, während an den beiden Seiten sich jeweils ein kleinerer Block entwickelte. Dies alles so irgendwie nach der klassischen Cannea-Formation des Hannibal aus. Nun warum auch sollten die Römer nicht diese Aufstellung wählen.


    Marcus Vidibus rieb sich sich schon die Hände, denn seine Einnahmen würden gigantisch werden und je mehr der Idioten da unten in der Arena starben desto besser für ihn. Sestzern, Sesterzen ich lieb euch so.


    Für Marcellus war der Augenblick gekommen nur noch verwirrt den Kopf zu schütteln. Irgendwie liefen diese Spiele komplett aus dem Rahmen, so war das alles mit Vidbus nicht ausgemacht worden. Marcellus gefiel das Geschlachte überhaupt nicht. Als Soldat war das etwas klares und einfaches aber dieses Gemetzel war so sinnlos. Enttäuscht war Marcellus auch vom Publikum dies Blutrünstigkeit konnte er überhaupt nicht verstehen. Wie wilde Tiere benahmen sich die Menschen. Einfach nur widerlich so einfach konnte man den Pöbel lenken, Brot und Spiele.

  • Die Blöcke der beiden Parteien kamen immer näher und schon ging das Gemetzel los. Die Legionäre warfen ihre Pilum, die allerdings stumpf waren und keinen Schaden anrichten konnten damit der Kampf Mann gegen Mann in der Arena stattfinden konnte, die Karthager wehrte diese mit einer Leichtigkeit ab und so kam es zum großen Zusamenstoß. Am Anfang hielten die Parteien getreu des Rollenspiels ihre Linien aufrecht, die Aussenblöcke der Römer drangen seitlich vor, doch mit der Zeit zogen sich die Linien auseinander wurden immer länger bis sie auseinanderbrachen und zu den Einzelkämpfen in der Arena wurden. Der Staub der Arena drang in den Himmel, der Schlachtenlätm war gigantisch, die Zuschauer bekamen nur noch Schatten der Kämpfenden vor sich. Doch die Menge war begeistert und tobte auf den Rängen, die meistens standen mittlerweile und schreien für die Römer oder die Barbaren, ein gewaltiges Getöse erfüllte das Thaeter und selbst draussen hörte man den Lärm durch Mogontiacum ziehen. Der Geruch von frischem Blut drang in die Nasen und man hörte röchelnde Todesschreie aus der Arena.


    Marcellus war fassungslos über das was er um sich rum sah. Ja waren den alle verrückt, unglaublich wie die Menschen reagierten. Dieses Schauspiel war aber auch ein sehr einschüchternd. Sollte er je in die Situation kommen so einen Mob vor sich zu haben würde er sein Leben teuer verkaufen oder wenn möglich fliehen. Es stank so intensiv nach Schweiß, Blut und Ausscheidungen das Marcellus sich dachte so musste es auch in einer Schlacht riechen. Da war nichts heldenhaftiges mehr sondern es ging vermutlich nur um das blanke Überleben. Wer durchhielt wurde dann Held genannt.

  • Mit jedem Schmerzenschrei und jedem zuckenden Körper am Boden zog sich Curio mehr in sich zurück, während sein guter Freund Tullus sich den Massen angeschlossen hatte und nun johlend die Kämpfer anfeurte. Natürlich war er auf der Seite der römischen Partei, wobei es bei diesem Massenkampf schwierig wurde, die einzelnen Kämpfer voneinander zu unterscheiden. Curio hingegen schloss die Augen und zählte mehrfach von eins bis zwanzig hoch. Zweikämpfe gut und schon, aber solche Gemetzel waren nicht nach seinem Geschmack, vor allem, wenn er bedachte, dass die Überreste, ob Körper, Blut oder Extremitäten am Ende des Tages noch weggeschafft und die Scena gesäubert werden müsste.


    Dort jedoch wütete noch der Kampf und erwartungsgemäß war die Formationsdisziplin der Gladiatoren vergleichsweise schnell in sich zusammengefallen. Immer mehr Kämpfer fielen mit lauten Schreien zu Boden, aus manchen Ecken hörte man schmerzhaftes Stöhnen, aus anderen Kampfesgeschrei. Das Chaos war ausgebrochen dort unten. Von Ordnung konnte keine Rede mehr sein. Und dennoch kämpften die Gladiatoren weiter und weiter, hörten nicht auf, ließen ihre Schwerte klirren oder wehrten Schläge mit ihren Schilden ab. Laut, chaotisch, blutig: Und kein Ende in Sicht.

  • WAHNSINN .... wie konnten Menschen nur sowas ansehen. Marcellus war der Verzweiflung nahe und dachte dabei an seine geliebte Alpina die jetzt hier auch in dieser Masse steckte. Er hoffte instandig, dass sie sich die Augen und Ohren zu hielt. Das konnte doch kein normaler Mensch ertragen. Und Vidibus dieses Schwein grinste überlegen und voll Begeisterung über jeden Toten. Der Dampf des Blutes roch so intensiv das sich Marcellus plötzlich übergeben musste. Er brach in die Knie und meinte sein letztes Stündchen sei angebrochen. Endlich war es vorbei, sein Magen war und so erhob er sich wieder. Das Gemetzel ging weiter und Tränen der Verzweiflung rahnen ihm über das Gesicht. Marcellus Gesicht wandte sich der Masse zu und er schüttelte nur noch den Kopf.


    In der Arena gingen die Kämpfe weiter, doch es war nun abzusehen dass bald das Ende da war. Allzu viele der Gladiatoren waren nicht mehr da die noch kämpfen konnten. So flachten die Kämpfe so langsam ab und der Dampf ließ nach. Auf dem Arenaboden waren Tote, Verstümmelte, Verletzte die vor Schmerz wie die Tiere heulten. Gliedmaßen überall nur noch Gliedmaßen ... abgeschlagen ... abgehackt ... es war einfach nur noch schrecklich mit anzusehen. Und dieser Mob der vor Begeisterung nur noch tobte. In seiner Verzweiflung schrie Marcellus laut auf: " Oh ihr Götter helft und beendet dieses schreckliche Schauspiel, oh ihr Mächtigen helft:" Doch sie wollten wohl heute nicht helfen.

  • Die Schlacht war geschlagen. Wer jetzt allerdings gewonnen hatte war nicht mehr erkenntlich, doch dass war auch Nebensache. Der Mob war gut unterhalten worden, Hochrufe auf den Duumvir ertönten ihm Circus Minimus und die Stimmung konnte nicht besser sein. Sein Oheim hatte definitiv Ruhm und Ehre erhalten. Sein Name war in aller Munde und Marcellus war sehr stolz ein bisschen dazu beigetragen zu haben zu diesem großen Ereignis.


    "CRISPUS ... CRISPUS ... CRISPUS ... CRISPUS"


    Und im Sturm der Begeisterung grinste auch der hinterhältige Vidibus. Für ihn hatte sich der Aufwand definitiv gelohnt. Heute würde er noch schnell einen Reibach machen und dann mit dem Geld verschwinden. Diese dummen und arroganten Reichen die sich weiß Gott was einbildeten.


    Marcellus beobachtete aber auch die nicht so feine Seite der Medaille. Die Helfer unten in der Arena räumten die Sauerei auf und ließen überraschend schnell alle Dinge verschwinden die nicht gesehen werden sollten. Die wenigen überlebenden Gladiatoren nahmen sich nun gegenseitig in die Arme und ließen sich von den Zuschauern bejubeln. Ein unglaubliches Tosen erfüllte das kleine Theater und für wenige Momente dachte sich der junge Petronier er war in Rom im Zirkus und lauschte.

  • So langsam erlosch das Tosen der Menge und die Zuschauer verflüchtigten sich gut gelaunt und eilten wieder Richtung Zentrum um die Tavernen zu belagern und sich noch einen schönen tag zu machen. Die Honorationen der Stdt und sämtliche Speichellecker hatten den Oheim mit Beschlag belegt um ihm für die herrlichen Feierlichkeiten zu gratulieren. So machte sich Marcellus auf um das Geld für die Spiele an Marcus Vidibus auszuhändigen.
    "Salve Marcus ich gratuliere dir für die Spiele, das ist ja vortrefflich gelungen."
    Marcus war glücklich und zufrieden und meinte: Söhnchen ich habe dir doch gesagt, wenn ich was in die Hände nehme dann klappt das auch.
    "Dann will ich dich auch nicht lange aufhalten sondern dir das versprochene Geld übergeben. Ich muss jetzt noch schnell zum Oheim. also mache es gut." Marcellus konnte den Mann nicht mehr ertragen er widerte ihn so an, doch er zeigte sich freundlich und versuchte schnell zu verschwinden.
    Marcus hingegen war alles egal er hatte nun eine Summe in der Hand mit der er den Rest seiner Tage irgendwo im Reich angenehm verbringen konnte. So antwortete er: Danke Junge, danke auch dir noch weeinen schönen Tag.

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