• Nachdem Tiberios den Garten verlassen hatte, las Stella den Brief, den Nestor ihr übrreichte.


    Sie lächelte zufrieden, dann wurde sie auf einmal ernst und sprach zu Appius, der sich immer noch im Garten befand und keinen Ton mehr vor sich gab.


    "Lieber Cousin, Du weißt, ich mag Dich sehr und würde Deine Sklavin hier behalten. Aber es geht nicht ... und ich muss Dich leider bitten, das widerspenstige Weib mitzunehmen. Bei uns in der Casa herrscht Harmonie und alle Sklaven hier haben es gut mt uns und sind zufrieden. Diese wird hier nur Unruhe stiften und es kann dann böse enden".


    Es war nicht leicht, dem Cousin die Bitte abzuschlagen, aber Stella hat es versucht, nun leider hat es mit der Neuen nicht geklappt.


    "Also, ich gehe jetzt in mein Cubiculum, um den Brief zu beantworten und wenn Deine Sklavin aus dem Bad kommt, schaff sie bitte aus dem Haus, ich möchte sie nicht mehr sehen!" , Stella stand auf, nickte höfflich und verließ den Garten.


    Das Thema war für sie beendet.



  • Heute bewachte Nestor die Porta und Aischylos machte die Gartenarbeit. Es gefiel ihm besser, sich im Hortus zu beschäftigen, als tags und nachts an der Tür zu stehen. Zwar gab es da auch eine Sitzmöglichkeit, aber es langweilte ihn sehr. Die Gartenarbeit war aber sehr abwechslungsreich und angenehm.


    Und heute musste er nun, auf den Wunsch seiner Domina Stella, den kleinen Pavillon sauber machen, was viele Stunden beanspruchte, denn der Pavillon war lange Zeit nicht benutzt und stand da völlig vernachlässigt. Die Herrin, bevor sie krank wurde, war sehr oft hier, las ihre Bücher und musizierte.


    Nach einer Weile war die Arbeit getan und der kleine Pavillon sah nun aus wie neu. Aischylos betrachtete es von allen Seiten und lächelte sehr zufrieden. Dann machte er sich auf den Weg, der Herrin Bericht zu erstatten. Sie würde sich bestimmt freuen und viele schöne Stunden dort verbringen.

  • Aischylos hat Stella über seine Gartenarbeit berichtet und, dass der kleine Pavillon sauber ist und sie kann ihn nun benutzen und sich dort gut erholen: Alles zu ihrer Zufriedenheit!


    Sie ging in den Hortus, fand den Pavillon, der sich ganz hinten im Garten befand, mit Pflanzen und Blumen geschmückt und fand ihn einfach herrlich! Sie setzte sich auf einen Stuhl und nahm ein kleines Glöckchen, das auf dem Tischchen lag und klingelte heftig. Ob Lyda, oder eine andere Sklavin es hörten, war natürlich ein interessantes Experiment, denn der Pavillon befand sich doch sehr versteckt im Garten. Inzwischen genoss sie den Duft der Blumen, machte die Augen zu und verlor sich in Gedanken...

  • Lyda verfolgte Stella auf Schritt und Tritt, damit ihre Herrin sie immer in ihrer Nähe wusste und sie stets bereit war, ihr zu dienen und ihre Wünsche zu erfüllen.


    Auch jetzt hörte Lyda das Klingeln von Glöckchen, eilte zum Pavillon und sah ihre Domina an,


    "Was wünschst Du, meine Herrin?"

  • Stella hat sich gewundert, dass Lyda gleich zur Stelle war, denn die alte Sklavin hörte ja nicht mehr richtig! Doch dann besann sie sich, dass Lyda sich immer in ihrer Nähe befand.


    "Lyda, die Herrin wünscht sich frisch gepressten Orangensaft und etwas zum Knabbern, .... und auch meine Lyra..." , dann überlegte sie kurz,


    "Und schicke mir Tiberios, wenn du ihn findest, ... das ist alles für den Moment , du kannst dich entfernen"

  • Lyda hatte Tiberios in der Bibliothek aufgesucht und ihm gesagt, dass die Domina ihn im hortus zu sprechen wünschte.
    Der furische Sklave kontrollierte noch einmal seinen Arbeitsplatz, da schien alles in Ordnung; er hoffte, dass seine Herrin mit nichts unzufrieden war, bevor er den Befehl befolgte.


    Im dem säulengeschmückten Innengarten des Hauses, wuchsen verschiedene Rosensorten, die sich an Gittern hochrankten, und da der Sommer gekommen war, verströmten sie einen betörenden Duft. Seitdem der Springbrunnen wieder funktionierte, sprudelte fröhlich eine Fontäne, in deren Sprühnebel sich das Sonnenlicht in allen Regenbogenfarben brach.
    Der Hortus der Casa Furia war ein Ort der Entspannung und in den heißen römischen Sommern bot er Schatten und Frische.


    Tiberios war länger nicht mehr dort gewesen und erfreute sich an seiner neuerblühten Schönheit. Am Ende des Gartens stand versteckt ein kleiner hölzerner Pavillon, der dem jungen Sklaven vorher nicht wirklich aufgefallen war; so sehr hatte ihn Unkraut überwuchert.
    Doch nun glänzte auch er in alter, neuer Pracht; lilablütige Clematis rankte sich an Pfosten empor, in Hängeampeln, die vom Dach hingen, wuchsen Efeu und Vinca minor, und aus den Blumentöpfen, die auf Säulen standen, reichten Farne bis fast auf die Erde. Eine leichte Brise bewegte die Blumenampeln, und das Plätschern des Wassers drang gedämpft herüber.
    Ein runder Tisch, einige Hocker und ein bequemer Stuhl mit Sitzfläche und Lehne aus geflochtenem Leder rundeten das Bild ab.


    Auf dem Tisch standen ein Becher frischgepresster Orangensaft – der Grieche nahm das feine, mit nichts zu vergleichende Aroma wahr und wusste, dass die teuren Früchte aus dem fernen Seidenland Serica kamen - und ein silbernes Glöckchen mit der Öffnung nach unten. Die Lyra der Herrin lag daneben.
    Domina Furia Stella verbrachte hier offenbar ihre Mußestunden.


    Tiberios trat heran, verneigte sich und wartete, dass domina Furia Stella das Wort an ihn richten möge.

  • Stella freute sich, Tiberios zu sehen, der anscheinend den Weg zum Pavillon ohne Schwierigkeiten gefunden hat.


    "Salve Tiberios! Setz dich", Stella zeigte auf einen Hocker, "Und erzähl mir, wie es dir so geht... . Schade, dass dein Herr so lange schon abwesend ist, aber ich hoffe, du bist hier mit uns allen zufrieden!" , Stella lächelte Tiberios freundlich an,


    "Nimm auch einen Becher Orangensaft, es schmeckt sehr gut und erfrischend" , Stella trank den ganzen Becher leer und goss nach ...


    "Du weißt, dass ich bald nach Brundisium aufbreche. Duccia Clara hat mich eingeladen, mit ihr die Zeit am Meer zu verbringen. Nun, bevor ich wegfahre, brauche ich jemanden hier, der auf Casa aufpasst, denn Dominus Cerretanus lebt nun in der Castra und Lyda ist zu alt, um für die Ordnung zu sorgen", Stella machte eine kleine Pause und fuhr fort, "Daher wollte ich dich fragen, ob du bereit bist den Posten des Hausverwalters zu übernehmen, solange ich weg bin. Danach werden wir sehen, wie du mit deinen Aufgaben klarkommst. Und wenn ich zurück bin, werde ich dich dann als Majordomus der Casa Furia ernennen, natürlich mt einer Urkunde!" ,


    Stella schaute Tiberios eindringlich an, um seine Reaktion zu beobachten, dann seufzte sie leise, nahm etwas vom Krabbenzeug und fragte,


    "Bist du einverstanden?"

  • „Salve, Domina Furia Stella!“, antwortete Tiberios, schenkte sich etwas Orangensaft ein, setzte sich auf einen Hocker und nippte aus seinem Becher. Er freute sich, den Saft probieren zu dürfen,und er schmeckte wirklich köstlich, etwas nach Zitronen, aber süßer und doch wieder anders:
    „Vielen Dank, bei uns zuhause sagt man, die Orangen sind die goldenen Äpfel der Hesperiden.“, meinte er:
    „Mir geht es gut ,und ich bin sehr glücklich hier in der Casa Furia, danke der Nachfrage.“


    Das meinte er ehrlich und sagte es nicht nur, weil man es von einem Sklaven erwarten konnte. Daher war er auch an seinem Geburtstag in den Tempel der Fortuna gegangen, um der Göttin ein Opfer zum Dank für all die Wohltaten zu bringen, die ihm seine neue Heimat erwiesen hatte.


    Dass ich es nicht vergesse, erneut soll ich dir Grüße von Domina Duccia Clara ausrichten.“, fügte Tiberios an.
    Er war ja kürzlich in der Casa Sergia gewesen.


    Als sich Furia Stella selbst Orangensaft nachschenkte, streckte Tiberios die Hand aus:
    „Domina, das sollte ich doch tun“, sagte er, doch da sprach seine Herrin schon weiter.


    Was er nun hörte, war eine zu große Ehre, mit der er keinesfalls gerechnet hatte. Er errötete bis unter die Haarwurzeln, rutschte auf seinem Hocker herum und sagte leise:
    „Ich...der Hausverwalter der Casa Furia und später Maiordomus? Ob ich einverstanden bin? Das ist eine so große Ehre..."
    Eine Sache war, Bibliothekar zu sein, eine andere dem Haushalt einer angesehenen römischen Familie vorzustehen,
    Tiberios machte sich da nichts vor. Er würde sich tüchtig ins Zeug legen müssen:


    „Optima Domina - beste Herrin, ich danke dir so sehr!“,
    er erhob sich von seinem Sitz und fiel auf ein Knie, dann dachte er daran, dass in Roma diese orientalischen Gesten unüblich waren und er setzte sich rasch wieder:
    „Darf ich offen sprechen?“
    In Zukunft würde er das sogar müssen, denn erwartete man von einem Maiordomus nicht, dass er Sachen ansprach?

  • "Ja, ich weiß, bei uns sagt man auch, dass die Orangen die goldenen Äpfel der Hesperiden sind“, nickte Stella und lächelte leicht.


    "Und vielen Dank für die Grüße..." Tiberios schien ein dauernder Gast bei Duccia Clara zu sein, das war höchst interessant, sie wird Clara auf jeden Fall danach fragen
    .
    "Nun, Tiberios, es freut mich zu hören, dass du damit einverstanden bist, die Casa Furia zu verwalten... ", seine überwältigende Reaktion auf diese Nachricht hat Stella sogar berührt, dabei hat der junge Grieche diese Anstellung durch seine Loyalität wohl verdient.


    "Du bekommst dein Arbeitszimmer und muss dann nicht mehr in Sklavenunterkunft schlafen, denn zum Officium gehört auch eine kleine Schlafkammer, wo du dich ausruhen kannst, ganz ungestört", Stella trank noch einen Schluck Saft und schaute Tiberios an,


    "Ja, du darfst offen sprechen, ich höre ..."

  • Tiberios wurde ganz kribbelig, am liebsten hätte er die neuen Räumlichkeiten gleich besichtigt. Er hatte noch nie im Leben ein eigenes kleines Reich gehabt; auch die kleine cella im Handelshaus, in der er, wenn er in Portus nach dem Rechten schaute, geschlafen hatte, war nur mit einem Vorhang von den Verkaufsräumen abgetrennt.


    Aber zuerst musste er ein Problem ansprechen.


    „Ich bin noch jung und noch nicht lange Zeit hier, Domina Stella“, sagte Tiberios ernst:
    „Wenn ich die Hausverwaltung übernehme, könnte es sein, dass sich Mitsklaven zurückgesetzt fühlen. Ich weiß, dass alle deinem Befehl gehorchen, doch eine andere Sache ist es, ob sie auch gerne auf mich hören. Da ist zuerst einmal Lyda, die schon so lange bei dir ist, und die ich keinesfalls kränken möchte. Aber auch Nestor und vielleicht sogar Aischylos, der ….“


    Tiberios schaute sich um, denn er hatte zwar nichts von dem Pavillon gewusst, aber doch gesehen, dass der Ianitor die letzte Zeit im Hortus zu tun hatte:
    „ ..wirklich einen grünen Daumen hat, dieses Fleckchen Erde ist wunderschön geworden.“, sagte er.


    „Ich bitte dich daher sehr, Domina Furia Stella , dass du die Familia versammelst und meine Ernennung persönlich bekannt gibst.“, schloss er.


    Tiberios hatte sich bei den Furiern nie beklagt, aber im Handelshaus Furii hatte er sich alleine durchbeissen müssen, was nicht einfach gewesen war. Auch ein Sklave akzeptierte nicht unbedingt einen Jungspund, der daher kam und sagte, er sei der neue Vilicus oder der neue Maiordomus. Mitsklaven konnten einem das Leben durchaus schwer machen. *


    Etwas verlegen warf Tiberios seiner domina einen kurzen Blick zu. Würde sie nun schlechter von ihm denken?
    Am Ende, dass er der Sache nicht gewachsen war und es bereuen? Er senkte den Kopf.




  • Tiberios Unsicherheit und Verlegenheit haben Stella etwas irritiert, aber nicht lange. Denn er war noch jung und unerfahren, aber vor allem intelligent und ehrlich. Und das war wichtig!


    "Tiberios, bevor ich dir diese Stelle angeboten habe, habe ich mich mit Lyda beraten lassen, denn sie ist die älteste hier und alles und jeden kennt. Dein gutes Benehmen und deine Loyalität hat sie auch schon beeindruckt und sie hat die Sklaven bereits davon in Kenntnis gesetzt. Mache dir daher keine Sorgen. Du hast ja, solange ich weg bin, die Probezeit, danach werden wir sehen ...", Stella lächelte Tiberios aufmunternd an.


    "Wenn du aber darauf bestehst, dass ich deine Ernennung persönlich bekannt gebe, dann bestelle alle Sklaven ins Officium und ich werde dich dann als Hausverwalter vorstellen" , Stella machte eine kleine Pause, um Tiberios Reaktion abzuwarten und fügte hinzu,


    "Hast du noch Fragen? Ansonsten würde ich vorschlagen, du begibst dich in dein Officium und richtest dich da ein, danach sammelst du die Sklaven und ich komme dann vorbei!"

  • „Keine Fragen, Domina Stella“, sagte Tiberios erleichtert.
    Dass seine umsichtige Domina die Angelegenheit schon geregelt hatte, hätte er sich denken können. Sie würde ihn nicht ins kalte Wasser werfen.
    Er trank seinen Orangensaft aus – die Bestellung neuer Orangen, wenn die Küche meldete, dass sie zur Neigung gingen, würde zu seinen zu künftigen Aufgaben gehören – und stand von seinem Hocker auf; den Becher nahm er mit:
    „Ich danke dir für deinen Vorschlag. Dann versammle ich jetzt gleich deine Sklaven.“
    Mit einer Verbeugung begab er sich zu seinem neuen Officium, das er fand, weil die Bezeichnung "Officium des Maiordomus" daran geschrieben war.


    >>> Officium des Maiordomus

  • Im Garten angekommen ging Stella in den Pavillon, setzte sich da auf einen kleinen Sessel, atmete tief durch und wartete auf Tiberios. Unterwegs traf sie Lyda, die immer in der Nähe ihrer Herrin war und verlangte nach Wasser und Gebäck.

  • Bibliothek >>>


    Da der Sommer nun mit all seiner Hitze über Roma lastete, war der Hortus, der säulengeschmückte Innengarten der Casa Furia ein Ort der Entspannung.


    Etwas versteckt stand der kleine hölzerne Pavillon und glänzte wie feucht, denn Rhea und Chloe hatten das Holz poliert.
    Aischylos pflegte weiterhin die Pflanzen, die nun sehr viel Wasser brauchten. Die lilablütige Clematis blühte noch immer und rankte sich an den Pfosten des Pavillons empor, in Hängeampeln, die vom Dach hingen, wuchsen Efeu und jetzt duftender Lavendel, da die Blühzeit der Vinca minor vorüber war und aus den Blumentöpfen, die auf Säulen standen, quoll grüner Farn in schmalen langen Blättern.
    Es roch nach feuchter Erde, Lavendel und Rosen.


    Ein runder Tisch, ein Beistelltisch, einige Stühle und ein bequemer kleiner Sessel mit Sitzfläche und Lehne aus geflochtenem Leder boten Sitzgelegenheiten.


    Tiberios trat hinter Domina Furia Stella in den Garten, legte die Codices auf das Beistelltischchen und freute sich einen Moment über die Schönheit, die ihn umgab.


    Furia Stella nahm in dem kleinen Sessel Platz.


    Tiberios blieb stehen, er war entspannt aber konzentriert, so dass er sofort reagieren konnte, falls domina Furia Stella einen Wunsch hatte.

  • Aischylos betrat den Hortus und ging direkt zum Pavillon, wo er die Herrin vermutete. Und da war sie auch und unterhielt sich mit dem Hausverwalter Tiberios.


    "Domina Stella, hier ist ein Besuch für Dich". Aischylos verbeugte sich und trat zur Seite.


    Er überließ es dem Furier, sich selbst vorzustellen und seinen Wunsch, hier zu leben, zu äußern.

  • Valentinus war dem Sklaven in den Garten der Casa Furia gefolgt, bis zum Pavillon, wo Furia Stella in einem kleinen Sessel saß. Nachdem Aischylos ihn angekündigt und zur Seite getreten war, verbeugte auch der junge Furier sich kurz, bevor er sich vorzustellen begann.


    "Salve. Mein Name ist Decimus Furius Valentinus, ich bin der Sohn deines Bruders Caius Furius Helios. Aufgewachsen bin ich allerdings hier in Rom im Haus meiner Mutter, Cornelia Salonia. Nun ist sie aber vor nicht allzu langer Zeit verstorben, weshalb ich dich als dein Neffe darum bitte, in die Casa Furia einziehen zu dürfen."


    Valentinus hoffte, dass ihm seine Tante glauben schenken und ihn einziehen lassen würde.

  • Stella war gerade mit dem Klappbuch beschäftigt, als Aischylos einen Gast ankündigte und der behauptete, Caius Helios Sohn zu sein.


    Sie legte das Buch beiseite und musterte etwas skeptisch den jungen Mann, um irgendwelche Ähnlichkeit mit seinem Vater festzustellen, aber nur seine Art zu sprechen, erinnerte sie schwach an ihren Bruder.


    Dafür sah er ähnlich seiner Mutter, die Stella kannte, aber auch schon lange nicht mehr getroffen hatte. Dass sie in Rom mit dem Sohn wohnte, wusste sie nicht. Und jetzt, wo sie nicht mehr da ist, steht er vor der Tür, ist sozusagen Obdachlos und erinnert sich auf einmal , dass er eine Tante hier in Roma hat!


    "Salve, Decimus Valentinus, das ist ja sehr interessant, was Du mir hier alles erzählst und ich würde Dir gerne glauben, dass Du Furius Helios Sohn ist, aber ich brauche mehr Informationen... zum Beispiel, wie alt Du bist und weißt Du, wo Dein Vater, mein Bruder ist?," Dabei blickte die Valentinus direkt in die Augen...


    "Auch würde mich interessieren, was aus dem Haus Deiner Mutter geworden ist ?",


    Stella musste wieder ihren Fächer in Betrieb nehmen, was sie immer tat, wenn sie angespannt war.

  • Lyda kam mit dem Tablett in Garten und bemerkte gleich Spannung in der Luft. Die Herrin wedelte heftig mit ihrem Fächer hin und her und ihre Augen, die auf den Besucher gerichtet waren, funkelten wie Blitze. Die Sklavin stellte sich neben Aischylos, der auch hier war und überlegte, wohin mit dem Tablett, auf dem sich die Erfrischungen und Knabberzeug befanden. So wie die Herrin befohlen hatte. Sie schaute Tiberios, der neben Domina stand, hilfesuchend an.

  • Tiberios signalisierte Lyda mit den Augen, dass er gerade auch nichts dazu sagen konnte, aber mit dem schweren Tablett wollte er ihr helfen.
    Da domina Furia Stella das Klappbuch zur Seite gelegt hatte, legte er es zu den anderen auf das Beistelltischchen, so dass der große Tisch nun frei war.
    Dann nahm er der älteren Sklavin das Tablett ab, verbeugte sich tief der Herrin gegenüber, stellte es auf dem großen Tisch ab, trat drei Schritte zurück und blieb wieder unbeweglich stehen.


    Mit gesenkten Lidern betrachtete er dabei Decimus Furius Valentinus. Wenn es stimmte, was er sagte, war er ein Bruder seines eigenen dominus Gnaeus Furius Philus, dem Subpraefectus Alae der Ala II Numidia. Er sah ihm nicht ähnlich, was daran liegen konnte, dass sie zwei verschiedene Mütter hatten.


    Auch er war gespannt, was der junge Mann sagen würde. Gefährlich erschien ihm die Situation nicht, da der wehrhafte Aischylos die domina keinen Augenblick aus den Augen ließ, er ja auch noch da war und jederzeit auch Krates, Timon, Gadir und Andreas zur Hilfe rufen konnte.

  • Valentinus wurde ein bisschen nervös, versuchte aber nicht allzu angespannt zu wirken. So höflich und ruhig, wie es dem jungen Furier möglich war, antwortete dieser.


    "Ich bin erst 19 Jahre alt. Von meinem Vater habe ich gehört, dass er in Alexandria gestorben ist. Es ist schon eine Zeit her, soweit ich weiß. Ich habe ihn leider nie gut kennenlernen können.
    Das Haus meiner Mutter steht nun leer, ich habe aber vor es zu verkaufen."


    Valentinus legte eine kurze Pause ein und sprach dann in möglichst ruhigem Ton weiter.

    "Um dir zu beweisen, dass ich wirklich ein Furier bin, kann ich dir meinen Siegelring zeigen."

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