• ich kam von den Trainansmärkten und hielt mein Päckchen als Überraschung hinter meinem Rücken versteckt:
    "LYDA!", rief ich laut nach der Sklavin und machte absichtlich ein ernstes Gesicht.

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  • Lyda war in der Küche und trank ihren berühmten Kräutertee, da sie Kopfschmerzen hatte.


    Plötzlich schrie jemand nach ihr. Der Schrei kam aus dem Garten. Die alte Sklavin hat vor lauter Aufregung ihren Becher Tee umgekippt, zum Glück war der nicht mehr heiß, aber ihre Tunika wurde doch etwas nass. Sie lief so schnell, wie sie konnte in den Garten und erblickte den jungen Dominus Aulus mit einem sehr ernsten Gesichtsausdruck,


    "Dominus Aulus, was ist denn passiert?", die alte Sklavin zitterte ja regelrecht vor Furcht.

  • Es tat mir ein wenig leid, Lyda mit meinem kleinen Scherz erschreckt zu haben. Sie zitterte vor Furcht und hatte sogar etwas Tee über ihr Gewand verschüttet. Und so sagte ich zu ihr:
    "Lyda, ist dir etwa kalt, dass du zitterst? Dem muss ich umbedingt Abhilfe schaffen!"
    Ich holte die kornblumenblaue Palla hinter meinem Rücken hervor und drapierte sie um die Schultern von Stellas vertrauter Dienerin. Der Stoff war lang und sah flauschig aus, so hatte ich mir das vorgestellt:
    "Die Farbe ist ein wenig extravagant für eine Sklavin, ich weiß.", fuhr ich fort: "Doch wenn du damit nicht nach draußen gehen möchtest, trägst du sie eben im Bett. Sie wird dich tüchtig warm halten."
    Ich lächelte sie an. Ob meine Überraschung gelungen war?

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  • Der junge Herr hat sich einen Scherz mit der alten Sklavin erlaubt... Nun ja, die Domini durften sich ja alles erlauben. Aber zu diesem Zeitpunkt wusste sie noch nichts davon und zitterte immer noch. Und dann holte Dominus Aulus eine blaue Palla, die er hinter seinem Rücken verbarg und legte die dann der Sklavin um die Schultern.

    "Oh, danke Dominus Aulus, jetzt ist es mir wärmer geworden. Ich werde es Dir zurück geben, wenn es mir noch wärmer wird. Aber warum hast Du so laut nach mir gerufen, ist was passiert?" ... Lyda schaute den jungen Mann ängstlich an.

  • "Nichts ist passiert, meine liebe Lyda, bitte beruhige Dich. Diese Palla soll ein Geschenk für Dich sein.“, sagte ich laut und deutlich, damit mich die ältere Sklavin gut verstand:
    „ Ich habe nach Dir gerufen, um sie dir zu schenken. Ich wollte dich keinesfalls erschrecken. Treuer Dienst und Hingabe haben ab und zu eine kleine Belohnung verdient. Gefällt sie dir denn?
    Wenn nicht, schicke ich gleich morgen früh Tiberios los, sie umzutauschen.“

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  • Langsam hat die alte Sklavin begriffen, dass Dominus Aulus ihr bloß einen Streich gespielt hat. Sie lächelte schüchtern und küsste dem jungen Dominus die Hand.


    "Ein Geschenk für mich? Oh, danke Dir, Dominus, es ist eine wunderschöne Palla und es ist meine Lieblingsfarbe", Lyda nahm das Gewand in ihre Hände und schmiegte das schöne Stück an sich. Sie war einfach überwältigt und sah Aulus Saturninus zärtlich an,


    "Es ist sehr gütig von Dir, an die alte Lyda zu denken ... " dabei fielen ihr ein paar Tränen und sie verbarg ihr Gesicht im weichen Stoff.


    Vor allem freute sich aber Lyda, dass es nichts schreckliches passiert ist und Dominus Aulus wollte die Sklavin nur überraschen und das war ihm auch gelungen!

  • Ich umarmte Lyda kurzerhand und freute mich darüber, dass ihr mein Geschenk gefiel. Dabei dachte ich, dass es eigentlich nicht schwierig war, diesen Menschen, die uns schon so lange dienten, eine Freude zu bereiten und dass man das eigentlich zu selten tat. Dabei hatte Lyda schon meine Knie verbunden, als ich noch ein kleiner Junge gewesen war.
    Kurz und an, ich war zufrieden mit mir.
    Und dann war ich gespannt, was die Küche heute auf den Abendbrottisch zaubern würde.

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  • Vor lauter Aufregung hat Lyda vergessen, dass sie in der Küche viel zu tun hatte.
    Aber zuvor musste sie sich noch umziehen. Sie bedankte sich noch mal für das wunderschöne Geschenk, lächelte Aulus Saturninus an und ging schnell weg. Sie wollte ihrem Dominus ein besonderes Essen für heute Abend vorbereiten!

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