Versteigerung Evridiki

  • Titus Tranquillus kam es so vor als ob er schon einige Zeit nicht mehr auf dem Markt in Roma gewesen war und Ware versteigert hatte. Irgendwie war er in letzter Zeit mehr unterwegs gewesen um neue Ware zu besorgen und hatte selber kaum Versteigerungen durchgeführt. Im Moment schien es auch einfach so, wahrscheinlich dadurch verursacht das im ganzen Reich und an seinen Grenzen Frieden herrschte und dadurch kaum Bewegung auf dem Sklavenmarkt war. Nahm man dazu die Schäden aus dem Bürgerkrieg die ja erst einmal heilen mussten war klar das recht wenig Sklaven im Moment auf den Markt kamen. Einige Familien besaßen ja regelrechte Sklavenzuchten aber deren Ausstoß wurde halt gebraucht um die Verluste aus dem Bürgerkrieg auszugleichen. Es blieb also nur der kleine Fluss an neuen Sklaven übrig der durch gescheiterte Schicksale und kleine Überfälle übrig. Umso erfreuter war Tranquillus deshalb das er heute, auch deshalb übernahm er diese Versteigerung selber, ein Exemplar versteigern konnte das eben nicht aus solch einer Quelle kam. Nein die junge Frau die er gleich anbot kam zwar aus keiner großen Zucht war aber als Sklavin geboren.


    Es handelte sich dabei um eine junge Frau aus dem Land der Griechen. Sie war ungefähr 1,55m groß, struppiges schwarzes Haar und ihrer Erscheinung haftete ein bisschen eine exklusive Aura an. Womit gemeint war das in ihrem sanften aber sehr aufmerksamen Blick keinerlei Aufbegehren zu erkennen war sondern der wache Geist von einer potentiell sehr fährigen Sklavin. Ihre Statur war noch ein wenig kindlich weshalb sich Kunden die die Sklavin auch für´s Bett kaufen wollten entweder einen sehr merkwürdigen Geschmack hatten oder sie für die Zukunft kaufen würden.


    Tranquillus pries noch ein wenig ihre Fähigkeiten an. Ausbildung im Haushalt, die Fähigkeit Griechisch und Latain zu sprechen, zu lesen und zu schreibe. Grundlagenkenntnisse in Mathematik und ebensolche Grundlagen in griechischer Kunst und Musik.
    Grundsätzlich konnte man anhand ihrer Jugend die Sklavin wohl durchaus auch für rein körperliche Arbeiten einsetzten wobei Tranquillis das halbwegs als Verschwendung bezeichnete und dafür auf nachfolgende Versteigerungen verwiess wo ein paar tumb aussehende Gallier bereit standen.
    Er schloss seine Beschreibung mit einem Hinweiß auf die allgemeine Sauberkeit und einen Blick auf die vollständige und gesunde Zahnreihen ab.


    "Verehrte Kundschaft jeder von Ihnen weiß ob der momentanen Lage auf dem Sklavenmarkt. Solches Material wie eben beschrieben ist zur Zeit kaum zu bekommen. Aus diesem Grund beginnt das Gebot bei nicht weniger als 300 Sesterzen!"



    Sim-Off:

    Die Versteigerung läuft bis zum 24.10.2014 23:59 Gebote mit späterem Zeitstempel können nicht mehr berücksichtig werden.

  • Aufrecht und lediglich mit gesenktem Kopf, zur gezielten Demonstration ihrer Unterwürfigkeit, stand die junge Frau auf dem Podest, von den Lakaien des Sklavenhändlers umgeben. Diese waren, genau wie die Hand- und Fußfesseln grobem Seil, eher eine Formsache, denn von der Griechin war kaum ein Aufbegehren zu erwarten.
    Was eher zu erwarten war, war ihre persönliche Form der Kontrolle: Es war ihr oberstes und einziges Ziel, bei der Versteigerung nicht etwa einem Barbaren in die Hände zu fallen, der sie und ihre Talente gar nicht wertschätzen würde, sondern einen stattlichen Besitzer oder auch eine Besitzerin zu finden, deren Reichtum und Stand zu dem angebotenen "Objekt" passen würden.


    Dementsprechend suchten ihre braunen Augen die Menge ganz gezielt nach solchen Kandidaten ab. Erst müsste man sie finden, und dann überzeugen. Solange in der Menge jedoch nur Gaffer versammelt waren, denen selbst das - für eine solch vortreffliche Dienerin - äußerst niedrige Anfangsgebot schon zu viel abverlangte, gab es keine Hoffnung auf einen lukrativen Schnellschuss.
    So wartete sie lediglich ab, und schwitzte - wegen der Hitze, nicht wegen irgendeiner etwaigen Nervosität, immerhin war es für das Mädchen nichts Neues, wie eine Ware behandelt zu werden. Dass es sich bei ihr um ein wertvolles Luxusgut handelte, darauf wollte sie die Kunden "noch" nicht allzu forsch aufmerksam machen - denn schlechtes Betragen schickte sich nicht in der griechischen Polis, warum also in Roma?
    Mit einem sanften Lächeln in die Runde versuchte sie, die Menge zu animieren. Bis dies gelingen würde, konnte sie nur warten - und gelegentlich versuchen, ihre Handfesseln ein klein wenig zu lockern.

  • Sklavenmärkte waren etwas so Langweiliges und dazu auch noch übel riechendes. Ich kam eh nur hier vorbei, weil mein Verwalter noch auf dem Seeweg nach Misenum war, und ich mich deshalb um einige Formalitäten kümmerte. Die Anpreisenden schwelgen hier in Übertreibungen und wollen doch nur an der Leute redlich verdientes Geld, dachte ich mir. Anteilnahmsloss betrachtete ich die zur Schau gestellte und war gespannt, ob da jemand bieten würde.

  • Heute wieder in voller Montur. Der Nauarchus der Flotte war erkennbar. Zog es mich auf den Sklavenmarkt. Vor meiner Rückreise nach Alexandria gab es hier eventuell ein Schnäppchen zu ergattern. Tranquillus war dafür die erste Anlaufstelle. Er verkaufte die besseren Sklaven auf dem Markt. Manchmal auch nur preislich intensivere. Heute schien er eher durchschnittliche Ware auf den Brettern zu haben. Eine Griechin, gute Zähne, zwei gesunde Hände zum Arbeiten. Sie wäre eine denkbare Lösung für meinen Personalnotstand in Alexandria. Die casa sauber halten, mir gelegentlich Nachts und bei den Überfahrten das Bett wärmen. Lesen, Schreiben und alle musischen Dinge waren zweitrangig. Der geforderte Preis von 300 war akzeptabel für das, was sie bei mir leisten sollte.



    " 300 Sesterzen "

  • Heute war ja mal wieder was los, ein Gedränge und Geschuppse, da hielt man besser fest was fest zu halten war. Ah und da drüben auf dem Sklavenmark erklang gerade die Stimme von Titus Tranquillus, die wohl fast jeder kannte der schon einmal auf dem Sklavenmarkt gewesen war. Neugierig arbeitete ich mich durch die Reihen der Schaulustigen nach vorne um mir seine Ware genauer an zusehen. Der Dicke hatte mir erst die Tage gesagt er brauchte langsam wieder Frischfleisch, vielleicht war etwas für ihn dabei. Vorne angekommen schaute ich mir die waren genauer an. Ein sehr junger Grieche war dabei, den würde er sich erziehen können. Frauen waren heute mehr im Angebot. Die dunkelhäutige, bestimmt eine Nubierin sah nicht schlecht aus und Beine hatte die. Ganz vorne die wurde ja besonders angepriesen. Naja ich hatte schon bessere Lärvchen gesehen. Nein, die war nicht zu gebrauchen, sie spielte nur etwas vor. Wieso trug sie Fesseln? Hatte sie versucht wegzurennen? Dann gab es doch einen Haken bei ihr. “Bestimmt eine von der Sorte die vor dem Spiegel saß und mit sich selber redete.“ Nicht für uns geeignet, für den Verwaltungskram und die gehobener Unterhaltung hatten wir schon wirklich genügend, gut ausgebildete Sklaven, dachte ich noch, ehe ich mich nach hinten arbeitete, um die Versteigerung von dort aus weiter zu beobachten.

  • Bisher erschien die Versteigerung eher als Pleite. Das einzige Gebot bisher kam von einem recht gut und vor allem wohlhabend aussehenden Römer, der dennoch recht schwer einzuschätzen war - jedenfalls für das auf Märkten relativ unerfahrene Mädchen.
    Damit die 300 Sesterzen nicht sein einziges Gebot blieben, sollte noch ein Konkurrent auftreten, richtete sie ihre Aufmerksamkeit ganz unverhohlen auf besagten Bietenden: Ihm wurde aufmerksam und etwas weniger dezent lächelnd zugenickt, längerer Blickkontakt war aber nicht angesagt, also senkte sie wieder bald den Kopf.
    Sie blieb weiterhin stumm und verlagerte nur hin und wieder ihr Gewicht. An die inzwischen etwas lockerer sitzenden Fesseln hatte sich die Kurze auch bald gewöhnt.

  • Im Grunde genommen war es eigentlich ganz angenehm, ganz allein, ohne ihre Herrin in der Stadt unterwegs zu sein, um Besorgungen zu machen. Ihrer Domina war es seit einigen Tagen zuwider, die Villa zu verlassen und so gestand sie ihrer Leibsklavin ein wenig mehr Freiheiten zu. Freiheiten, die Candace immer noch nicht so recht zu nutzen wagte. So führte der Weg der Sklavin ohne Umschweife direkt zum Sklavenmarkt, wo sie sich umschauen sollte, nach geeignetem Menschenmaterial. Natürlich ging nichts über die Sklaven aus der flavischen Zucht, dennoch schien ihre Domina gelegentlich dazu geneigt zu sein, hin und wieder für etwas frisches Blut sorgen zu wollen.
    Anfangs beobachtete die Sklavin nur, als man vor ihr eine junge Frau auf das Podest führte. Eine junge Griechin, wie sie hörte, die allerhand nützliche Fähigkeiten aufweisen konnte. Geradezu prädestiniert, um in einem patrizischen Haushalt zu dienen.
    Candace trat noch etwas näher heran, um das Mädchen aus der Nähe beäugen zu können. Die Sklavin, die höchstens ein oder zwei Jahre jünger als sie selbst war, machte einen guten Eindruck. Vielleicht würde man ihr Haar noch etwas bändigen müssen. Doch ansonsten schien sie wie geschaffen zu sein, um als Sklavin zu dienen.
    Nachdem das erste Gebot verhallt war und noch kein weiteres abgegeben worden war, reifte langsam ihr Entschluss, ebenfalls für diese Sklavin bieten zu wollen. „Vier… äh Vierhundert!“ Anfangs schien es wohl so, als wolle ihr schüchternes Stimmchen nun gänzlich zu versagen, doch dann verlieh sie ihrem Organ noch ein wenig mehr Kraft.

  • Evridiki, selbst in Gefangenschaft geboren und aufgewachsen, wollte nicht so recht glauben, er da für sie bot: Eine junge Frau, blond und zierlich, und in ihrer Haltung ähnelte sie nur allzu sehr dem, was sich die Griechin auch selbst angewöhnt hatte. Eine Gleichgesinnte, so mochte man vermuten, im Auftrag eines Herren oder einer Herrin unterwegs.
    Ob des zarten Stimmchens der Betreffenden ebenso verdutzt, zögerte Evridiki einige Sekunden, ehe sie sich auch der Gleichgesinnten zuwandte, ihr Lächeln ehrlicher, freundlicher als zuvor, und mit einem beständigeren Interesse ohne Angst vor Blickkontakt.
    Und abgesehen davon - sie fuhr sich während dieser Überlegung so gut es mit den Fesseln ging durch das struppige Nest von Haaren, das ihren Kopf bedeckte - war es ein recht sicherer Indikator für Wohlstand, wenn man seine Besorgungen nicht selber anstellte. Will heißen, eine mögliche Zukunft, die wohl nicht zu verachten wäre...

  • Ja, Candace hatte es geschafft! Zumindest was das Abgeben eines Gebots auf einer Sklavenauktion betraf. Offenbar wuchs sie mit ihren Aufgaben, was sicher löblich war, für eine Sklavin wie sie es war. Sie malte sich bereits aus, welch großes Surprise sie bei ihrer Domina hervorrufen würde, wenn sie mit dieser Sklavin an ihrer Seite in die flavische Villa zurückkehrte.
    Doch die Leibsklavin rief sich sogleich wieder zur Raison. Nun galt es aufmerksam zu bleiben, um nicht von einem anderen Bieter überrumpelt zu werden.
    Indes musterte Candace das Mädchen dort oben vor sich noch einmal genau. Die Ärmste, man hatte ihr nicht die Fesseln abgenommen, obgleich sie doch so ein zartes Geschöpf war. Zur Verblüffung Candaces schien die Sklavin sie nun auch anzulächeln, da sie sie wohl als Ihresgleichen identifiziert hatte.
    Normalerweise vermied es die Leibsklavin einen Anflug von Gefühlen zu zeigen, wenn sie im Dienst war. Jedoch weilte ihre Domina diesmal nicht in ihrer Nähe, sodass sie sich schließlich zu einem erwidernden Lächeln hinreißen ließ.

  • Die Versteigerung zog sich hin. Ich war mir sicher, dass kein weiterer Bieter auftrat. Eines besseren belehrt, meldete sich eine zaghafte weibliche Stimme zu Wort und bot 400 Sz für die Griechin. Ich wollte wissen, wer auf meine Sklavin bot und ging in die Richtung aus der die Stimme der Bieterin zu hören gewesen war. Eine zierliche Person, sauber und gepflegt, bekam ich zu Gesicht. Ihre Kleidung aus guten Stoffen. Das hieß, sie gehörte zu einem gut situierten Haushalt. Die Dreistigkeit nur zu Bieten um den Preis hoch zu treiben traute ich ihr nicht zu. Das änderte nichts an meinem Vorhaben. Ich stellte mich hinter sie und rief dem Sklavenhändler „ 500 Sesterzen“ zu. Zu ihr gewandt. " Du willst sie nicht wirklich kaufen. Bei dem Preis, das richtige für meinen Haushalt in Alexandria. Welcher Haushalt ist denn an ihr interessiert ?"

  • So langsam tat sich dann ja doch etwas. 500 Sesterzen, anscheinend von dem Kerl, der vorhin schon für sie geboten hatte. Es war also kein Spaßgebot, er war tatsächlich interessiert. Dementsprechend bot es sich nun an, ihn ein wenig genauer zu beobachten - speziell jetzt, wo er wohl mit der "Gleichgesinnten" sprach, die die 400 geboten hatte. Was es da wohl zu besprechen gab?
    Regelrecht lauschen konnte die Griechin bei dem allgemeinen Trubel nicht, höchstens ein paar Wortfetzen aufschnappen. Und was das Beobachten anging: Man wollte dann doch nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen, und so beschränkte man sich auf das wie üblich demütige "Den-Boden-anstarren".
    Die wichtigere Frage war nun, ob sie den Verlauf der Versteigerung noch irgendwie lenken könnte - oder warum sie das überhaupt tun sollte. Neue Bieter würden sich wohl kaum noch finden, blieb also nur, zu entscheiden, wer von den beiden vielversprechender wirkte, und natürlich, zu hoffen.

  • Das Lächeln verging Candace, als jener Mann, der zuvor ein Gebot abgegeben hatte, sich nun direkt hinter der Leibsklavin aufbaute, ein höheres Gebot abgab und sich gleich darauf an sie persönlich wandte.
    „Doch Dominus,“ widersprach sie ihm. „Ich bin im Auftrag meiner Domina Flavia Domitilla hier, um eine geeignete Sklavin für ihren Haushalt zu kaufen.“ Gleich darauf wandte sich ihr Blick wieder zu der Sklavin auf dem Podest und gab ihrerseits ein weiteres Gebot ab. „650 Sesterzen!“

  • Die passende Antwort parat, gab sie in letzter Minute ihr Angebot ab. Pech gehabt Appius, nichts mit einer Haussklavin, die Ordnung in Alexandria schafft. " Flavia Domitilla, aha. Beim nächsten Mal werde ich mehr Glück haben. Richte ihr aus, sollte sie der Sklavin überdrüssig werden, ich nehme sie ihr gern ab." Länger nach einer passende Lösung zu suchen lohnte heute nicht. Das Gute, für die gesparten Sesterzen konnte ich mir anderes leisten.

  • Überrascht durfte Candace feststellen, dass sie den Zuschlag erhalten hatte. Ihre Aufregung stieg von Minute zu Minute. Bevor sie sich nun nach vorne zu einem der Handlanger des Sklavenhändlers machte, wandte sie sich zunächst noch an ihren Konkurrenten, der im Begriff war, den Sklavenmarkt zu verlassen. „Das werde ich tun, Dominus.“ Sprachs und deutete eine Verbeugung an.
    Schließlich griff sie nach dem Geldbeutel unter ihrer Paenula und trat nach vorne zum Podest hin.
    „Ich kaufe die Sklavin im Auftrag meiner Domina, Flavia Domitilla. Hier hast du das Geld!“ Sie kramte einige Münzen hervor und übergab sie dem Gesellen. „Wenn möglich würde ich sie gleich mitnehmen. Bitte nimm ihr noch die Fesseln ab!“ Der Sklavin warf Candace noch ein aufmunterndes Lächeln zu. Nur noch einen Moment, dann konnte sie endlich diesen Ort, der wohl für jeden Sklaven unangenehm war, mit ihrer allerersten Errungenschaft verlassen.


    Sim-Off:

    650 Sesterzen wurden bereits an die Staatskasse II überwiesen. :)

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