Mittlerweile hatten die Temperaturen in Rom eine gewisse Milde erreicht. Die Wolken des Himmels bedeckten zwar nicht die Sonne, allerdings wehte teils eine laue Brise, sodass man mit der richtigen Kleidung weder frierte noch vor Wärme einging. So hatte sich die junge Aurelia entschieden, natürlich in Begleitung ihres Gefolges, zu dem sowohl Mila als auch Alexandrinus gehörten, in den Gärten Roms ein wenig spazieren zu gehen. Natürlich bot die Villa Aurelia einen üppigen Garten mit heimischen und exotischen Pflanzen, allerdings gab es mal ganz abgesehen von der Größe einen ganz wichtigen Unterschied zu den Gärten Roms: Im aurelischen Garten wurde sie nicht gesehen.. und darum ging es doch wohl bei einem Spaziergang, oder nicht? Demnach ist es nicht verwunderlich, dass sie sich so extrem zurecht gemacht hatte, wie es andere Frauen Roms nur für Feierlichkeiten tun würden. Erst hatte sie überlegt Prisca oder Corvina zu fragen, ob sie sie begleiten möchten, doch dann hatte sie sich letztendlich dagegen entscheiden. Sie brauchte auch mal ihre Ruhe von allem Trubel in der Villa - anders ausgedrückt: Ich, ich, ich. Außerdem waren ihre Basen ebenfalls sehr hübsche Frauen, was natürlich auch ein Grund war.
Als sie in den Gärten angekommen war, atmete Lentidia kurz durch. Der Weg hierhin war wieder einmal sehr anstrengend gewesen: Menschenmassen auf den Straßen, die ihr fast die Luft abschnürrten. Ihr Gefolge musste sich dicht um sie herum bewegen, damit sie von den übrigen Menschen abgeschottet war, voran ging ihr Custos Corporis, um für sie einen Weg durch die Massen zu bahnen. Außerdem stank es in den Straßen Roms erbärmlich.. nicht das sich die Wolke des Gestanks, die über der ganzen Stadt lag, in den Gärten auflöste, aber dort war es doch wesentlich besser zu ertragen. Auf dem Weg zu den Gärten hatte sie einer Sklavin aufgetragen ein paar Früchte und etwas verdünnten Wein zu kaufen. Man konnte ja nie wissen, wen man so traf oder kennen lernte und dann wollte man sich doch bei einer gemeinsamen Pause auf einer Bank in den Gärten etwas gönnen!
In den Gärten angekommen beschloss sie zuerst ein bisschen auf den Wegen zu wandeln und sich zu präsentieren. Irgendwann würde sie sich setzen müssen, denn das was sie da tat, war durchaus anstrengend! Ihr Gefolge lockerte sich jetzt um sie herum auch etwas auf. Alexandrinus ging nun dicht hinter ihr, damit er sie und alles was vor ihnen geschau im Blick hatte. Die übrigen Sklaven und Sklavinnen positionierten sich hinter dem Custos Corporis. Nur ihre Leibsklavin Mila ging etwas versetzt fast auf gleicher Höhe neben ihr. Auch wenn sie nur eine Sklavin war, brauchte sie schließlich wen, bei dem sie sich über die Leute amüsieren konnte und wen, der ihr diesbezüglich zustimmte, was sie auch tat. Welche Wahl hatte Mila schon?
Nicht reserviert. Es klinke sich ein, wer mag :).