• Ich hätte mir im Nachhinein auf die Lippen beißen können. Meine Wortwahl war wohl nicht sonderlich glücklich gewesen, denn Aureas Stimme klang merkwürdig gepresst bei ihrer Antwort.


    "Du hast mich falsch verstanden, Aurea Mediocritas." antwortete ich.


    "Du wirst deinen Namen selbstverständlich auch in meinem Hause behalten dürfen. Dein alter Herr hat ihn dir gegeben und warum sollte ich ihn dir wegnehmen wollen? Dein Beiname klingt wie eine Auszeichnung und mich interessierte eigentlich nur die Geschichte, wie es zu dieser Namensgebung kam..."

  • Mir wurde noch elender.
    Mein Mund wurde trocken und ich schluckte mehrmals, doch der Kloß in meinem Hals wurde nicht kleiner.
    Eine Sklaven-Dirne hatte er vor sich und wollte es WISSEN? Wie naiv war es doch von mir gewesen zu glauben ich könne meinen Namen, auf den ich so stolz war, einfach ungefragt behalten.


    Nun musste ich schnell reagieren. Ein noch längeres Schweigen würde er nicht aushalten und ich erst recht nicht.


    Aurea Mediocritas. Das ist mein Name, ja Herr. Aulfesus hielt sich nur Sklaven mit schwarzem Haar mediterranem Ursprungs. Ich war seine einzige Sklavin germanischem Ursprungs und fiel durch mein blondes Haar auf. So kam ich zu meinem Namen, Herr.


    Ich presste die Lippen aufeinander und starrte Marcus Didius Falco aufgeschreckt an.

  • Ich wußte nicht warum, hatte aber das untrügliche Gefühl, das ich mit meiner Fragerei von einem Fettnäpfchen in das nächst Größere tappte. Jedenfalls sprach Aureas Mimik Bände davon.


    Ihre Antwort überzeugte mich nicht wirklich. Jedoch war es höchste Zeit das Thema zu wechseln, bevor Aurea Mediocritas noch in Tränen ausbrach, deren wahre Ursache ich nicht einmal kennen würde. Ich hatte eigentlich nur freundlich zu ihr sein wollen, mit meinen Fragen jedoch unabsichtlich alte Wunden aufgerissen.


    "Bei deiner Vorstellung hast du einiges über deine Fähigketen und deine Aufgaben bei deinem alten Herrn berichtet.


    Zitat

    Original von Aurea Mediocritas
    Nicht nur die Kunst des Haareflechtens zählt zu meinem Können, Herr. Stets war ich in den Räumen meiner Herrinnen tätig. Für die tägliche Reinigung und Pflege zuständig. Ich trug ebenso die Speisen zu Tische bei großen Gelagen und Festen. Auch verstand ich es Gäste zu empfangen und dem Hausherren vorzuführen.


    "Wie ich in unserem ersten Gespräch bereits andeutete, erwarten dich hir ähnliche Aufgaben. Du wirst dich besonders um meine Frau Didia Liliana kümmern. Sie ist hochschwanger und ich möchte das du stets für sie da bist. Daneben werden dich sicher besonders meine Schwestern und die anderen weiblichen Familienangehörigen mit ihren Aufträgen in Beschlag nehmen." sagte ich lächelnd.


    "Außerdem wirst du meine Gäste empfangen und mir vorführen. Dies macht gegenwärtig zwar bereits Gabriel, aber bei der Vielzahl von Gästen, welche die Casa Didia täglich aufsuchen, ist dies Arbeit gut und gern für zwei. Zumal Gabriel zukünftig auch einige Botenaufgaben für mich erledigen und deshalb nicht immer da sein wird."

  • Durch meinen Ärger über mich selbst und dadurch, dass Marcus Didius Falco blitzschnell das Thema wechselte, fand ich wieder meine Fassung.


    Was mein Herr mir über meine Arbeit berichtete erfreute mich nun mindestens so sehr, wie seine Äußerungen zuvor mich in Schrecken versetzt hatten.


    Seine Frau war hochschwanger? Welch Freude! Da ich selbst keine Kinder empfangen konnte, freute ich mich umso mehr über jedes Kind, das sich neu ankündigte.
    Ich lächelte.


    Über die Schwangerschaft ihrer Frau freue ich mich sehr, Herr. Ich werde mich bestens um sie kümmern und stets, sei es Tag, sei es Nacht zu ihren Diensten sein.
    Wann werde ich sie kennen lernen dürfen?

  • Aurea Mediocritas war anzusehen, das ihre Aufgaben in der Casa Didia offensichtlich ihren Erwartungen und Wünschen entsprach. Ihre Begeisterung für die Schwangerschaft von Liliana gefiel mir besonders. Mit einem Lächeln antwortete ich ihr.


    "Liliana braucht zur Zeit sehr viel Ruhe, da sie durch ihre Schwangerschaft schnell erschöpft ist. Wir gehen nach unserem Gespräch gleich in ihr Cubiculum. Dort wirst du sie kennenlernen und kannst dich um sie kümmern, wenn sie dich braucht.“


    Kummerwolken verdunkelten beim Gedanken an Lilianas Zustand meine Seele. Ihre Schwangerschaft nahm sie stärker mit, als wir beide erwartet hatten. Ich machte mir Sorgen. Sorgen um sie, Sorgen um unser Kind. Allein der Gedanke daran, das Liliana oder dem Kind etwas zustoßen könnte war furchtbar für mich.


    Schnell riß ich mich von meinen Befürchtungen los und hoffte das Aurea meine sorgenvollen Gedanken nicht erraten hatte.


    "Du wirst jedoch mit der Pflege von Liliana nicht ausgelastet sein. Sie schläft viel. Daher kannst du auch den anderen Frauen der Gens Didia zur Hand gehen. Dazu kommen deine Aufgaben beim Empfang meiner Gäste. Du darfst sie in das Haus geleiten, üblicherweise in das Atrium, wo sie mit Getränken und Obst versorgt werden sollten. Danach informierst du entweder mich oder das Familienmitglied, zu dem die Besucher möchten. Von uns bekommst du dann weitere Instruktionen, wie mit dem jeweiligen Gast zu verfahren ist.“


    "Hast du jetzt noch Fragen zu deinen Aufgaben, Aurea?“

  • Aufmerksam hörte ich zu. Es war wichtig nichts zu vergessen, da ich meinen Herrn nie enttäuschen wollte.


    Danke, Herr. Nein. Ich freue mich mein Tagwerk nun beginnen zu dürfen.


    Ich hoffte sehr nun die Herrin kennen lernen zu dürfen und mich dann an einen der anderen Sklaven wenden zu dürfen um das Haus gezeigt zu bekommen.


    Wo war Gabriel überhaupt?

  • "Gut, Aurea. Dann werden wir jetzt in das Cubiculum gehen, wo du die Herrin kennenlernen wirst. Danach wird dir jemand das Haus zeigen.“


    Ich stand auf, ging zur Tür und sagte zu Aurea Mediocritas: "Komm. Folge mir.“


    Nachdem wir beide den Raum verlassen hatten, schloß ich die Tür hinter uns und wir begaben uns zum Cubiculum von Liliana und mir.




    Sim-Off:

    PN

  • Gerade befand ich mich im Tablinum, als mein Ianitor den Besuch eines Verwandten ankündigte, meines Neffen Lucius Didius Nolus.


    Der Empfang neuer Besucher aus meiner breitgefächerten Verwandschaft war mir inzwischen zu einer sehr vertrauten Angelegenheit geworden. Also wies ich den Ianitor an, meinen Neffen zu mir zu führen...

  • "Nach dem ich auch meine Mutter verloren hatte, ging ich in die Fremde um mein Glück zu suchen, Ich hatte eine schöne Zeit mit höhen und auch mit tiefen.
    Aber nun treibt mich die sehnsucht meiner Heimat Roms, vorallem dingen meiner Familie Didius wieder nach Hause."


    Wärend ich auf die Rückkehr des Slaven wartete, schaute ich mir den raum an, in dem ich gerade wartete, sehr schön eingerichtet und sehr sauber, Falco hatt wie es scheint seine Sklaven im festen griff, oh ich höre schritte.


    Der Ianitor kam zurück und bat mich ins Tablinum zu folgen, wo sein Herr auf mich warten würde.


    Ich ging hinterher, was würde gleich pasieren?, Dachte ich mir.


    Ich kann mich gar nicht mehr erinnern ,wann wir uns zuletzt geshen haben, wird er mich wiedererkennen?.


    Meine Gefhüle sind zerrissen, zu einem in Freude auf ein Wiedersehen und in Angst wie es weiter geht, wird Falco mir wohl gesint sein.


    Wir gingen auf die Tür zu, der Ianitor öffnete sie für mich und bat mich wiederum einzutreten.


    Langsam und er schüchtern steckte ich erst mein Kopf durch die Tür und trat dann ein.


    Falco stand am Fenster mit dem Rücken zu mir wobei er sich sofort zu mir umwante als er bemerkte, dass sich die Tür öffnete.


    Ich ging auf Ihm zu mit zitternden Kniehen und schaute Falco fest in die Augen, wärend ich Ihm meine Hand reichte, sagte ich


    Salve Onkel, schön dich wieder zu sehen.


    Ich wartete darauf, dass er meinen Gruss erwiederte.

  • Nolus kam auf mich zu. Aufmerksam musterte ich ihn. Mindestens 10 Jahre hatten wir uns nicht gesehen. Damals war er noch ein heranwachsender Jüngling gewesen. Inzwischen war Nolus zum Manne gereift. Ich erkannte ihn, wenngleich er sich natürlich stark verändert hatte.


    "Salve, mein lieber Neffe." begrüßte ich ihn, während ich seine Hand ergriff und kräftig schüttelte.


    "Wie verlief deine Reise nach Rom? In welcher Ecke des Reiches hast du dich in den letzten Jahren eigentlich herumgedrückt?"

  • "HERR!!! HERR!!", keuchend rannte ich ins Tablinum ohne anzuklopfen.


    "HERR", ich würdigte den mir unbekannten Mann eines flüchtigen Blickes und kam dann vor Marcus Didius Falco laut keuchend stehen.
    Erschöpft stemmte ich mir meine Arme in die Hüften.


    Victor legte sich mir sofort zu Füßen und sabberte den ganzen Boden voll.


    "Wntschuldigt werter Herr! Ich habe eilige Nachricht!", plötzlich fiel mir nicht mehr ein, ob wir überhaupt Erlaubnis bekommen hatten die Casa zu verlassen.


    Auch kam mir plötzlich alles sehr skurril und unwahr vor.


    Marcus sah mich immer noch stumm und irritiert an.
    Endlich kam ich wieder zu mehr Luft.


    "Herr ich habe Nachricht von Gabriel. Glaubt mir, ich bin kaum involviert und muss Euch dennoch eine seltsame Nachricht überbringen. Hört...", plötzlich fiel mir wieder ein, dass wir nicht alleine waren und ich verstummte. Wer der fremde Herr war und wie er in die Familia involviert war, war mir nicht bekannt.


    Ich wollte es Marcus überlassen wie ich fortzufahren hatte.

  • Aurea Mediocritas stürmte völlig aufgelöst in mein Tablinum, wo ich gerade meinen Neffen Nolus begrüßte.


    Wäre mir Aurea nicht als überaus korrekte Bedienstete bekannt gewesen, hätte es wegen ihres unangemessenen Auftretens sicherlich ein ordentliches Donnerwetter von mir gegeben.


    Jedoch sah ich ihr sofort an, dass etwas Wichtiges passiert sein mußte, welches keinen Aufschub zu dulden schien.


    "Aurea, atme erstmal tief durch und dann erzähle." sprach ich beruhigend auf sie ein.


    "Welche Nachricht bringst du mir von Gabriel?"


    Ihren fragenden Blick in Richtung von Nolus bemerkend fügte ich hinzu "Das ist Lucius Didius Nolus, mein Neffe. Du kannst in seiner Gegenwart sprechen."

  • Ich befolgte die Anweisung meines Herren und atmete noch mal durch.


    "Herr, Victor und ich begleiteten den Sklaven Gabriel in die Stadt. Gabriel war wohl auf der Suche nach einem Herrn namens Lucius Didius Angelus. Victor führte uns in eine Gasse - wir hatten wohl ein Kleidungsstück des gesuchten Herren.


    Ich soll Euch ausrichten Ihr müsst unbedingt Gabriel vertrauen, es käme ihm etwas sehr sonderbar vor an diesem Haus in dem Lucius Didius Angelus wohl verschwunden sein muss.


    Mehr weiß ich leider nicht...

  • Ich wahr ebenfals sehr erschrocken als Aurea pötzlich herein platzte, mus wohl eine sehr wichtige Nachricht sein Aurea war sehr aufgelöst, ich drehte mich zur Seite damit ich nicht einen neugierigen eindruck machte.
    Nachdem Aurea wieder fort war, fuhren wir unser Gespräch fort.


    Ich bin ja noch Jung, da machen mir die Strapazen die so eine Reise mit sich bring noch nichts aus.


    Die Reise war gut lieber Falco, ich komme aus Germanien zurück, dort hatte ich ein kleines Barbier geschäft, womit ich mir mein Geld für meinen Unterhalt Verdiente.
    Ich hatte schon seit langer Zeit sehnsucht nach der Familie, und beschloss meine Zelte in Germanien abzubrechen und zurück zukehren, wenn Du mir das erlaubst.
    Ich glaube Falko es wird Zeit, dass ich auch meinen Dienst in der Vigiles ableiste.

    Ich sagte noch zu Falco,


    Wenn Du Probleme hast bei denen ich Dir Helfen kann, lass es mich wissen.

  • Bevor ich mich aus dem Tablinum zurück zog teilte ich meinem Herren noch mit, dass ich den Weg zu jenem Haus mir gemerkt hatte und ich ihn gerne dort hin führen möge, wenn er Hilfe brauche.


    Ich war noch immer sehr aufgelöst - nun vor allem auch aus Angst um Gabriel, den ich alleine in dieser Situation zurück gelassen hatte.


    Was wohl im Moment dort vorging???


    Marcus Didius Falco hatte nachdenklich gewirkt und da es mir als Sklavin nicht zustand an Entscheidungsprozessen teilzuhaben, erklärte ich, dass ich mich nun in meine Kammer zurück ziehen würde und dort auf weitere Anweisungen warten würde.


    Dann entschwand ich aufgewühlt und mit bedrücktem Gesicht in meine Kammer.

  • Zitat

    Original von Lucius Didius Nolus
    Die Reise war gut lieber Falco, ich komme aus Germanien zurück, dort hatte ich ein kleines Barbier geschäft, womit ich mir mein Geld für meinen Unterhalt Verdiente.
    Ich hatte schon seit langer Zeit sehnsucht nach der Familie, und beschloss meine Zelte in Germanien abzubrechen und zurück zukehren, wenn Du mir das erlaubst.


    "Ich freue mich über deinen Entschluß, zukünftig hier in Rom bei der Familia wohnen zu wollen. Du bist herzlich willkommen. Inzwischen haben die Sklaven dein Zimmer eingerichtet. Ich hoffe, dass du dich bei uns wohl fühlen wirst."



    Zitat

    Original von Lucius Didius Nolus
    Ich glaube Falko es wird Zeit, dass ich auch meinen Dienst in der Vigiles ableiste.


    "Ein guter Entschluß über den ich mich sehr freue. Ein wichtiger Dienst für das Rom, zu dem du dich entschieden hast."



    Zitat

    Original von Lucius Didius Nolus
    Wenn Du Probleme hast bei denen ich Dir Helfen kann, lass es mich wissen.


    "Das werde ich, das werde ich."

  • Zitat

    Original von Didia Aelia
    "Na gut...wer bist du überhaupt und was willst du von meinem Bruder?", fragte ich schicksalsergeben, als ich wieder ins Haus und in Richtung Tablinum ging.


    "Decimus Lucidus, ich möchte mit ihm als Vertreter der Factio Aurata sprechen."

  • Ich runzelte die Stirn und kam nicht umhin, ihn kurz zu mustern.
    Das war der Frauenschwarm? Naja, auch gut :D


    Die Abscheu, meinem Bruder im Moment gegenüber zu treten unterdrückte ich schnell und klopfte an. Kurz streckte ich den Kopf in den Raum (vorher hatte ich natürlich die Tür aufgemacht), erklärte Falco in knappen Worten, wer da war und was er wollte...

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