• Calvina war erleichtert als Phryne von medizinischen und kosmetischen Dingen sprach. Damit konnte sie schon eher was anfangen und sicherlich würde ihr das alles auch gut tun. Doch auch diese erotische Massage reizte Calvina unbewusst. Natürlich nur im Rahmen des Schicklichen. Ach kleine Calvina du weisst noch gar nichts über dich. Du hälst dich für ein häßliches Entlein derweil bist du ein wunderschöner Schwan und auch im erotischen lauerte etwas das in dir eine Leidenschaft freilegen würde, wenn .....


    So antwortete Calvina zu Phryne gewandt: Dann lass uns die Therme besuchen schließlich habe ich sowas noch nie gesehen und bin doch sehr gespannt darauf.

  • Phryne tigerte aufgebracht in ihrem Atrium auf und ab. Korone war gerade von einem weiteren vergeblichen Erkundungsgang zurückgekehrt. Sie hatte einen anderen Händler auftreiben wollen, der sie mit den Granatapfelstücken versorgte, mit deren Hilfe sie Empfängnisverhütung betrieb. Bei ihrem Lebenswandel musste man vorsichtig sein. Phryne hatte keine Lust auf eine Schwangerschaft. Sie wollte sich ihre Figur und ihre Attraktivität erhalten. Monatelang einen dicken Bauch vor sich her zu tragen um danach Schwangerschaftsstreifen an Bauch und Busen zu haben - nein! Unmöglich.
    Doch im ganzen Mogontiacum war kein Granatapfel aufzutreiben und man hatte Korone auch keine Hoffnungen gemacht, dass es vor dem Sommer Nachschub geben würde. Phryne musste über Alternativen nachdenken. Die nachträglichen Spülungen mit Essigwasser oder Alaun waren zwar sicher nicht falsch, aber wesentlich unsichere Methoden als das getränkte Schwämmchen.
    Es half alles nichts. Sie würde in den kommenden Tagen noch einmal in die Taberna Medica dieserAlpina gehen müssen und nach einer Alternative für die Granatäpfel fragen. Schließlich war die Frau auch Hebamme. Wer Kindern auf die Welt helfen konnte, wusste sicher auch, wie man verhinderte, welche zu bekommen.


  • Phryne hatte ihre Dienerin Korone kommen lassen, sie hatte mal wieder einen Auftrag für sie.


    Korone, meine Treue. Ich habe mal wieder eine kleine Aufgabe für dich.


    Die Sklavin nickte demütig.


    Um was handelt es sich, Domina? Um eine Spionagetätigkeit?


    Phryne schüttelte den Kopf.


    Nein, dieses Mal musst du ein Gerücht verbreiten. Im Vicus Apollinensis. Mische dich unter die Leute, gehe in die Läden und auf die Märkte, sieh nach, wo mehrere Menschen zusammenstehen.... du weißt schon. Aber meide die Taberna Medica Alpina. Ich sage dir gleich warum.


    Die Sklavin nickte wieder und wartete gespannt auf den Grund.


    Das Gerücht, das du verbreiten sollst ist folgendes: erzähle allen, dass die Kräuterfrau aus der Taberna Medica, also Susina Alpina, schwanger ist von dem neu gewählten Magister Vici, Iullus Helvetius Curio. Du weißt schon, der immer so einen auf schüchtern und harmlos macht. Ich habe es genau gesehen! Sie dürfte im vierten oder fünften Monat sein. Das Kind muss also kurz vor ihrem Weggang gezeugt worden sein. Vermutlich ist sie deshalb abgehauen und nun reumütig zurückgekehrt, weil sie feststellen musste, dass sie das Kind alleine nicht durchbringen kann. Sie hatte wohl zunächst vor, ihn nicht in Verruf zu bringen und ist aus diesem Grund in die Fremde. Welcher Grund auch immer sie zurückgetrieben hat... vielleicht die Liebe? Vielleicht das Geld? Das sind alles hervorragende Spekulationsthemen für die Märkte und Tabernae.


    Korone lächelte hinterhältig. Wahrlich ein wunderbares Gerücht, das die Schwingen der wispernden Fama in Windeseile im Vicus Apollinensis verbreiten würden. Der gute Magister Vici würde sich umsehen, wie schnell sein Ruf ruiniert war.


  • Als Korone zurückkehrte und erzählte wie pflichtbewusst sie ihre Aufgabe ausgeführt hatte, rieb Phryne sich die Hände. Die geflügelte Fama war eine ihrer Lieblingsgöttinnen, gleich hinter Venus. Es war schon unglaublich wie leicht und in welch atemberaubender Geschwindigkeit die bösesten Gerüchte die Runde machten, von Ohr zu Ohr weitergeben wurden und mit ihren Schwingen all jene erreichten, die davon betroffen waren. Sie hatte gleich zum Doppelschlag ausgeholt. Der schnippische kleine Aedituus, der in seiner herablassenden Art deutlich gezeigt hatte, was er von ihr hielt, war ebenso betroffen, wie die Kräuterfrau, die nicht minder hinterhältig sie bezichtigt hatte, eine Professionelle zu sein. Und indirekt hatte sie sogar noch die Duccier am Wickel, denn der junge Helvetier war schließlich der Klient des Pontifex. Ein wahrhaft hinterhältiges Spinnengewebe, das sie da hergestellt hatte... wie fein und tückisch...


    Phryne griff hinter sich in ihre Geldschatulle und lohnte ihrer Sklavin den vortrefflich ausgeführten Extradienst mit einigen Münzen. Dann lehnte sie sich zurück und genoss die laue Luft des Peristylgartens. Wie schön wenn man keinen Finger rühren musste und nicht öffentlich als Urheber auftreten musste, aber dennoch die Strippenzieherin im Hintergrund war. Ein feines Lächeln spielte um die Lippen Phrynes.

  • Wochen, nein Monate, hatten die gezielten Recherchen und das Beschaffen von Informationen gedauert, doch nun setzte Phryne die einzelnen Steine des Mosaiks zusammen. Mit Korone und Glaucus als Spitzeln hatte sie sich Informationen aus den Reihen der Legio II Germanica beschafft, die ein Licht auf den Überfall auf Marcellus warfen. Zuletzt hatte Korone ihre körperlichen Reize einsetzen müssen, doch was sie herausgefunden hatte, war überaus interessant.
    Kurz nach dem Überfall auf Marcellus war einer der Centurionen zu spät zum Dienst erschienen. Er wies auffällige Verletzungen auf und wurde wenig später zum Decurio degradiert. Natürlich war ein direkter Zusammenhang mit dem Überfall auf Marcellus nicht herzustellen, aber als Phryne den Namen des Centurios erfuhr, setzte sie die Mosaikteilchen aneinander - das Bild gewann an Konturen. Der Mann war ein Helvetier. Und nicht nur das, die Information, die ihr Korone zuletzt verschafft hatte, machte es noch deutlicher: er war der Bruder dieses aalglatten Magister Vici! Wie interessant! Phryne wusste zwar noch nicht warum ausgerechnet Marcellus das Opfer dieses offensichtlich gewalttätigen Mannes geworden war, der sich ganz eindeutig nicht im Griff hatte. Aber dass es einen Zusammenhang zwischen dem Überfall und den Helvetiern gab, stand für sie fest. Sie musste nur noch herausfinden, was der Grund gewesen war.


    Was Phryne aber immer noch verwunderte, war, dass Marcellus der Sache so halbherzig nachgegangen war. Sonst war er doch immer so akribisch. Welchen Grund hatte das? Wussten die Helvetier etwas, von dem er nicht wollte, dass es öffentlich wurde? Hatten sie ihn mit einer kompromittierenden Angelegenheit in der Hand? Würde der Hintergrund des Überfalls seine Karriere gefährden?
    Es half nichts, sie musste noch mehr Informationen sammeln oder Marcellus direkt darauf ansprechen. Noch zögerte sie... zunächst würde sie weitere Nachforschungen anstellen....

  • Die Erkenntnisse über den Überfall auf Marcellus hatten Phyne ins Grübeln gebracht. Was verband denn diesen ihr unbekannten Helvetier mit Marcellus? So viel sie wusste, nichts. Der eine diente bei der Legio II der andere träumte immer davon, war seinem Ziel aber noch nicht wirklich nahe gekommen. Die einzige Verbindung, die in Frage kam, war die Kräuterfrau. Sollte es etwa eine "ménage à trois" sein? Dieser Alpina traute sie alles zu. Wer sich mit Kräutern auskannte, wusste auch magische Liebeselexiere zu brauen, um die Männer um ihren kleinen Finger zu wickeln.
    Hatte der junge Magister Vici seinen Brunder vorgeschickt um einen Nebenbuhler oder lästigen Konkurrenten auszuschalten? War diese Affäre mit Marcellus noch nicht vorbei? Hatte er womöglich sogar etwas mit der Schwangerschaft der Kräuterfrau zu tun? Das wäre allerdings ein peinlicher "fauxpas". Phryne würde dringend weitere Informationen einholen und dazu auch ihren Liebsten befragen müssen.


    Die Spekulationen an sich bargen aber bereits einiges an Potential, das sich nutzen ließ. Invidia, die Personifikation von Eifersucht und Missgunst grinste frech aus Phrynes Gesicht. Sie würde die gute Calvina an den Spekulationen und Gerüchten teilhaben lassen. Was würde sie wohl dazu sagen, wenn Phryne ihr brühwarm erzählte, dass ihr geliebter, süßer und ach so harmloser Marcellus womöglich wegen einer "ménage à trois" angegriffen worden war oder gar der Kräuterfrau Alpina ein Kind angehängt hatte...
    Phryne griff zu einem Codex und schrieb an Calvina.

  • Am kommenden Tag wartete Phryne zur üblichen Zeit für die Cena auf ihre neue Freundin Calvina. Sie trug gelb, die Farbe der Eifersucht. Gespannt, wie sich das gemeinsame Abendessen gestalten würde, richtete sie noch eine Locke in ihrer aufwändigen Steckfrisur.

  • Calvina freute sich wieder bei Phryne vorbeisehen zu können. Es war immer sehr nett mit ihr und Calvina erlebte immer neue Abenteuer. auch zeigten sich an Phryne bei jedem Besuch neue Facetten die sie immer wieder in ein anderes Licht rückten. Doch Calvina hatte ihre Freundin sehr gerne und vertraute ihr über alle maßen. Heute hatte Phryne ein gelbes Kleidungsstück an. auch schien sie etwas anders zu sein als sonst. Irgendwie war sie heute schlecht gelaunt.
    Salve Phrye ich freue mich so sehr wieder bei dir sein zu dürfen. Calvina herzte Phryne zärtlich und liebevoll wie man eine große Schwester behandelt die man über alles liebte.

  • Meine liebste Calvina, wie schön, dass du es einrichten konntest. Ich habe mich ehrlich nach deiner Gesellschaft gesehnt.


    Phryne umarmte die junge Freundin, hielt sie ein wenig von sich, um sie genauer zu betrachten. Sie war schön wie immer, wirkte aber viel gelöster und weniger angepannt als vor ihrem gemeinsamen Thermenbesuch. Was so eine erotische Massage alles bewirken konnte. Phryne bot Calvina einen Platz im Triclinium an.


    Nimm Platz, meine Liebe. Ich habe dir einiges zu erzählen. Was möchtest du trinken. Ein wenig gekühlten Weisswein aus den Weinbergen der Region gemischt mit fischem Quellwasser?


    Nachdem Calvina ihr geantwortet hatte, schickte sie Korone los, die Getränke zu holen.


    Gut siehst du aus, werte Freundin! Der Besuch in der Therme scheint dir gut getan zu haben. Das sollten wir öfter machen, nicht wahr?


    Sie zwinkerte Calvina zu und wartete auf deren Antwort.

  • Calvina errötete bei Phrynes Anmerkung hinsichtlich der Therme. Hoffetlich hatte Phryne sie nicht gehört wie sie sich wie eine Lupa gewunden hatte unter den Berührungen bei der Massage.
    Ich danke dir Phryne ein gekühlter Weisswein würde jetzt herrlich sein.
    Calvina setzte sich und meinte dann an Phryne gewandt:
    Ja dieser Thermenbesuch war wunderbar, ich habe so eine Erfahrung noch nie gemacht. Das können wir sicherlich wiederholen.
    Dann beobachtete Calvina Phryne wieder genauer. Irgend etwas lag in der Luft, ihre Freundin verhielt sich so sonderbar. Bestimmt würde Phryne ihr gleich erzählen was los war.

  • Phryne wartete bis Korone den gekühlten Weißwein mit Wasser gemischt und jeder von ihnen einen Becher serviert hatte. Als sich die Sklavin entfernt hatte griff sie das Thema wieder auf. Phryne lächelte wissend, als Calvina die "Erfahrung" ansprach, die sie bei der Massage gemacht hatte. Oh, ja... sie kannte nur zu gut Xenophilus Zauberhände...


    Ja so ein Thermenbesuch ist immer wieder anregend und entspannend zugleich. Das sollten wir uns ab und zu gönnen...


    sinnierte sie. Dann aber ergab sich die Gelegenheit das Thema anzusprechen auf das sie unbedingt kommen wollte.


    Nun ja, du wirst ja wohl bald keinen Bedarf mehr für Xenophilus Massagen haben, nicht wahr? Wie sieht es denn zwischen dir und Petronius Marcellus aus? Steht alles zum Besten? Hat er dich schon erobert und wenn ja, wie weit ist er gegangen?


    Phryne wollte es genau wissen. Sie lehnte sich neugierig zu der Freundin hinüber und legte ihr eine Hand auf den Unterarm.


    Ich gönne dir diese Eroberung durchaus, glaub mir, Calvina... es ist nur so... ich habe da so einiges erfahren, das du wissen solltest, bevor du einen Fehler begehst....

  • Calvina verstand nicht was ihr Phryne sagen wollte und vor allem was sollte diese Frage nach Marcellus und wie weit er schon bei ihr gekommen war. Irritiert schüttelte Calvina ihren Kopf.
    Also Phryne ich meine ich also ich mag Marcellus sehr gerne und fühle mich wohl in seiner Gegenwart aber erobert oder so hat er mich nicht. Warum sollte er das auch tun. Ich bin ihm zutiefst zugeneigt und bis auf ein paar Küsse ist zwischen uns noch nichts passiert.
    Calvina verspürte auf einmal eine instinktive Vorsicht vor Phryne und ihrer Frage. Sie wollte der Freundin auf einmal nicht mehr alles erzählen, irgendwie spürte sie das mit Phryne etwas nicht stimmte. Nun sie würde sehr vorsichtig sein und genau abwägen was sie sagen sollte.

  • So so äußerte Phryne auf Calvinas Äußerung hin, Marcellus habe sie noch nicht erobert. Nun klar, einer potentielle Heiratskandidatin spielte er selbstverständlich den Sittsamen und Zurückhaltenden vor. Er war ja nicht dumm. Nun wollte sie der naiven Calvina ein wenig von einer Seite ihres geliebten Marcellus erzählen, die sie noch nicht kannte und dabei würde sie die geflügelte Fama losschicken. Die saß bereits wieder kichernd auf ihrer Schulter.


    Also, ich muss dir unbedingt etwas erzählen. Es beschäftigt mich schon eine ganze Weile. Hast du mitbekommen, dass Marcellus vor einiger Zeit überfallen und zusammengeschlagen wurde?


    Phryne wartete nicht ab, bis eine Antwort kam sondern redete gleich weiter.


    Ich habe meine Fühler ausgestreckt und Nachforschungen angestellt. Marcellus wusste nur, dass der Angreifer ein Legionär der Secunda war. Nun habe ich herausgefunden, dass ein Centurio nur kurz nach diesem Überfall auf Marcellus mit Verletzungen zu spät zum Dienst erschien. Er wurde degradiert. Das interessante dabei ist, wer der Centurio war...


    Sie machte eine Pause. Calvina wusste ja noch nichts von seiner Liebschaft mit der Kräuterfrau Alpina.


    ... aber dazu muss ich erst etwas ausholen. Der gute Marcellus hatte nämlich vor einiger Zeit eine Affäre mit einer einfachen Peregrina, einer Kräuterfrau aus dem Vicus Apollinensis. Sie heißt Susina Alpina. Alle haben sich die Mäuler darüber zerrissen, weil er in aller Öffentlichkeit mit ihr poussiert hat... naja, du kannst dir vorstellen, dass sein Onkel nicht glücklich über diese Beziehung war. Wie auch immer, er hat die Affäre beendet. Jetzt aber bekommt sie ein Kind. Sie ist offensichtlich schwanger. In dem Haus, das sie bewohnt, lebt außer ihr noch der Magister Vici des Vicus Apollinensis... Helvetius Curio. Nun, du kannst dir vorstellen, dass die Gerüchteküche brodelt, wessen Kind sie trägt...


    Phryne machte erneut eine bedeutungsvolle Pause.


    ...und nun erzähle ich dir, wer der Centurio war, der meiner Ansicht nach im Verdacht steht, den Anschlag auf Marcellus verübt zu haben... er heißt Helvetius Corvinus und ist der Bruder des Magister Vici. Interessant, nicht wahr?


    Wieder wartete sie nicht auf eine Antwort.


    Jetzt könnte man sich fragen, warum der Helvetier den guten Marcellus angriff... sollte er womöglich für seinen Bruder einen lästigen Nebenbuhler um die Gunst der Kräuterfrau einschüchtern? Nun, was sagst du? Ich habe das Gefühl, der Wahrheit schon sehr nahe zu sein...

  • Oh, also ich glaube das nun nicht wirklich, es wird ja meist soviel getratscht und aus jeder Mücke ein Elefant gemacht. Wenn die Gerüchteküche einmal brodelt dann sind die geäußerten Erfindungen der Leute schlimmer als die Tatsachen. Und das Marcellus sich mit der einen oder anderen Frau eingelassen hat ist ja nichts schlimmes. Schließlich ist er ein Mann und sollte Erfahrung sammeln. Denke ich zu mindestens!?


    So ruhig und überlegen wie sich Calvina darstellte und verhielt war sie indes nicht wirklich. Innerlich war sie doch erschrocken, dass ihr geliebter Marcellus schon mit einer Frau zusammen gewesen war. Er hatte Erfahrung und sie nicht, doch hatte Marcellus von seinem Wissen und Können ihr gegenüber nichts angewandt. Er schien sie also tatsächlich zu lieben. Hoffentlich so sehr wie sie ihn liebte. Marcellus war für Calvina der Mann ihres Lebens. Ihm wollte sie die Treue halten und mit ihm an seiner Karriere und vor allem vielen kleinen Römern arbeiten.


    Gegenüber ihrer Freundin Phryne war sie jedoch auf einmal vorsichtig geworden. Irgend etwas stimmte nicht mit ihr. Warum verhielt sie sich so komisch? Ein Verdacht kam immer mehr zum tragen. Hatte Phryne etwa auch eine Beziehung zu Marcellus? Nun kam die Eifersucht immer stärker zum Vorschein und so konnte sich Calvina nicht mehr an sich halten.


    Phryne sage mir die Wahrheit ... hast ... du mit .... Marcellus etwa auch eine Beziehung? Bitte sage es mir aufrichtig und ehrlich.

  • Phryne beobachtete ihr Gegenüber genau. Das, was Calvina von sich gab, passte so gar nicht zu der jungen Frau mit den heren Idealen. Man konnte erkennen, dass es hinter der hübschen Stirn arbeitete. Und wie erwartet, kam dann die passende Frage zu dem nachdenklichen Gesichtsausdruck Calvinas.
    Phryne lächelte und zog eine Augenbraue hoch. Invidia, die grausame Göttin der Eifersucht, grinste frech hinter der hübschen Calvina.


    Liebste Freundin, hast du nicht eben selbst gesagt, dass Marcellus ein junger Mann ist, der sich ausprobieren muss? Willst du wirklich genau wissen, mit wem er seine Erfahrungen gemacht hat? Ich bin ungebunden, Calvina. Da kann es schon mal vorkommen, dass man einsam ist und Nähe sucht... gerade damals, als ich neu in der Stadt war, hat mir Marcellus sehr zuvorkommend geholfen. Es könnte sein, dass wir uns da ein wenig näher gekommen sind. Aber das ist ja nun schon eine Weile her und ich kann dir versichern, dass du keine Sorgen haben musst. Wir sind uns in letzter Zeit nicht auf diese Weise begegnet.


    Diese Feststellung machte Phryne ohne rot zu werden. Es war sicherlich schon wieder ein paar Wochen her, dass sie Marcellus in seinem Officium aufgesucht hatte. Also log sie nicht.

  • Calvina errötete und wusste nicht wie sie sich verhalten sollte. Am einfachsten wäre es gewesen Phrnye ihre Krallen über das Gesicht zu ziehen. Doch zum einen bewahrten sie der Anstand, die gute Erziehung sowie das Bewusstsein ihres Standes davor sich unmöglich zu machen. So starrte Calvina vor sich hin und beruhigte sich wieder.
    Phrnye du bist meine gute Freundin und ich will dich nicht durch eine Verstimmung oder Enttäuschung verlieren. Ich werde mit Marcellus darüber reden und daraus meine Schlussfolgerungen ziehen. Wem ich einmal meine Freundschaft geschenkt habe dem stehe ich treu zur Seite. Oh du falsche Schlange du und doch musste Calvina innerlich über Phryne grinsen. Liebste Freundin du hast es faustdick hinter den Ohren. Vielleicht sollte ich mir auch so ein Fell zulegen.

  • Phrynes Hand fuhr zu Calvina hinüber und legte sich sanft auf ihren Unterarm.


    Meine liebe Calvina. Auch ich möchte vermeiden, dass es zu Differenzen zwischen uns kommt. Ich schätze deine Freundschaft sehr und auch wenn ich es bei meinen männlichen Bekanntschaften bisweilen an Treue fehlen ließ, so gilt das nicht für meine Freundinnen. In Rom hatte ich nur eine wirklich gute Freundin. Ich wähle meine Freundinnen sehr sorgfältig aus und du kannst dir sicher sein, dass ich treu zu dir stehen werde, auch wenn du den Mann heiratest, mit dem mich vielleicht einst ein kleines erotisches Abenteuer verband. Das soll keinen Schatten auf unsere Freundschaft werfen.


    Sie versah ihre Rede mit einem Augenaufschlag, der Phrynes Treue bezeugen sollte.


    Rede nur mit Marcellus. Wenn er ehrlich ist, wird er dieses klitzekleine Abenteuer nicht verbergen. Dann weißt du, dass du ihm trauen kannst. Das ist doch auch eine Probe. Besteht er sie - solltest du ihm dein Herz schenken. Wenn nicht, sei vorsichtig! Und die andere Sache muss ja nichts zu sagen haben. Wie du schon so richtig sagst, Gerüchte gibt es immer. Vor allem wenn jemand so erfolgreich ist wie Petronius Marcellus!

  • Calvina umarmte Phryne spontan, da ihr die Idee mit Marcellus fragen gut gefiel. So konnte sie sicher sein, dass er sie liebte.


    Ach Phryne ich bin so glücklich dich als meine Freundin zu haben. Ich bin dir sehr zugeneigt.

  • Siehst du, Calvina, es ist nicht von Nachteil, eine Freundin zu haben, die schon ein wenig erfahrener auf dem Sektor der Liebe ist. Du wirst sehen, wenn er der Richtige ist, ist er aufrichtig und beschönigt nichts. Dann wird er dir erzählen, dass wir bereits das Vergnügen hatten.


    Und was für ein Vergnügen! Phone lächelte in sich hinein.


    Aber eine Bitte habe ich noch, Calvina. Wenn du ihn heiratest, will ich zur Feier eingeladen werden.

  • Nur ungern tat Acanthos das, was ihm heute von seinem "Herrn" ausgetragen worden war. Alles gute Zureden war dieses Mal auf taube Ohren gestoßen und als Curio schließlich, nicht ohne zaudern, wie Acanthos festgestellt hatte, dann die endgültige Anweisung gegeben hatte, musste sich der Sklave fügen. Wenigstens hatte er sich insoweit durchgesetzt, dass der Brief relativ kühl abgefasst war und jegliche Bitte oder Abhängigkeitserklärung entbehrte. So gab er den folgenden Brief in aller Eile in der Casa Acilia ab.


    Iullus Helvetius Curio | Casa Atia | Mogontiacum


    Ad
    Aciliana Phryne
    Casa Acilia
    Mogontiacum


    Mag. Vic. Iullus Helvetius Curio Acilianae Phrynensis s.d.


    Ich möchte dich in einer Angelegenheit sprechen, die das Mogonfest am ANTE DIEM VIII KAL IUL DCCCLXV A.U.C. (24.6.2015/112 n.Chr.) betrifft. Hierzu würde ich dich morgen* um die vierte Stunde aufsuchen, sofern dies deine Termine zulassen.


    Iullus Helvetius Curio
    _____________


    [Blockierte Grafik: http://img716.imageshack.us/img716/9771/85964148.gif]


    Sim-Off:

    * zum nächstmöglichen Zeitpunkt ;)

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