• Zitat

    „Göttlich Amphitrite, dein Atlas wird dich heute nicht vor mir schirmen können.“ Er grinste vielsagend und fuhr mit den Fingern ihren Hals entlang und leicht hinter ihr Ohr und dann über ihre Nacken. Mit der zweiten Hand griff er nach dem Becher und positionierte ihn leicht unter ihrer beiden Gesichter. So das er zwischen ihnen Stand. Seine Augen aber hatte er nicht von ihr Abgewendet sondern ihr beständig in die Augen gesehen


    Kein Atlas würde sich heute zwischen sie und den begehrenswerten Prätorianer drängen! Gewiss nicht!
    Phryne hielt den innigen Blick, den Antoninus ihr über den Becherrand hin schenkte.


    Welches Geheimnis verbirgst du hinter dem kastanienbraunen Glanz deiner Iris, Antoninus? Fama, die geflügelte Göttin der Gerüchte hat mir sanft eingeflüstert, dass du dich auffällig für alles interessierst, was in unserer kleinen Stadt so vor sich geht... muss ich befürchten, dass du die Informationen, die du einholst, gegen mich verwenden wirst?


    Mit dem letzen Satz bekam ihr Blick ein Stechen. Phryne zog das Unterlid hoch, sodass sich ihre Augen zu schmalen Schlitzen schlossen.

  • Die Situation knisterte immer noch, doch dann verengten sich ihre Augen und sie sprach an was Antoninus zu verbergen versucht hatte. Ihm durch lief innerlich ein Schauer, was er aber nach außen zu verbergen suchte. Was wusste sie? Natürlich hatte er hier nicht die Möglichkeiten wie in Rom. Da war Turbo oft sein Mittler. Der Junge kannte sich in Rom besser aus als mancher Vigil. Kannte zwielichtige Gestalten wie Senatoren aber hier musste er selbst fragen da der jung keinen Kannte und man ihn genusowenig kannte. Hier fiel es mehr auf wenn der Junge die Menschen aushorchte hatte er geglaubt und nun das.
    Er ließ die Hand in ihren Nacken Fahren wo eben noch nur seine Finger gelegen hatte. Dann öffnete er den Mund als wolle er sie küssen. Zog sie auch die Hand in ihrem Nacken liegend an sich, fuhr aber dann die Wange an sie drückend bis zu ihrem Ohr hoch. „Du hast nichts zu befürchten göttliche Amphitrite.“ Flüsterte er in ihr Ohr.

  • Antoninus war ein Schlitzohr! Er wand sich wie ein Aal. Doch so einfach würde er Phrynes Wissensdurst nicht ausbremsen. Sie zog sich zurück und erneuerte den Trinkspruch.


    Nun denn, Poseidon, Erderschütterer, du wirst doch nicht so auf dem Trockenen bleiben wollen. Wohlan, dann trink mit mir. Vielleicht löst der edle Tropfen deine Zunge und du verrätst mir doch noch, weshalb du so viele Fragen stellst. Wie du ahnen kannst, macht dich diese geheimnisvolle Aura umso attraktiver für mich...


    Sie ließ die ersten Tropfen des edlen Weines über ihre Zunge und den Gaumen laufen. Genussvoll spielte ihre Zunge mit den Geschmacksnuancen des Rebensafts. Dann stellte sie den Becher ab und bediente sich bei den Köstlichkeiten, die auf dem Tischchen vor ihr standen.

  • Nach dem Phryne sich wieder zurück auf ihre Kline gelegt hatte trank sie ihm nochmals zu und würzte ihren Trinkspruch damit das sie die Geheimniskämmerei erregend fand. Antoninus hob den Becher wieder und trank ihr zu. Eigentlich war er sicher, dass sie für die Aufgabe bestens geeignet war. Sie hatte das Zeug dazu eine Spinne im Netz zu werden. Im Netz der Garde! „Nun wie Du weist gibt es kein unnützes Wissen. Die einen nennen es Vorsicht die anderen fragen. `Warum kratz Du dich wenn es noch gar nicht juckt?`“ Er trank nochmal und machte dann weiter. „Ich bin mir sicher die ehemalige Sklavin im Haus eines Senators weiß wovon ich spreche.“ Denn die Mächtigen wurden nicht mächtig wenn sie nicht umsichtig waren. Und so hatte Antoninus keinen Zweifel daran das Phryne auch schon bei diversen Gelegenheiten politische Freunde und Feinde des Senators Acilius ausgehorcht hatte. Ob und wie weit sie dabei ihren schlanken Leib dafür eingesetzt hatte da gab sich Antoninus keiner Illusion hin. Sie war eine schöne und kluge Frau aber trotzdem hatte sie sich sicher nur mit vollem Einsatz so weit in die Gunst ihres Herren bringen können.


    Er beugte sich vor in Richtung Tisch und Phryne. „Die Frage ist wie Vertrauens würdig ist Amphitrite?“ Das war die Gretchenfrage. Er glaubte er konnte ihr vertrauen aber er befürchtet mehr mit seiner unteren Körperhälfte zu denken als mit seinem Kopf.

  • Zitat

    Nun wie Du weist gibt es kein unnützes Wissen. Die einen nennen es Vorsicht die anderen fragen. `Warum kratz Du dich wenn es noch gar nicht juckt?`“ Er trank nochmal und machte dann weiter. „Ich bin mir sicher die ehemalige Sklavin im Haus eines Senators weiß wovon ich spreche.“
    „Die Frage ist wie Vertrauens würdig ist Amphitrite?“


    Phryne verstand sehr gut, was Antoninus mit seiner Anspielung meinte. Sie ging darauf ein.


    Ich war nicht umsonst der Liebling meines Dominus. Er vertraute mir weit mehr als seiner Gattin. Aus gutem Grund. Und wenn du mit deiner Anspielung anfragen willst, wie viele relevante Informationen ich für ihn durch meine besondere Aufmerksamkeit seinen Gästen gegenüber herauskitzeln konnte, dann sei versichert, er wusste sehr gut wie man mich gewinnbringend einsetzen konnte. Dabei ist es mir meist nicht schwer gefallen, an die erwünschten Informationen zu gelangen. Ich müsste lügen, wenn ich sagen sollte, dass mir diese Art von intimer Verhörpraxis keinen Spaß machen würde. Du selbst hast schon erfahren können, dass ich nicht unbegabt bin... allerdings war die Beute nicht in jedem Fall so verlockend...


    Sie schenkte ihm einen lasziven Blick, bevor sie fortfuhr.


    Du fragst also, ob Poseidon Amphitrite vertrauen kann? Und wie. Nicht anders als im Mythos, ist sie ganz die seine... die Frage ist eher umgekehrt. Womit will Poseidon ihre Dienste vergelten? Als ich noch Sklavin war, hatte es mein Dominus leicht, mich für solche Aufgaben zu ködern. Die Aussicht auf Freilassung war mir Lohn genug... aber was hat Poseidon zu bieten außer ein paar hübschen Abenden mit anregender Konversation und erregendem Lustspiel?

  • Antoninus lauste ihren Ausführungen und sie bestätigten nur was er sich auch so schon zusammen gereimt hatte. Auch musste feststellen das er selbst nicht selten an solche Frauen geriet die mit der römischen Matrona wenig zu tun hatte. Als Phryne ihn dann als verlockende Beute bezeichnete nickte er ihr huldvoll zu und trank.


    Er glaubte ihr aus seinem Instinkt heraus. Aber was sollte man jemanden Anbieten der alles hatte. Ach diese schnöden Verhandlungen der Abend war viel zu schön um ihn mir prüdem Feilschen zu verderben. Aber es nütze ja nichts. „Was bietet man einer Göttin an die alles hat?“ Das Einzige das Antoninus für wahrscheinlich hielt war Luxus, Luxus den es in Germanien so nicht oder nur sehr schwer gab. Gut sie hatte Geld und ein sehr schönes Domizile hier geerbt. Aber es stand eben auch in Germanien und nicht in Rom oder Baiae da wo die Schickeria Urlaub machte. Sie war ganz sicher die Favoriten des Senators gewesen. Welche Sklavin bekam schon zur Freiheit eine Villa. Aber der alte Acilius hatte gewusst das er es nicht übertreiben darf. Sein Bruder seine Frau und alle Verwandten hätten es wohl nicht verstanden wenn er ihr eine Villa auf Capri oder in Baiae als Vermächtnis ausgesetzt hätte. Und so hatte sie eine Villa in Mogontiacum bekommen. Eine Villa immerhin aber schön weit wegg von übellaunigen Verwandten des Acilius die Phryne schaden könnten weil sie ihr das Vermächtnis missgönnten. „Nun Du hättest wieder Freunde in Rom. Freunde die … sagen wir einen leichteren Zugang zu Dingen hätten die es hier nicht gib. Dinge wie koische Gewander wie du grade eines trägst.“



    Sim-Off:

    Ich hoffe ich hab deine Geschichte nicht zu sehr in meiner Phantasie ausgeschmückte. ;)
    Wenn Du magst übernimm es so wenn nicht, behaute einfach was anderes.

  • Phryne lächelte fein. Er hatte recht. Im Prinzip hatte sie alles und sogar sein Angebot, sie mit Koischer Seide zu erfreuen war zwar verlockend, doch war sie nicht darauf angewiesen. Freunde in Rom zu haben, war jedoch ein durchaus interessantes Angebot. Phryne hatte vieles in Rom zurückgelassen als sie aufgebrochen war: Mitsklavinnen, Verehrer und Geliebte, die übellaunige Verwandschaft des Acilius und die eifersüchtige Witwe ihres Gönners, die nicht ertragen konnte, zu sehen, wie die Meretrix ihres Gatten ein Vermögen erbte. Aber im Augenblick hatte sie keine Verbindung in die Urbs aeterna. Ein direkter Draht wäre tatsächlich gut, denn wer wusste schon, wie lange sie es in diesem düsteren Provinznest aushalten würde - zumal der einzige Lichtblick sie in wenigen Tagen wieder verlassen würde...


    Sie lächelte also vielsagend.
    "Freunde in Rom" zu haben ist ein Angebot, das ich nicht ausschlagen würde... wer weiss schließlich, ob ich hier im germanischen Regen nicht irgenwann versauere... Eine Rückversicherung, dass es eine Möglichkeit gäbe, sich irgendwann wieder nach Süden zu begeben... das könnte mich tatsächlich reizen. Die koischen Gewänder... sind zwar sehr schön... aber doch meist hinderlich, wenn es drauf ankommt...


    Ihr Zwinkern sollte ihm zu verstehen geben, dass der geschäftliche Teil für´s erste abgeschlossen war. Sie hielt ihm ein Fischernetz hin.


    Nun, mein göttlicher Freund, es wird Zeit, dass du deine Netze auswirfst... Denn heute wirst du den Fang nur genießen dürfen, wenn du ihn eigenhändig an Land ziehst.


    Kichernd sprang sie auf und lief vor ihm davon.


    Fang mich doch, wenn du kannst!
    Noch ehe er sich von der Kline erhoben hatte, war sie schon den ersten Gang hinuntergelaufen.


    Sim-Off:

    ich werde einen Teufel tun und deine poetische Fabulierkunst unterdrücken! :D

  • Antoninus konnte natürlich nicht in ihren Kopf hinein sehen. Aber es schien doch kurz darin zu arbeiten und sie machte sich Gedenken zum Angebot. So kam es ihm auf jeden Fall vor den sie schien abzuwägen. Auf alle Fälle war sie eine Spielernatur den sonst hätte sie nach Einzelheiten gefragt was von ihr erwarte wurde. Sie aber begnügte sich mit dem Preis der ihr winkte und war bereit zu tun was nötig war. Oder meinte Sie es am Ende nicht wirklich so? Antoninus konnte sich nicht sicher sein aber dann machte sie eine Anspielung auf ihre Kleider und darauf das sie doch manches Mal unnötig war. Antoninus zog eine Augenbraue hoch, als sie das sagte und ihm zuzwinkerte.


    Fischernetz ? Was sollte das den nun wieder? -.^ Einen Moment war Antoninus perplex als sie sagte er solle den Fang selbst einholen. Erst als sie Kichernd davon lief uns sagte `Fang mich doch, wenn du kannst!` Wurde ihm langsam klar was hier jetzt passierte. Sie hatte ihm ja ein Spiel versprochen und bis Antoninus das begriff, war sie schon auf und davon. Er griff nach dem Netz und sprang von der Kline auf. Mit einem Bein hüpfte er über die Kline auf der eben noch Phryne gesessen hatte. Dabei kam er mächtig ins straucheln fing sich aber und folgte er ihr in den Gang.

  • Lachend stellte Phryne fest, dass es wohl schon eine Weile her war, dass Antoninus eine flüchtende Frau eingefangen hatte. Erst recht nicht im Spiel. Sie verlangsamte das Tempo und ließ ihn aufholen. Als er näher kam, schlüpfte sie um die Ecke und drückte sich gleich hinter der Biegung an die Wand, in der Hoffnung, dass er in seinem Schwung an ihr vorbeistürmen würde. Sie wollte dann hinter ihm den Gang zurücklaufen.

  • Nur kurz nach ihrem Besuch bei Marcellus, der nicht nur das Angebot einer interessanten Partnerschaft sondern auch eine weitere wichtige Information eingebracht hatte, musste Phrynes Sklavin Korone wieder spionieren gehen. Schnell hatte sie herausgefunden, dass der Neuzugang in der Familie der Germancier eine gewisse junge Dame namens Calvina war.


    Nicht müßig machte sich Phryne daran, ihre Nebenbuhlerin kennenzulernen. Sie schrieb einen [EMAIL=http://www.imperium-romanum.info/forum/thread.php?postid=866535#post866535]Brief[/EMAIL] und gab ihn Korone mit, die ihn in der Casa Germanica abliefern sollte.

  • Ad Phryne
    Casa Acilia
    Mogontiacum


    Liebe Phryne,


    vielen Dank für deine Einladung ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns zu einem Plausch treffen könnten. Gerade wenn man erst kurz in einer Stadt ist und noch keinen Kontakt hat, so ist es schön wenn sich jemand findet der ebenso neu in der Stadt ist und ebenso fremd wie einsam ist. Ich würde vorschlagen dass wir uns auf dem Forum treffen und du mir die Stadt ein bisschen näher bringst.


    Herzlichst,
    deine Germanica Calvina

  • Phryne führte Calvina in das Peristyl ihres Hauses. Der Garten war schmuck angelegt mit einem zentralen Wasserbecken in dem eine Statue der Venus in der Muschel den Blickfang bildete. Niedrige Hecken aus Lavendelbüschen unterbrochen von Rosenrabatten unterteilten das Grün des Rasens in geometrische Figuren. Im nordöstlichen Eck des Gartens war eine überdachte Terrasse angelegt auf der ein eleganter Tisch mit Marmorplatte und einige ebenso elegante Stühle auf die beiden ermüdeten Einkäuferinnen warteten.


    Korone brachte Weißwein und Wasser dazu Gebäck, Brot und eingelegte Oliven. Phryne mischte ein leichtes Getränk und reichte Calvina den Becher.


    Dann lass uns auf unsere Freundschaft trinken, Calvina! Ich freue mich, dich kennengelernt zu haben!

  • Calvina konnte sich an der Pracht des Gartens gar nicht Saat sehen. Es war wunderschön, da die harmonisch angelegten Teilbereiche dem ganzen erst einen überwältigenden Eindruck gaben. Calvinas Augen wurden immer größer, sie hatte sich augenblicklich in diese Symphonie der Schönheit verliebt. Die liebe Phryne musste gut betucht sein um sich so ein Paradies leisten zu können. Doch sie hatte damit auch recht, wenn schon dann sollte man sich eine Herrlichkeit wie diesen Garten leisten. Auch die Terrasse vermittelte eine Schönheit die sich ins Gesamtkonzept einfügte. Calvina war nach dem heutigen Shoppingmarathon total erschöpft und nahm gerne einen Becher zu sich um sich zu stärken.


    Ja du hast recht auf unsere Freundschaft und auch ich freue mich dich kennengelernt zu haben. Es ist doch schön eine gute Freundin zu haben.

  • Stolz erfüllt sah Phryne, wie begeistert Calvina von ihrem Garten war. Nun, sie hatte zwar noch nicht viel selbst anlegen lassen, das meiste hatte ihr Gönner schon vor Jahren pflanzen lassen. Aber Glaucus war fleißig gewesen und hatte die ausgewachsenen und ungepflegten Rabatten geschnitten und Unkraut entfernt. Die Brunnenfigur ging jedoch auf Phryne zurück. Sie hatte die Kopie der Aphrodite von Praxiteles von einem Händler erstanden, der mit exklusiven Kunstwerken handelte.


    Nachdem sich die beiden ein wenig gestärkt hatten, wollte Phryne der Bildung Calvinas auf den Zahn fühlen.


    Wie sieht es mit Literatur und Schauspiel bei dir aus? Gehst du gerne ins Theater? Und was liest du gerne, Calvina? Ich persönlich bin eine große Liebhaberin der Philosophie und klassischen Literatur. Und für mich gibt es nichts schöneres als Theater. Ich habe oft selbst interessante Rollen gespielt, wenn mein Sextus Freunde und Bekannte eingeladen hat. Er war ein Liebhaber der leichten Stoffe, vor allem des Mimus. Oft wollte er dann, dass ich eine klassische Rolle in ein leichtes, meist etwas frivoles Lehrstück über Liebe, Leidenschaft, Ehebruch und Eifersucht verwandle.


    Interessiert beobachtete Phryne die Reaktion ihrer neuen Freundin. Langsam müsste ihr dämmern, dass Phryne keine klassische Matrone war.

  • Calvina errötete als Phryne von Literatur und Philosophie erzählte und dann auf einmal umschwenkte und von Mimus berichtete. Natürlich war sie nicht blöd und wusste sehr wohl was das alles beinhalten konnte und so sah sie Phryne so langsam von einem anderen Licht. Sie schien der Erotik und der körperlichen Liebe nicht abgeneigt und hatte vermutlich Lichtjahre Vorsprung vor Calvina. Doch da Calvina Ehre im Leib hatte war es ihr egal, wenn sie Phryne ihre Freundschaft angetragen hatte so blieb diese bestehen selbst wenn die Welt einstürzen sollte. Einmal Freundin immer Freundin. Hier und jetzt galten für Germanica Calvina die alten Prinzipien. Sie fühlte sich in Gegenwart der lieben Phryne sehr wohl, vermutlich zogen sich Gegensätze an.


    Liebe Phryne ich beschäftige mich eher mit der schnöden Literatur, ich möchte soviel Lesen und erfahren wie es nur geht. Der leichten Muse bin ich nicht so zugänglich, obwohl ich Mimus doch auch kenne. Mir sind die Geschichten einfach zu austauschbar, sie sind sich zu ähnlich. Ich halte von diesen sogenannten Schauspielern nicht all zuviel. Doch das du für deinen Sextus klassische Themen verändert hast, zeigt eigentlich mehr welche Kunst du beherrscht und welches Können. Das würde mich tatsächlich interessieren wie du sowas angegangen bist. Das muss doch unheimlich schwer sein ein klassisches Stück mit einem festen Ablauf in ein nun sagen wir einmal so frivoles Stück zu verändern. Das Verständnis des Klassischen Textes eine Note oder Richtung zu geben damit dieser bespiel war wird verlangt eine hohe Kunst der Schauspiels.


    Calvina war jetzt Feuer und Flamme und wollte unbedingt erfahren wie man einen wertvollen literarischen Stoff so verändern konnte. Sie bekam noch mehr Hochachtung vor ihrer Freundin. Innerlich ahnte sie allerdings auch das die liebe Phryne noch ganz andere Dinge wusste von dehnen sie die kleine und unerfahrene Calvina nicht den Hauch einer Ahnung hatte. Jedoch war eines für Clavina klar sie liebte ihre Freundin von Herzen.

  • Phryne dachte kurz nach, wieviel Offenheit ihrer neuen Freundschaft mit Calvina wohl gut tun würde und entschied sich für Zurückhaltung.


    Nun, einen festen Ablauf mit mehreren Akten hat ein Mimus ja ohnehin nicht. In der Regel habe ich mythologische Themen umgewandelt. Also hielt sich die Kunst in Grenzen. Sehr beliebt bei den zumeist männlichen Gästen waren Szenen aus dem Mythos des Dionysos, dem Raub der Europa, der Geburt der Venus oder wie Aktaion Diana beim Bade überrascht. Wenn auch Frauen anwesend waren, eher Themen aus der Orestie. Eifersuchtszenen rund um Klytaimnestra und Elektra oder aus der Mythologie, wie Heras Gemeinheiten, wenn ihr Zeus wieder einmal untreu war.
    Wir sollten unbedingt mal gemeinsam ins Theater gehen, wenn endlich mal etwas geboten wird. Im Vergleich zu Rom ist das hier wirklich eine Wüste. Für private Stücke wie ein Mimus müsste sich schon eine Gelegenheit wie eine Verlobungsfeier oder eine Hochzeit ergeben. Naja, vielleicht ergibt sich da ja schon bald eine Gelegenheit.


    Sie zwinkerte Calvina verschwörerisch zu.

  • Calvina errötete noch mehr als Phryne auf eine Verlobung oder Hochzeit anspielte. Nun eigentlich kam nur der junge gutaussehende Petronier in Frage. Sie war ihm wirklich zugetan, doch ob das wirklich Liebe war wusste Calvina nicht. Außerdem kannte sie Marcellus erst kurz und würde sicherlich genau überlegen was sie tun würde. Zumindesntens dachte die kleine unerfahrene Calvina so. Doch die Leidenschaft der Liebe, ihre Höhen und Tiefen lagen schon als Schlinge ausgelegt.


    Ach komm Phryne ich wüsste im Augenblick niemanden der sich Verloben würde oder sich zu einer Heirat entschließen könnte.


    Calvina nahm bei diesen Worten wieder eine nicht zu übersehende Röte an. Doch bevor Calvina sich auf irgend etwas festes einlassen wollte, würde sie ihren Großvater informieren. Er wusste in allen Lebenslagen Bescheid und war der klügste aller Großväter.

  • Nach einer entsprechenden Stärkung und einem netten Plausch im Peristyl führte Phryne ihren Gast noch durch die Räume des Hauses.
    Als sie sich verabschiedeten, fragte sie:


    Hättest du Lust, in den kommenden Tagen einmal mit mir gemeinsam in die Therme zu gehen? Meist bade ich hier in meinem hauseigenen Balneum, aber ich kenne die Therme hier noch nicht und ein wenig Gymnasitk und eine Massage würden mir auch nicht schaden. Ich habe gehört, dass man dort beides haben kann. Eine Anleitung zu Körperübungen, die die Figur unterstützen und eine lockernde, sinnliche Massage danach täte mir auch gut. Wie sieht es aus? Hast du Lust?

  • Calvina sah Phryne überrascht an als sie den Vorschlag machte in die Therme zu gehen. Sie war noch nie in einer Therme gewesen und hatte nur mitbekommen das man sich ganz ausziehen musste. Calvina war das irgendwie peinlich.


    Meinst du so richtig ausziehen und ... nackt sein ... und äh sinnliche Massage?????


    Bei Calvina schrillten alle Alarmglocken sie sollte in die Therme und sinnliche Dinge mit sich machen lassen. Was wollte Phryne dort mit ihr machen lassen. Aber Phryne war ihre Freundin und wenn die sagte dass sie da hingehen könnten dann durfte sie schon dahin.


    Nun also dann gehen wir beide in die Thermen.

  • Phryne musste lächeln, als sie Calvinas Erschrecken sah, wenn es darum ging, sich vor anderen nackt zu zeigen.


    Aber nein, meine Liebe Calvina. Du musst dich nicht ganz ausziehen. Beim Sport und auch im Bad tragen viele Frauen die fascia pectoralis oder das strophium, wie die Griechen die Brustbinde nennen. Dazu ein knappes Höschen. Das ist ideal für den Sport und für das Schwimmen. Ich persönlich schwimme lieber nackt und trage auch in den temperierten Räumen der Therme keine beengende Kleidung. Beim Sport würde ich mich ohne jedoch nicht wohlfühlen. Du kannst dir vorstellen, dass das Auf und Ab des Busens störend beim Ballspiel oder beim Laufen ist.


    Sie zwinkerte Calvina zu.


    Was die Massage angeht, so kann man jede Form der Massage bekommen, die man haben möchte... Phryne machte eine bedeutungsvolle Pause. ... von medizinischen Behandlungen über Wohlfühlmassagen bis hin zu erotischen Massagen. Dabei gibt es weibliche und männliche Masseure... je nach dem wonach dir der Sinn steht...
    Jetzt lachte Phryne anzüglich. Doch schon kurz darauf wurde sie wieder ernst.
    Du kannst natürlich auch nur baden und danach eine Maniküre, Pediküre und eine Epilation haben. Ganz wie du möchtest. Aber Körperpflege ist nicht unwichtig, wenn es darum geht, einem Verehrer etwas zu bieten. Störende Haare an den falschen Stellen sind da auf jeden Fall zu vermeiden. Gepflegte Hände und Füße und eine weiche, reine Haut sind selbstverständlich. Findest du nicht?

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