Phryne konnte es nicht fassen. Ihr boshaftes Sexmonster umarmte sie, bot ihr den Arm als Kissen und sank erschöpft von der Mühsal des Tages in geruhsamen Schlaf.
Zunächst wollte Phryne ihrem Freiheitsdrang nachgeben und ihn seiner gerechten Strafe zuführen, denn verdient hatte er für seine Unverschämtheiten eigentlich mindestens den Tod, wenn nicht ein ewiges Dasein in den Tiefen des Tartaros, gequält wie Tantalus, der die begehrten Früchte immer vor Augen hatte, der seinen Durst so dringend löschen wollte und doch nicht dorthin reichte.
Wie er nun aber so friedlich schlummerte und sie fest umschlungen hielt, fühlte die Schauspielerin wieder ihre Zerrissenheit. Wollte sie ihn loswerden? Bestrafen? Oder ihn festhalten? Wollte sie ihn zu dem Ihren machen um jeden Preis? Wollte sie gar von ihm bestraft werden dafür dass sie so grausam zu ihm war? Phryne beschloss die Entscheidung darüber auf den kommenden Tag zu verschieben. Der "gefährliche Liebestrank" würde gut gekühlt im Keller der Casa Acilia noch einige Tage trinkbar bleiben. Also schloß Phryne die schönen Augen und überließ sich den besitzergreifenden Armen ihres Osiris.