Ich war gerade beim Abendessen gewesen. Eine Freundin war zu Gast. (Viele Freundinnen hatte ich ja nicht. Aber umso besser musste ich mich natürlich um die vorhandenen kümmern.) Wir hatten nett geplaudert, gegessen, getrunken .. mehr getrunken. Und irgendwann war sie ziemlich beschwipst. Trotzdem wollte sie "noch nicht" gehen. Deshalb traf es sich ganz gut, als mir der Türsklave sagte, dass mich noch jemand sprechen wollte. Die ideale Gelegenheit, um meinen Gast rauszuwerfen, ohne dabei unhöflich sein zu müssen..
Der eine Gast wurde also in mein Büro gebracht. Dann wurde der andere Gast hinauskatapultiert. Ich winkte noch kurz ihrer Sänfte. Und danach ging ich also in mein Officium. Den nächsten Gast möglichst schnell wieder loswerden. "Ich grüße dich, Claudianus.", fing ich mit dem Reden schon an, als ich noch nicht ganz im Zimmer war. Ich machte die Tür hinter mir zu und ging am Freigelassenen vorbei und hinter meinen Schreibtisch. Da blieb ich stehen, stützte mich auf meinen Schreibtischstuhl und musterte den Kerl: Nett sah er aus. Aber trotzdem uninteressant. Ihm fehlte Format. (Aber bei seinem Stand war das natürlich kein Wunder.)
Ein kurzes Seufzen bahnte sich Weg. Dann kam ich gleich auf den Punkt: "Eine geschäftliche Angelegenheit des Senators Claudius also." Das, hatte man mir gesagt, wäre der Grund für seinen Besuch. "Ich höre." Und das natürlich ohne mich zu setzen. Denn ich wollte zeigen, dass ich nicht vor hatte, das Gespräch hier besonders lange dauern zu lassen. (Der Kerl sollte froh sein, dass ich ihn überhaupt noch empfing zu dieser Stunde.)