• Dringend hatte Scipio eine Rasur nötig und seine Haare könnten auch wieder etwas kürzer werden, es ging immerhin auf die warmen Tage zu und da waren lange Haare eher hinderlich. Außerdem wollte er die neu eingerichtete Tonstrina von Casca besuchen, er vertraute einfach darauf dass er dort gut bedient wurde und für seine Geld den besten Service bekommen würde. Er betrat also die Tonstrina und war überrascht wie gut es darin aussah.

  • [Blockierte Grafik: http://i1344.photobucket.com/albums/p656/Gefion3000/for%20others/Ulcus_zpsxxm073wz.jpg]| Ulcus


    Kundschaft? Der Hüne hob seinen Kopf und sah dem jungen Mann entgegen, der in die Tonstrina gekommen war, die nunmehr in frischem Glanz erstrahlte. Doch noch hatte er einen Herrn mittleren Alters auf einem der Hocker sitzen, der gerade seine frisch rasierte Wange betastete. Ja! Ulcus kannte sich mir Haaren aus, auch wenn man es ihm nicht zutrauen würde.


    “Reinkommen!“, grunzte er, nickte auf einen weiteren Hocker und fixierte den neuen Kunden mit stechenden Habichtsblicken. “Der geht gleich!“ Mit einer noch immer rasiermesserbewährten Hand zeigte er auf den frisch Enthaarten, der sich nun daran machte in seinem Geldbeutel nach einigen Münzen zu fischen.

  • OK der Sklave sah weder angenehm aus, noch war er freundlich zu den Kunden. Beides passte nicht, er würde mal mit Casca reden müssen. So aber entschied sich Scipio einfach mal nichts zu sagen und das Spiel mitzuspielen. Er nahm auf einem der Hocker platz und wartete darauf was nun geschehen würde, dabei hatte er aber immerhin Zeit sich umzusehen. Die Tonstrina war wirklich liebevoll eingerichtet, es wirkte sehr einladend und freundlich. Daher passte der Sklave noch weniger hier her, eher hätte man hier ein zartes Wesen wie Nelia vermutet. Selbst Broka wirkte gegen diesen Typen noch passender.

  • [Blockierte Grafik: http://i1344.photobucket.com/albums/p656/Gefion3000/for%20others/Ulcus_zpsxxm073wz.jpg]| Ulcus



    Klimpernde Münzen fanden in die ausgestreckte Pranke des Sklaven Ulcus, der seine Hand sogleich vor die Augen führte, um das Geld zu beäugen. “Gut! Reicht!“ Dann deutete er zur Tür, um dem frisch rasierten Kunden zu bedeuten, dass sie für heute fertig waren. Unterdessen hatte sich der Neuankömmling bereits auf dem zweiten Hocker nieder gelassen. Ulcus verstaute die Münzen in einem kleinen Geldbeutel an seinem Gürtel und grunzte noch einmal. “Rasur oder schneiden?“ Die Klinge des Rasiermessers deutete zunächst ins Gesicht des Kunden, dann in Richtung Haupthaar. “Kann auch beides!“ Der Sklave schniefte laut und wischte sich zunächst mit dem Handrücken, doch zunehmend auch mit dem Unterarm unter der triefenden Nase entlang. “Also! Was willst du?“ Erwartungsvoll rollte sich nun das Augenmerk des Hünen auf den jungen Römer, während der Arm wieder nieder sank.

  • Anscheinend konnte der Sklave nur gebrochen sprechen, daher wollte Scipio mal etwas über den Tonfall hinwegsehen. Es würde sich ja noch zeigen ob der Eindruck bestätigt wurde, oder ob der Sklave einfach nur sehr unhöflich war.
    "Beides bitte. Aber die Haare nicht zu kurz abschneiden, versuch eine gute Mitte zu finden. Dafür kann der Bart gerne ab."
    Es gab leider auch keine Erfrischung, aber da würde er Casca mal ein paar Tips geben um sich gegenüber der Konkurrenz in der Stadt einen Vorteil zu verschaffen. Mit gutem Service würde er sicher auch die Preise etwas anheben können, und wer klagte schon über Mehreinnahmen?

  • [Blockierte Grafik: http://i1344.photobucket.com/albums/p656/Gefion3000/for%20others/Quix_zpsnslrwp8g.jpg| Quix [Blockierte Grafik: http://i1344.photobucket.com/albums/p656/Gefion3000/for%20others/Ulcus_zpsxxm073wz.jpg]| Ulcus



    “Gut!“ Ulcus nickte bedeutungsschwanger und wischte sich die Klinge seines Messers noch einmal an der Tunika ab, ehe er seinen Blick über seine Schulter wendete und “QUIX! WASSER! SEIFE!“ brüllte. Dann wendete er sich wieder dem jungen Römer zu und taxierte dessen Haupt abschätzig mit zusammen gekniffenen Augen. Unterdessen rumorte es in der hinteren Abteilung der Tonstrina. “Bin gleich da!“ tönte eine junge Stimme und während Ulcus nun scheinbar bereits mit schief gelegtem Kopf Maß nahm und das Messer durch die Luft gleiten ließ, als würde er die Kundschaft vor einem angedachten Opfer symbolisch entkleiden wollen, stolperte auch schon ein Jugendlicher mit einer Schale Wasser und einem Stück Seife in der Hand herein. “Salve junger Herr! Willkommen in der Tonstrina Hispania! Hat Ulcus schon gefragt, was du dir wünschst?“ Er stellte die Schale auf einem kleinen Tisch unter dem polierten Kupferspiegel ab, der dem Hocker des Kunden gegenüber war und grinste bis über beide Ohren. “Wir haben gerade erst wieder eröffnet und es ist uns eine Freude, dich als neuen Kunden begrüßen zu dürfen. Wir möchten dich auch gerne auf unser Freitagsangebot hinweisen, denn an diesem Tag haben wir länger geöffnet und jede zweite Rasur ist ganz kostenlos. Für den Haarschnitt empfehlen wir in dieser Woche ein leicht angestuftes Haar mit einer kleinen Nackenrasur, denn das ist der letzte Schrei aus dem fernen Lutetia, aber wenn du magst, können wir auch alles gleichmäßig schneiden und ein paar Locken einbringen. Tiberius Aquilius Severus Augustus, unser hochverehrter Kaiser, trägt sein Haar dieser Tage ebenso! Ulcus ist ein wahrer Künstler, du wirst es schon noch mit eigenen Augen sehen, Herr. Er scheidet sanft und mit absoluter Präzision! Wenn du magst, kannst du dich nun entspannen, ein wenig durchatmen und uns voll und ganz vertrauen und wenn es dir gefällt, dann erzähl doch jedem den du trifft, dass es in der Tonstrina Hispania die zarteste Rasur für die härtesten aller Männer gibt.“ Quix gewaltiger Redefluss, der die ganze Zeit weder über einen Punkt, noch über ein Komma verfügte, endete abrupt und er stutzte kurz. “Oh! Und magst du eine Erfrischung? Wir haben heute ein hervorragendes Zitronenwasser!“

  • Na DAS klang doch deutlich besser. Nicht nur dass der junge Bursche eine durchaus nette Erscheinung war, zudem noch etwa in Scipios Alter, nein er war auch noch sehr freundlich, zuvorkommend und gab sich richtig Mühe.
    "Gerne nehme ich ein solches Wasser. Aber ich denke auf zwei Rasuren werde ich heute verzichten, mein Bart ist noch nicht so lange gewachsen." Dabei musste er lachen und schaute dabei kurz zu Ulcus. "Ich vertraue dir mal. Du redest zwar nicht viel, aber das gleich dein Kollege hier ja direkt wieder aus. Ich denke ich werde mal den Haarschnit nehmen den er mir empfohlen hat."


    Nun lehnte er sich zurück, dachte kurz nach und wandte sich nochmal an den jungen Mann.
    "Und wie heißt du? Immerhin muss ich ja wissen wer hier für den guten Service zuständig ist."

  • [Blockierte Grafik: http://i1344.photobucket.com/albums/p656/Gefion3000/for%20others/Quix_zpsnslrwp8g.jpg| Quix [Blockierte Grafik: http://i1344.photobucket.com/albums/p656/Gefion3000/for%20others/Ulcus_zpsxxm073wz.jpg]| Ulcus



    Quix nickte, nachdem der Kunde der Einnahme eines Zitronenwassers zugestimmt hatte. Gleiches tat auch Ulcus, nachdem diesem eine Vertrauensbezeugung entgegen gebracht wurde. “Ich heiße Quix, junger Herr!“, kam es auch dann sogleich dienstbeflissen. “Also möchtest du eine Frisur aus Lutetia oder doch lieber die, die auch der Kaiser trägt?“, wollte er dann noch wissen. Immerhin hatte er ja gleich zwei Vorschläge gemacht. “Du darfst dich aber nicht wundern. Ulcus redet nie sehr viel. Manchmal könnte man meinen, er hat überhaupt keine Zunge, nicht wahr Ulcus?“ Ein bestätigendes Brummen folgte, während der besagte Hüne nun die Seife im Wasser auflöste und nach einem buschigen Borstenpinsel griff. “Dabei ist ein guter Service wichtig. Er zeigt sich vor allem in Zugewandtheit und Freundlichkeit und darüber hinaus sollte einem immer bewusst sein, dass der Kunde König im Hause ist! Man muss versuchen ihn zu verstehen, ihm stets zuvor zu kommen und vor allem sollte man wissen, dass ein Kunde immer recht hat.“ Etwas Nachdenklichkeit zeichnete sich in Quix Miene ab, ehe die sich wieder aufhellte. “Zumindest wurde uns das so gesagt und ich hoffe, ich habe nichts vergessen!“ Dann seufzte der Sklave leise auf und schnippte mit den Fingern. “Zitronenwasser! Ich bin sofort wieder da!“ Noch ehe er so recht ausgesprochen hatte, hatte Quix auch schon auf dem Absatz kehrt gemacht und war wieder in den hinteren Teil der Tonstrina geeilt. Ulcus rechte Hand unterdessen wanderte unter das Kinn des Kunden, um dieses anzuheben, während die Linke bereits damit begann, die Wangen ordentlich einzuseifen. “Stillhalten!“ knurrte Ulcus zwischen seinen zusammen gepressten Zähnen hindurch. In seine Miene stand pure Konzentration geschrieben.

  • "Die Frisur des Kaisers natürlich. Lutetia kann ich ja ein anderes mal ausprobieren." Dabei zwinkerte er dem jungen Kerl zu, der sich nun als Quix vorgestellt hatte. Ein seltsamer Name, sehr ungewöhnlich für einen Sklaven. Er würde mal Casca fragen woher der Name kam.
    "Solange du den Service übernimmst wie bei mir muss Ulcus nicht viel reden, er muss dann nur sein Handwerk unter Beweis stellen und alles passt." Damit war eigentlich alles wichtige gesagt, denn Quix war schon wieder weg das Wasser holen. Was auch gut so war, denn Ulcus wollte nun los legen und war wohl von Scipios Gerede nicht sehr begeistert.

  • [Blockierte Grafik: http://i1344.photobucket.com/albums/p656/Gefion3000/for%20others/Quix_zpsnslrwp8g.jpg| Quix [Blockierte Grafik: http://i1344.photobucket.com/albums/p656/Gefion3000/for%20others/Ulcus_zpsxxm073wz.jpg]| Ulcus



    Einmal die Frisur des Kaisers! Das ging natürlich klar! Quix grinste immer noch, als er im hinteren, abgetrennten Bereich der Tonstrina herum hantierte und einen guten Schluck Zitronenwasser in einen relativ schmucken Becher goss, nur um diesen dann zum Kunden zurück zu tragen. Ja, Service wurde hier seit Neuestem groß geschrieben, auch wenn dies für die beiden Sklaven eine große Umstellung bedeutete. Nun, zumindest für Quix, denn Ulcus war im Grunde genommen wie er immer war: miesepetrig, maulfaul und stur. Doch wer musste schon großartig reden, nur um ein schabendes Messer unter geradezu anmutig geführter Pranke über eine haarige Wange fahren zu lassen. Und genau tat der hünenhafte Sklave im Augenblick. Mit prüfend zusammengekniffenen Augen und der Zunge angespannt im Mundwinkel. Der Zeigefinger der Rechten lag noch immer ein wenig erhebend unter dem Kinn des jungen Mannes. “Hier ist dein Wasser, junger Herr. Es kommt garantiert frisch direkt aus dem Aquädukt und auch die Zitronen haben wir erst heute Morgen frisch vom Markt erstanden!“ Er setzte den Becher auf den niedrigen Tisch, der vor dem Hocker des Kunden stand und trat ein wenig beiseite, um Ulcus Platz für sein Werk zu lassen. “Überhaupt ist hier alles ganz frisch, denn unser Herr hat gerade er alles renovieren lassen! Wenn du magst kannst du dir die schönen Bilder an Wänden betrachten, während Ulcus dich rasiert und wenn er gleich deine Haar macht, dann könnte ich dir eine Tabula bringen, in der wir den neuesten Klatsch und Tratsch der Straße festgehalten haben.“ Quix Finger schoss naseweis in die Höhe und natürlich schwang auch ein wenig Stolz in seiner Stimme mit. “In der Tonstrina Hispania darf es den Kunden an nichts mangeln, hat unser Herr gesagt.“ Dann trat er hinter den Hocker und richtete seinen Blick auf den Hinterkopf des jungen Mannes, bei dem Ulcus gerade zur zweiten Wange übergegangen war. “Du scheinst sehr weiches Haar zu haben, junger Herr. Um es gut zu pflegen und um es griffiger machen nachdem es geschnitten und mit Locken versehen wurde, empfehlen wir immer auch eine kleine Fruchtkur. Die wirkt besonders belebend für matte Locken und bringt Volumen und eine gefestigtere Haarstruktur.“ Nachdenklich hatte er unter seinen Worten nach einer der Strähnen gefasst und rieb sie testweise zwischen den Fingerkuppen.

  • Das Wasser war wirklich sehr gut, erfrischend und eine perfekte Mischung. Scipio nickte freundlich, er wollte sich nicht zuviel bewegen solange Ulcus mit ihm beschäftigt war.
    "Die Tabula nehme ich gerne, ich habe soviel zu tun gerade dass ich kaum dazu komme etwas zu erfahren was in Rom passiert, außer es betrifft den Senat."
    Eine Fruchtkur? Es gab soviele Früchte, was davon meinte er denn?
    "Eine Fruchtkur welcher Früchte denn? Wenn es hilft nur zu, ich möchte ja gut aussehen. Und dein Herr wird sehr erfreut darüber sein wenn er einen guten Umsatz hat." Dabei lächelte er ein wenig diebisch....

  • [Blockierte Grafik: http://i1344.photobucket.com/albums/p656/Gefion3000/for%20others/Quix_zpsnslrwp8g.jpg| Quix[Blockierte Grafik: http://i1344.photobucket.com/albums/p656/Gefion3000/for%20others/Ulcus_zpsxxm073wz.jpg]| Ulcus



    Natürlich würde Quix die verlangte Tabula sogleich holen gehen, doch noch war Ulcus mit der Rasur nicht ganz fertig, sodass noch ein wenig Zeit blieb, das Haupthaar des Kunden ein wenig zu untersuchen und Betrachtungen darüber anzustellen. Ja, eine Fruchtkur würde wahre Wunder wirken und so war es nur gut, dass der junge Mann noch einmal nachfragte. Dieser Tage war es besonders wichtig gut auszusehen, dass hatte die beiden Sklaven ja auch immerhin am eigenen Leibe erfahren müssen. “Ja, mein Herr ist sehr auf seinen Umsatz bedacht!“, sagte Quix auf die Feststellung des Kunden hin leichtfertig. “Und hat recht hohe Ansprüche an uns und diese Tonstrina, die wir aber allerdings alle erfüllen werden!“ Das war doch Ehrensache und schließlich hatten weder Ulcus noch Quix gesteigertes Interesse daran auf der Straße zu enden oder unter der Fuchtel eines anderen, an den man sie verschachern könnte. “Aber unser Herr ist auch ein guter Herr und er hat viel Verständnis!“, schob er auch sogleich noch hinterher, nicht dass man ihm am Ende noch irgendeine Art von Lästerei nachsagen wollte. Doch nun zurück zur Fruchtkur. Quix hielt noch immer die feine Strähne zwischen seinen Fingern und stellte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck zur Schau. “Wir empfehlen immer eine Orangen-Salbei Kur. Dabei nimmt man eine Orange, schält und würfelt sie und fügt den Saft einer halben Zitrone hinzu. Mit einem Mörser quetscht man alles klein und mischt ein wenig angedickte Milch und Salbei -Öl unter. Dann ist auch schon alles bereit und man kann sich die Paste in die frisch gewaschen Haare schmieren… ich meine… sie dort ausgiebig verteilen. Das Ganze lässt man dann eine halbe Stunde einwirken und wäscht alles mit lauwarmen Wasser wieder aus. Wenn du magst, junger Herr, können wir dir gerne eine solche Paste für einen kleinen Aufpreis von sagen wir drei Sesterzen mit nach Hause geben. Das hätte den Vorteil, dass dein Haar leicht kämmbar wird, nicht so schnell fettet und auch duftig-frisch riecht.“ Quix ließ nun die Strähne los und trat neuerlich um den Hocker herum, um dem jungen Mann wieder ins Gesicht blicken zu können. Auch Ulcus war gerade fertig und richtete seine hünengleiche Gestalt wieder auf. Prüfenden Blickes glitt sein Augenmerk über die beiden nunmehr bearbeiteten Wangen und er nickte zufrieden. “Jetzt einmal Kaiser!“, brummte er mehr zu sich selbst und machte sich daran mit einem Wetzstein das Messer neu zu schärfen. “Du bist viel im Senat, junger Herr?“, wollte Quix dann neugierig wissen, um der Kundenfreundlichkeit genüge zu tun, die ja unter anderem auch in fröhlichen Konversationsmöglichkeiten bestand.

  • Scipio nickte zustimmend. "Sei froh dass dein Herr ist wie er ist. Ansonsten müsste er euch am Ende verkaufen, und wer weiß wo ihr dann landen würdet. Anscheinend werdet ihr mehr als gut behandelt, das müsst ihr ihm hoch anrechnen. Unter meiner Mutter hättet ihr nicht so arbeiten können, im Gegenteil." Beide wären sicher auf einem Feld gelandet, ohne viel Nahrung oder Wasser. Er würde mal mit Casca reden, die beiden taten echt viel mehr als er erwarten konnte und das sollte man ruhig positiv belohnen.


    Als die Kur beschrieben wurde war sich Scipio nun nicht mehr ganz so sicher ob es eine gute Idee wäre diese mitzunehmen. "Kannst du diese Kur hier direkt anwenden dass ich sehe ob sie wirkt? Mitnehmen kann ich sie mir dann immer noch, und den kleinen Aufpreis bezahle ich ja gerne wenn es auch hilft." Woran er noch stark zweifelte, vom Geruch abgesehen falls dieser dann auch wirklich gut ausfallen sollte und nicht zu weibisch roch.


    Auf die Frage nach dem Senat musste Scipio lachen. "Nein, da darf ich nicht hinein, ich bin ja kein Senator. Aber ich mache sozusagen eine Art Ausbildung bei Senator Purgitius Macer, daher bin ich viel unter Senatoren zugange. Und eines Tages werde ich selbst einer sein, sollten es die Götter gut mit mir meinen."

  • [Blockierte Grafik: http://i1344.photobucket.com/albums/p656/Gefion3000/for%20others/Quix_zpsnslrwp8g.jpg| Quix [Blockierte Grafik: http://i1344.photobucket.com/albums/p656/Gefion3000/for%20others/Ulcus_zpsxxm073wz.jpg]| Ulcus


    Quix hatte ein wenig beklommen auf die Worte des jungen Herrn hin genickt, als dieser meinte, dass sie froh sein konnte, dass ihr Herr so war wie er eben war. Bestimmt war das richtig und jemand hätte sie sicherlich nicht herausgeputzt und gewissenhaft instruieren lassen. Ja, jemand anderes, wie wohl die Mutter dieses jungen Herrn, hätte sie sicherlich schon längst auf das Podest irgendeines Sklavenmarktes gestellt oder sie gleich an die nächstbesten Minen verwiesen. Nicht so Dominus Casca, der vielleicht dann und wann ein wenig verschroben war, aber nichts desto trotz im allgemeinen Vergleich einen angenehmer Besitzer darstellte. Aber das war eigentlich auch gar nichts, worüber Quix nun unbedingt nachdenken wollte. Da kam ihm die Nachfrage nach der Haarkur geradezu gelegen. “Es tut mir leid, junger Herr, aber gleich hier anwenden geht leider nicht, da wir das Haar nicht waschen. Nicht zu dieser Jahreszeit, denn draußen ist es doch recht kühl und wir können nicht verantworten, dass sich unsere Kunden noch erkälten.“ Kurz dachte er nach und hatte dann eine Idee. “Aber wenn du magst, kann ich dir einen Tiegel voll Fruchtkur holen und du kannst ihre Qualität prüfen. Oder du nimmst die Probe mit nach Hause und wenn sie dir gefällt, dann kommst du zurück und holst dir einen ganzen Becher voll. Zum vollen Preis aber dann.“ Das Schaben des Messers am Wetzstein hatte nun aufgehört und ein neuerliches Grunzen war zu vernehmen. “Wollen wir!“, stellte Ulcus fest und trat mit festem, entschlossenen Schritt hinter den Kunden, um die kleine Klinge gefühlvoll einer ersten, größeren Haarsträhne entgegen zu bringen. Ein kleiner, kaum merklicher Ruck erfolgte und die ersten Harre segelten zu Boden. Ja! Ulcus erinnerte sich! Nicht zu kurz schneiden und eine gute Mitte finden. Wie verlangt verband er diesen Wunsch mit der Frisur des Augustus, welche sehr genau vor seinem inneren Auge stand und welche er nun nach und nach gefühlvoll in das Haupthaar des Kunden hinein modellierte. Quix unterdessen lauschte den Zukunftsplänen des jungen Mannes. “Hm… über Senator Purgitus Macer gibt es glaube ich nicht einmal Straßenklatsch,“ stellte Quix schließlich fast ein wenig enttäuscht fest. “Aber über viele andere der Senatoren! Nun ja. Wenn du mit ihnen viel zu tun hast, wird dich dieser Teil unserer Tabula sicherlich nicht interessieren. Aber ich hole sie trotzdem!“ Schon machte der junge Sklave kehrt, ging zu einer kleinen Truhe hinüber und angelte den besagten Gegenstand hervor, mit welchem er sich dem jungen Mann wieder näherte. Aufgeschlagen und mit einem Grinsen im Gesicht, hielt Quix ihm die phänomenalen Erkenntnisse aus den tratschenden Mäulern der Stadt entgegen. “Es wird derzeit gemunkelt, dass Senator Baebius Barbillus sich von seiner Frau trennen will, da sie auffällig oft berühmte Pantomimen in ihre Räume einläd, die dann seine Reden unter seinem Habitus auf ihren Bühnen in lästerlicher Weise nachstellen!“ Quix nickte fest und lachte leise auf. “Und von dem Metzgermeister Orbilus Falcula gibt es seit neustem in der gesamten Stadt unvorteilhafte Flugblätter, die ihn mit einer Schweinsnase darstellen, weil er angeblich stinkendes Fleisch verkauft!“ Unter diesen Worten neigte sich der junge Sklave ein wenig zu dem Kunden vor, um dann vertraulich zu flüstern: “Der hat sein Geschäft in dieser Straße und das stimmt auch! Ich habe es selbst gerochen!“

  • Achso... na wenn das so war mit den Haaren. "Bring mir mal ein wenig her, wenn es mir gefällt nehme ich gleich eine ganze Ladung mit in die Casa." So konnte er wenigstens den Geruch testen und wenn es am Ende nichts brachte konnte er es immer noch nutzen um Casca eins Auszuwischen, das alleine war dann das Geld auch wert und Casca hatte direkt eine Entschädigung erhalten.


    Bei der Sache mit den Senatoren musste Scipio sich ein lautes Lachen verkneifen, er wollte ja nicht dass Ulcus sich verschnitt. "Gerade dann ist es doch interessant. Ich will ja wissen was man sich auf den Straßen so erzählt. Und dass man kaum etwas von Macer hört wundert mich kaum, ich glaube das war früher ganz anders." Immerhin war der Senator ja kein ungeschriebenes Blatt, im Gegenteil.
    Und ein Metzger mit stinkendem Fleisch? "Vielleicht sollte man ihm mal die Aufsicht auf den Leim schicken, was meinst du? Am Ende zieht der Geruch noch zu euch und dann habt ihr den Salat und eure schöner Tonstrina stinkt aus allen Ecken."

  • [Blockierte Grafik: http://i1344.photobucket.com/albums/p656/Gefion3000/for%20others/Quix_zpsnslrwp8g.jpg| Quix [Blockierte Grafik: http://i1344.photobucket.com/albums/p656/Gefion3000/for%20others/Ulcus_zpsxxm073wz.jpg]| Ulcus



    Es blieb nur zu hoffen, dass die Fruchtkur dem jungen Kunden auch zusagte. Quix würde sie gleich holen und vielleicht auch noch ein wenig von der anderen Haarkur, welche sich bei ihnen noch in Erprobung befand. Immerhin wünschte ihr Herr, dass sie mehrere davon vorhielten, um den verschiedensten Geschmäckern und haarigen Notwendigkeiten gerecht zu werden. Zunächst aber bedachte der Sklave den Mann mit einem schiefen Grinsen, als dieser meinte, dass aufgrund seiner Tätigkeit das Gerede über Senatoren besonders interessant wäre. Und ja, von Purgitius Macer hörte man nicht viel, selbst wenn das vor Jahren vielleicht einmal anders gewesen sein sollte. Aber für Quix und Ulcus spielte es sowieso keine Rolle, denn auch wenn viel erzählt und getratscht wurde, wären sie wohl kaum in der Lage auch nur einen einzigen der hohen Herren überhaupt zu erkennen, sollten sie ihren Weg kreuzen. Somit waren es sowieso nur Geschichten über die man lachen, weinen oder aber sich wahlweise aufregen konnte. “Ach!“, entkam es Quix dann aber doch. “Wie war denn Senator Purgitius früher?“, wagte er es nachzuhaken. Vielleicht wäre das ein oder andere Detail ja doch nicht ganz uninteressant für ihre Tabula und mit den besten Geschichten hätte sie auch hier die Nase vorn. Kunden interessierte so etwas bestimmt. Als der Kunde nun aber meinte, dass man dem Metzgermeister Orbilus Falcula ja die Aufsicht vorbei schicken könnte, zuckte er ein wenig zurück, machte große Augen und wirkte mit einem Mal sehr verunsichert.


    Vielleicht stimmte es ja, dass das garstig riechende Fleisch auch schlechte Auswirkungen auf die Tonstrina haben könnte, doch der Fleischerladen war gute vier Häuser weiter weg und so schrecklich stank es dann doch nicht. “Kannst du so etwas verlassen, junger Herr?“, fragte der Sklaven nun recht leise und vorsichtig nach. Dann schüttelte er aber zaghaft den Kopf. “Ich glaube nicht, dass das gut wäre. Orbilis Falcula ist immerhin auch Kunde bei uns. Er hat zwar fast eine Glatze, aber die lässt er sich regelmäßig schaben und ölen und auch sein Bart wird von uns geschnitten!“ Wieder kam er ein wenig näher an den jungen Mann heran, um zu flüstern. “Ulcus hatte ihm aus Versehen einmal geschnitten. In die Wange, junger Herr, weil er nicht stillgehalten hat. Er ist dann aufgesprungen, auf die Straße gerannt und hat fürchterlich geschimpft! Er hat gesagt, dass Ulcus ein verfluchter Gladiator wäre und dass er unseren Herrn verklagen wird!“ Ein bedeutungsvolles Nicken folgte. “Der Metzkermeister ist nämlich sehr cholerisch, weißt du!“ Der Sklave seufzte leise. “Aber ich denke, so lange er bei uns nicht in Naturalien bezahlen will, soll er ruhig verkaufen was er möchte.“ Quix richtete sich wieder auf. “Aber wenn du die Aufsicht rufen willst, dann weißt du das mit dem Fleisch aber nicht von uns!“ Etwas vage hob er ein wenig die Tabula an. “Unser Herr wünscht bestimmt keinen Ärger dieser Art!“ Quix blickte zu Ulcus, der noch immer mit dem Schneiden beschäftigt war. Nur seine verspannten Mundwinkel verrieten, dass auch er zugehört hatte. “Gladiator, eh?“, murrte er und schnippte für seine Verhältnisse recht elegant eine weitere lose Strähne davon.

  • Wie Macer früher war, nun das wusste er ja selbst kaum. "Ich kenne den Senator auch erst seit wenigen Wochen persönlich, aber was ich weiß ist dass er einst mit meinem Großvater gemeinsam Kriege ausgefochten hat, auch eine Parade wurde ihnen zu Ehren schon abgehalten, wenn ich das richtig im Kopf habe. Außerdem war er der Leiter der Militärakademie und gilt als sehr angesehener Senator und ehemaliger Konsul. Mein Großvater wüsste da sicher einige gute Geschichten, aber der verweilt in Hispania."
    Und die Geschichten hätte er sehr gerne selbst einmal gehört. Oder eben die Geschichten von Macer über Meridius.


    Nun hielt Quix eine längere Rede auf und über den Metzger. Natürlich könnte er den Stein ins Rollen bringen, aber wollte er das? Zumal es selten etwas brachte und wenn der Mann auch noch cholerisch veranlagt war... nein das war es ja nicht wert. Außerdem merkte er, dass Quix sich Sorgen machte es könnte etwas auf die Tonstrina zurückfallen. "Ich könnte schon, aber es ist nicht meine Aufgabe. Euer Herr sollte es wenn nötig tun, aber solange es nicht das Geschäft stört macht es ja auch keinen Sinn. Und einen zahlenden Kunden sollte man eh nicht verprellen."


    Als Ulcus dann auch mal reagierte schaute Scipio, soweit es ging zumindest, nach oben und lachte. "Ja klar Gladiator, du bist fast so ein Hühne wie mein Leibwächter. Ihr beide würdet sicher herausragende Kämpfer abgeben, wenn euch jemand etwas Böses wollen würde." Und das war nun als Kompliment gedacht, denn die richtig guten Gladiatoren konnten sich damit nicht nur Ruhm und Ehre, sondern auch eine Menge Geld und ihre Freiheit erkämpfen...

  • [Blockierte Grafik: http://i1344.photobucket.com/albums/p656/Gefion3000/for%20others/Quix_zpsnslrwp8g.jpg| Quix [Blockierte Grafik: http://i1344.photobucket.com/albums/p656/Gefion3000/for%20others/Ulcus_zpsxxm073wz.jpg]| Ulcus



    Nun, wenn der junge Mann den Senator Purgitius erst seit ein paar Wochen kannte, dann wusste er bestimmt nichts aus dessen Vergangenheit. Oder? Mit Staunen hatte Quix zugehört und hatte dabei versucht, sich vorzustellen, wie es wäre einen so berühmten Großvater zu haben. Oder überhaupt so mächtige Bekannte. Wie auch immer. “Dann bist du bestimmt auch ein wichtiger Mann, junger Herr!“, stellte er noch immer erstaunt fest. Sie selbst kannten immerhin nur die gewöhnlichen Leute der Straße und deren Allüren waren mit Sicherheit genauso fordernd wie die der großen Herren im Senat und den Legionen. Das konnte man ja am Fleischermeister sehen, von dem er nun so ausführlich berichtet hatte. Fast war der Sklave ein wenig froh, dass der junge Mann sagte, dass man eine Meldung bei der Aufsicht doch besser dem Herrn überlassen sollte und Quix war sich sicher, dass Dominus Casca genau das nicht tun würde. Genau genommen war dieser auch schon lange nicht mehr in der eigenen Tonstrina gewesen. Nun nickte der Sklave beflissen und legte die Tabula für einen Moment beiseite. “Nein, man sollte sie gewiss nicht verprellen! Und auch nicht unbedingt wütend machen,“ stimmte er zu und schaute nun zu Ulcus hinauf, der ja nun angesprochen worden war. Dieser mochte es nämlich nicht, wenn er als 'Gladiator' bezeichnet wurde, denn tief im Inneren hatte er doch noch einen weichen Kern, auch wenn man sich – um an diesen zu gelangen – durch vielerlei harte, abweisende Schichten beißen musste.


    “Kampf?“ Ulcus Blicke rollten dem jungen Kunden entgegen. Dann hob er seine mächtigen Schultern, um ein Zucken anzudeuten. “Er hat noch nie gekämpft, junger Herr!“, beeilte sich nun Quix zu sagen, doch Ulcus schaute ihm nun fordernd entgegen. “Lockenschere. Heiß!“, knurrte er und bedeutete mit dem Kopf in Richtung des kleinen, hinteren Arbeitsraumes. Quix trollte sich auch sogleich, um das besagte Gerät zu holen und auch die Fruchtkur würde er nicht vergessen. Die Lockenschere fand er in einem kleinen, glühenden Kohlenbecken und die Kur in einem der noch immer etwas windschiefen Regale. Kurzentschlossen griff er auch noch einem Tiegel der Honigkur, ehe er sich auf den Weg zurück machte, um seinem Kollegen die Schere zu übergeben. “Mein Leben ist hier!“, stellte Ulcus dabei gerade fest. “Und bisher wollte mir niemand etwas Böses!“ Er wartete noch einen Moment, bis das Metall der Schere sich noch ein wenig abgekühlt hatte, ehe er es an das Haar des Kunden bringen konnte. “Man lebt hier nicht sehr gefährlich, junger Herr!“, bestätigte nun auch Quix unter einem Schulterzucken. “Einmal wollte jemand des Nachts einbrechen, doch der hat Ulcus nur gesehen und hat Reiß-Aus genommen.“ Etwas unschlüssig hielt er noch Becher und Tiegel in den Händen. “Aber es ist bestimmt wichtig, einen Leibwächter zu haben!“, stellte er nun in den Raum. “Wenn man sich viel unter Senatoren bewegt und auch so eine berühmte Familie hat. Bist du schon einmal angegriffen worden, junger Herr?“, wollte er dann wissen. Im Augenblick brannte ihm diese Frage nun einmal auf der Zunge und der Kunde war an sich nun um einiges interessanter als die Honig-Salbei- Orangen Tinktur, von der er ja immer noch berichten konnte.

  • Er und wichtig? "Oh nein, ich bin nicht wichtig, ganz und gar nicht. Ich habe nur das Glück in eine recht erfolgreiche Familie hineingeboren geworden zu sein. Aber so ein Schicksal hat eben auch gewisse Pflichten, natürlich erwartet man von mir ähnliche Taten und ich hoffe an den Erwartungen nicht zu scheitern." Was schwer genug war, schaute man sich nur einmal an was Serapio erreicht hatte. An den Rest der Familie gar nicht erst zu denken, es waren wirklich riesige Fußstapfen in die jeder junge Decimer treten musste.


    Nun wurde Ulcus ja beinahe schon gesprächig. "Sei froh dass du nie kämpfen musstest Ulcus. Mein Custodes, Broka heißt er, der Typ vor der Tür da..." er zeigte hinaus auf den Hünen "... er hat damals gegen unsere Legionen gekämpft und verloren. Nicht sein Leben, aber seine Freiheit. Und es ist ja auch noch nicht sehr lange her als vor Rom Römer gegen Römer kämpften, ich hoffe so etwas nie erleben zu müssen." Marcus schaute dabei hinaus auf Broka, wie er da trotz aller Umstände stolz stand. "Wenn er sich weiterhin so gut benimmt werde ich ihm eines Tages die Freiheit schenken, zusammen mit etwas Land oder zumindest genug Geld um sich irgendwo niederzulassen. Das bin ich ihm schuldig."


    Er versank kurz in Gedanken über die Zukunft, all das was noch vor ihm lag und wie wenig er doch erst hinter sich hatte. Dann aber fiel ihm ein dass ja noch eine Frage offen war. "Nein wir wurden nie angegriffen. Ich denke Broka wird für sich schon abschreckend genug, niemand würde es vermutlich wagen ihn zu attackieren. Aber er ist schon alleine aus dem Grund wichtig, da ich hinter ihm durch selbst engste Menschenmassen gut durchkomme, er räumt einfach den Weg frei."

  • [Blockierte Grafik: http://i1344.photobucket.com/albums/p656/Gefion3000/for%20others/Quix_zpsnslrwp8g.jpg| Quix [Blockierte Grafik: http://i1344.photobucket.com/albums/p656/Gefion3000/for%20others/Ulcus_zpsxxm073wz.jpg]| Ulcus



    Vielleicht war es ja ein Glück, dass sie nur Sklaven waren. Was Quix anbelangte, so war es schon ziemlich lange und an so etwas wie 'Freiheit' konnte er sich nur vage erinnern. Aber hier in der Tonstrina war das Leben auch nicht so knüppelhart für einen Sklaven, wie es vielleicht andernorts sein musste. Dennoch war ihm Vorstellung in eine ruhmreiche Familie hinein geboren zu sein, die auch noch Erwartungen an einen richtete ein wenig fremd. Es reichte, wenn man einen Herrn hatte, der einem fordernd gegenüber trat. Doch beides konnte man wahrscheinlich auch gar nicht miteinander vergleichen. “Nun ja, wir haben keine Familien mehr,“ stellte er fest. Quix seufzte und schaute Ulcus entgegen, während er junge Kunde nun meinte, dass dieser froh sein sollte, dass er niemals kämpfen musste. Dann folgte er dem Wink hin vor die Tür mit seinen Blicken, wo besagter Broka sich aufhielt. In der Tat hatte er in etwa Ulcus' Format und es war doch sehr wahrscheinlich, dass er bei einer Konfrontation mit einem Gegner nicht so schnell unterliegen würde. Quix schürzte die Lippen und lauschte weiter den Worten, während Ulcus nun die Lockenschere ansetzte und eine feine Strähne hinein drehte. “Freiheit ist gut!“, stellte er dabei fest und nickte schwer dazu. “Ich spare!“, ließ er noch folgen, als der junge Mann nun erzählte, dass er vor hatte seinen Custodes eines Tages in die Freiheit zu entlassen. Über derartiges hatte sich Quix selbst noch keine Gedanken gemacht und irgendwie musste er auch zugeben, dass ihn die Vorstellung eines Tages vielleicht zum größten Teil auf eigenen Beinen zu stehen ein wenig erschreckte. So wie es war wusste man immerhin woran man war und wohin genau man gehörte.


    Dann schien der junge Herr in Gedanken verloren, doch weder Quix noch Ulcus rissen ihn aus dieser Verlorenheit heraus. Und dann? Dann beantwortete er die Frage, ob er schon einmal angegriffen worden war. Der junge Sklave nickte. “Dann ist es gut, junger Herr, dass du ihn hast. In den Straßen kann man ja immerhin nie wissen!“ Ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Züge. “Ich gehe auch gern mit Ulcus in die Stadt. Niemand kommt einem in die Quere und man braucht sich auch vor einem Dieb nicht fürchten.“ Ulcus schnaufte einmal durch die Nase aus, doch schwieg er wieder beharrlich, während er sich den Locken widmete. “Manchmal komme ich mir dann auch vor wie ein Sohn aus gutem Hause!“ Er lachte leise und erinnerte ich nun wieder der Dinge, die er in der Hand trug. “Hier habe ich aber erst einmal die Haarkur mitgebracht.“ Er hielt seine Rechte in die Höhe. “Dies hier ist der Becher mit der Orangenkur und dies hier...“ In dem Becher konnte man eine blass orange-farbene Paste erkennen, der ein süßlich-saurer, aber alles in allem ein recht angenehmer Geruch nach frischer Orange entstieg. Er hielt nun seine Linke ein wenig empor. “Ist ein Tigel mit einem neuen Rezept. Wir haben dazu einen Löffel voll Honig und ein Eigelb gemischt und ein wenig Zitronensaft hinzu gefügt. Auch das trägt man dann auf's feuchte Haar auf und danach umwickelt man es mit einen Tuch für etwa fünfzehn Minuten. Wir haben uns sagen lassen, dass das Haar dann glänzt und leicht kämmbar wird. Nur du müsstest es recht bald verwenden, denn es hält sich nicht lange wegen dem Ei. Es könnte sonst doch ein wenig müffeln.“ Nun grinste er ein wenig keck. “Und ich glaube die ganzen Senatoren könnten dich dann irgendwann nicht mehr riechen.“

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!