Plautus hatte noch einen ganzen Tag in seinem Officium, bevor es rausging zur Inspektion der Aqua Appia. Er kramte das Holzkistchen mit den Papyrusschnitzeln sowie die leeren Tabulae und den Leim aus dem Regal.
Nach ein paar Stunden, er hatte schon leimverklebte Finger, an denen sich Staub und Schimmel angesetzt hatten, war es soweit. Er hatte einen Artikel der alten Lex Quinctia aus vielen Fetzchen zusammengesetzt und der klebte jetzt auf der Tabula. Sorgfältig schrieb er ihn ab.
Wer nach dem Erlass dieses Gesetzes die Gerinne, Kanalleitungen, Bogenreihen, Bleirohre, Tonrohre, Verteilerbauwerke oder Brunnenbecken der öffentlichen Wasserleitungen, die zur Stadt Rom führen bzw. führen werden, böswillig und vorsätzlich anzapft, unterbricht oder anbohren oder unterbrechen lässt oder beeinträchtigt,
- so dass dadurch das Wasser von diesen oder anderen Wasserleitungen nicht mehr in die Stadt Rom gehen, fallen, fließen, dorthin gelangen oder hingeführt werden kann,
- oder dass das Wasser die Stadt Rom und die jetzt und künftig mit ihr zusammenhängenden Ansiedlungen in geringerer Menge erreicht, so dass es nur unzureichend an die Besitzer von Gärten und Landgütern, sowie an Verteilerbauwerke und Zisternen geliefert werden kann,
- der soll dazu verurteilt werden, dem römischen Volk ein Strafgeld von 100.000 Sesterzen zu zahlen,
- darüber hinaus soll derjenige, der all dies vorsätzlich getan hat, dazu verurteilt werden, alles fachmännisch wieder herzustellen, zu reparieren oder aufzubauen, was er zerstört hat und abzureißen, was er hingebaut hat.
Er betrachtete seine dreckigen Hände. Es war wohl klare Sache, jetzt gleich den Thermen einen Besuch abzustatten.