„Bene!“ lächelte Antias anerkennend. Die Gladii waren aus den Scheiden gezischt ohne zu haken, und die aufgenommenen Scuta mäanderten auch nicht mehr vor der Linie herum wie die Zahnreihen eines naschhaften Greises. Die Tirones machten sich, langsam zwar, aber sie machten sich. „Man scheint geübt zu haben!“ Grinsend legte das Hastile ab und schnappte sich ebenfalls Scutum und Gladius.
„In Ordnung, Tirones. Bevor ihr auf eure formschönen neuen Feinde losgeht, solltet ihr noch wissen, wie. Zwei Grundstellungen!“ In einer einzigen flüssigen Bewegung beugte er sich leicht nach vorn, verlagerte das Gewicht auf sein linkes Bein, drückte die linke Schulter in das Scutum und presste sich den abgewinkelten Schwertarm gegen den Rippenbogen. „Primum! Die tiefe Stellung. Zum Stoß gegen Bauch und Brust. Klinge an den rechten Schildrand. Handfläche nach innen. Ellbogen weit zurück.“ Nachdem er ein paar Atemzüge lang in der Haltung verharrt hatte, ließ er Scutum und Schwert wieder sinken. „Die Körpermitte ist an sich das dankbarste Ziel. Allerdings nur, wenn der Gegner nicht durch Panzer oder Schild geschützt ist. Secundum ..“ Erneut nahm er die Angriffsstellung ein, riss diesmal jedoch den Ellbogen etwas zur Seite und brachte den Gladius über Schulterhöhe. „Die hohe Stellung. Zum Stoß gegen Gesicht und Hals. Klinge über die Schildkante. Handfläche nach unten. Ellbogen leicht nach außen.“ Den konzentrierten Blicken der Tirones ließ sich entnehmen, dass sie kapiert hatten, worauf er hinaus wollte. Allzu schwierig war das ja auch nicht. Nickend legte er die Übungswaffen wieder ab und griff nach dem Hastile. „So. Und jetzt sucht sich jeder einen Pfahl aus.“
Während die Rekruten zaghaft zwischen die Pfähle traten, und versuchten, durch Betasten des harten Holzes die richtige Wahl zu treffen, suchte Antias nach dem richtigen Kandidaten für eine entsprechende Demonstration und wurde schnell fündig. „Tiro Octavius Frugi. Vor dir steht ein verdammter Daker mit Schuppenpanzer, Rundschild und Falx. Wie greifst du ihn an?“