Salutatio des Decimus Duccius Verus

  • Ok, es würde also der leichte Durchlauf werden, den Curio erwartet hatte. Keine Fragen, keine Einwände. Wahrscheinlich waren dem Duccius seine Heiratspläne auch solange gleich, wie die angedachte Braut nicht Duccia Silvana bzw. Runa hieß und seine Tochter war. Na ja, das Thema war dadurch, warum sollte er dem also noch nachhängen. Er könnte damit umgehen, solange sie hier jetzt nicht in den Raum marschierte, denn das wäre eines der Szenarien, auf die er seinen mühsam aufgebauten Panzer nicht hatte vorbereiten können und worin entsprechend eine weitklaffende Lücke eben jenes Panzers bestand. Da das aber unwahrscheinlich war, da ihm ja aller Umgang mit ihr untersagt worden war... Moment, was hatte Verus grade gesagt?


    Curio wurde von jetzt auf gleich aus seinem Gedankenstrom gerissen, der sich doch wieder nur um jene Frau drehte, die er eigentlich vergessen sollte. Er würde die Valeria nicht heiraten? Es kam aus heiterem Himmel und die Überraschung trieb seine linke Augenbrauen in die Höhe. Fast schon automatische zückte er Tabula und Stilus, um sich die vermutlich umfangreichen und gut informierten Gründe zu notieren, die ihm Verus sicherlich gleich vortragen würde und die Curio dann seinen Eltern weitergeben müsste, die darüber entscheiden würden, wie sie damit umzugehen gedachten. Was dann aber kam, kam wie ein Hammer. Sollte das ein Test sein, ob er sich an die Anweisungen hielt, die ihm gegeben worden waren? Gab es hier ein richtig und ein falsch, wobei der richtigen Antwort ein zufriedener Blick und der falschen Antwort ein Axthieb folgen würde? Aus ihm unverständlichen Gründen schielte er nach rechts und links, ob er irgendwo eine Axt sehen könnte. Aber wer wusste schon, wo die Germanen überall ihre Äxte lagerten. Sie verpackten sie ja sogar in ihre Flüche...


    Ich verstehe nicht...


    war schließlich die Antwort, die Curio gab und die vermutlich oder besser hoffentlich weder richtig, noch falsch war, aber genug Zeit lieferte, damit er entscheiden konnte, welche Antwort ihn von einem unvermeidlichen Axthieb retten könnte.

  • Er verstand nicht? Ungläubig schaute der Patron seinen Klienten an. Obwohl.. eigentlich schien diese Reaktion gar nicht so ungewöhnlich zu sein, hatte seine Tochter doch genauso reagiert: Sie hatte es auch nicht auf Anhieb verstanden.


    "Zücke deine Tabula, nimm den Griffel und notiere folgendes: 'Ich, Iullus Helvetius Curio, werde die Tochter meines Patrons Decimus Duccius Verus, Duccia Silvana, heiraten.' Lies dir das Geschrieben ein paar mal durch und lass mich wissen, wenn du es verstanden hast." das ganze war ja so urkomisch, nur nicht für den armen Jungen, der da hilflos vor ihm stand und irgendwie etwas in allen Ecken des Raumes zu suchen schien. Nach einer Weile fügte der duccische Pontifex hinzu "Sollte ich mir das ganze ob deiner verhaltenen Reaktion doch lieber noch einmal überlegen, oder wärest du so nett und würdest mir doch eine angemessene Reaktion zollen?"

  • Da Curio nicht wusste, was er sonst hätte tun können, tat er genau das, was vermutlich nur als rhetorische Aufforderung hätte verstanden werden können, notierte sich den Satz und starrte ihn einige Augenblicke an, als könnte er seine eigene Schrift nicht mehr lesen. Der Satz schien ihm so unmöglich, die ganze Situation so surreal, dass er darauf keine Erwiderung wusste. Doch war die Pause schon so lang, dass sein Patron ihn doch tatsächlich für einen Idioten halten musste, weshalb sich der junge Helvetier letztlich dafür entschied, seine Gedanken zu verbalisieren.


    Ich habe dir bereits einmal gesagt, wie ich dazu stehe. Und deine Reaktion war, nun ja, unmissverständlich. Ich muss sie nicht wiederholen, du kennst deine Worte selber, weshalb ich keine Ahnung habe, wie ich darauf reagieren soll, ohne deinen Worten von vor kurzer Zeit in den Hintern zu treten.


    Blablabla mit viel Unsinn, schiefen Bildern und unzusammenhängenden... Dingen.


    Dennoch breitete sich irgendwann in seinem Kopf die einzig mögliche, da uneingeschränkt ehrliche Antwort aus, füllte ihn zuletzt komplett aus und als ihm plötzlich die Feder der Venus vor seinen Augen erschien, wusste er, was er zu sagen hatte.


    Ja, ich will sie heiraten.


    schob aber gleich noch hinter


    Wobei ich das aber zuerst mit meinen Eltern absprechen muss.


    Ordnung musste schließlich sein.

  • Was faselte sich der Junge denn da zurecht? Gut.. Natürlich war es absolut surreal und absolut kontrovers zu dem, was er vor einiger Zeit zu ihm gesagt hatte, aber die Reaktion war irgendwie.. na eben ganz Curio.


    Er entschied sich dazu Curios Worte, die dieser anscheinend selber nicht ganz verstand, abzuwinken "Jaja..". Dann kam endlich das finale Ja von seinem Klienten, welches wieder so nüchtern - vermutlich aufgrund der skurrilen Situation - über seine Lippen kam, wie es eben typisch für den Jungen war.


    "Nun, erlaube mir das zu sagen, Helvetius, aber ich denke, dass deine Eltern völlig auf den Kopf gefallen wären, würden sie nicht zustimmen." für ihn stand das völlig außer Frage.


    Daher war er nun an der Reihe für Klarheit zu sorgen. Er wollte dem Jungen verdeutlichen, wieso er sich umentschieden hatte.


    "Du fragst dich sicher, wieso du Runa auf einmal doch ehelichen darfst." Phelan stand auf und fing an langsam um Curio herum zu laufen mit verschränkten Armen hinter dem Rücken "Die Götter wollen diese Verbindung, Helvetius. Ich weiß nicht, was sie vor haben, aber sie haben etwas vor. Ihr steht beide in ihrem Dienst und sie haben euch auserkoren euch zu vereinen. Wahrescheinlich wird uns der tiefere Sinn dieser Verbindung erst in einigen Jahren klar werden, aber ich bin gerne bereit zu warten, wenn diese Verbindung unter den schützenden Händen der Götter steht." das hatte er nach dem ersten Halbkreis erörtert. Auf der zweiten Hälfte der Strecke ging es nun weiter "Ich bin mir dessen nun vollends sicher, die Götter haben mir Zeichen geschickt. Ach übrigens, ich werde erneut Vater. Ein Wohlwollen der Götter." letzteres sagte er eher beiläufig, da diese Nachricht für Runa natürlich deutlich aufregender war als für seinen Klienten. Schließlich kam er wieder vor Curio zum Stehen. "Helvetius, ich muss mich bei dir ebenso entschuldigen, wie bei meiner Tochter und vor allem bei den Göttern. Ich war zu lange blind und gräme mich dafür, den Willen der Götter so spät erst erkannt zu haben." das musste er - selbst als Pontifex, was die Sache noch schlimmer machte - wohl eingestehen. "Ich denke allerdings, dass es von den Göttern auch beabsichtigt war. Eure Zuneigung zu einander" von Liebe wollte er hier nicht sprechen, das wäre irgendwie.. unpassend von Vater zu zukünftigem Schwiegersohn "wurde auf eine Probe gestellt und ihr habt sie bestanden. Keiner kann sich zwischen euch stellen, daher werdet ihr heiraten." fasste er das ganze nochmal zusammen, wobei er wieder automatisch voraussetzte, dass Curios Eltern zustimmten.
    Dann setzte er sich wieder in seinen Sessel und rundete das Thema ab "Vereinbare mit deinen Eltern einen Termin in eurem neuen Heim, wenn es dir Recht ist. Ich denke, es gibt einiges zu besprechen." oder eher zu verhandeln, nämlich die Zeit, den Ort und den Ablauf der Hochzeit.

  • Curio verstand immer noch nicht vollständig. Doch merkte er, dass hier etwas passierte, das sein musste. Es fühlte sich in seltsamer Weise richtig an, auch wenn er sich unwohl fühlte. Wir war das hier alles zustandegekommen? Der Duccius führte es aus und immer noch blieben Fragen offen. Curio wusste, dass er am Nachmittag seinen Eltern einen Termin abringen würde, der in nicht nicht lang auf sich warten lassen würde und dennoch war er sich sicher, dass er es auch dann noch nicht gänzlich verstanden hätte. Dennoch Curio hörte zu, schon dann und wann etwas ein zum Beispiel ein freundliches


    Herzlichen Glückwunsch!


    zur Nachricht, dass er erneut Vater würde - hatte Silvana nicht gesagt, dass das praktisch ausgeschlossen war, sie aber unglaublich gerne ein Geschwisterchen gehabt hätt? Sie würde sich freuen, sicherlich. Langsam kam der Duccius zum Ende. Er hatte Zeichen bekommen, eins davon war die Vaterschaft und Curio war nur allzu neugierig, was die anderen gewesen waren. War es also Venus, die sich letztlich durchgesetzt hatte? Sogar gegen Minerva? Oder war das nur ein Trugbild, da er die Prüfung nicht richtig zu deuten wusste? Und überhaupt...


    Was ist eigentlich mit dem Fundanius?


    rutschte ihm ein weiterer Gedanke hinaus und merkte schnell, dass er damit zuweit gegangen sein konnte. Er wollte sich ja hier keinesfalls als der lachende überhebliche Dritte darstellen, schließlich ist ein schlechter Gewinner mindestens ebenso verwerflich wie ein schlechter Verlierer. Na ja, aber jetzt war die Frage raus und es interessierte ihn schon, denn im Fall der Fälle wäre dann noch heute oder spätestens morgen der erste Teil seines Gelübdes fällig.


    Ja, das werde ich tun.


    sagte er schließlich zu der Aufforderung und Verus konnte sich sicher sein, dass er spätestens morgen eine entsprechende Einladung in seinem Postkasten vorfinden könnte. Lange würde Curio nicht warten, denn eigentlich traute er dem Braten noch nicht so ganz. Nicht, dass der vielbemühte Loki gleich noch vor seinen Augen verschwand und stattdessen sein echter Patron um die Ecke käme...

  • "Ich danke dir, Helvetius." zeigte sich Phelan für die Beglückwünschung seines Klienten erkenntlich.


    Dass sich der Junge für den Fundanius bzw. für die Tatsache interessierte, wieso jener nicht mehr für eine Verbindung mit seiner Tochter von Belang war, verwunderte den duccischen Pontifex keinesfalls. Daher blieb er auch ruhig und erwähnte fast schon beiläufig, was geschehen war. Er hatte ja keine Ahnung, dass diese Sache für Curio ganz und gar wichtig war und zwar so wichtig, dass sie einer beiläufigen Erwähnung fast schon nicht gerecht wurde. "Nun.. der Fundanius schrieb mir in der vergangenen Woche einen Brief, dass er mein Angebot ablehnt. Anscheinend ist er für seine alte Jugendliebe entflammt und die Schicksalsgöttinen schenkten den beiden eine neue Begegnung nach vielen Jahren. Nunja, soviel dazu." winkte er schließlich ab. Phelan hatte ja keine Ahnung, dass bereits diese Sache ein Zeichen der Götter - vornehm der Venus - gewesen war, dafür wusste Curio es umso besser.


    "Gut." quittierte er somit das Thema. Eines blieb für ihn allerdings noch offen. Dafür setzte er sich wieder in seinen Sessel.


    "Unabhängig davon, dass eure Verbindung von den Göttern gewollt und letztendlich durchgesetzt worden ist, ändert es nichts an der Tatsache, dass sowohl meine Tochter als auch du mein Vertrauen missbraucht hast." an dieser Stelle ging es also wieder ans Eingemachte. "Ihr hättet beide zu mir kommen müssen, vornehmlich natürlich meine Tochter, da kann ich dir keinen Vorwurf machen. Allerdings hättest du sie auch dazu bewegen müssen. Ehrlichkeit währt am längsten, Helvetius. Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit sind wichtige Tugenden eines jeden Mannes, der sich nicht von den Qualen seines Schuldbewusstseins zerfressen lassen möchte." Nebenbei schenkte er sich und auch seinem Klienten als symbolische Geste der Vergebung einen weiteren Becher ein "Ich vergebe dir dafür, Helvetius. Vergessen.. kann ich das leider nicht, ich denke, du wirst das verstehen, vor allem.. wenn du selber Kinder haben wirst." Ja, diesen Gedanken hatte er noch gar nicht so durchdacht, er würde bald Großvater werden! "Behalte das immer im Hinterkopf, vielleicht hilft dir dieser Gedanke dabei mir in Zukunft alles zu erzählen, mir ehrlich gegenüber zu sein, selbst wenn es noch so unmöglich erscheint."


    Nach dieser Runde würde.. nein, musste er noch auf das Gespräch.. nein, auf die qualvolle Vernichtung eingehen, die er dem Jungen in dessen Officium verpasst hatte.

  • Nun gab es keinen Zweifel mehr. Venus war auf ihrer Seite, hatte sich ins Zeug gelegt und war erfolgreich gewesen. Damit war auch der erste Teil seines Gelübdes fällig. Er würde noch heute den Bonus-Eventus-Schrein aufsuchen, sich dort für morgen abend einen Termin geben lassen und, wie versprochen, das erste blutige Opfer ausführen. Denn auch in Beziehung zu den Göttern galt ja schließlich nicht nur Do, ut des., sondern auch Pacta sunt servanda. Ein Lamm würde er besorgen, Wein hatte er noch im Haus und wahrscheinlich würde er für die siegreiche Venus auch gleich noch einen Lorbeerkranz opfern.


    Dann allerdings ging es es wieder ans eingemachte und die Worte des Duccier hallten bei ihm nach. Von den Qualen des Schuldbewusstseins zerfressen zu werden. Er wusste genau, wovon sein Patron sprach und quittierte die Vergebung mit einem zurückhaltenden Nicken.


    Ich danke dir für deine Vergebung und habe vollstes Verständnis dafür, wie du damit umzugehen gedenkst.


    Wahrscheinlich würde sein Verständnis tatsächlich noch größer, wenn er tatsächlich Kinder haben würde. (Kurz schweifte sein Geist ab: Er würde bald Kinder haben! Mit Silvana!!)


    Und ich werde es nicht nur im Hinterkopf behalten, sondern mich auch stets dran halten, Patron.


    Es war nicht weniger, als ein Knackpunkt in dieser Klientelbeziehung. Curio war klar, dass er seinen Patron hintergangen hatte und das auch noch mit dessen Tochter. Er konnte froh sein, dass das alles so glimpflich ausgegangen war. Daher lag es nun auch in seiner Verantwortung, dies in Zukunft wiedergutzumachen. Was es auch kostete.

  • Mit einem Nicken besiegelte der duccische Pontifex die Angelegenheit und quittierte seine Antworten zusätzlich mit einem "Gut."


    Jetzt musste er sich noch - um den gegenseitigen Respekt wieder zu stärken - für das Donarwetter entschuldigen.


    "Nun.. ich möchte zuletzt noch einmal auf meinen.. sagen wir.. Ausbruch" haha, das war ja wirklich sehr harmlos formuliert "zu sprechen kommen. Meine Entrüstung über den Vertrauensbruch möchte ich so stehen lassen, aber diesen Punkt haben wir ja bereits geklärt. Mein harscher Umgangston" harsch? Brutal, vernichtend, das Messer mehrmals ins Herz rammend traf es eher "ist meiner väterlichen Wut geschuldet." so viel Verständnis würde Curio - auch wenn er noch nicht Vater war - wohl aufbringen können, was er ja eigentlich schon hatte. "Allerdings.. möchte ich mich für einige Dinge, die ich gesagt habe, entschuldigen. Mein Zorn hat mich übermannt und ich gräme mich vor den Göttern dafür, dass es soweit kommen konnte. Bitte vergiss die Sache, wie ich unser Patronatsverhältnis weiterzuführen gedacht habe." den Jungen als Projekt zu bezeichnen, war schon eine harte Sache, daher erklärte er sich in den folgenden Worten "Ich habe mich so über dich geärgert, dass ich dich nicht weiter mehr als .. Projekt" da merkte er erstmal in dieser ruhigen Minute, wie absurd das klang "sehen wollte. Vergiss das. Alles. Du erhälst weiterhin meine selbstlose Unterstützung in allen Bereichen." er machte eine kurze Pause. "Ich hoffe, dass unser Patronatsverhältnis wieder den respektvollen Stand und Umgang erreichen kann, wie vor dieses Zwischenfalls." Diese Entschuldigung zeigte keine Schwäche, sie zeigte Stärke. Mit Stolzgeschwellter Brust konnte jeder höheren Ranges auftreten, sich entschuldigen und Fehler eingesehen konnten nur die wenigstens. Seine Entschuldigung schloss er mit einem simplen "Ich bin auch nur ein Mensch." Menschen machten nun mal Fehler und das wussten nicht nur die Götter.


    Dem duccischen Pontifex fiel noch eine Sache ein, die er mit Curio besprechen wollte, wartete allerdings erstmal, ob dieser überhaupt die Entschuldigung annahm, was in Anbetracht der jetzigen und zukünftigen Lage doch wohl selbstverständlich sein sollte.

  • Runa war ganz furchtbar nervös und tiegerte nun schon eine gefühlte Ewigkeit vor dem Zimmer auf und ab. Nein sie würde - auch wenn sie noch so gerne wollte- den Raum nicht ohne Aufforderung betreten. Verdammte Axt warum dauerte das so lange? Was wenn Curio doch schon seine Verlobung mit der anderen in trockenen Tüchern hatte? Um so länger das Gespräch dauerte um so unsicherer wurde sie.
    In Gedanken schickte sie ihre Gebete zu den Göttern, dass es noch nicht zu spät war.. Das alles gut werden würde.

  • Es war einer jener Zeitpunkte, an denen sich eine Entscheidung als goldrichtig herausstellte. so die Entscheidung für Decimus Duccius Verus als Patron. Es bestätigte sich mal wieder, dass der Duccius ein hervorragender Patron war, der eigene Fehler eingestand und um Entschuldigung bat, vorher aber seinerseits eine Entschuldigung für Curio abgab. Ohne zu zögern antwortete Curio daher.


    Ich nehme deine Entschuldigung dankend an, Patron, und betrachte alles was gesagt wurde, als Folge meines eigenen Fehlers, den du mir bereits verzeihen konntest, und deiner väterlichen Sorge um deine Tochter, die ich verstehen kann, auch wenn ich noch keine eigenen Kinder habe. Von meiner Seite ist das Thema damit erledigt.


    Es waren einige harte Sachen dabeigewesen. Vor allem die beinharte Feststellung, Curio sei lediglich ein duccisches Projekt hatte ihn empfindlich getroffen, was sogar dazu geführt hatte, dass er seiner Mutter gefolgt war und ernsthafte Überlegungen angestellt hatte, das Patronat langsam auslaufen zu lassen. Heute allerdings gehörte diese Überlegung der Vergangenheit an, war abgeschlossen, würde in eine Mottenkiste gepackt und dort nie, nie wieder hervorgeholt werden. Es galt nun nach vorn zu blicken und auf auf diesem Weg lag Curios Hochzeit mit Silvana, sein Aufstieg in den Ordo decurionum, die Erhebung seines Patrons zum Eques, dessen Beförderung zum Flamen Divi August von Germania Superior und schließlich Curios Aufstieg zum Pontifex von Mogontiacum. Es galt viel zu tun es war wohl das beste, wenn sie gleich heute damit anfingen.

  • Innerlich sehr erleichtert aber nach außen hin doch sehr gefasst dankte der duccische Pontifex seinem Klienten mit einem Nicken für dessen Vergebung.


    "Gut." quittierte er schließlich das Thema. Es war vom Tisch und würde hoffentlich nie wieder den Weg zurück finden.


    "Bevor ich dich entlasse, gibt es noch eine Sache, die ich dir mitteilen muss." signalisierte er Curio mit dem Daumen nach oben, welcher für diese eine Sache stand.


    "Mal abgesehen von der göttlichen Fügung eur Schicksal betreffend, bleibt eine Sache fernab des göttlichen Willens bestehen. Runa ist immer noch eine Duccia und du immer noch ein Helvetius." das war eine klare Sache, die auch für die Götter so Glasklar war. "Ich muss also eure Verbindung vor meiner Familie verantworten. Mein Vetter als momentanes Oberhaupt der Familie vertraut natürlich auf meine Verbindung zu den Göttern und wird demnach eine Ehe zwischen Runa und dir tolerieren. Allerdings.." und jetzt kamen die beiden wichtigsten Dinge ".. wird deine Familie ob des unterschiedlichen Standes unserer Familien mit keiner allzu großen Mitgift rechnen können. In Anbetracht der Lage, und damit meine ich nicht nur eure gegenseitige vor den Göttern bezeugte Zuneigung zueinander sondern auch den Vorteil, den deine Familie aus dieser Verbindung zieht, sollte dies wohl kein Problem darstellen." Liebe und göttliche Fügung hin oder her, das war das daily Business eines jeden Familienvaters, der seine Tochter verheiraten wollte, so viel sollte auch Curio klar sein, sodass dieser davon nicht gekränkt sein sollte. Der Tonfall des duccischen Pontifex war deshalb auch völlig neutral, also ohne jegliche Wertung. "Des Weiteren.." und jetzt kam die zweite wichtige Sache "steht natürlich außer Frage, dass du ein auf- und zielstrebiger, efriger, verantwortungsvoller und engagierter Mann bist, allerdings muss ich dir hiermit klipp und klar aber natürlich völlig neutral vermitteln, dass du stets diese Linie beibehalten musst." das war so harmlos ausgedrückt, wie es nur eben ging, eigentlich versteckte sich dahinter eine klare Botschaft: 'Junge, sieh zu, dass du dieser Verbindung und somit den Ducciern mit deinen Leistungen gerecht wirst!', welche der Helvetier aber selbst durch die Blume verstehen würde, ohne das sein Patron das deutlicher sagen musste. Diese 'Bürde', dieser stetige Druck, würde den jungen Mann stets auf seinem Karriereweg begleiten. "Da mache ich mir allerdings keine Sorgen, zumal du meiner Unterstützung gewiss sein kannst."

  • Die beiden letzten Themen waren abgeschlossen. Zur beiderseitigen Zufriedenheit, wie es aussah, sodass man nun eigentlich fortfahren konnte. Es folgten zwei weitere Dinge, die sein Patron ansprach, zur richtigen Zeit, wie Curio fand, weil er dadurch die Möglichkeit hatte, seine Eltern auf die geringe Mitgift vorzubereiten. Der zweite Punkt war deutlich weniger kritisch für Curio, auch wenn dadurch der Druck auf ihn auch weiterhin hochgehalten wurde. Doch war dies ein Druck mit dem er umzugehen wusste, da er ohnehin auf ihm lastete - denn sein eigener Anspruch war groß genug, zwar nicht schnell und überhastet, aber stetig seinen eigenen Aufstieg vorantreiben zu wollen - und der dadurch abgemildert wurde, dass er Silvana an seiner Seite wusste, die ihm die Kraft gab, das alles auch mit regelmäßigen Schritten zu tun.


    Der zweite Punkt ist mir bewusst, Patron. Ich werde, meine Zukunftsplanungen ja ohnehin regelmäßig mit dir abstimmen, sodass du dabei auch immer auf dem neuesten Stand gehalten wirst. Wenn dein Vetter dies ebenfalls wünscht, kann ich ihn gerne persönlich aufsuchen. Oder alternativ kannst du ihn auch einfach zu solchen Gesprächen dazubitten, wo es um Aufstiegsplanungen gehen wird.


    Ihm war es letztlich gleich, wie die Duccier das zu lösen gedachten. Monatliche Termine bei Duccius Marsus wären für ihn ebenso zu vekraften, wie gemeinsame Gespräche mit den beiden duccischen Vettern. Natürlich aber auch nur, wenn das entsprechend gewünscht war.


    Die Gründe für eine geringere Mitgift kann ich nachvollziehen, da ich ja auch durch das Patronat noch an den duccischen Möglichkeiten teilhaben kann. Ich werde meine Eltern aber entsprechend darauf vorbereiten.


    Und er hoffte inständig, dass sie dafür Verständnis hatten. Sie würden sich vielleicht auf die Füße getreten fühlen, doch war bereits die reine Verbindung mit der Duccia auf lange Sicht eine einträgliche Verbindung. Da konnte die Mitgift auch gering ausfallen. Ein bisschen Sorge hatte er aber noch bei seinem Vater, der auf Germanen an sich ja nicht allzu gut zu sprechen war... Na ja, das war aber sein Frontabschnitt, den er gewinnen musste, während Silvana den ihren bereits gewonnen hatte.

  • "Das wird nicht nötig sein." winkte der duccische Pontifex seinen Klienten ab. Witjon hatte genug mit seinen eigenen Klienten zu tun und hatte ja so viel Vertrauen in seinen Vetter, dass er ihm da nicht reinreden würde. Außerdem wollte das Phelan auch nicht, er hatte die Sache im Griff. Auch wenn Witjon das Familienoberhaupt war, stand Phelan nicht derart unter ihm in der duccischen Autorität, dass er ihm so etwas vorschreiben könnte.


    "Es freut mich, dass beide Punkte deine Zustimmung finden." quittierte er dann beide Anliegen.


    "Das wäre alles für heute Helvetius, denke daran, mir den Termin mitzuteilen." dann stand er auf und reichte seinem Klienten seit langem die Hand, eine symbolische Geste der zurückgewonnenen Vertrauensbasis und des gegenseitigen Respekts.


    "Wenn du noch etwas Zeit erübrigen könntest, würde ich nach meiner Tochter schicken lassen. Ich habe einen Termin am Capitolium, daher könnt ihr das Kaminzimmer nutzen, ihr habt sicher einiges zu besprechen." Das NUR das Kaminzimmer dafür in Frage kam, da es sich um einen öffentlichen bzw. neutralen Platz in der Villa handelte, der für Albin und Marga observierbar war - ja sie würden zusehen, dass hier nichts unehrenhaftes passierte (!) -, und nicht Runas Zimmer, war wohl selbstverständlich.


    So verabschiedete sich der Patron von seinem Klienten und verließ das Kaminzimmer, wo er an der Tür schon seine Tochter vorfand, die anscheinend gelauscht hatte. Er erinnerte sich an die erste Begegnung zwischen Runa und Curio zurück, wo sie ebenfalls gelauscht hatte, versehentlich in das Tricilinium gestolpert war und fast eine Vase umgeschmissen hatte. Wer hätte damals ahnen können, dass es irgendwann zu einer Hochzeit zwischen den beiden kommen würde. "Na geh' schon." zwinkerte Phelan seiner Tochter zu und verließ die Villa mit einem Blick zu Albin, der gerade auf den Gängen herumirrte, dass er ein Auge auf die beiden werfen sollte.

  • Nun war also tatsächlich erstmal alles geklärt und doch wirkte es noch alles so unwirklich. Er würde Silvana heiraten. Er würde sie heiraten, sie würde zu ihm in die Casa Helvetia ziehen und er würde eine Familie mit ihr haben. Ihre Kinder könnten gemeinsam mit denen von Corvinus und Alpina aufwachsen. Alles würde toll werden. Toll und wunderschön.


    Ich danke dir, Patron. Ein Schreiben mit dem Termin wird dich spätestens morgen erreichen.


    So stand auch er nun auf, reichte seinem Patron zum Abschied die Hand und wollte ihn schon hinaus begleiten, als eine weitere Überraschung folgte. Der Tag der Überraschungen. Er könnte Silvana sehen, gleich jetzt und gleich hier. Ein Strahlen erschien auf seinem Gesicht, das sich von dem mühsam aufgebauten Gefühlspanzer nicht aufhalten ließ. So schaute er bereits zu Tür, doch fiel ihm ein, dass er noch antworten musste.


    Ähm, ja... natürlich habe ich noch Zeit.


    Er wusste zwar nicht, ob das stimmte, doch war ihm das im Moment auch vollkommen egal. Dann käme er eben etwas verspätet zu seinem nächsten Termin. Denn der war längst nicht so wichtig, wie die Möglichkeit, Silvana zu sehen. Als der Pontifex den Raum verließ, hörte er ihn draußen noch etwas sagen und Curios Herzschlag stieg in die gewöhnten Höhen. Denn gleich wäre es soweit. Er würde jene Liebe sehen, die er schon fast verloren hatte. Sie musste schon dagewesen sein, hatte womöglich bereits seit geraumer Zeit gelauscht, wie sie es auch bei ihrem ersten Aufeinandertreffen getan hatte. So schloss sich der Kreis.

  • Da wäre Runa doch fast mit ihrem Vater zusammen gerasselt, als sie gerade mal wieder eine Drehung vollführen und in die andere Richtung marschieren wollte. Albin hatte sich bestimmt schon gefragt, wann Runas ständiges hin und her Gelaufen Spuren auf dem Boden hinterlassen würde.
    Und natürlich hatte sie NICHT gelauscht, genau deswegen sah sie ihren Vater auch mit einem bangen Blick und großen fragenden Augen an. Als seine erlösende Aufforderung kam, dass sie zu Curio gehen sollte, bekam schlussendlich der Vater doch erst noch eine herzliche Umarmung, einen Kuss auf die Wange und ein geflüstertes. „Danke.“
    Doch dann – wer will es Runa schon verdenken wurde ihr Vater zu Nebensache und sie ging in das Zimmer – langsam? Von wegen. Runa ging flott, sie wäre zwar viel viel lieber gerannt, aber dass wäre dann wohl des Guten zu viel gewesen.
    Aber dennoch flog sie förmlich auf Curio zu und Anstand hin oder her, sie flog in seine Arme.
    Und es kam wie es kommen musste, sie heulte mal wieder – natürlich vor Freude. Jetzt fiel auch der letzte Rest Anspannung von ihr ab und sie konnte ihr Glück kaum fassen.
    „Du hast ja gesagt!“ platzte nun die Freude aus ihr heraus. „Du hast doch ja gesagt?“ Natürlich hatte er sonst wäre sie ja nicht hier, aber wer konnte in so einer Situation schon klar denken? „Ich habe dich so vermisst.“ Und bevor Albin das Zimmer erreicht küsste sie Curio. „Ich liebe dich... so so so sehr.“ Ja Runa war eindeutig überdreht vor Freude.

  • Und da kam sie förmlich durch die Tür gerauscht. Direkt auf ihn zu und fiel ihm förmlich um den Hals. Ihm war der Anstand jetzt für ein paar Augenblicke egal, er hob sie ein Stück in die Luft und drückte sie dann fest an sich.


    Ob ich ja gesagt habe? Du fragst wirklich, ob ich ja gesagt habe? Natürlich habe ich ja gesagt. Was hätte ich denn sonst...


    Doch da kam auch schon der Kuss und der Rest des Satzes wurde im wahrsten Sinne des Wortes verschluckt. Dann jedoch musste er etwas loswerden, etwas das ihn nun seit ihrem letzten Gespräch im Tempel belastet hatte. Sie wüsste wohl was er meint, sie verstand ihn ja schließlich immer. Daher brauchte er nicht viel mehr zu sagen, als einen Satz.


    Ich hatte solche Angst um dich, Runa.


    Wieder folgte ein Kuss, dieses Mal von ihm und wahrscheinlich der letzte für heute, denn eigentlich erwartete Curio gleich entweder Albin oder die Köchin als Anstandsperson, die darauf achten würde, dass hier auch ja nichts unanständiges ablaufen würde. Küsse wären dann tabu, schließlich wussten sie nun beide, dass es bald soweit war, dass sie sich küssen könnten, wann immer sie wollten. Dann drückte er sie nochmal fest an sich, bevor er Schritte hörte und sich von ihr löste.


    Aber jetzt ist wieder alles in Ordnung. Bald dürfen wir uns Mann und Frau nennen.


    Er strahlte übers ganze Gesicht und er konnte es kaum erwarten, dass es soweit war. Über den Termin entschieden aber freilich ihre Eltern und er müsste seine Eltern auch überhaupt erstmal davon überzeugen, ja zu sagen. Aber das würde schon. Er würde sie heiraten und ihm wurde damit ein Privileg zuteil, dass nicht viele Menschen hatten: Er dürfte die Frau heiraten, die er liebte. Und zwar über alles.

  • Sie ließ seine Hand nicht los. Händchenhalten sollte ja wohl erlaubt sein oder? Auch wenn Runa niemanden entdecken konnte, wusste sie sehr wohl ,dass da sicher mehr als nur ein Augenpaar auf sie gerichtet waren.
    Für einen Moment erschien ein trauriger Schimmer in ihren Augen. „Das habe ich wirklich nicht gewollt.“ Nein sie hatte wirklich wirklich nicht gewollt, dass er sich mit ihren Dämonen herumschlagen musste, er hatte zu dem Zeitpunkt genug eigene gehabt.
    „Aber von jetzt an wird alles gut. Nichts kann uns mehr trennen!“ Das er es seinen Eltern noch irgendwie beibringen musste war Runa bewusst, aber sie hatte das Versprechen ihres Vaters notfalls mit der Axt nachzuhelfen. Das reichte ihr aus, denn sie wusste ja wie durchsetzungsfähig ihr Vater sein konnte.
    Mann und Frau … oh das hörte sich so so unglaublich an... so wundervoll.. so so so göttlich?
    Runa konnte nicht umhin wieder wie ein Honigkuchenpferd zu grinsen.
    „Ja bald....“ Wenn es nach ihr ging schon gestern. Es würde wundervoll werden. JA! Das würde es. Immerhin würde sie ihr Leben an der Seite des Mannes verbringen, den sie vom ganzen Herzen liebte.
    „Ich werde große Schwester.“ Platze es urplötzlich aus ihr heraus. Und wieder das breite Grinsen und etwas leiser fügte sie hinzu. „Dann kann ich schon mal üben für unsere....Kinder.“ Oh was für eine Vorstellung viele kleine Curios und Runas die im Haus für Chaos sorgten. :D

  • Curio runzelte kurz die Stirn, als sich Silvana erneut entschuldigte. Denn das war eigentlich vollkommen unnötig. Doch schnell entspannte sich der obere Teil seines Gesichts wieder und das Lächeln kehrte ebenso zurück.


    Ich möchte nicht, dass du dich entschuldigst. Runa. Dein Vater sagte soeben, dass es wohl ein Gesamtpaket war, das die Götter uns beiden da übergeben haben. Und ich glaube, er hat recht. Unsere Liebe, deren Probe und alles was damit zusammenhing, muss ein... Weg gewesen sein, den wir gehen mussten. Es war alles vorgesehen, und wir beide und alles was passiert ist hatte genau so passieren müssen.


    Er streichelte ihr sanft durch Haar - irgendwie musste er ja die Grenzen ausloten, die einem verlobten Paar gestattet waren - und griff dann wieder nach seiner Hand. Er konnte sie einfach nicht loslassen, obwohl er wusste, dass sie heute und in den nächsten Tagen, Wochen (und womöglich Monaten) noch "nur" als Verlobte galten und die dazu passende Entfernung einzuhalten hatten. Bis zur Hochzeit, die hoffentlich, hoffentlich, hoffentlich nicht allzu lang auf sich warten ließe, mussten sie noch damit leben, aber danach wären sie ganz für sich. Gut, natürlich nicht ganz, sie hätten auch weiterhin gesellschaftliche, berufliche und familiäre Verpflichtungen, doch dann wäre ihre Beziehung auch in einem richtigen Rahmen und dann konnten sie endlich so miteinander leben, wie sie es eigentlich schon seit den Vinalia nicht erwarten konnten.


    Dann brach noch etwas anderes aus der jungen Duccia heraus. Sie wurde Schwester.


    Ja, das wirst du. Und ich wusste, dass du dich unglaublich darüber freuen würdest.


    Auch er freute sich für sie und er freute sich auch für seinen Patron, dem er auch seinen männlichen Erben wünschte. Es war ein langer Weg, auch für ihn, aber jetzt, da Venus (und alle anderen Götter die vielleicht noch auf ihrer Seite waren) ihm klarmachen konnte, welche Entscheidung die richtige war und dass diese Entscheidung gut für alle war, hatte auch er sich seine Belohnung redlich verdient. Besonders freute er sich dann noch über die Bemerkung, dass auch sie ein Kind wollte, ja, sogar mehrere. Wieviele das aber am Ende wären, dass würde auch davon abhängen, wie sie die Geburten überstünde. Seine Mutter hatte mal erzählt, dass die Geburten von ihm und seinen Geschwistern recht schwer gewesen waren, da die Helvetier allesamt dazu neigten, große Kinder zu zeugen. Für die Väter war das sicherlich immer eine Freude, für die Frauen hingegen wohl weniger, denn seit Curio wusste, wie Kinder geboren wurden, war es ihm schleierhaft, wie Frauen das überhaupt durchstehen konnten und sich nach der ersten Geburt auch noch über weitere Kinder freuten. Zum Glück hatten sie ja aber bereits mit Alpina eine erfahrene Hebamme gleich im Haus.


    Üben kannst du auf jeden Fall. Wir sollten aber vielleicht erstmal verheiratet sein, bevor wir über Kinder reden. Wenn das aber soweit ist, dann...


    Er beendete den Satz nicht, sondern ließ ihn in einem verschwörerischen Zwinkern enden. Dass er dabei praktisch keine Erfahrung hatte, verschwieg er erstmal. Allerdings müsste er dringend noch mal mit seinem Bruder darüber sprechen, damit er ihre erste gemeinsame Nacht auch ja nicht versiebte.

  • Runa kam aus dem Grinsen gar nicht mehr raus, sie sah es gerade förmlich vor sich wie eine kleine Invasion von Kinderfüßen, die Casa Helvetia unsicher machte. Es würde Chaos werden, ganz sicher, aber es würde Freude machen. Runa sah es bildlich vor sich wie sie und Alpina ihren Kindern hinterher fegten und versuchen für Ordnung zu sorgen.
    Als Curio ihr dann verschwörerisch zuzwinkerte und seinen Satz voller Zweideutigkeit stehen ließ, wurde sie tatsächlich rot.
    Klar wusste sie wie Mann und Frau und so... aber jetzt und hier damit konfrontiert zu werden, dass sie und Curio. Hui Hitzewallung...
    Natürlich konnte Runa NICHT ahnen, dass Curio ja ebenso wie sie KEINE Erfahrung in dieser „Sache“ hatte. Sie ging NATÜRLICH davon aus, dass er ganz sicher schon Erfahrungen gesammelt hatte.
    Sie wusste, dass er sicher bald gehen müsste, doch diese Mal würde ihr der Abschied zwar auch schwer fallen – aber dies hier war das erste Mal nach einem gemeinsamen Treffen, wo sie beide voller Hoffnung, ohne Angst und Zweifel in die Zukunft blicken konnten. Gut Runa mehr als Curio, der hatte ja noch einen Schlacht an der elterlichen Front vor sich.
    Aber Runa hegte keinen Zweifel daran, dass er diese Schlacht gewinnen würde. Und wie ihr Vater auch schon gesagt hatte, seine Eltern wären wirklich auf den Kopf gefallen, wenn sie etwas gegen diese Verbindung einzuwenden hätten.
    „Darf ich es Alpina sagen?“ Fragte sie ihn aber bevor er ging. Sie schaute ihm mit großen Augen an – ein Blick wo er unmöglich nein sagen konnte. So erhielt Curio auch gleich einen Ausblick auf die Zukunft, wie seine zukünftige Frau versuchen würde ihn um den Finger zu wickeln, wenn sie etwas wollte.

  • Curio hatte sich nicht nicht gegen Silvanas Blick wappnen können, weshalb er bei ihm voll einschlug. Er schmolz förmlich dahin und seine Beine wurden weich, sodass er wieder nach ihrer Hand griff, um Halt zu suchen. Wahrscheinlich müsste Silvana nur aufpassen, dass sich der Blick nicht abnutzt, wenn sie ihn aber wohl zu dosieren wüsste, wäre er jedes Mal sehr effektiv, um ihre Interessen in ihrer zukünftigen Ehe durchzusetzen.


    Ja, klar. Aber mach es möglichst schnell, am besten noch heute. Ich werde nämlich gleich zu Hause direkt mit meinen Eltern sprechen und danach werde ich es ihr wohl nicht lange verheimlichen können.


    Wenn seine Eltern ihr Einverständnis gäben, würde seine Mutter direkt in den Hochzeitsmodus schalten und vermutlich schon mit Planungen beginnen, obwohl die genauen Hochzeitsplanungen ja noch mit den Ducciern abgesprochen werden mussten. Spätestens dann würde aber auch Alpina eingebunden, denn als zukünftige Schwägerin - und Vertraute, sowohl von Braut, als auch von Bräutigam - würde ihr wahrscheinlich ohnehin eine herausgehobene Stellung dabei zukommen.


    Du kannst mir ja ein Schreiben mitgeben, dass ich dann gleich bei uns in den Postkasten werfe.


    Immer noch in Anspruch genommen von dem gezielten Große-Augen-Blick, umarmte er sie nochmal fest. Eigentlich konnte er es immer noch nicht so ganz glauben und verfiel in das Muster zurück, die kurze Zeit mit ihr nach Kräften zu strecken, damit sie nicht gleich wieder auseinandergehen mussten. Leise flüsterte er ihr nochmal etwas ins Ohr.


    Ich liebe dich, Runa. Und jetzt kann ich mich auch auf meine Zukunft freuen.


    Doch nun musste er wirklich bald los. Seine Eltern warteten auf ihn ohne zu wissen, was sie nun erwartete.

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