"Nosce te ipsum" - "Erkenne dich selbst" in Germania Libra

  • Bevor sie losgingen, bemerkte Othmar, dass die junge Frau Interesse an den Tieren zeigte. Dem Händler waren sie nur insofern wichtig, als dass sie den verdammten Karren zogen. Das taten sie manchmal mehr schlecht als recht, was aber auch an dem ruppigen Verhalten liegen konnte, dass Hrothgar den beiden gegenüber zeigte. Hrothgar wiederum mochte Tiere eigentlich gar nicht, aber er wechselte sich normalerweise mit Othmar beim Führen der Tiere ab, da beide Aufgaben, als Tierführer und Begleiter, verschiedene Anforderungen hatten: Während der Tierführer vor allem ein Auge auf die Tiere und die Straße vor ihnen haben musste, war der Begleiter dafür zuständig, die Umgebung an den Seiten und nach hinten nach möglichen Gefahren, wie Dieben, Wegelagerern oder anderem Gesindel zu überprüfen.


    Du kannst sie Primus und Secundus nennen wenn du möchtest.


    antwortete Othmar kurz angebunden.


    Oder nenn sie wie du willst, sie hören meistens eh nicht.


    schob er dann noch nach, bevor wieder ein längeres Schweigen auf dem Weg einsetzte. Glücklicherweise hatten sie mit dieser jungen Frau keine Quasseltante mitgenommen, die den ganzen Weg lang vor sich hin quakte. Denn irgendwann würden ihm ansonsten die Ohren klingeln, da er das Gequake längst nicht mehr gewohnt war.


    Irgendwann gegen Mittag brauchten die Tiere dann eine Pause und sie ließen sie an einem Bachlauf trinken. Währenddessen bereitete Alpina ein kleines Mittagsessen vor. Auch das waren sie nicht gewohnt, doch genossen es beide sichtlich. Normalerweise tranken sie nur etwas und warten, bis die Tiere weiterziehen konnten. Auch hier versuchte Alpina wieder ein Gespräch zu beginnen. Jetzt war Othmar aber deutlich besser drauf, die Müdigkeit war vom langen Laufen verscheucht und seine Stimmung durch das Essen deutlich besser.


    Wir haben beide keine Familien. Und wunder dich nicht, wenn Hrothgar nicht antwortet. Er kann nämlich nicht mehr sprechen. Er kam als Sklave zu mir und war in erbärmlichem Zustand. Ich habe ihn natürlich sofort freigelassen, doch die zahlreichen Verletzungen ließen sich nicht wieder gut machen. Zum Beispiel hat ihm sein letzter Herr, ein übles Schwein, die Zunge rausgeschnitten.


    Othmar erzählte die Geschichte mit ernstem Gesicht und Hrothgar blickte vor sich auf einen Grashalm.

  • Die Aussage, dass beide keine Familien hatten, kommentierte Alpina schlicht mit einem Kopfnicken. Es war wohl auch besser so. Auf diese Weise saß nicht irgendwo eine arme, einsame Frau mit ihren zahlreichen Kindern und machte sich Sorgen. Was die Aussage für ihre Situation in Begleitung der beiden einsamen Männer bedeutete, wusste Alpina noch nicht so recht einzuschätzen.


    Dann erzählte Othmar Hrothgars traurige Geschichte. Alpina schluckte. Sie hatte Hrothgar einfach für eine schweigsame Natur gehalten. Die grausame Wahrheit sorgte für ein tief empfundenes Mitleid und die Gewissheit, dass sie nicht über ihr Los klagen brauchte. Sie schielte seitlich auf Othmar. Er schien ein weiches Herz hinter dieser ruppig-schnoddrigen Fassade zu besitzen. Alpinas Griff ging wieder zu ihrem Runenanhänger. Er schien ihr die richtigen Begleiter zur Seite gestellt zu haben.


    Bevor sie wieder aufbrachen teilte Alpina ihr letztes Brotstück, das "Scherzerl" wie man in Raetia sagte, mit Primus und Secundus. Unaufgefordert half sie Hrothgar beim Einspannen der Tiere. Inzwischen war es frühlingshaft warm geworden. Alpina warf ihren Umhang auf den Karren und stapfte dann weiter an der Seite der schweigenden Männer. Die Etappe war lang und Alpina spürte ihre Füße. Zum Glück hatte sich die Haut inzwischen an die Reibung der Schuhe gewöhnt. Dennoch schleppte sie sich die letzten Meilen mit schmerzenden Füßen verbissen voran. Endlich kamen das Castellum und die dazugehörige Mansio in Sicht.
    Alpina half Hrothgar wieder beim Ausspannen und sah zu, dass Primus und Secundus einen guten Platz im Stall bekamen. In der Schankstube ging es schon laut und feucht-fröhlich zu. Man kannte sich offensichtlich. Alpina hielt sich im Hintergrund und überließ Othmar das Reden. Wortlos hielt sie ihm ihren Geldbeute hin, damit er für ihre Unterkunft zahlte. Sie sehnte sich nur noch nach einem Stuhl.

  • Nach der kurzen Pause machten sie sich wieder auf den Weg in Richtung des nächsten Kastells. Othmar beobachtete vor allem die Begeisterung Alpinas für die beiden Esel, die heute ausnahmsweise mal einen guten Tag hatten. Er merkte sich das besonders für morgen, damit Hrothgar mal wieder von den Tieren befreit wurde. Allerdings merkten sie schnell, dass der jungen Frau einiges an Konstitution fehlte. Der Händler und sein Begleiter waren an die langen Tagesmärsche gewöhnt und konnten bei Bedarf auch das Tempo anziehen, wenn sie zum Beispiel merkten, dass sich bereits die Dämmerung näherte. Mit der jungen Frau war das aber nicht mehr ohne weiteres möglich. Vor allem später, wenn sie den Limes hinter sich gelassen hätten, müsste das von Othmar in die Tagesplanungen einbezogen werden.


    Kurz vor dem Einbruch der Dämmerung und damit recht pünktlich erreichten sie schließlich die nächste Mansio. Nachdem der Wagen abgestellte und die Esel ihre Plätze im Stall gefunden hatten, betraten die die Schankstube. Wie immer war hier gute Stimmung und der Wirt begrüßte Othmar persönlich.


    Heilsa, Othmar!


    rief er laut und musterte die beiden Begleiter. Hrothgar nickte er freundlich, doch dann blieb sein Blick an Alpina hängen.


    Hast du dir jetzt etwa doch ein kleines Sklavenmädchen für die kalten nächte zugelegt? Nicht, dass dich meine Mädchen als guten Kunden verlieren.


    Er lachte anzüglich und musterte Alpina von oben bis unten. Man hätte fast meinen können, er zöge sie schon mit den Augen aus. Othmar wiederum begrüßte ihn zwar freundlich reagierte dann aber ungehalten.


    Halts Maul, Rodrik! Wir nehmen zwei Kammern, eine mit einem und eine mit zwei Betten. Und du kannst uns sofort was Gutes zu Essen und Trinken bringen.


    Dann setzten sie sich einen freien Tisch. Der Wirt jedoch ließ erstmal nicht ab, und als er das Essen brachte, schob er noch mit drönender nach.


    Deine kleine Nymphe kriegt sogar ein eigenes Bett! Das wird sie doch aber bestimmt nicht brauchen.


    Wieder lachte er laut über seinen eigenen Witz und auch wenn andere Männer einstimmten, war das Lachen des Wirtes mit Abstand das lauteste. Othmar hingegen schüttelte nur den Kopf.


    Mehr Betten, mehr Geld.


    antwortete er trocken, schob dann aber das Lächeln eines zufriedenen Händlers hinterher, zwinkerte dem Wirt und machte eine wegwerfende Geste. Hrothgar lächelte Alpina derweil aufmunternd zu. So waren sie halt: Sahen kaum mal eine Frau, und wenn, benahmen sie sich sofort wie die Tiere.

  • Zitat

    Hast du dir jetzt etwa doch ein kleines Sklavenmädchen für die kalten nächte zugelegt? Nicht, dass dich meine Mädchen als guten Kunden verlieren.
    Deine kleine Nymphe kriegt sogar ein eigenes Bett! Das wird sie doch aber bestimmt nicht brauchen.


    Die Kommentare des Wirtes hinterließen ein ungutes Gefühl in Alpinas Magengrube. Bislang hatten ihre Begleiter sich ja sittsam zurückgehalten und Alpina in keinster Weise mit anzüglichen Bemerkungen oder übertriebener Nettigkeit zu ködern versucht. Sie ging also davon aus, dass sie zumindest solange sie nüchtern waren, nicht viel von ihnen zu befürchten hatte. Zwei getrennte Kammern würden ihr übriges dazu tun.


    Doch der Wirt ließ nicht locker. Nach der ersten folgte die zweite Bemerkung, und Alpina konnte sehen, wie Rodrik sie den ganzen Abend über unverholen musterte. Sie blieb bewußt in der Nähe der beiden germanischen Händler, bis es Zeit war, die Kammern aufzusuchen.
    Irritiert stellte Alpina fest, dass sich die Tür ihrer Kammer nicht mit einem Riegel von innen verschließen ließ. Es gab zwar einen Schlüssel für das Schloss, aber einen zusätzlichen Riegel würde sie nicht vorlegen können.
    Sie sah sich in der Kammer um. Diese war spärlich möbliert. Ein einfaches Bett und ein Kästchen mit einer Waschschüssel, einer Kanne mit Wasser und einem Becher. Kurzentschlossen schob Alpina das Kästchen vor die Tür.


    Wie recht sie mit ihrer Maßnahme gehabt hatte, bemerkte sie, als es in der Schankstube ruhig wurde. Wie immer hatte Alpina Schwierigkeiten in der Dunkelheit in den Schlaf zu finden. Die Erlebnisse der letzten Tage in der Casa Atia und die erste Etappe mit Othmar und Hrothgar hielten sie wach. Die Stunde der Furien näherte sich, eine Zeit die sie besonders fürchtete...


    Plötzlich vernahm sie Schritte, die direkt vor ihrer Kammertür stoppten. Alpina hielt den Atem an. Tatsächlich versuchte von außen jemand, das Schloss zu öffnen. Nach einigem Geklapper gab der Schließmechanismus den Weg frei.
    Alpina angelte nach ihrem Dolch. Er lag bei ihrer sauber zusammengelegten Kleidung neben dem Bett. Sie stand auf und schlich zur Tür.


    Das Kästchen verhinderte, dass die Person vor der Tür gleich frei Bahn hatte. Fluchend schob jemand von außen. Alpina hielt das Kästchen fest und drückte es gegen die Tür. Eine Weile konnte sie gegenhalten, dann aber überwand der Eindringling ihren Widerstand. Im Zwielicht der zum Spalt geöffneten Tür schob sich eine Hand nach innen, um nachzuforschen, warum die Tür nicht aufschwang.
    Beherzt stach Alpina zu. Ein gellender Schrei drang durch die Schwärze der Nacht...

  • Mitten in der Nach gällte ein Schrei durch die Mansio, gefolgt von lautstarken germanischen Flüchen. Innerhalb weniger Minuten war ein großer Teil der Mansio auf den Beinen. Hrothgar war zuerst aus seinem Zimmer gestürmt, das er sich mit Othmar teilte. Etwas später folgte auch Othmar, der etwas länger brauchte, um aus seinem Schlaf wieder ins Wachen zu kommen. Hrothgar blickte sich um, auf der Treppe stand der Wirt mit einer tragbaren Öllampen, guckte reichlich wütend drein und eilte auf Hrothgar zu. Der Blick zur anderen Seite ließ ihn die Eile des Wirtes verstehen. Dort lag einer der Gäste, die vorhin auch im Wirtsraum gesessen hatten, vor Alpinas Tür und hielt sich die linke Hand. Aus einer Wunde tropfte Blut.


    Verdammte Axt! Was ist denn hier los?! In meinem Haus herrscht nachts Ruhe!


    ließ sich der Wirt vernehmen, als Othmar nun endlich auch auf dem Flur erschien. Hrothgar aber hatte schon geschaltet, trat vor Alpinas Tür, die er leicht nach innen geöffnet vorfand, und klopfte zweimal fest an. Nun verstand auch Othmar und trat dazu.


    Alles in Ordnung, Mädchen?


    Den Mann auf dem Boden würdigte er keines Blickes.

  • Alpina hatte den Dolch fallen lassen. Sie zitterte am ganzen Leib. Vor der Tür waren mehrere Stimmen zu hören. Unter anderem die wütende Stimme des Wirtes und das Fluchen eines Mannes in der Sprache der Germanen. Alpina war unfähig sich zu bewegen. Am liebsten hätte sie die Tür einfach wieder zugemacht. Sich eingeschlossen in der dunklen Kammer. Doch sie wusste, dass sie sich irgendwie würde rechtfertigen müssen, für das was sie getan hatte. Jemand klopfte zweimal. Es klang fordernd und Alpina wusste nicht, was sie tun sollte. Sie hatte einfach nur Angst.


    Erst als sie Othmars Stimme direkt vor der Tür vernahm, schaffte sie es, aus ihrer Starre zu erwachen. Sie schob mit zittrigen Fingern das Kästchen von der Tür weg und öffnete sie. Ihr erster Blick traf den besorgten Othmar, dann Hrothgar, der daneben stand. Erst dann warf sie einen Blick auf den am Boden liegenden Mann und den wütenden Wirt. Alpina begriff, dass nicht Rodrik der Eindringling gewesen war.. ihr erster Verdacht war unbegründet.
    Sie sah wieder Othmar an und fand nun auch ihre Stimme wieder. Die Angst war der Wut gewichen.


    "Nun, wäre für dich alles in Ordnung, wenn sich um Mitternacht ein fremder Mann in dein Zimmer schliche?", fragte sie. Es war kein Vorwurf in ihrer Stimme, mehr eine Klarstellung der Verhältnisse.


    Sie sah den Mann am Boden kalt an, dann wanderte ihr Blick zu dem Wirt, der sich über die Ruhestörung beschwert hatte.


    "Wenn er sich nur in der Tür geirrt hat, tut es mir leid. Wenn nicht... tut es mir leid, dass ich ihm die Hand nicht mit dem Dolch auf dem Kästchen festgenagelt habe."

  • Das Schreien und Fluchen des Mannes auf dem Boden war nun in ein leises Wimmern übergegangen. Othmar blickte zuerst zu ihm und dann zum Wirt. Der Wirt blickte verwirrt drein, denn er erkannte jetzt erst, dass es kein Gast war, wie er zuerst gedacht hatte, sondern sein Stallbursche.


    Verdammt, Liudger, was fällt dir ein, hier mitten in der Nächt herum zu trollen?! Deine Kammer ist unten verdammt!


    Die Verwirrung war nun in Wut übergegangen, doch musste Rodrik diese erstmal wieder unterdrücken, um sich entschuldigend an die Gäste zu richten.


    Er arbeitet erst seit ein paar Tagen hier und ich hätte nicht gedacht, dass er so einen Scheiß baut. Ich bitte euch, und besonders dich, junge Dame, vielmals um Entschuldigung. Sowas wird nicht wieder vorkommen. Ich erstatte euch morgen früh natürlich auch ein Viertel der Übernachtungskosten zurück.


    Othmar und seine Leute waren gute Stammgäste, die verlässlich hier einkehrten und wenn sie da waren, immer gut auf Speisen, Getränke und Dienstleistungen des Hauses zurückgriffen. Umso unangenehmer, dass sich jetzt so ein Problem ergab, nur weil mal eine junge Frau im Haus war, und ein Stallbursche seine Finger nicht bei sich behalten konnte. Danach versetzte Rodrik dem Mann einen leichten tritt, dieser entschuldigte sich weinerlich und wurde dann von Rodrik wieder nach unten gebracht.


    Der Händler blickte derweil zurück zu Alpina, die immer noch zitterte.


    Können wir irgendwas für dich tun?


    fragte er mit besorgter Stimme. Sie müssten wohl in den kommenden Tagen besonders darauf achten, dass die junge Frau eine Kammer mit Türriegel bekäme und im Zweifel darauf beharren.

  • Richtig, der Kerl auf dem Boden war der Stallbursche. Sie hatte ihn gesehen und wohl auch ein paar Sätze mit ihm gesprochen, als sie mit Hrothgar die Esel in den Stall gebracht hatte. Alpina atmete tief durch.
    Sie nahm die Entschuldigung Rodriks mit einem Kopfnicken an.


    "Wenn ich sicher sein kann, dass ich den Rest der Nacht ungestört verbringen kann, will ich niemanden länger als nötig vom Schlaf abhalten."


    Alpina erwiderte Othmars Blick halbwegs gefasst und bemühte sich das Zittern der Hände zu unterdrücken.


    "Schon gut. Gute Nacht allerseits."


    Sie traute sich nicht ihm zu sagen, dass sie lieber die Nacht in seinem und Hrothgars Zimmer verbracht hätte, als noch einmal in ihre Kammer zurückzukehren. Die beiden würden sie für mädchenhaft halten oder womöglich die falschen Schlüsse daraus ziehen. Es war an der Zeit, dass sie für sich selbst sorgte und sich nicht mehr so abhängig machte. Was war schon passiert? Nichts.
    Warum nur wollte das blöde Zittern der Hände und das wilde Klopfen ihres Herzens nicht aufhören?


    Alpina machte kehrt und schloss die Tür wieder hinter sich. Wie schon zuvor schob sie das Kästchen vor die Tür. Im Licht eines einfachen Kienspans säuberte sie den Dolch in der Wasserschüssel. Er hatte ihr erstmals gute Dienste geleistet und dabei waren sie noch nicht einmal im Barbaricum. Was würde wohl noch alles auf sie zukommen auf ihrem Weg...

  • Othmar wollte nur noch zurück ins Bett. Daher nickte er auf die Antwort Alpinas nur und kehrte zurück in seine Kammer. Von unten aus der Gaststube war, stark gedämpft, das Schimpfen des Wirtes zu hören. Doch störte er sich nicht weiter daran. Der Händler schlief danach schnell wieder ein. Hrothgar wartete noch etwas vor der Tür, bis endgültig alls Geräusche aus der Kammer verstummt waren. Danach ging auch er zurück in die Kammer, dachte aber noch einige Zeit darüber nach, was er da grade gesehen hatte. Offenbar wollte die total verängstigte junge Frau nicht weiter, obwoh er ihn angesehen hatte, dass sie irgendwas anderes hatte sagen wollen. Vielleicht wollte sie ja sich selbst oder ihren Begleitern etwas beweisen... Über diesen Gedanken schlief auch er ein. Morgen würden sie den Limes hinter sich lassen, der Tag würde also lang werden.

  • Am kommenden Morgen war Alpina froh darum, dass die beiden germanischen Händler so schweigsam waren. Sie hielt sich sogar bevorzugt an den stummen Hrothgar, damit sie nicht über die vergangene Nacht reden musste. In seiner Begleitung versorgte sie die Esel, half beim Anschirren und Einspannen und ließ es sich auch nicht nehmen, Primus am Halfter zu führen.


    In der Früh war es noch kalt und frostig. Raureif lag auf den Wiesen und beim Atmen konnte man kleine Dampfwolken vor den Nüstern der Esel aufsteigen sehen. Alpina fröstelte und fand es deshab gut, dass Othmar und Hrothgar ein zügiges Tempo an den Tag legten. Es schien ihnen wichtig zu sein, flott voranzukommen und so fiel auch die mittägliche Rast kurz aus.


    Alpina hatte von dem arg zerknirschten Rodrik einen Laib Brot als Wegzehrung geschenkt bekommen. Den teilte sie nicht nur mit den beiden Männern, sondern überließ die harten Endstücke wieder den beiden Eseln, an denen sie wirklich einen Narren gefressen hatte.


    Als sich die Nachmittagsetappe besonders lang hinzuziehen schien, wagte sie es Ohtmar anzusprechen, der, wie ihr schien heute besonders aufmerksam die Umgebung sondierte.


    "Erwartest du unangenehme Überraschungen?"

  • Noch war der Frühling noch nicht so wirklich da, was deutlich an den Temperaturen zu spüren war. Als sie von der Mansio aus wieder weiter nach Norden aufbrachen, kam ihr Atem in Schwaden zum Vorschein und alle versuchten sich vor der Kälte zu schützen, indem sie sich tief in ihren Umhängen vergruben. Alpina hatte mittlerweile auch eine Aufgabe gefunden und kümmerte sich nun vor allem um die Tiere, half beim Anschirren und Einspannen und ging an deren Seite, während Hrothgar sich nun etwas an die linke Seite des Wagen zurückfallen ließ, und Othmar an die rechte Seite. Nun hatten sie ein gutes Tempo vorgelegt, wobei sich der Händler zwar unsicher war, ob die junge Frau das Tempo durchhalten würde, die nächste Pause war allerdings frühestens hinter dem Limes geplant.


    Irgendwann durchbrach Alpina das morgendliche Schweigen, dass der Händler immer sehr pflegte, und fragte warum sie so aufmerksam die Umgebung erkundeten.


    In der Limesumgebung sind immer besonders viele Räuber unterwegs. Sie glauben, dass sie hier nichts zu befürchten haben.


    Erstmal war das nächste Dorf weitgenug entfernt, dass hier keine ständigen Patrouillen unterwegs waren, und die Soldaten des nächsten Kastells direkt am Limes beschäftigen sich vor allem mit der Grenzsicherung. Da sie also keine Unterstützung von irgendwelchen Sicherheitskräften erwarten durften, waren sie hier besonders aufmerksam. Während Hrothgar vor allem die linke Seite und die Straße vor ihnen im Auge behielt, beobachtete Othmar die rechte Seite und die Straße hinter ihnen. Plötzlich hörte er von rechts ein Knacken im Unterholz. Hrothgar erhöhte sein Tempo und war nun in der Lage, die Esel entweder zum Stehen zu bringen oder zu höherem Tempo anzutreiben, während Othmar noch konzentrierter die rechte Seite im Auge behielt.

  • Die erhöhte Wachsamkeit ihrer Begleiter führte dazu, dass Alpina regelrecht zusammenfuhr, als es plötzlich im Unterholz knackte. Die schnelle Bereitschaft der beiden Germanen auf jede Eventualität reagieren zu können, ließ ihren Puls hochschnellen. Alpina duckte sich hinter den Hals des Esels Primus, den sie am Halfter führte. Doch der Esel schien sich nicht im mindesten zu führchten. Er spielte mit den Ohren und wandte nur träge den Kopf in Richtung auf das Geräusch.
    Nun erkannte auch Alpina den Grund für das Knacken. Ein Reh sprang aus dem Dickicht auf und verschwand springend im Wald.


    Mit einem deutlichen Durchatmen versuchte Alpina sich wieder auf ihre Aufgabe zu konzentrieren. Verstohlen musterte sie ihre Begleiter.
    Nach einer Weile fragte sie Othmar.
    "Seid ihr schon einmal überfallen worden? Oder kommt es oft vor, dass ihr von Personen hört, die überfallen wurden?"

  • Doch Othmar und sein Begleiter hatten nicht unrecht vorsichtig zu sein. So friedlich und ruhig waren die Germanischen Weiten wie auch das Limesgebiet doch nicht. Und außer Räubern gab es derzeit noch ganz andere Gefahren von denen aber weder Othmar noch Alpina etwas wussten. Grimmige und hasserfüllte Augen beobachteten jeden ihrer Schritte. Jede Bewegung wurde registriert und von den germanischen Kundschafter Norwigas weitergemeldet. Doch sie hatten strikte Anweisung nur zu beobachten und auf gar keinen Fall Streit zu suchen, obwohl sie eine Gruppe von 10 Kriegern darstellten. Doch sie waren Chatten und hatten eine fast so große Disziplin wie die Römer. Man nannte sie auch in der Bevölkerung die die wie die Römer sind. Nicht umsonst hatten die Römer in den letzten Jahrzehnten ihre Feldzüge gegen die Chatten geführt. Nun jedenfalls beobachteten sie diese einfache Beute trotz ihrer Befehle mit Argusaugen.

  • Zitat

    Original von Susina Alpina
    "Seid ihr schon einmal überfallen worden? Oder kommt es oft vor, dass ihr von Personen hört, die überfallen wurden?"


    Auch bei Othmar und seinem Begleiter setzte eine gewisse Erleichterung ein, als das Reh aus dem Dickicht sprang. Hrothgar ließ sich wieder etwas nach hinten fallen und Othmar atmete einmal tief durch. Nichtsdestotrotz blieben beide weiter konzentriert, wenigstens bis zum Kastell würde die Konzentration noch andauern müssen, doch war nach der Überschreitungg des Limes nochmal eine ganz andere Konzentration notwendig.


    Irgendwann ergriff auch Alpina wieder das Wort und fragte, ob sie schon mal überfallen worden seien.


    Schon oft. Glücklicherweise waren es bislang immer nur kleine Gruppen von Räubern, die sich mit guter Gegenwehr vertreiben lassen. Die germanischen Sippen der Umgebung sind uns glücklicherweise meistens gut gesinnt.


    Othmar dachte an das letzte Zusammentreffen mit einer kleinen Räuberbande, bei der er auch die eine oder andere Schnittwunde mitgenommen hatte. Normalerweise rechneten diese aber nur mit geringer Gegenwehr und diese fiel bei Othmar und seinen Begleitern normalerweise größer aus, als es so manche Räuberbande erwartete. Besonders mit Wolfhart, der leider ja noch hinter der Grenze bei einer Kräuterfrau war, hatten sie einen starken Kämpfer, und auch Othmar und Hrothgar waren geschickt im Zweikampf.

  • Schon oft.


    Das klang nicht wirklich beruhigend. Alpina beobachtete die beiden Germanen schweigend.


    "Darf ich fragen wo ihr eigentlich herkommt? Also welchem germanischen Stamm ihr angehört?"


    Ihr wurde klar, dass sie eigentlich gar nichts von den beiden wusste.


    "Ich meine, gibt es für euch einen Ort, den ihr Zuhause nennt?"


    Sie dachte daran, dass sie wirklich gehofft hatte, in Mogontiacum und in der Casa Atia ein Zuhause gefunden zu haben, bis... naja, so schnell änderten sich die Dinge. Plötzlich konnte man den Menschen, die einem etwas bedeuteten, nicht mehr unter die Augen treten.
    Im Prinzip war ihre Reise eine Flucht, auch eine Flucht vor der unangenehmen Wahrheit, die sie selbst noch lange nicht verarbeitet hatte. Sie hatte fast zwanghaft Nähe und Anerkennung gesucht und war böse auf die Nase gefallen dabei. Zunächst hatte sie übersehen, wie wichtig auch in Mogontiacum die Standesunterschiede waren. Sie hatte diese Realität einfach ausgeblendet, so sehr hatten sie Marcellus Komplimente blind gemacht.
    Ihr zweiter Fehler war ungleich schlimmer. Denn Marcellus konnte sie aus dem Weg gehen. Ihre Wege kreuzten sich nicht so häufig. Curio und Corvinus hingegen... solange die beiden kein eigenes Haus bewohnten, sah sie Curio täglich. Sie hatte seine Anwesenheit immer sehr genossen, seine Ruhe und Bescheidenheit taten ihr gut.
    Doch auch sein Bruder kam häufig ins Haus, um Curio zu besuchen. Wie hätte sie in Zukunft mit diesen Besuchen umgehen sollen? Hätte sie einfach so tun sollen, als sei nichts gewesen? Eine Nacht im Rausch... was war das schon? Hätte sie es achselzuckend abtun sollen und weitermachen wie zuvor? Curio hatte sich ihr gegenüber nicht über seine Einschätzung der Vorgänge an diesem folgenreichen Abend geäußert, sie hatte ihm auch keine Gelegenheit gegeben... aber allein die Vorstellung, dass er es missbilligen würde, reichten aus um die Flucht anzutreten. Seine Freundschaft war ihr wichtig, einen Bruch derselben, weil sie Corvinus nicht vehement genug abgewehrt hatte, wollte sie nicht hinnehmen. Alpina hoffte zwar, dass Corvinus seinem Bruder klar gemacht hatte, dass sie kein Flittchen war, das mit jedem ins Bett stieg, aber wenn nicht... konnte sie doch nicht so weiterleben als wäre nichts passiert.
    Und es bedeutete auch, dass sie nicht einfach zurückkehren konnte, selbst wenn sie eine Entsühnung erreichen konnte. Selbst wenn der Besuch bei Osrun ihr helfen würde. Dann war nur eines ihrer Probleme gelöst... ein drängendes... gewiss, aber eben auch nur eines.


    Ihre Gedanken waren abgeschweift. Energisch versuchte sie sich auf Othmars Antwort zu konzentrieren. Sie sah ihn erwartungsvoll an.

  • Othmar schwieg lange auf die Frage Alpinas. Er dachte an seine Heimat, das Bruktererland, sein Eltern, die mittlerweile tot waren, soviel wusste er von seinem älteren Brüdern, die immer noch das väterliche Gut beackerten. Manchmal empfand er Neid den beiden gegenüber, die einen festen Ort hatten, an dem sie wohnten und von dem sie leben konnten. Othmar hatte als jüngster Sohn dieses Glück nicht. Ganz im Gegenteil zog er durch die Lande, ohne echtes zu Hause, von Mansio zu Mansio, von Dorf zu Dorf zwischen den Provinzen hin und her und immer wieder zurück ins freie Germanien, wo er seine Ware herbekam. Vor allem jetzt, wo er langsam spürte, dass er älter wurde, sehnte er sich nach einem festen Heim, doch erstmal war daran nicht zu denken. Zwar hatte er genug auf der hohen Kante, denn ein Freund von ihm, der Besitzes einer Taberna in Mogontiacum, genauer im Vicus Novus, hortete eine große Geldkiste, in die er die übezähligen Gewinne seiner Handelsreisen einzahlte, wenn er nach Mogontiacum kam. Irgendwann würde er sich davon vielleicht ein Haus im Vicus Novus oder im benachbarten Vicus Victoriae zulegen. Aber das war im Moment noch ein Traum.


    Mein zu Hause ist die Straße.


    antwortete er irgendwann. Doch beantwortete das die Frage Alpinas nur ansatzweise.


    Ich komme urspünglich aus dem Stamm der Brukterer weiter im Norden. Dort allerdings habe ich kein Haus, und bin auch eigentlich kaum noch dort.


    Auch wenn er als Händler einigermaßen erfolgreich war, zog ihn nichts mehr in sein Geburtsdorf zurück. Selbst die Beerdigung seiner Eltern hatte ihn nicht dorthin gezogen. Ganz im Gegenteil hatte er seine Tour in der Provinz Belgica fortgesetzt.


    Zu Hrothgar kann ich nicht viel sagen. Er ist viel mit mir unterwegs, gehört aber, wie die Sklavenhändlern sagten, den Sugambrern an.


    Dann blickte er zu Alpina nach vorne. Diese junge Frau war ein Rätsel für ihn, denn er konnte sich nicht erklären, was sie in dieses gefährliche Gebiet trieb.


    Fühlst du dich irgendwo zu Hause?

  • Nachdenklich betrachtete Alpina den Brukterer. Glücklich schien er nicht zu sein. Die Einsamkeit war offensichtlich nicht freiwillig gewählt. Gerne hätte sie etwas Tröstendes gesagt, doch was sollte sie darauf schon erwidern? Ein "das wird schon wieder" wäre mehr als zynisch.


    Alpina schluckte heftig, als die gefürchtete Frage nach einem Ort kam, an dem sie sich zuhause fühlte.
    Ihre Stimme wurde leise, ihr Blick war starr auf die Straße vor ihr gerichtet. Sie schien die Kieselsteine der obersten Straßenschicht zu zählen während sie antwortete.


    "Nun, ähnlich wie du habe ich die letzten Jahre nicht in meiner Heimat verbracht. Ich bin Raeterin, aufgewachsen in einem kleinen Haus in Augusta Vindelicum. Mein Vater war ein römischer Soldat, meine Mutter Peregrina. Wie schon meine Großmutter, übte sie den Beruf der Hebamme aus. Ich half ihr sobald ich alt genug dafür war. Dann eröffnete uns mein Vater, dass er vesetzt würde, nach Mongontiacum. Meine Mutter und ich zogen hinterher, mussten aber feststellen, dass er dort nie angekommen ist... vermutlich hat er es nur als Vorwand benutzt, meine Mutter und mich zu verlassen... "


    Sie atmete tief durch.


    "Meine Mutter ist nach Raetia zurückgekehrt, ich blieb, um mehr über die Umstände von Vaters Verschwinden zu erfahren - erfolglos. Ich fand eine Unterkunft, ein paar Freunde und konnte sogar eine eigene Taberna Medica eröffnen. Mein Kräutergarten war mein ganzer Stolz!"


    Bei diesen Worten lächelte Alpina Ohtmar an. Dann aber wendete sie den Blick erneut zu Boden. Sie fühlte sich nicht in der Lage, die Ereignisse der vergangenen Monate emotionslos vorzubringen. Deshalb griff sie auf eine ausweichende Formulierung zurück.


    "Wenn du die römische Göttin Fortuna kennst, dann weißt du, dass sie mit dem Rad dargestellt wird. Diese Erlebnisse fanden auf der Seite statt auf der das Glück zum Himmel steigt... doch dann kam die andere Seite... "


    Sie brach ab, presste die Lippen aufeinander und konzentrierte sich auf die Kieselsteine, die sie durch den Tränenschleier, der sich auf der Oberfläche der Augen gebildet hatte, nur noch unscharf zu sehen waren. Sie hoffte inständig, dass Othmar nicht weiter nachhaken würde.

  • Erneut herrschte ein längeren Schweigen. Othmar blickte weiter in die Umgebung und dachte über das nach, was Alpina grade erzählt hatte. Bereits früh von Schicksalsschlägen gebeutelt, musste sie wohl grade wieder auf dem Weg der Besserung gewesen sein, als sie erneut Tiefschläge einstecken musste. Die letzten müssen dann wohl dermaßen stark gewesen sein, dass sie sich auf die Reise direkt in eine der gefährlichsten Gegenden der Umgebung gemacht hatte. Für Othmar und seine Begleiter war diese Weg bekannt und seine Gefahren einigermaßen berechenbar. Für die junge Frau jedoch musste es sich um eine Reise direkt in die Unterwelt handeln, die sie nicht fürchtete, nein, die sie sogar ganz im Gegenteil suchte. Othmar traute ihr mittlerweile absolut zu, den Weg auch alleine gemacht zu haben, wenn sie keine Begleitung gefunden hätte.


    Kurze Zeit später erreichten sie eine größere Freifläche. Vor ihnen erhob sich das kleine Grenzkastell, wo eine Cohorte der römisches Execitus stationiert war. Dahinter sah man, wenn man nach links und rechts blickte, den Limes, den hohen hölzernen Wall, der die Grenze zum freien Germanien markierte. halbrechts sah man einen der Wachtürme, auf dem, von hier aus gesehen, zwei kleine Figuren in Rüstungen in Richtung Germanien blickten. Hier mussten sie erstmal nichts befürchten, sodass Othmar etwas entspannte, das Tempo verlangsamte und nun direkt auf das Kastell zusteuerte, wo sie sich das Grenztor befand.

  • Alpina hatte Glück. Othmar hakte nicht nach und außerdem kam schon kurze Zeit später das Limeskastell in Sicht, das den Übergang zwischen dem Imperium Romanum und dem freien Germanien sicherte.
    Fasziniert besah sich Alpina die hölzernen Palisaden und den Wachtturm der Grenzbefestigung. Dieses Bauwerk signalisierte weithin, wo der römische Machtbereich endete und das "Barbaricum" begann. Und eines war ihr nun auch klar. Alles, was sie jenseits dieses Walls erwartete, würde so gänzlich anders sein als das was sie kannte. Alpina hatte noch nie das Imperium verlassen, sie sprach die Sprache der Germanen nicht. Sollte sie von ihren Begleitern getrennt werden, war sie verloren. Dort drüben gab es weder ein gut ausgebautes Straßennetz noch Verwaltungszentren oder einen Cursus Publicus über den man Nachrichten versenden konnte.


    Alpinas Herzschlag beschleunigte sich als sie auf das Grenztor zugingen. Es gab kein zurück mehr!

  • Am großen Grenztor angekommen hielt Othmar Ausschau ob einer seiner Bekannten heute Tordienst hatte. Er hatte eigentlich eine gute Beziehung zu den Torwächtern hier, einige kannte er schon seit einigen Jahren, einigen hatte er sogar schon Pelze verkauft, und der eine oder andere war zum Stammkunden geworden, sodass er auch dieses mal wieder auf dem Rückweg ins Römische Reich eine eintägigen Zwischenstop hier einlegen würde. Doch heutehatten sie wenig Zeit. Daher käme ihm ein Bekannter, der keine allzu strenge Kontrolle durchführen würde heute recht. Endlich erblickte er den Torwächter und der Gesichtsausdruck des Händler hellte sich auf.


    Marullus, alter Bärenliebhaber!


    grüßte er den Torwächter fast schon euphorisch und ging direkten Schrittes auf ihn zu. Der Torwächter schaute irritiert in ihre Richtung, doch auch sein Gesicht wechselte schnell in freudige Stimmung.


    Wenn das nicht Othmar ist! Was machen die Geschäfte?


    antwortete er, nickte Hrothgar freundlich zu, blickte kurz zu Alpina und widmete sich dann dem Wagen.


    Ach, du kennst das doch, Marullus. Mal gut, mal nicht gut.


    Der Soldat umrundete den Wagen einmal, lüftete kurz die verbliebenen Pelze, ließ sie aber wieder fallen, als er nur ein paar Beutel entdeckte. Dann jedoch blieb er vor Alpina stehen und musterte sie erneut.


    Das ist aber kein guter Ersatz für Wolfhart, oder?


    er grinste Othmar an, der lebhaft mit dem Kopf schüttelte.


    Nein, nein. Wolfhart holen wir morgen ab. Die Kleine will ins freie Germanien, wollte aber ein bisschen Schutz. Und du weißt ja, dass ich ein gutes Geschäft nicht ausschlage


    Othmar lachte laut und der Wachsoldat stimmte mit ein. Dann gab er ein Zeichen, das Tor zu öffnen.


    Gut, gut. Dann macht, dass ihr weiter kommt. Ich brauche übrigens wieder einen kleineren Pelz, vielleicht einen Hasen oder sowas.


    Othmar nickte verstehend.


    Ich schaue mal, was sich da finden lässt. Vale bene!


    verabschiedete sich der Händler abschließend bei dem Torwächter, gab Hrothgar ein Zeichen und schon setzte sich der Wagen in Bewegung. Raus aus dem Römischen Reich und rein ins freie Germanien. >>>

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!