Eigentlich wollte sie schon längst bei der Casa sein, aber Runa war nach ihrem Dienst im Tempel lieber noch in den an die Stadt angrenzenden Wald gegangen. In der Natur konnte sie schon zu Hause immer am nachdenken können. Man konnte seine Gedanken frei entfalten und genau hier spürte sie den Gegenwart der Götter am meisten. Schon komisch obwohl sie jeden Tag im Tempel war, fand sie doch eher an den ruhigen Plätzen in der Natur Zugang zu ihnen. Sie lehnte also in Sichtweite der Stadt an einem Baum und blickten zu den Wipfeln der Bäume und zu dem Himmel, der hier und da durch das Blätterdach schimmerte.
„Aus Freyas Hand empfängst du der Leidenschaft Kelch -berühren erst die Lippen den Kelchrand, so setzt dich ihr Feuer in Flammen.Süß rinnt der Tropfen die Kehle hinab - du bist ihr verfallen,Freyas Gunst reißt dich hinfort, wie der Fluss im Mund dich durchströmt.Höchste Höhen der Lust erklimmst du, und stürzt in das Tal der Trauer;hingib dich Freya mit Haut und Haaren, auch wenn der letzte Schluck bitter.“
Leise war die Stimme und wurde vom Wind der mit den satten frühlingsgrünen Blätter an den Bäumen spielten fast gänzlich überdeckt.
'Oh ja bitter ist er der letzte Schluck.' ging es durch Runas Gedanken.